Am Endziel, in Smara, angelangt, konnte er wegen der
Ängstlichkeit seiner Begleiter nur drei Stunden dort zu¬
bringen. Dies genügte aber zur Aufnahme zahlreicher Photo¬
graphien dieser merkwürdigen Ruinenstadt, welche zeitweise
wieder lebendig wird, wenn sich die Stämme der atlantischen
Sahara dort als ihrem Zentrum ansammeln. Gerade zur Zeit
eines solchen Treffens betrat der Verf. den Ort. Die von ihm
aufgenommenen Bilder sind teils Gesamtansichten der Stadt
von Südosten und Osten aus, teils Einzelheiten der Stadt,
wie große und kleine Kasba, Moschee und deren Teile. Die
Architektur der von einem religiösen Haupt rasch aufgeführ¬
ten Stadt ist ziemlich roh, zeigt aber einige Einflüsse des
nächstgelegenen muselmanischen Zivilisationszentrums, näm¬
lich von Südmarokko.
Die vom Bruder des Verf. geschriebene Einleitung gibt
biographische Notizen über den Forscher, der ähnlich wie
seinerzeit Mungo Park, seinen scheinbar tollkühnen Plan
dennoch verwirklichte, ihn aber leider ebenfalls mit seinem
Leben bezahlen mußte. Vonwiller.
Eingegangene Bücher
Angezeigt von Wilhelm Printz
India House Library. A short Catalogue. ffVortitd:] India
House lAbrary Catalogm.) — London: Office of the High
Commissioner for India 1933. IX, 533 S. 4». 5/—.
Dieses Verzeichnis bietet eine Übersicht der zahllosen amtlichen Veröffentlichungen aller Art: Verwaltung, Wirtschaft, Recht, Natur¬
wissenschaften usw. Sehr reichhaltig ist auch die Abteilung indische Geschichte (einschl. Archäologie), kleiner die über Sprache und Lite¬
ratur. Natürhch überwiegen Schriften der letzten Jahrzehnte, und
die Zahl der nichtamtlichen ist im Verhältnis klein, die der nicht¬
englischen ganz gering. Der Katalog ist nach dem Dezimabystem
angeordnet und seine Benutzung durch ein vereinigtes Verfasser- und
Sachregister erleichtert. Die seit 1920 bestehende BibUothek ist nicht nur in ihrem Lesesaal zugänglich, sondern auch an den Leihverkehr der National Central Library angeschlossen.
The Story of Kälaka. Texts, history, legends, and miniature
paintings of the ^vetämbara Jain hagiographical work the
Kälakäcäryakathä, by W. Norman Brown. — Washington
1933. VIII, 149 S., 15 z. T. farb. Tfn. 2». (Smithsonian Insti¬
tution. Freer Gallery of Art. Oriental Studies. No. 1.)
Diese Jaina-Legende hat wegen Erwähnung der ^aka und des
Beginns der Vikrama-Ara schon lange das Interesse der Indologen
erregt, u. a. sind drei Präkrit-Rezensionen von Jacobi, bzw. Lku¬
mann in ZDMG. 34 und 37 herausgegeben worden. B. bat in Indien
weiteres Material gesammelt und bespricht 17 Fassungen (in Sanskrit und Präkrit, mit absichtlichem Ausschluß neuindischer Bearbeitungen), wovon er sechs herausgibt und z. T. auch übersetzt. Die Kk. erscheint
in Hss. öfters mit Bhadrabähu's Kappasutta zusammen, so ist sie
auch mit diesem zusammen gedruckt worden, und zwar mit der auch
von B. herausgegebenen Sanskrit-Fassung (Beginn: i^ri-Vira-väkyänu-
matam) in Bd. 18 der Sheth Devchand Laibhai Jain Pustakoddhar
Fund Series (1914). Wie unerschöpflich das Material ist, beweist der
Neudruck dieser Ausgabe (Bd. 82 dieser Serie, 1933), wo noch eine
weitere, B. unbekannte, Sanskrit-Fassung in 97 Versen (Kälaka-sflri- kathä von Jinadeva-süri, Schüler des Jinaprabha-süri) wiedergegeben
wird. — Die Volkstümlichkeit der Kk. zeigt sich auch darin, daß eine
Reihe Hss. illustriert sind. Dankenswerterweise hat sich B. auch
hierum gekümmert und bringt nicht nur Erläuterungen zu einer
Reihe farbiger und schwarzer Wiedergaben (auch der Jaina-Druck
von 1933 enthält farbige Wiedergaben), sondern faßt auch in Kap. 2
die bisherigen Forschungsergebnisse zusammen: wir können vom
12.—17. Jahrh. eine westliche, hauptsächlich in Gujarat wirkende,
Malerschule feststellen, als deren Vertreter wir freilich bislang nur
Övgtämbara Jainas kennen, und die —- Grenze um 1400 — zwei
stilistisch deutlich unterscheidbare Perioden aufweist. Eine genaue
Bestimmung des Verhältnisses zu den Schulen in Nepal und Bengalen
steht noch aus, kann wohl auch erst nach weiteren Veröffentlichungen erfolgen.
Ray, Hbm Chandra : The Dynastie History of Northern India
(ßarly Medieval Period^. Vol. 1. With a foreword by L. D. Bar-
NETT. — Calcutta: University Press 193L XL, 663, II S.,
10 Ktn. 8». Rs. 10;15/-.
Unter „early medieval period" versteht Verf. das 10.-12. Jahrb. Er will eine Übersicht der politischen Geschichte der nordindischen Dyna¬
stien geben, ohne sich jedoch engherzig an jenen Zeitraum zu binden.
Für den 3. Band verspricht er auch Darstellungen der Wirtschafts-,
Sozial-, Religions- und Literaturgeschichte. Der vorliegende Band
bringt 10 Abschnitte, jeden mit Karte und Bibliographie versehen,
Bücherbesprechungen.
sowie einen Index. Behandelt werden Sind, die Öähis von Afghanistan
und des Panjäb, Kaschmir, Nepal, Assam, Bengal-Bihar, Oris.sa, die
Gähadaväla, die Rästraküta (soweit im nördl. Indien) und die jünge¬
ren Gurjara-Pratlhära von Kanauj. Verf. verfährt so, daß er den
Inhalt jeder bekannten Inschrift anführt und dazu einen oder mehrere
Stammbäume gibt. Bei Kaschmir wird natürlich die RäjataranginI
ausgiebig herangezogen'). So ist ein recht nützliches Nachschlage¬
werk entstanden, das freilich als Lektüre ungeeignet ist, da an Zu¬
sammenfassung so gut wie nichts geboten wird.
Fknicio, Father Jacobo, S. J.: The Livro da seita dos Indios
Orientais <^Brit. Mus. ms. Sloane 1820y. Ed. with an intro- duction and notes by Jarl Charpentier. — Uppsala : Almqvist
& Wikseil; Leipzig: Harrassowitz [usw.] (1933). CIV, 252 S.
(Arbeten utgivna med understöd av Vilhelm Ekman's Uni¬
versitetsfond, Uppsala. 40.) Kr. 20.—.
Über dies bislang ungedruckte Werk hat Verf. im ,,Bull. of the
School of Or. St." 2 (1923), 731-754 bereits berichtet. Hier druckt
er nunmehr den Text (mit Weglassung einiger gleichgültiger polemi¬
scher Stellen) ab, leider ohne Übersetzung! Der größere Teil der Ein¬
leitung enthält eine Übersicht der Indienkunde vom Altertum bis zu
Fenicio's Zeit. Dieser Jesuit (etwa 1558—1632) hat sich von 1584 bis
an sein Ende in Malabar aufgehalten. Zachariae, GGA. 1919, 67 hat
erkannt, daß Baldaeus, Faria y Sousa und Ildephonsus a Praesen-
tatione für die Beschreibung von Malabar eine gemeinsame Quelle
gehabt haben und vermutete als Urheber den Jesuiten Manoel Bar-
radas; jetzt ergibt sich, daß dieser nur Besitzer einer Handschrift
von Fenicio's Buch gewesen ist. Sach- und Sprachkenntnisse des F.
sind bedeutend. Ch. hat in zahlreichen Anmerkungen die nötigen
Erläuterungen beigesteuert und mit viel Glück die oft recht dunkle
Umschrift indischer Wörter gedeutet. Nur einige von F. zitierte
Malayälam-Verse harren noch des kundigen Übersetzers.
Bose, Nirmal Kumar : Canons of Orissan architecture. — Cal¬
cutta: R. Chatterjee 1932. VI, 191 S., Tfn. 8». Rs. 10.
B. hat einige Oriyä-Handschriften eines Silpa-Textes Bhuvana-
pradipa, sowie eines zweiten Werks in Oriyä-Sprache gesammelt und
veröfientlicht hier (zum Glück in Nägarl-Schrift!) beide, z. T. in
mehreren Rezensionen, samt Übersetzung mit Erläuterungen und
Abbildungen. Im Anhang sind die Termini zusammengestellt. Für
eine tiefere Kenntnis der indischen Architektur ist dies Buch unent¬
behrlich.
1) Bei Sind die arabischen Historiker usw.
Marquardt, Hertha : Kipling und Indien.-~BTes\&u:Vnehatach.
1931. 169 S. (Sprache und Kultur der germanisch-romani¬
schen Völker. A. Anglist. Reihe. Band 7.) RM. 6.—.
Diese von Fleiß und Sorgfalt zeugende Königsberger Disser¬
tation sei der Beachtung empfohlen.
Le Diet de Padma. Padma thang yig. Ms. de Lithang. Traduit
du thibetain par Gustave-Charles Toussaint. — Paris:
Leroux 1933. 540 S., 3 Tfn., gr.-S». (Bibliotheque de l'In¬
stitut des Hautes Etudes Chinoises. Vol. 3.) Fr. 225.—.
Mit dem Padma-thang-yig haben sich schon E. Schlagint-
WEIT, GRt)NWEDEL Und Waddell beschäftigt. T. bietet nun erstmals
eine vollständige Ubersetzung samt einigen Anmerkungen und einem
umfangreichen Namen- und Sachregister. Als Vorlage hat ihm eine
selbsterworbene Handschrift gedient, daneben ein Holzdruck mit
geringen textlichen Abweichungen, sowie eine mongolische Über¬
setzung. Uber die Vorlagen der erwähnten Gelehrten spricht sich T.
nicht aus: die Unterschiede sind offenbar gering, erreichen beim P.
lange nicht das Ausmaß wie etwa bei der Kesar-Sage. Erwünscht wäre
eine Ubersicht des Inhalts der 108 Kapitel oder wenigstens eine Zu¬
sammenstellung der Stichwörter der Kapitelunterschriften. Abgesehen
von der Haupterzählung verdienen mancherlei Erzählungsmotive Be¬
achtung, die Bön-Sekte wird öfters erwähnt.
Wales, H. G. Quaritch : Siamese State ceremonies. Their history
and function. — London: Quaritch 1931. XIV, 326 S.,
1, 45. 5 Tfn. gr.-8».
Der Verf. hat längere Zeit (nähere Angaben fehlen) dem „Lord
Chamberlain's Department" des siamesischen Hofes angehört und so
Gelegenheit gehabt zu Einblicken, wie sie sich kaum einem anderen
Europäer boten. Das Zeremonial ist erst unter König Maha Mongkut
(Räma IV) zum Abschluß gelangt, aber die Grundlagen reichen in
ferne Vergangenheit und zeigen eigenartige Mischung vorwiegend
brahmanischer mit buddhistischen Elementen. W. gibt ausführliche
Mitteilungen über alle einzelnen Zeremonien. Sehr dankenswert ist
es, daß er für die Umschrift siamesischer Wörter die von CoEDfts in
seiner Inschriften-Ausgabe eingeführte (drucktechnisch freilich etwas
unbequeme) Transkription verwendet. Das Register ist nicht voll¬
ständig. Die Abbildungen sind leider großenteils dürftige Autotypien;
daß auf Tf. 43/44 sog. weiße Elefanten abgebildet sind, kann man
ledigUch aus der Unterschrift ersehen. Trotz dieser Mängel darf das
Buch als eine wertvolle Vermehrung der — merkwürdig kleinen —
Zahl europäischer Bücher zur Siam-Kunde bezeichnet werden, dies
um so mehr als die politischen Ereignisse seit 1932 wohl auch an dem
Hofleben nicht spurlos vorbeigehen und manchen alten Brauch zum
Erlöschen bringen dürften.
Bücherbesprechungen.
Vattkr, Ernst : Ata Kiwan. Unbekannte Bergvölker im tropischen Holland. Ein Reisebericht. — Leipzig: Bibliograph. Institut
1932. 294 S., 5 Kt., 24 Zeichn., 80 Tfn. mit 164 Phot. u.
35 Abb. gr.-8''. Lw. RM. 18.-.
Der Frankfurter Ethnologe hat 1928/29 mit seiner Gattin acht
Monate im Solor-Alor-Archipel, östlich von Flores, zugebracht und
eingehende anthropologische, ethnologische und sprachliche Unter¬
suchungen angestellt. Im Vergleich mit den landläufigen Reisebüchern wirkt die Bezeichnung ,, Reisebericht" sehr bescheiden. Obwohl sich
V. in der Darstellung an einen weiteren Leserkreis wendet, bietet er
doch eine Fülle von wissenschaftlichen Beobachtungen. Da es sich
um ein Grenzgebiet handelt, sowohl ethnisch, durch den negritischen
Einschlag, wie auch sprachlich, am Rand der ost-indonesischen
Sprachgruppe, so fehlt es nicht an interessanten Problemen. HofEent- üch findet V. Gelegenheit zu ausführlichen Einzeldarstellungen.
ViLNAY, Zkv : Legends of Palestine. — Philadelphia : The Jewish
Publication Society of America 1932. XIII, 492 S., 205 Abb.
Dies Buch ist, mit etwas verändertem Inhalt, die vom Verf.
besorgte Übersetzung seiner hebräischen Sammlung Agadöt Eres-
Jiärael (London 1929). Es sind fast lauter ganz kurze Erzählungen,
ausgewählt aus der jüdischen Literatur von den Midraschim an bis zu
zeitgenössischen Schriften und des Verf.s eigenen Folklore-Auinahmen,
einiges auch nach arabischen Quellen. Die Ausführung der bei¬
gegebenen Abbildungen läßt teilweise viel zu wünschen übrig.
Spiegel, Shalom: Hebrew reborn. — New York: Macmillan Co.
1930. XIV, 479 S. 8».
Nach einem einleitenden Abschnitt skizziert S. die folgenden
Schriftsteller: M. Ch. Luzatto, M.Mendelssohn, S. D. Luzatto, N.
Ejrochmal, Rabbi Nachman, I. B. Levinsohn, J. L. Gordon, A. U.
Kovner, M. L. Lilienblum, P. Smolenskin, Mendele, Ahad Haam,
Ch. N. Bialik, S. Tschernichovski, M. J. Berdiczewski, J. Ch. Brenner,
Eliezer Ben Jehuda, A. D. Gordon. Reichhaltige bibliographische
Noten sind beigegeben.
Der Lady Mary Pierrepont Wortley Montague Reisebriefe
1716—1718. Mr. Worthy's Gesandtscliaft bei der Hohen Pforte.
Übertragen, eingeleitet und mit Anmerkungen versehen von
Hans Heinrich Blumenthal. — Wien: Krystall-Verlag
(1932). 222 S., 2 BUn., 1 Fks. 8».
Aus dem Untertitel ergibt sich, daß nicht das ganze Briefwerk
tibersetzt ist; Stichproben ergaben zu S. 179 eine Auslassung. Auf
20 Seiten Einleitung entwirft B. ein gutes Bild der eigenartigen Frau ;
mit Anmerkungen hat er zuweilen gekargt. Für viele, denen das eng¬
lische Werk nicht leicht zugänglich ist, bietet sich hier die Möglichkeit, einen fesselnden Reisebericht in guter Übertragung kennen zu lernen.
Vbtt, Carl: Seltsame Erlebnisse in einem Derwischkloster. —
Straßburg, Leipzig, Zürich: Heitz & Co. (1931). IX, 331 S., Tfn. RM. 5.50.
„Durch vieljährige Beschäftigung mit psychischer Forschung
und eingehendes Studium von Theosophie und Anthroposophie bin
ich mit den Methoden und der Gedankenrichtung der okkulten Stu¬
dien vertraut" (S. 7/8). Der Verf. berichtet über einen Mtägigen Auf¬
enthalt in einem Tekke des Naksi-Bendi-Ordens. Kenner der Materie
dürften wohl da und dort einiges Interessante auflesen, im übrigen
ist bei der Einstellung des Verf. (der sich übrigens nur durch Dol¬
metscher verständigen konnte) für einen wissenschaftlich Interessier¬
ten aus dem Buch kaum etwas zu lernen.
Väth, Alfons, S. J. : Johann Adam Schall von Bell S. JMissio¬
nar in China, Kaiserlicher Astronom und Ratgeber am Hofe von
Peking, 1592—1666. Ein Lebens- und Zeitbild, ünter Mitwir¬
kung von Louis van Hee S. J. — Köln: Bachem 1933.
XX, 380 S., 22 Abb. 8". (VeröfEentlichungen des Rheinischen
Museums in Köln. Bd. 2.) Kart. RM. 9.-, geb. RM. 12.-.
Väth, in der Missionsgeschichte Asiens kein Unbekannter mehr,
hat sich mit sehr viel Liebe und Fleiß in die Geschichte seines Ordens¬
bruders versenkt und bietet uns eine sehr lebendige Darstellung
dieses bedeutenden Mannes, der es verstanden hat, auf Grund seiner
astronomischen Kenntnisse sich und der Mission am chinesischen Hof,
unter dem letzten Ming-Kaiser wie unter den späteren Machthabern, eine so angesehene Stellung zu schaffen, daß man im Orden zeitweise
selbst mit der Bekehrung des Kaisers zu rechnen wagte: genau der
gleiche Irrtum, die gleiche Verkennung synkretistischer Neigu?igen,
wie — ein paar Jahrzehnte früher — bei Akbar.
Clark, Charles Allen : Religions of Old Korea. — New York,
London: Fleming H. ReveU Co. [1932]. 295 S. $ 2.50.
Der Verf. hat fast drei Jahrzehnte als Missionar in Korea zu¬
gebracht. Daher besitzen diejenigen Teüe seines Buches b'isonderen
Wert, wo er das religiöse Leben des Volkes schildert. Nicht sehr
glücklich ist er in der allgemeinen Darstellung des Buddhismus
(wiederholte Nennung von Gautauma wirkt fatal). Am meisten
Neues wird man aus dem Abschnitt über Schamanentum schöpfen
können.
106
Hkydrich, M[ax]: Koreanische Landwirtschaft. Beiträge zur
Völkerkunde von Korea I. — Leipzig: Teubner 193L 44 8.,
1 Tf., 22 Abb. 4". (Abhandlungen u. Berichte der Museen für
Tierkunde u. Völkerkunde zu Dresden. Bd. 19, Nr. 1.)
RM. 16.-.
Die Arbeit beruht auf einer von Walther Stötzner gemachten,
jetzt im Dresdener Museum befindlichen ethnologischen Sammlung
von der Insel Quelpart. Dazu hat der Verf. die europäische Literatur sorgfältig gesammelt, außerdem einen gebildeten Koreaner ausgefragt.
Für eine beträchtliche Anzahl Gegenstände, die abgebildet sind, ist
dankenswerterweise auch die koreanische Bezeichnung angegeben, so
daß auch der Philologe diese Schrift mit Nutzen zur Hand nehmen wird.
Jubiläumsband herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für
Natur- und Völkerkunde Ostasiens anläßlich ihres 60 jährigen
Bestehens. 1873-1933. Teil 1—2. — Tokyo 1933. [Leipzig:
Asia Major.] XXII, 409; IV, 388 S. 4«. Hlw. RM. 30.-.
Über Verdienst und Ansehen der ,, Ostasiatischen Gesellschaft"
braucht hier nichts gesagt zu werden. Die VeröfEentlichungen der
„0. A. G." legen genugsam Zeugnis ab von dem hohen Rang, den sie
seit langem einnimmt und zu bewahren gewußt hat. Auch diese reich¬
haltige Festschrift reiht sich würdig an. Eine Aufzählung der 42 Auf¬
sätze ist hier nicht möglich. Es sei nur darauf hingewiesen, daß sich darunter auch eine Anzahl gewichtiger sinologischer Arbeiten befindet.
Unter den japanologischen überwiegen die Beiträge zur Literatur usw., daneben finden sich Aufsätze zur Geographie, Ethnologie, Prähistorie,
Geschichte, Kunst, Buddhismus, jap. Christentum.
Fichtnkr, Fritz: Die Wandmalereien der Athos-Klöster. Grund¬
sätzliches zu den Planungen der Bildfolgen des Ii. — 17. Jahr¬
hunderts. Weh- u. Lebensanschauung, Ritus, Architektur, Ma¬
lerei. — BerUn: D. Reimer 1931. 64 S., 63 Tfn. mit 108 Abb.
4». RM. 40.-, Hld. RM. 47.50.
Vierzig Jahre nach Heinrich Brockhaus beschäftigt sich zum
erstcLmal wieder ein deutscher Kunsthistoriker mit dem Athos.
Leider haben ihn wirtschaftüche Erwägungen gezwungen, nur einen
TeU des Bildmaterials (gute eigene Aufnahmen in guter Wiedergabe)
und nui einen Ausschnitt aus seinen Untersuchungen zu veröfient-
Uchen. Über geschichtüche Darstellung und Stilkritik hinaus ist F.
darum bemüht, EinbUcke in das geistige Leben zu vermitteln, das
man nicht mit dem Schlagwort „erstarrt" abtun darf.
75 Jahre Stella Matutina. Festschrift Band 1—3. — Feldkirch
1931/32. 4».
Die große Feldkircher Erziehungsanstalt der Jesuiten — einer der ältesten Schüler war Kardinal Ehrle — hat ihre stattUche Festschrift
in drei Teile gegliedert, wovon der 3. eine Art Chronik in Berichten der Zöglinge bietet, der 1. und 2. wissenschaftliche Abhandlungen von
jetzigen und ehemaligen Lehrern bzw. von ehemaligen Zöglingen.
Aus Band 1 sind hier zu nennen : A. Deimel : Was weiß die Keü-
schriftforschung über die prähistorische Zeit? (Königslisten, Sintflut,
Ursprung der Keilschrift, Königsgräber von Ur, Dschemdet-Nasr-
Texte.) Josef Fischer: Der Codex Burneyanus graecus III (Geo¬
graphie des Ptolemaeus). Johann Umbbrg: Die Grundbedeutung
der Taufformel (sprachl. Bemerkungen über DB'S, Auseinandersetzung
mit Julius Böhmer: Das bibl. „Im Namen" 1898). Hermann Wies¬
mann : Die Schrift über die Gesetze der Länder. Aus dem Syrischen
übersetzt (Bardesanes).
Honnorat, Michel: Demonstration de la parente des langues
indo-europeennes et semitiques. — Paris: Geuthner 1933. 398 S.
4». Fr. 65.—.
Der Verf. besitzt nicht einmal auf dem Gebiet der französischen
Etymologie irgendwelche Kenntnisse und bringt es daher fertig, z. B.
hebr. mlk mit franz. marquer, marquis zusammenzustellen. Weitere
Beispiele sind unnötig. Das Buch besitzt nicht den geringsten wissen¬
schaftlichen Wert.
8
Herbert Basedow (austral. Ethnologie), * 27. Okt 1881, f Juni 1938 Adelaide.
Anthony Ashley Bevan (Arabisch), Professor, Univ. Cambridge,
* 19. Mai 1859 Trent Park, Barnet, f 16. Okt 1933 Cambridge.
Kurt Boeck (Reisebücher über Indien), Dr. phil., * 10. Juni 1855
Antonienhütte (Oberschlesien), t 4. Okt 1933.
Alberto Castellani (Japanisch), seit 1925 HonProf. f. ostasiatische Sprachen, Univ. Florenz, f 48 jährig 21. Juli 1932.
Gustav Diercks (Islam-Geschii-hte), Dr.phil., Privatgelehrter,"IS.Jan.
1852 Königsberg i. Pr., f 4. Jan. 1934 Berlin.
Francis Llewellyn Griffith (Ägyptol.), 1901—32 Readeru.Professor, Univ. Oxford, » 1862 Brighton, f 14. März 1934 Oxford.
Louis Guerrier (Äthiopisch), f 19. Nov. I9.S3 Lyon.
Robert Hai Ii day (Mon), Missionar in Burma u. Siam, * 28. März
1864 Fauldhouse (West Lothian), f 1. Juli 19.33 Maulmein (Burma).
Oskar Holtzmann (N.T., Mischna), ao.Prof., Univ.Gießen, *20. Okt 1859 Stuttgart, t März 19.34 Gießen.
Jacob Hoschander (A. T.), Sebato Morais Prof. of Bibl. literature,
Jewish Theol. Seminary of Ameiica, * 1874 Teschen, f 28. Okt 1933
New York.
Rulolf Lauge (Japanisch), Prof. i. R., Seminar f. or. Sprachen, Berlin, * 12. Juli 1850 Berlin, + 24. Aug. 1933 Berlin.
Guy le Strange (Islam-Geschichte), Piivatgelehrter, * 24. Juli 1854, t 24. Dez. 1933 Cambridge.
Albert Morton Lythgoe (Ägyptologie), emer. Curator, Egyptian
Dept., Metrop. Museum of Art, New York, f 30. Jan. 1934 Boston.
Charles Maclaud (west-afrikan. Ethnol.), Dr. med., Gouverneur hono- raire des Colonies, * 1866, f Juli 1933 Mentone.
Fredrik Robert Martin (islam. Kunst), f 18. April 1933 Kairo.
Edouard Montet (Islam), emer. ord. Prof., Univ. Genf, • 12. Juni 1856 Lyon, f 21. Febr. 1934 Genf.
Hosea Ballou Morse (chin. Wirtschaftsgeschichte), 1874—1909 im
chines. Zolldienst, * 18. Juli 1855 Brookfield, Nova Scotia, t 13. Febr.
1984 Camberley.
Oskar N a c h o d (japan. Gescbichte), Dr. phil., Privatgelehrter, * 4. Märs 1858 Leipzig, f 2. Okt. 1933 Dresden.