Universit¨at Heidelberg G. Kanschat, S. Meggendorfer
Abgabe:30.04.2019
Ubung Nr. 1 ¨
zur Vorlesung Einf ¨uhrung in die Numerik, Sommer 2019 Aufgabe 1.1: gewichtetes Skalarprodukt
(a) Zeigen Sie, dass die MengeC0([a, b])aller stetigen Funktionen auf dem abgeschlossenen Intervall[a, b], mita, b ∈R unda < b, einen Vektorraum ¨uberRbilden.
(b) Zeigen Sie, dass f¨ur allep, q∈C0([−1,1])
hp, qi= Z 1
−1
ω(x)p(x)q(x)dx
mit einer positiven Gewichtsfunktionω∈C0([−1,1])ein Skalarprodukt ist auf dem reellen VektorraumC0([−1,1]).
Aufgabe 1.2: Normen
(a) SeiV ein reeller Vektorraum mit Skalarprodukth·,·i. Beweisen Sie, dass die induzierte Norm kuk=p
hu, ui
tats¨achlich eine Norm ist.
(b) Seik · keine beliebige Norm aufRn. Zeigen Sie f¨ur allex, y∈Rndie sogenannte “umgekehrte Dreiecksungleichung”
kxk − kyk
≤ kx−yk
und folgern Sie, dassk · k:Rn→Reine stetige Abbildung ist. (Hinweis:| · |stellt den Betrag inRdar.)
(c) Zeigen Sie, dass inRn die Maximumsnorm kxkmax = max1≤i≤n|xi| ¨aquivalent ist zur euklidischen Normkxk2 = pPn
i=1|xi|2, d.h. es existieren Konstantenc, C >0, so dass
ckxk2≤ kxkmax≤Ckxk2 ∀x∈Rn. Veranschaulichen Sie das Verhalten der beiden Normen durch Zeichnen der Mengen
x∈R2:kxk= 1 , f¨urk · k = k · kmaxundk · k=k · k2, und leiten Sie geometrisch die optimalen Konstanten ab.
Aufgabe 1.3: induzierte Normen
Auf einem endlichdimensionalen VektorraumV seik · k=p
h·,·ieine durch das Skalarprodukth·,·iinduzierte Norm. Zeigen Sie (nat¨urlich ohne die entsprechenden Lemmas aus der Vorlesung zu benutzen):
(a) F¨ur alleu, v∈V gilt die Parallelogrammidentit¨at
ku−vk2+ku+vk2= 2 kuk2+kvk2 .
(b) F¨ur alleu, v∈V mitu⊥vgilt der Satz von Pythagoras
ku+vk2=kuk2+kvk2.
(Hinweis:⊥bedeutet orthogonal bzgl.h·,·i)
(c) SeiS⊂V eine Orthonormalbasis vonV. Dann gilt f¨ur alleu∈V die Parsevalsche Gleichung kuk2=X
s∈S
hu, si
2.
Aufgabe 1.4: Bestapproximation
Beweisen Sie den Bestapproximations-Satz aus der Vorlesung geometrisch, indem Sie zeigen, dass kek ≤ ke+vk ∀v∈W ⇔ e⊥v ∀v∈W.
Dabei seiV reeller Vektorraum undW Unterraum. Zum Beweis von “⇒” benutzen Sie ein Widerspruchsargument und gehen wie folgt vor:
(i) Nehmen Sie an, dasse∈V Minimum ist.
(ii) Schreiben Sieealse=e⊥+w, wobeihe⊥, vi= 0∀v∈W und06=w∈W. (iii) Folgern Sie, dasske⊥k ≤ kek.
(iv) Warum ist das ein Widerspruch?