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Kerne und Teilchen

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Academic year: 2022

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(1)

MICHAEL FEINDT

INSTITUT FÜR EXPERIMENTELLE KERNPHYSIK

Kerne und Teilchen

Moderne Experimentalphysik III Vorlesung 12

Das Standardmodell

(2)

Suche nach W und Z

Entdeckung gelang 1983 ff. Carlo Rubbia, Simon v. d. Meer (CERN, UA1) am Hadron–Collider SppS:

Signatur:

e+e- → Z0 möglich für √s = 2E ≥ MZ seit 1989 (LEP, SLC) e+e- → W+W- möglich für √s ≥ MW seit 1996 (LEP II)

„saubere“

Bedingungen

,

0 ,

e e

W

e e

Z hochenergetische Leptonpaare

nur 1 hochenergetische Leptonspur

+ fehlender Transversalimpuls (vom Neutrino)

Wenn aus p + p :

Wenn aus p + p : s x s GeV s GeV

GeV s

GeV s

x x

s

beam beam

beam beam

s

320 82

600 82

2

Z dd Z du W ud W

u

u 0 0

(Nobelpreis 1984)

0.12 0.04

(3)

UA1- Experiment: Entdeckung des W

pp → W

±

X

e

±

ν

fehlende Energie fehlender Impuls

(4)

UA1- Experiment: Entdeckung des Z

Z

0

→ e

+

e

-

UA1

(5)

LEP

Wie kann man Z0 → ν ν messen ?

σ

me+e-

sichtbar tot

tot qq

ee





 vergl. mit

Theorie für # ν – Familien = 1 2 3 4 5

e

e e u d s c b

u d s c b e

Z0

(6)

W– und Z– Zerfälle

W koppelt an alle linkshändigen Fermionen gleich stark.

(Die 3. Quark-Familie ist zu schwer: mtop = 172 GeV → mW = 81 GeV.)  nur 2 qq x 3 Farben berücksichtigen:

Z → 6 leptonische + 5 hadronische Kanäle Erwartung:

Experiment:

W±e± νe mit 10.9 ± 0.4%

μ± νμ 10.2 ± 0.5%

τ± ντ 11.3 ± 0.8%

Hadronen ≈ 68%

(–) (–) (–)

1 : 1 : 1 : 3 : 3

1/9 1/9 1/9 1/3 1/3

2/3

1 : 1 : 1 : 1 : 1 : 1 : 3 : 3 : 3 : 3 : 3

ee, µµ, ττ νeνe , νµνµτντ uu dd ss cc bb

Z0 → e+e- ; µ+µ- ; τ+τ- je 3.4 % Z0 → ν ν 20 % Z0 → Hadronen 70 %

keine Leptonuniversalität?

auch Kopplung an el. Ladung?

(ud‘),(cs‘)

(7)

elektroschwache Vereinheitlichung

(Weinberg – Salem – Modell)

Definition schwacher Isospin T

Fermionen T T3 Zf

L e

e 



eR

uR

dR

d L

u





' s L

c





' b L

t





'

L





L





R R

cR

sR

tR

bR

1/2

0 0 +1/2

-1/2

0 0 0 0

+1/2 -1/2 1/2

0 -1

+2/3 -1/3 -1

+2/3 -1/3

Drei Singletts koppeln nicht an W±

Zwei Dubletts koppeln an W±

Zf –T3 = konst. in einem Dublett

T3 in CC (charged current)- Reaktionen erhalten:

T3 (W±) = ±1

das sieht aus wie zwei Komponenten eines schwachenTripletts

 es sollte noch ein W0 geben mit

T = 1 , T3 = 0

(8)

schwache Kopplung g‘

schwache Kopplung g

elektroschwache Vereinheitlichung

W0 sollte gleiche Kopplung haben wie W±, deshalb kann W0 nicht Z0 sein

Postuliere Existenz eines Bosons B0 mit T=0 und T3=0 (Singlett im schwachen Isospin)

Experiment: es gibt 2 neutrale Vektorbosonen: und Z0

elektroschwache Vereinheitlichung:

und Z0 sind Linearkombinationen von W0 und B0

0 0

0

0 0

cos sin

sin cos

W B

Z

W B

W W

W W

θW : Weinberg Winkel

γ γ

T = 1 T = 0 T3 = +1 W+

W0 W- T3 = 0

T3 = -1

B0

koppeln an Fermionen, ohne T3 zu ändern, d.h. Flavour wird nicht geändert

(9)

elektroschwache Vereinheitlichung

→ komplizierte Kopplungen des Z0

Photon γ koppelt an el. Ladungen von

[

L,

[

R, qL, qR, nicht an ν‘s

Relationen:

f W

W

z g T z

f

g

2

3 sin

cos )

(

2 2

2

2 '

cos '

sin ' tan '

g g

g g

g g g

g

W W

W

2

sin g2 e

g

e W schwach em

) 24 ( 23124 .

0 sin 2

2 2

W

g

e experimentell aus: - ν e – Streuung

- Z0 – Breite

- mW/mZ = cosθW - elektroschwacher Interferenz

(10)

Parameter und Merkmale des Standardmodells

L, B separat erhalten

νL, νR, mν = 0

V-A – Kopplung

q(e+) = q(p) obwohl Lepton- und Quarksektor völlig getrennt sind

Eichsymmetrie:

SU(3) x SU(2) x U(1)

stark schwach e.m.

(8 Gluonen) W±, W0 B0 Kopplungskonstanten

Boson – Massen Lepton – Massen

e, g, sin θW mW, mHiggs

me, mµ, mτ ; mν = 0

Quark – Massen

Parameter der CKM–Matrix QCD Parameter

mu, md, mc, ms, mt, mb

3 Winkel θi , Phase δ ΛQCD

→nicht mehr (>) 22 Parameter

(11)

Beyond the Standard – Modell?

Viele Ansätze, z.B.

große Vereinheitlichung GUT (Grand Unified Theory) aller drei Wechselwirkungen (bei ≈ 1015 GeV)

SUPERSYMMETRIE (SUSY):

Superstring – Theorien (Gravitation)

Ziele

Reduktion der Parameter

Proton-Zerfall (Baryon – Antibaryon – Asymmetrie im Universum)

Vermeidung von theoretischen Schwierigkeiten aufgrund punktförmiger Struktur im Standardmodell (quadratische Divergenzen)

zu jedem gibt es einen Partner Fermion

Boson

bosonischen fermionischen

(12)

Eichsymmetrie

Elektrodynamik: U(1) :

das führt zur Wechselwirkung zwischen geladenen Fermionen und Photonen

Starke WW: SU(3):

lokale Phaseninvarianz der Wellenfunktion

L = + +

A F F 

ersetze ∂µ durch kovariante Ableitung D ieA (x)

QED –

Lagrangefunktion

- lokale Transformation α im Farbraum - 8 Eichfelder (Gluonen)

L = + + + +

"

"G 2 g G

QCD –

Lagrangefunktion 3G 4G

Die Physik hängt nicht von der Phase der Wellenfunktion ab!

Die Physik hängt nicht davon ab, welche Farbe ich rot und welche blau nenne!

(13)

Massen in Eichsymmetrien

Elektroschwache WW: U(1) # SU(2)

Eichprinzip funktioniert nur für MASSELOSE Eichbosonen

Aber: W – Masse ist sehr hoch…

Ausweg:

Massenterm in Lagrange – Funktion:

Spontane Symmetriebrechung Higgs - Mechanismus

   

12 2 2

2

1

 

  m

L 

Massenterm f ϕ2 kinetischer Term

schwache WW

Eichbosonen W+, W0, W-

(14)

Spontane Symmetriebrechung

runder Tisch mit 6 Gedecken

und 6 Servietten zwischen den Tellern

Symmetrie:

Jeder sieht rechts und links von ihm eine Serviette.

Es ist völlig undefiniert, welche ihm gehört.

Der Grundzustand einer Theorie hat eine geringere Symmetrie als die Lagrangefunktion

Spontane

Symmetriebrechung:

Der erste, der sich spontan für eine Serviette

entscheidet, definiert für alle, welche wem gehört (linke oder rechte)

 Problem: sehr großer Tisch, an mehreren Stellen werden quasi simultan Entscheidungen getroffen  lokale Symmetrie

(15)

Das Higgs – Potential

U T

L

2 4

2 2 1

2 2

) 1

(

Potential U

Minimum nicht um Null, sondern bei:

Neue Variable η für das Feld:

spontan gebrochene Symmetrie am Minimum

η beschreibt massives Teilchen:

   

2 2 3 41 2 4

2

1

 

          

 L

Massentermfϕ2 kinetischer Term

(16)

Zweidimensionales Higgs – Potential

hier diskrete Symmetrie, aber in mehreren Dimensionen ist das kontinuierlich:

„falsches Vakuum“: ϕ1 = ϕ2 = 0

ϕ2

spontan gebrochenes Vakuum:

irgendwo auf diesem Kreis

ϕ1

U(ϕ12)

Bewegung kostet Energie, Feldkonfiguration bleibt im Minimum und erzeugt Masse

Bewegung kostet keine Energie: masseloses Goldstone – Boson

Mexican Hat Potential

(17)

Higgs – Mechanismus

1) addiere Potential, dessen Grundzustand die Symmetrie des Potentials spontan bricht. Der Grundzustand ist nicht bei ϕ = 0.

2) als Konsequenz taucht ein masseloses Goldstone – Boson auf.

3) Lokale Eichinvarianz und Wahl einer speziellen Eichung sorgt für:

Verschwinden des masselosen Goldstone – Bosons

Erzeugung eines Massenterms für Eichbosonen

Erzeugung eines skalaren massiven Teilchens, des Higgs – Bosons

Das Goldstone – Boson wird vom masselosen Eichfeld

„aufgefressen“, das dadurch Masse erhält.

Oder: Masseloses Vektorfeld hat nur 2 Freiheitsgrade (transversale Polarisation). Mit Masse erhält es einen 3. Freiheitsgrad (longitudinale Polarisation), der vom Goldstone – Boson kommt.

(18)

Massen – Generierung von Fermionen

Da durch die spontane Symmetriebrechung auch im Grundzustand der Vakuum – Erwartungswert ungleich Null ist, ist die Masse immer

vorhanden

Kopplung von masselosen Fermionen mit Higgs – Teilchen erzeugt einen Massenterm in der Lagrangefunktion

H m 

mHiggs > 114 GeV

Suche nach Higgs – Bosonen : LEP II Tevatron LHC

(19)

Higgs – Boson koppelt an Masse

Zerfälle je nach Masse hauptsächlich in schwerste kinematische erlaubteTeilchenpaare:

Erzeugung am LHC:

H → bb H → W+W- H → ZZ H → t t

Masse:

160 GeV

350 GeV

schmal

breit

H

W/Z W/Z

q

q

q q

t/b

top – Quark – Schleife b – Quark – Schleife

H g

g

Das Higgs – Boson war das letzte

fehlende Teilchen im Standardmodell

(20)

Entdeckung des Higgs-Bosons

2012: Entdeckung durch ATLAS und CMS

2013: Nobelpreis Peter Higgs, François Englert

(21)

Vermessung des Higgs-Bosons

Masse: 125.9 ± 0.4 GeV

Referenzen

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