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Auswirkungen mütterlicher Depression auf die Mutter-Kind-Interaktion im Alter von zwei Jahren

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Academic year: 2022

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R u p r e c h t - K a r l s - U n i v e r s i t ä t H e i d e l b e r g Fakultät für Klinische Medizin Mannheim

D i s s e r t a t i o n s - K u r z f a s s u n g

Auswirkungen mütterlicher Depression auf die Mutter-Kind- Interaktion im Alter von zwei Jahren

Autor:

Gotthard Keßler

Einrichtung:

Zentralinstitut für seelische Gesundheit Mannheim

Doktorvater:

Prof. Dr. G. Esser

In einer standardisierten Laborsituation ( Bilderbuchbetrachtung und Spiel mit einem „Kastenkasper“ ) wurden 133 Mutter-Kind-Dyaden (davon 26 mit depressiven, 107 mit psychisch unauffälligen Müttern) über zehn Minuten gefilmt und die Interaktion der Dyaden mit einem depressiven (Testgruppe) und einem psychisch unauffälligen (Kontrollgruppe) Elternteil verglichen. Es handelte sich immer um das erste Kind der Familie. Hinsichtlich Gruppenzusammensetzung und Auswertung der Interaktion wurden neue Wege beschritten:

a) Die Bildung von Test- und Kontrollgruppe erfolgte - soweit möglich - unter Ausschluß anderer Einflüsse auf die Interaktion ( psychosoziale und organische Risiken ).

b) Die verwendeten Daten wurden größtenteils mit mikroanalytischen Verfahren erhoben. Diese Vor- gehensweise ist erst seit kurzer Zeit (seit Mikrocomputer über eine ausreichende Leistungs- fähigkeit verfügen) in größerem Umfang möglich. Bisher standen die Resultate von Einzelfall- analysen im Vordergrund.

Vergleichbare Untersuchungen fehlen: entweder beschränkte man sich auf eine kleinere Zahl an Pro- banden oder es wurde ein einfacheres Erhebungsinstrumentarium verwendet. Die meisten früheren Studien beschäftigen sich nicht mit dem Kindesalter von zwei Jahren.

Nach Bildung gerichteter Unterschiedshypothesen erfolgte die Signifikanzprüfung durch den Mann- Whitney-U-Test. Die Korrektur des α-Fehlers wurde berücksichtigt.

Es gelang, folgende signifikante Unterschiede zwischen Dyaden mit depressivem und psychisch unauffälligem Elternteil nachzuweisen:

Während der Interaktion mit ihren Kindern

• orientieren sich depressive Mütter seltener aufgabenbezogen unter gleichzeitiger Einbeziehung des Kindes

• verhalten sich depressive Mütter unangemessener

• zeigen depressive Mütter seltener supportive Verhaltensweisen

• interagieren depressive Mütter weniger direktiv (d.h. sie formulieren seltener eine Aufforderung, einen Befehl oder eine Frage)

Zwei Jahre alte Kinder zeigen in der Interaktion mit ihren depressiven Müttern

• häufiger negative Reaktivität ( d.h. signifikant häufiger vokale, mimische und motorische negative Kontingenz )

Außerdem fanden sich folgende tendenziell signifikanten Ergebnisse:

• Depressive Mütter sind während der Interaktion mit ihren Kindern tendenziell häufiger negativ gestimmt als psychisch unauffällige Mütter.

• Depressive Mütter zeigen während der Interaktion mit ihren Kindern tendenziell häufiger Auffälligkeiten als psychisch unauffällige Mütter.

(2)

Folgende Befunde weisen in die erwartete Richtung, sind aber nach Korrektur des α-Fehlers nicht mehr signifikant:

Depressive Mütter verhalten sich während der Interaktion

• restriktiver und

• inkonsequenter

Somit konnten bezüglich der Mutter-Kind-Interaktion mehrere Unterschiede zwischen Dyaden mit einem depressiven und Dyaden mit einem psychisch unauffälligen Elternteil nachgewiesen werden.

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