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Schlafstörungen und Mutter-Kind-Interaktion im Kleinkindalter

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Academic year: 2022

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R u p r e c h t - K a r l s - U n i v e r s i t ä t H e i d e l b e r g Fakultät für Klinische Medizin Mannheim

D i s s e r t a t i o n s - K u r z f a s s u n g

Schlafstörungen und Mutter-Kind-Interaktion im Kleinkindalter

Autor:

Lydia Barlag

Institut / Klinik:

Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim (ZI)

Doktorvater:

Prof. Dr. G. Esser

In der vorliegenden Dissertation sollte herausgefunden werden, ob sich Schlafstörungen im Kleinkind- alter in objektiv analysierbarer Weise in der Mutter-Kind-Interaktion widerspiegeln. Desweiteren wurde versucht, einen Zusammenhang zwischen kindlichen Schlafstörungen und dem Geschlecht des Kindes, sowie organischen und psychosozialen Risiken zu finden. Die Ausgangslage war durch die folgende Forschungslücke gekennzeichnet:

Zwar sind zahlreiche Studien sowohl zu kindlichen Schlafstörungen, als auch zur Mutter-Kind- Interaktion in Komorbidität mit intro- bzw. extroversiven Störungen geführt worden, doch herrscht akuter Mangel an direkter Literatur bezüglich kindlicher Schlafstörungen in Verbindung mit der Mutter- Kind-Interaktion. Die Hypothesen dieser Arbeit wurden daher auf der Grundlage der indirekt vorhandenen Hinweise gebildet.

Sie betrafen neben einer Deskription des Einflusses von Geschlecht, organischem und psycho- sozialem Risiko mütterliche und kindliche Interaktionsauffälligkeiten. Für die Mutter wurden die Gestimmtheit, ihre Reaktivität, die Steuerung ihres Kindes und eventuelle Interaktionsauffälligkeiten untersucht. Bei den Kindern wurden die Stimmung, die Reaktivität, sowie Interaktionsauffälligkeiten geprüft.

Die Untersuchung wurde im Rahmen der Mannheimer Risikokinderstudie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim durchgeführt. Die im Videolabor aufgezeichneten zweimal 5- minütigen Mutter-Kind-Interaktionen zeigten zum Zeitpunkt T2 311 Mutter-Kind-Dyaden in zwei standardisierten Spielsituationen (Betrachten eines Bilderbuches und Spiel mit dem Kastenkasper).

Die Filme wurden mit den spezifisch für das Projekt entwickelten Skalen ausgewertet.

Für das mütterliche Interaktionsverhalten der schlafgestörten, expansiven Kinder traf keine der Hypo- thesen unter Kontrolle des psychosozialen Risikos zu.

Für die Mütter der schlafgestörten, introversiven Kinder trafen zwei Hypothesen sowohl für die allgemein, als auch für die schwer schlafgestörten Gruppen zu: eine signifikant verringerte positive Kontingenz und eine signifikant erhöhte Depressivität. Unerwartet war die signifikant erhöhte Aggressivität der Mütter der schwer schlafgestörten Kinder.

Für die schlafgestörten, expansiven Kinder wurde nur die Hypothese der verstärkten Ablehnung mütterlicher Nähe angenommen.

Die schwer schlafgestörten, introversiven Kinder zeigten sowohl eine signifikant erhöhte negative Kontingenz, als auch eine signifikant verstärkte Suche nach mütterlicher Nähe. Die allgemein schlaf- gestörten Kinder dagegen zeigten unter Kontrolle der organischen und psychosozialen Risiken eine nur tendentiell signifikant verstärkte mangelnde Reaktivität.

Der Einfluß des psychosozialen Risikos wurde in dieser Arbeit für folgende Variablen als hoch signifikanter Faktor beobachtet, unter dessen Kontrolle sich die klinischen Gruppen und die Kontroll- gruppe in ihrer Mutter-Kind-Interaktion nicht mehr unterschieden: Bei den Müttern galt dies für die Variablen Gestimmtheit, negative Kontingenz, restriktive Steuerung, supportive Steuerung, Ange- messenheit der Steuerung, Abwertung, Vorwürfe und Aggressivität. Bei den Kindern war das psychosoziale Risiko für die Variablen negative Gestimmtheit, negative Kontingenz und Wutanfälle signifikant.

Man kann aus dieser Arbeit weder die wechselseitige Beeinflussung von Schlafstörungen und Mutter- Kind-Interaktion, noch ihre genaue Beziehung zum psychosozialen Risiko ersehen. Sicher ist jedoch der bedeutende Einfluß des psychosozialen Risikos auf eine Vielzahl der in dieser Dissertation untersuchten Variablen. Ein direkter und ungestörter Zusammenhang zwischen Mutter-Kind- Interaktion und kindlichen Schlafstörungen konnte in der vorliegenden Arbeit nur für wenige Variablen bewiesen werden.

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