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HOSPIZ TÜBINGEN. Menschen in Würde begleiten

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Academic year: 2022

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HOSPIZ

T Ü B I N G E N

Menschen in Würde begleiten

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„Den Tagen mehr Leben geben“ – mit dieser Vision gründete die Pionierin der Palliati vmedi- zin Cicely Saunders im Jahr 1967 das erste Hos- piz in London. Dies war der Ausgangspunkt für die weltweite Hospizbewegung. Das Deutsche Insti tut für Ärztliche Mission (Difäm) e.V. fördert die Verbreitung dieses Konzepts sowohl vor Ort wie auch in der weltweiten Gesundheitsarbeit.

Ärzti nnen und Ärzte des Paul-Lechler-Kran- kenhauses lernten bei Cicely Saunders und begründeten die palliati vmedizinische Arbeit im Landkreis Tübingen. Seit 1991 ermöglicht das

„Tübinger Projekt“ die palliati vmedizinische Ver- sorgung Schwerkranker im häuslichen Umfeld.

Die ambulanten Hospizdienste begleiten seit über 25 Jahren schwerkranke Menschen sowohl zuhause wie auch in stati onären Einrichtungen.

Dazu kommen die stati onären Angebote der Pal- liati vstati onen, insbesondere des Paul-Lechler- Krankenhauses. Das Hospiz Tübingen ist somit der letzte Baustein in einer umfassenden pallia- ti v-hospizlichen Versorgung im Landkreis.

Das Difäm trägt diese Arbeit als Bauherr und übernimmt die Verantwortung dafür, „Menschen in Würde zu begleiten“ – lokal und weltweit.

Wir danken allen, die mit großem Engagement, ihrer Kompetenz, durch Spenden und Zuwen- dungen zum Gelingen dieses großen Projekts beigetragen haben. Frau Inge Finkel, der Leiterin des Hospizes, und ihrem Team wünschen wir viel Freude und Kraft .

Dr. Gisela Schneider Direktorin des Difäm e.V.

Menschen in Würde begleiten

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zu ermöglichen. Mit der direkten Nachbarschaft zum Paul-Lechler-Krankenhaus und mit dem Difäm als Träger ist das Hospiz somit in aller- besten Händen.

Möglich gemacht haben das die großen und kleinen Unterstützerinnen und Unterstützer und insbesondere die vielen Spenderinnen und Spender. Ihnen und dem Difäm gilt mein herzlicher Dank, denn ohne sie wäre das Hospiz nicht entstanden.

Ich wünsche für diese große und herausfor- dernde Aufgabe weiterhin viel Kraft , gutes Gelingen und viele Unterstützerinnen und Unterstützer! Denn jede Spende ist auch weiterhin unglaublich wertvoll und unver- zichtbar.

„Sterben lernen heißt leben lernen“ – diese Worte von Michel de Montaigne drücken aus, was ein Hospiz sein möchte: ein Ort des Lebens und ein Ort des Sterbens. Ein lebensbeja- hendes und Trost spendendes Zuhause auf Zeit.

Tübingen hat nun endlich solch einen Ort.

Die Eröff nung des Tübinger Hospizes am 3. Oktober 2021 ist eine Bereicherung für unsere Stadt und für die ganze Bürgerschaft . Für schwerstkranke Menschen gibt es nun einen Ort, an dem sie die letzte Lebensphase geborgen, gut umsorgt und nach den eigenen Bedürfnissen verbringen können. Pfl egekräft e und die Ehrenamtlichen des Hospizdienstes werden die „gute Seele“ des Hauses sein. Sie begleiten die Gäste, entlasten die Angehörigen, spenden Trost und helfen, ein Sterben in Würde

Ein Ort des Lebens und des Sterbens

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„Es gibt viele Leute, die die großen Dinge tun können.

Aber es gibt sehr wenige Leute, die die kleinen Dinge tun.“

Mit diesem Zitat von Mutter Teresa möchte ich dem Deutschen Institut für Ärztliche Mission e.V., dem Verein „Ein Hospiz für Tübingen“ und allen, die dieses großartige Projekt unterstützt und begleitet haben, herzlich zur Einweihung des Hospizes Tübingen gratulieren. Ein Hospiz für Tübingen – der Name des Vereins ist zum Programm geworden. Hier wurde mit vielen kleinen – und auch größeren – Beiträgen etwas wirklich Großes geschaffen. Die Gratulation gilt deshalb nicht nur der Einweihung, sondern vor allem dieser außerordentlichen, von starkem bürgerschaftlichen Engagement getragenen Erfolgsgeschichte.

Es ist auch das bürgerschaftliche Engagement, auf dem die Hospizarbeit gründet. Die psycho- soziale Unterstützung und Begleitung in der Hospizbewegung ist ganz überwiegend durch ehrenamtliches Engagement getragen. Es sind Menschen, die sich für ihre Mitmenschen aus Überzeugung und mit ganzem Herzen einsetzen.

Das Hospiz ist ein geschützter Ort, an dem die Bedürfnisse und Wünsche schwer kranker und sterbender Menschen und ihrer Angehörigen im Mittelpunkt stehen. Würdevolle Begleitung, Zeit und Raum für Gespräche und liebevolle Momente sind ein großes Geschenk auf dem so schwierigen letzten Weg, den wir alle gehen müssen.

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Das Tübinger Hospiz ist neben dem Tübinger Projekt Häusliche Betreuung Schwerkranker der Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus und den ambulanten Hospizdiensten und -gruppen im Landkreis Tübingen eine weitere wichtige Säule in der Palliativversorgung.

Ich möchte allen von Herzen danken, die hierzu ihren Beitrag geleistet haben und künftig leisten werden; allen voran Frau Dr. Gisela Schneider und dem Difäm e.V. sowie dem Verein „Ein Hos- piz für Tübingen e.V.“ mit seiner Vorsitzenden Frau Gundalena Gregor, dem früheren Vorsit- zenden Herrn Dr. Alexander Marmé sowie allen, die im Verein mit enormem persönlichem Ein-

satz und Herzblut dafür gesorgt haben, dass aus der Idee ein Projekt und aus dem Projekt eine Erfolgsgeschichte geworden ist. Danken möchte ich auch allen Spenderinnen und Spendern, den Hospiz- und Palliativdiensten, insbesondere Frau Constanze Scholzgart von den Tübinger Hospiz- diensten, der Stadt Tübingen und dem Kreistag des Landkreises Tübingen für ihre Unterstüt- zung.

Vor allem danke ich den Menschen, die mit ihrer so wichtigen Arbeit dazu beitragen, dass Menschen auf ihrem letzten Weg eine liebevolle Begleitung finden – und das mitten unter uns, mitten im Leben.

Joachim Walter

Landrat des Landkreises Tübingen

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Viele haben sich mit großem Engagement dafür eingesetzt, dass Tübingen ein Hospiz bekommt.

Bereits seit Jahrzehnten leisten das Paul-Lech- ler-Krankenhaus und das Tübinger Projekt Pionierarbeit dafür, dass Schwerkranke palliativ gut versorgt werden können. In direkter Nach- barschaft kommt nun das stationäre Hospiz hinzu. Es ermöglicht, dass Menschen das letzte Stück ihres Weges in Geborgenheit leben und gut begleitet sterben können. Ich bin dankbar, dass das Difäm die Trägerschaft übernommen und einen weiteren Neubau gewagt hat.

Hospize tragen dazu bei, dass das Sterben nicht verdrängt wird.

Zugleich sind sie Orte, an denen intensiv gelebt wird, an denen Erinnerungen und Hoffnungen in besonderem Maß präsent sind.

Dem neuen Haus sieht man seine bergende, schützende und ausstrahlende Aufgabe an.

Nun können die ersten Gäste kommen. Sie und alle, die hier arbeiten, werden dieses Haus mit einem besonderen Geist erfüllen. Dazu wün- sche ich von Herzen alles Gute.

Gott segne „Ausgang und Eingang“!

Dekanin Elisabeth Hege

Evangelischer Kirchenbezirk Tübingen

Gott segne „Ausgang und Eingang“!

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„Als Gott die Welt erschuf, gab er den Europäern die Uhr, den Afrikanern die Zeit.“

Mit diesem Wort möchte ich gratulieren zur Eröff nung des neuen Hospizes! Dieses Haus wurde lange erwartet, geplant und herbeige- sehnt. Mit Spannung und Vorfreude habe auch ich als Palliati vseelsorger dem Tag der Eröff nung entgegengefi ebert: Endlich ein Ort, an dem Menschen nach oft großen medizinischen Strapazen ankommen dürfen, einfach sein dürfen. Endlich ein Ort, an dem es kein Muss mehr gibt, an dem alles sein darf – so auch die Zeit, noch vorhandene Ressourcen zu akti vieren, zu erinnern, zu danken, zu lachen.

Ein Hospiz als ein Ort des Lebens im Sterben ist ein Geschenk, ist geschenkte Zeit. Uhren aber sind Illusionen. Sie scheinen uns weismachen zu wollen, dass alles gleichmäßig dahinfl ießt, berechenbar bis zum Ende. Dem neuen Hospiz und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wünsche ich in diesem Sinne heilvolle Begeg- nungen und Erfahrungen, nicht eine Taktung nach Manier europäischer Uhren, sondern geschenkte, intensive Zeiten!

Dr. Dieter Eckmann

Leitung katholische Klinikseelsorge in Tübingen

Geschenkte Zeit

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Die Mitglieder des Vereins und unsere vielen Spenderinnen und Spender haben es ermög- licht, eine große Spende für den Hospizbau zu leisten. Wir waren an der Gestaltung des Raums der Besinnung beteiligt und haben diesen finan- ziert.

Der Förderverein wird sich auch zukünftig enga- gieren, beispielsweise indem wir Benefizveran- staltungen organisieren und unser Anliegen in der Öffentlichkeit darstellen. Für die Gäste des Hospizes werden wir wohltuende Angebote ent- wickeln und unterstützen sowie mögliche finan- zielle Defizite im Betrieb des Hospizes mindern.

Gundalena Gregor, Vorsitzende des Vereins

„Ein Hospiz für Tübingen e.V.“

Nach acht Jahren der Vorbereitung steht jetzt ein stationäres Hospiz bereit.

Auf Initiative von Dr. Alexander Marmé und Tübinger Bürgerinnen und Bürgern wurde 2013 der Förderverein „Ein Hospiz für Tübingen e. V.“

gegründet mit dem Ziel, die Menschen aus Stadt und Landkreis Tübingen mit dem Hos- pizgedanken vertraut zu machen, den Bedarf für ein stationäres Hospiz darzustellen sowie einen Bauherrn und Betreiber zu gewinnen. Mit großem Engagement auf vielen Ebenen ist das gelungen.

Endlich können schwerkranke Menschen am Ende ihres Lebens gut versorgt und sehr persön- lich betreut werden. Im Hospiz können sie als Gäste ihre letzten Lebenstage selbstbestimmt verbringen.

Großes Engagement auf vielen Ebenen

Dr. med. Gotthilf Fischle, Christiane Witteczek, Dr. med. Gertrude Breisch-Lotz, Gabi Class-Götz, Dr. med. Alexander Marmé

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Die ambulanten Tübinger Hospizdienste e.V.

bedanken sich für die bewährte Kooperation mit dem Difäm e.V. und gratulieren herzlich zur Eröffnung des stationären Hospizes.

Wir wünschen dem Haus alles Gute für die Zukunft und freuen uns auf eine weiterhin fruchtbare Zusammenarbeit in der hospizlichen Begleitung der künftigen Gäste.

Im Namen der ambulanten Tübinger Hospizdienste e.V.

Sabine Schacht Das stationäre Hospiz bereichert die vielfältigen

Angebote der hospizlich-palliativen Versorgung im Landkreis Tübingen als ein wichtiger Mosaik- stein. Durch das Haus rückt das Thema sichtbar an den ihm gebührenden Ort: in die Mitte der Stadtgesellschaft.

Möglich gemacht haben dies eine sorgsame Planung und die vertrauensvolle Zusammen- arbeit aller daran Beteiligten. Nun kann das Team des lang ersehnten stationären Hospizes seine Tätigkeit aufnehmen! Mit unseren Ehren- amtlichen werden wir das Hospizteam nach Bedarf und in festen Präsenzzeiten in der psychosozialen und spirituellen Begleitung der Gäste sowie deren Zu- und Angehörigen unter- stützen.

In die Mitte der Stadtgesellschaft

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2010

Hospizdienst für Kinder, Jugendliche und Familien im Landkreis Tübingen

„BOJE Tübingen“ wird ins Leben gerufen im Rahmen der Hospizdienste.

1991

Gründung des “Tübinger Projekt:

Häusliche Betreuung Schwer- kranker“: Eine erst palliative Versorgung in Tübingen.

Auf dem Weg zum stationären Hospiz

1993

Gründung Tübinger Hospizdienste: Die Begleitung Sterbender durch Ehrenamtliche wird initiiert.

2007

Erster Palliativbereich in der Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus

2013

Gründung des Vereins

„Ein Hospiz für Tübingen“

durch sieben Gründungsmitglieder unter Vorsitz von Dr. Alexander Marmé.

2017

Der Runde Tisch für ein stationäres Hospiz wird ins Leben gerufen.

2019

Juli: Der Beirat nimmt seine Tätigkeit auf

Oktober: Grundsteinlegung für das stationäre Hospiz.

2016

Spezialisierte ambulante Palliativbetreuung (SAPV) für Kinder und Jugendliche wird ermöglicht durch einen ambulanten Dienst am Universitätsklinikum.

2018

Pressekonferenz zum gemeinsamen Entschluss, das Hospiz auf der Lechlerhöhe unter Trägerschaft des Difäm zu bauen.

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2020

April: Baugenehmigung Mai: Spatenstich

2020

Juli: Baufortschritt

2020

Oktober: Baubesichtigung für Nachbarinnen und Nachbarn, Spenderinnen und Spender.

2021

März: Anbringen des schützenden Mantels (Pallium).

2021

März: Richtfest Das Haus bekommt den Namen Merrit &

Peter Renz Haus.

2020

September: Infostände in und um Tübingen.

2021

Juli: Hospizleitung nimmt ihren Dienst auf.

2021

Oktober: Einweihung

2020

September: Besichtigung der Hospizebene im Rohbau.

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In der Pflege orientieren wir uns an dem von Miriam Püschel entwickelten Pflegemodell für stationäre Hospize:

„Sich willkommen fühlen, Sicherheit und Ver- trauen finden, wertschätzende, fürsorgliche Zuwendung erfahren, sich aufgehoben und angenommen fühlen mit all seinen Gedanken, Bedürfnissen, Sorgen und Ängsten, sowie mit seiner Spiritualität.“

Eine von Zuwendung und Empathie geleitete Beziehungsgestaltung schafft die Möglichkeit sich auszutauschen, aber auch den Raum für Stille und Abschied.

Inge Finkel

Leiterin des Hospiz Tübingen

Das Hospiz Tübingen – ein Ort der Begegnung

Das Hospiz Tübingen wird ein Ort sein, wo Gäste,

deren Angehörige sowie Freunde einan- der begegnen können.

Das ist gerade in der letzten Lebensphase von größter Bedeutung.

Die Symbolik in der Architektur und die Lage des Hospizes kommen dem Wunsch nach Gebor- genheit und dem Wunsch, die letzte Lebens- phase möglichst selbstbestimmt zu gestalten, entgegen. In einem großen, hellen Gemein- schaftsraum können Menschen in Gesellschaft sein und Mahlzeiten gemeinsam einnehmen.

Ein großer Park lädt ein, sich im Freien auf- zuhalten. Selbstverständlich wird auch das häufig große Bedürfnis nach Ruhe respektiert.

Jede und jeder darf sich in das eigene Zimmer zurückziehen. Dieses kann mit persönlichen Gegenständen individuell gestaltet werden.

Vertraute Menschen haben die Möglichkeit, im Zimmer der Gäste oder in einem separaten Raum zu übernachten.

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Die ärztliche Versorgung wird durch vertraute Hausärztinnen und -ärzte bzw. durch Palliativ- medizinerinnen und -mediziner sowie Ärztinnen und Ärzte der SAPV (Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung) sichergestellt. Ehrenamtli- che, die durch den ambulanten Hospizdienst auf ihre Tätigkeit vorbereitet werden, unterstützen in der psychosozialen Begleitung. Außerdem werden Seelsorgerinnen und Seelsorger sowie Therapeutinnen und Therapeuten, die sich der Verarbeitung von Leid und Trauer durch andere Formen wie Musik, Entspannung oder Gestaltung nähern, das Team nach und nach erweitern.

Inge Finkel

Die Mitarbeitenden des Hospiz Tübingen

Ein interdisziplinäres Team mit langjähriger Erfahrung in der palliativen Versorgung gewähr- leistet die ganzheitliche und individuelle Betreu- ung der Gäste. Zum Team gehören Pflegende mit einer Weiterbildung in Palliative Care sowie pflegerische Expertinnen und Experten mit Schwerpunkten in der Schmerzbehandlung und der Trauerbegleitung. Die Hospizleitung bringt einen großen Erfahrungsschatz aus unterschied- lichen Bereichen der palliativen Versorgung mit.

Hauswirtschaftliche Kräfte unterstützen das Team.

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Als einer der dienstältesten Palliativdienste Deutschlands mit bundesweiter Vorbildfunk- tion entwickelte sich das Tübinger Projekt vom Modellprojekt zum etablierten Palliativdienst für den Landkreis Tübingen. Mit seinem neuen Standort im Merrit & Peter Renz Haus baut das Tübinger Projekt die bereits bestehende, eng vernetzte Zusammenarbeit zwischen den Diens- ten der stationären und ambulanten Palliativ- versorgung und der Hospizarbeit weiter aus.

Dr. Christina Paul

Ärztliche Leiterin Tübinger Projekt Oberärztin Palliativstation

Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus

Tübinger Projekt –

palliative Versorgung zu Hause

Viele schwerkranke und sterbende Menschen haben den Wunsch, die ihnen noch verblei- bende Lebenszeit zu Hause verbringen zu können. Als ambulanter Palliativdienst gewähr- leistet das Tübinger Projekt Häusliche Betreuung Schwerkranker seit 30 Jahren eine spezialisierte, mit hoher menschlicher Zuwendung verbun- dene Versorgung im häuslichen Umfeld. Im Mittelpunkt dieser umfassenden pflegerischen und ärztlichen Palliativbetreuung stehen die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten und ihrer Angehörigen. Die in den Dienst integrierte Brückenpflege des Kooperationspartners Com- prehensive Cancer Center Tübingen-Stuttgart unterstützt Tumorpatientinnen und -patienten beim Übergang von der Klinik in die häusliche Umgebung.

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Raum der Besinnung

Dieses Gedicht Friedrich Hölderlins hat im Tübinger Hospiz seinen Platz gefunden. Es zeichnet die biographischen Linien eines Lebens nach. Jede Linie ist persönlich, keine ist der anderen gleich. Sie ähneln „der Berge Grenzen“.

Ich sehe am Horizont das Profil der Schwäbi- schen Alb, wie Hölderlin es gesehen hat, von Nürtingen zuerst und dann von Tübingen, aus dem Turm: flache Hochebenen, einzelne Berg- kuppen, steile Kanten, abbrechend.

Am Ende des Lebens mögen wir erkennen, dass das Leben unvollendet ist. Es ist selten rund und voll und schön, sondern hat Risse und Brüche.

In den Zeilen Hölderlins drückt sich eine Hoff- nung aus: „Was hier wir sind, kann dort ein Gott ergänzen …“

Ein Gott, sagt Hölderlin, nicht der Gott. Der Satz bleibt offen für die persönliche Interpretation.

Man mag an die christliche Hoffnung denken, etwa an die Verheißung von einem neuen Him- mel und einer neuen Erde aus dem Buch der Offenbarung. Man mag an andere Hoffnungen denken, die Menschen mit dem Übergang von einem in ein anderes Leben verbinden.

Die Hoffnung bei Hölderlin heißt „Harmonien und Frieden“. Wo Widersprüche waren, sollen sie in Harmonie aufgehoben werden. Wo Unver- söhnlichkeit war, soll Friede sein, der die ganze Schöpfung umfasst.

Dr. Marie-Luise Kling-de Lazzer Dekanin i.R.

Bernhard Huber

Licht Visualisierung SMD LED Linie mit mittelbreitem Ausstrahlwinkel

Atelier Bernhard Huber

An Zimmern

Die Linien des Lebens sind verschieden, Wie Wege sind, und wie der Berge Grenzen.

Was hier wir sind, kann dort ein Gott ergänzen Mit Harmonien und ewigem Lohn und Frieden.

Friedrich Hölderlin

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Das Gebäude: Wie ein schützender Mantel – lat.

Pallium – legt sich eine weiche transparente Hülle um das Gebäude und verleiht ihm ein skulpturales reduziertes Erscheinungsbild. Die palliati ve Medizin als wesentlicher Bestandteil des therapeuti schen Geschehens im Hospiz fi n- det ihre bauliche Entsprechung in dem gewähl- ten gestalterischen Ansatz. Im Inneren setzen sich die weichen fl ießenden Strukturen in den Fluren und Aufenthaltsräumen fort.

Die Gästezimmer sind mit großen und raum- hohen Fenstern ausgestatt et. Sie verleihen den Räumen Großzügigkeit und ermöglichen den weiten Blick in den direkt angrenzenden Park.

weinbrenner.single.arabzadeh.

ArchitektenWerkgemeinschaft Freie Architekten BDA

Nürti ngen- Stutt gart

Schaff ung eines Ortes für Menschen in einer besonderen Lebenssituati on

Als Architektengemeinschaft sahen wir es als unsere Aufgabe an, mit dem Hospiz einen Ort zu schaff en, der Geborgenheit vermitt elt;

einen Ort, der sich an den Bedürfnissen schwer erkrankter Menschen orienti ert; einen Ort, der den Bewohnerinnen und Bewohnern einen Schutzraum vor belastenden Einfl üssen aller Art bietet.

In ruhiger Höhenlage, umgeben von einem schönen Baumbestand und zur Sonne gewandt bietet das Grundstück in Bezug auf die äußeren Einfl ussfaktoren allerbeste Bedingungen für die Bauaufgabe.

Unsere Idee: Ein besonderes Gebäude sollte es sein, nicht laut, sondern leise sollte es in Erscheinung treten. Natürliche Materialien sollten im Vordergrund stehen und gestaltbe- sti mmend sein

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Das Difäm wird als Träger einen eigenständigen Betrieb des Hospizes au� auen. Dabei kommt uns die langjährige Erfahrung der Palliati vsta- ti on der Tropenklinik und des Tübinger Projekts zugute. Wir werden das Team im Hospiz mit den Schwerpunkten IT, Organisati on, Hauswirtschaft und Logisti k unterstützen und in Aus- und Wei- terbildungsangebote einbinden.

Für das Tübinger Projekt freue ich mich beson- ders, dass es nach Jahren improvisierter Unter- bringung nun adäquate Geschäft sräume bezie- hen kann. Und auch die Difäm-Weltweit-Büros sind nun endlich wieder auf dem Berg.

Wir wünschen allen einen gutes Einleben, spezi- ell dem neuen Hospizteam auf der Lechlerhöhe.

Wolfgang Stäbler

Geschäft sführer des Difäm e.V. und der

Ein umfassendes palliati v-hospizliches Angebot auf der Lechlerhöhe

Als Geschäft sführer des Difäm e.V. und der Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus gGmbH freue ich mich sehr, dass im Landkreis Tübin- gen mit dem stati onären Hospiz nun der letzte Baustein für eine umfassende Versorgung von Menschen mit medizinisch nicht heilbaren Erkrankungen gelegt ist.

Vor 30 Jahren ist das Difäm mit dem „Tübinger Projekt Häusliche Betreuung Schwerkranker“

als Modellprojekt neue Wege gegangen. Die Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus bietet neben der Akutgeriatrie eine sehr gute stati o- näre palliati vmedizinische Versorgung an.

Wir sind sehr dankbar, dass der Bau terminge- recht ferti ggestellt wurde und wir mit der Firma Reisch GmbH nun schon das zweite große Bau- projekt realisieren konnten.

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DANKE

Bei allen Spenderinnen und Spendern, die uns so großzügig unterstützt haben, möchten wir uns ganz herzlich bedanken. Ganz besonders danken wir all denjenigen, die uns in besonde- rer Weise mit außergewöhnlich großen Spenden so großzügig unterstützt haben. Nur mit diesem großen Engagement konnten wir das Hospiz Tübingen bauen!

Der Verein „Ein Hospiz für Tübingen“ und die Tübinger Hospizdienste e.V. haben sich uner- müdlich dafür eingesetzt, dass ein Hospiz in Tübingen entstehen konnte. Sie haben Spenden gesammelt und mit ihren Benefi zveranstaltun- gen immer wieder auf den Hospizbau auf- merksam gemacht. Der Verein „Ein Hospiz für Tübingen“ beteiligte sich an der Gestaltung des Raumes der Besinnung und hat diesen fi nan- ziert. Dafür danken wir sehr! Ohne die Zusage

Klaus Lechler Stiftung

der Lechler Sti ft ungen hätt en wir uns nicht an den Bau des Hospizes gewagt – danke!

Für vielfälti ge und äußerst wertvolle Unterstüt- zung bedanken wir uns bei den Stadtwerken Tübingen, der Deutschen Fernsehlott erie, der Ehrmann-Sti ft ung, der Deutschen Krebshilfe, bei Somfy, der Daimler ProCent Akti on, den Klein- krediten, die über Xavin ermöglicht wurden, dem Lions Club Neckar-Alb, der Inge-Kautt -Sti f- tung, der Bürgersti ft ung Tübingen, der Sigrid- Marx-Sti ft ung, der Kreissparkasse Tübingen, der Firma Erbe, dem Evangelischen Kirchenbezirk Tübingen sowie ganz besonders beim Schwäbi- schen Tagblatt , das immer wieder mit kosten- losen Anzeigen auf den Hospizbau aufmerksam machte. Wir danken auch für den Beitrag der Stadt Tübingen, des Landkreises Tübingen sowie dem Land Baden-Württ emberg.

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„Merrit & Peter Renz Haus“

Das Hospiz zieht ins Merrit & Peter Renz Haus ein – der Namensgeber hat mit einer sehr großen Spende zum Bau beigetragen.

Dafür danken wir Herrn Dr. Renz ganz herzlich.

Das Merrit & Peter Renz Haus ist jetzt Heimat für das Hospiz Tübingen sowie für die Büros des Tübinger Projektes und von Difäm Weltweit.

© Difäm e.V., Dr. Gisela Schneider, Direktorin (verantwortlich für den Inhalt); Konzeption: Dr. Gisela Schneider, Birgit Auth-Hofmann;

Redaktion: Dr. Beate Jakob; Grafik und Layout: Serife Kittelberger;

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Hospiz Tübingen Merrit & Peter Renz Haus 72076 Tübingen | Im Rotbad 46 info@hospiz-tuebingen.de Telefon 07071 206 - 711 Spendenkonto Hospiz IBAN: DE56 6415 0020 0004 2188 29 BIC: SOLADES1TUB Kreissparkasse Tübingen Träger des Hospizes:

Difäm – Deutsches Institut für Ärztliche Mission e.V.

www.difaem.de

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