820 Notizen und Correspondenzen.
Zur Nuchricht*).
Unter der Ueberschrift: Phönicisehe Epigraphik; und
noch einmal Mesha, hahe ich in den Heidelberger Jahrbüchern
der Literatnr 1871. N. 46. 47. Anderer nnd meine eigene Stellung
zur Sache gezeichnet, und zumal auch dasjenige, was ich gegen
Schlottmanns Aufsatz über „Astarkamos" (Bd. XXIV, 649 ff.)
einzuwenden habe, vorgebracht. Nachdem mein Manuscript in die
Presse gegeben war, erhielt ich Schlottmanns an mich gerich¬
tetes Sendschreiben: Additamenta über die Inschrift Mesa's, VI.
zur Feststellung des Textes (Z. D. M. G. Bd. XXV, 463 ff.), und in der
Üngewissheit, ob das vierte Heft der D. M. Zeitschrift so bald er¬
scheinen und für meine Replik noch Raum haben würde, fügte ich
zu der Abhandlung in den Heidelberger Jahrbb. als Nachschrift
eine Antwort hinzu. In dieser wurde auf Schlottmanns Er¬
innerung hin Z. 1 der Inschrift die Ergänzung laaD fallen gelassen,
so dass nnnmehr ■'Sa-'Sn zn punktiren sey. Dessgleichen bestritt
und bestreite ich nicht länger in Z. 11 die Ergänzung des Wortes
nl*y in nie», erkläre dann aber auch "ipn für mit My>- identisch.
Meine Gesammtanschauung von dem Denkmale Mesha's, welche
durch diese beiden Correkturen nicht berührt wird, halte ich
aufrecht. F. Hitzig.
Noch eine Berichtigung
zu dem Texte der II. Moabitischen Inschrift (S. die Tafel zu 8. 893).
Zu den kleinen Berichtigungen, die ich S. 416 in der ScMussbemerkung nach einer erhaltenen zweiten Copie der bezeichneten Inschrift gegeben habe, füge Ich auf Grund der S. 723 erwähnten brieflichen Mittheilung so wie einer nocb genaueren Copie , die Herr Dulsberg gefertigt hat , nocb eine wichtige Berichtigung für diejenigen hinzu, welche sich specieller mit dem Gegenstand beschäftigen.
Das in U 4 durch darüberstehende Punkte als fragmentarisch bezeichnete Bnchstabenzeichen (auf der Lithographie ein blosser einzelner Strich, den ich zu Aleph ergänze) ist nämlich nach genauerer Vergleichung als dasjenige Zei¬
chen zu erkennen , das icb durch Kaph transscribirt habe.
Ausserdem will ich nicht unbemerkt lassen, dass auf der Inschrift H das Jod und das von rechts nach links umgekehrte Mem überall mit einem Punkt bezeicbnet sind, so dass letzterer nirgends als Sylbentheiler zu nehmen ist.
Endlich berichtige ich hier gleich noch 2 verwirrende Druckfehler. S. 407 Z. 14 von unten: statt „Am meisten" lies „Am wenigsten", was in meinem Ms. deutlich geschrieben steht. In der Anm. S. 415 Z. 7 von unten: statt
1851 lies 1871. Schlottmann.
1) Der Abdruck dieser bereits im Februar d. J. der Bedaction zugegan¬
genen Notiz kounte leider nicht früher erfolgen. D. B.
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Bibliogiaphishe Anzeigen.
H. A. Jäa chke, Handwörterbuch der tibetischen Sprache. Gnadau,
Unitätsbuchhandlung 1871. 4" I. Lieferung, 153 Seiten, autographirt.
Das vorliegende Werk ist das 5. Wörterbuch des Tibetischen ; seine Vor¬
läufer waren verfasst von Schröter (1818), Csoma de Körös (1834), J. J.
Schmidt (1841) und H. A. Jäschke (1866 Komanizod). Schröters Werk ver¬
arbeitet die nachgelassenen lexicographischen Aufzeichnungen eines ungenannten katholischen Missionars, der an den Grenzen von Bhutan gewirkt hatte. Der Wortschatz der Volkssprache wollte gesammelt und zur Einführung christ¬
licher Lehren und Bücher benutzt werden. Mitten in der Arbeit starb der sichtlich sehr eifrige Geistliche, dem keine andere Vorarbeit vorgelegen hatte, als das völlig unbrauchbare Alphabetum Tibetanum von Georgi (1762). Die grossen Fehler dieses Wörterbuches können jedoch nicht ihm aur Last gelogt werden, sondern dem Herausgeber, der ohne irgend welche Kenntniss der tibe¬
tischen Spraehe nnr den Abdruck der Sammlungen, wie sie hinterlassen wur¬
den, besorgen wollte und selbst znr Correctur des Druckes Niemand hatte, der dieser Sprache kundig gewesen wfire. Da das Manuscript überdies italienisch geschrieben war, so wurde die Uebersetzung der Worterklärungen in das Eng¬
lische eine weitere Ursache von Fehlem. Mit Recht hebt Hr. Jäschke in der Vorrede zu seinem neuen Werke diese Verhältnisse entschuldigend hervor, unter Anerkennung der Anstrengungen des Missionars, den der Tod erfolgreicherer Thätigkeit entriss. — Die Verhältnisse, unter denen sich Csoma seine umfas¬
sende Kenntniss dieser Sprache aneignete, sind bekannt; Ungarn ist auf diesen Mann , den der Drang, die Ursitze seines Volkes zu besuchen , zu diesen Stu¬
dien trieb, mit Recht stolz. Obwohl mit der Volkssprache genan bekannt, be¬
schränkt sich Csoma in seinem Wörterbuche wie in seiner Grammatik doch nur auf die ältere Büchersprache. Da ihm hierzu nicht so umfassende Materia¬
lien zur Hand waren , wie seinem Nachfolger , so konnte er darin auch viel weniger bieten als dieser. Csoma's Werke nehmen jedoch eine hervorragende Stelle ein ; insbesondere sind die geschichtlichen u. s. w. Beilagen seiner Grammatik
1) Ueber den Vertrieb bemerkt ein beigegebenes Blatt: „Bei der Kleinheit der Auflage hat man es für zweckmässig gehalten, dieses Werk nicht dem öffentlichen Buchhandel zu übergeben, snodern es nur direet bei Baareinsendung des Betrages an die Buchhandlung der Brüdeninität in Gnadau bei Magdeburg von dort aus zu verabfolgen."