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zur Zeit Jesu

Kulturgeschichtliche Untersuchung zur neutestamentlichen Zeitgeschichte

I

. Teil

Die wirtschaftlichen Verhältnisse

von

Dr

. Joachim Jeremias

z. Zt . Repetent am Theologischen Seminar zu Hermhut

Leipzig

Verlag von Eduard Pfeiffer 1923

(6)
(7)

Wer geistige Vorgänge erfassen will , muß ihre Heimat

kennen . So ist für die Erfassung der Anfänge des Christentums eine Kenntnis des zeitgenössischen Palästina unentbehrlich . Bis¬

her hat man im Rahmen der neutestamentlichen Zeitgeschichte den Hauptwert auf Untersuchungen der politischen und religiösen Zustände und Anschauungen gelegt . Aber ebenso wichtig ist die Kenntnis der übrigen kulturellen Verhältnisse .

Wir beshjen noch keine Kulturgeschichte des Palästina der Zeit Jesu . Die vorliegende Arbeit will eine Vorarbeitsein , in¬

dem sie die kulturellen Verhältnisse der Hauptstadt Jerusalem

untersucht . Mit Jerusalem zu beginnen , empfahl sich bei seiner überragenden Bedeutung für das Heilige Land . Aber auch hin¬

sichtlich der Quellen war es das Gegebene: Jerusalem hörte nach 70 p. auf , die jüdische Hauptstadt zu sein ; nach dem Aufstand der Juden unter Hadrian wurde ihnen sogar das Betreten der Stadt bei Todesstrafe verboten ( ca . 135 p .) Daraus ergibt sich ein fester terminus ad quem : fast überall da , wo innerhalb der rabbinischen Literatur von Jerusalem und vor allem da , wo vom Tempel die Rede ist , ist Jerusalem vor 70 p. gemeint . Unser Thema hat also den Vorteil , daß es uns die ältesten Bestandteile der rabbinischen Tradition an die Hand gibt .

Für freundliche Hilfe beim Lesen der Korrekturen bin ich Herrn Professor Dr . Schwarz und meinem Freunde , Herrn cand .

theol . Polster , zu aufrichtigem Dank verpflichtet.

Entscheidende Anregung für meine Arbeit habe ich in und seit den 5 Jahren , die ich in Jerusalem sein durfte , meinem Vater zu verdanken . Während meines Studiums hat mich mein verehrterLehrer , Herr Professor D. Dr . Leipoldt , zur Arbeit an der Geschichte des neutestamentlichen Zeitalters angeregt . Ihnen beiden sei diese Schrift ein Zeichen meines Dankes .

Herrnhut , im Februar 1923 .

Joachim Jeremias .

(8)
(9)

Jerusalem zur Zeit Jesu .

Eine kulturgeschichtliche Untersuchungzur neutestamentl .Zeitgeschichte ,

I. Teil . Die wirtschaftlichen Verhältnisse .

Seite Vorwort.

I. Die Gewerbe ... 1

1. Die Jerusalemer Gewerbe und ihr Zusammenschluß 2 A. Die der Allgemeinheit dienenden Gewerbe ... 2

a. Gebrauchsgegenstände herstellende Gewerbe ... 3

aa . fUr den Haushalt ... 3

bb . Luxusartikel ... 6

b. Baugewerbe ... 9

aa . Die Bauten ... 9

bb. Die Bauarbeiter ... 14

c. Der Ernährung dienende Gewerbe ... 18

d. Sonstige Gewerbe ... < • 19 B. Der Zusammenschluß innerhalb der Gewerbe ... 20

a. Die Anlage der Stadt ... 20

b. Die Verteilung der GewerbeUber die Stadt ... 21

c. Die Organisation der einzelnen Gewerbe ... 22

C. Am Tempelbau und Kultus beteiligte Gewerbe ... 23

a. Am Tempelbau beteiligte Gewerbe ... 23

b. AmKultus beteiligte Gewerbe ... 27

c. Organisation der Tempelarbeiter ... 28

2. Die Eigenart Jerusalems in ihrem Einfluß auf die Gewerbe ... 29

A. Die Lage der Stadt ... 29

B. Die kulturelle Bedeutung der Stadt ... 30

a. Die wirtschaftliche Bedeutung ... 30

b. Die politische Bedeutung ... 31

c. Die religiöse Bedeutung ... 32

II. Der Handel ... 33

1. Nachrichten über den Handel der Stadt Jerusalem . 33 A. Allgemeines. Der Weg eines Handelsgegenstandesnach und in Jerusalem ... 33

B. Der Fernhandel ... 37

C. Der Nahhandel ... 41

a. Die Einfuhr von Bodenerzeugnissen ... 42

aa . Einfuhr von Getreide ... 42

bb. Einfuhr von Obst und Gemüse ... 45

(10)

. Die Vieheinfuhr ... 52

c. Die Einfuhr von Rohmaterialien und Waren ... 56

2. Die Eigenart Jerusalems in ihrem Einfluß auf den Handel ... 58

A. Die Lage der Stadt ... 58

a. Günstige Umstände ... 58

b. Der wahre Sachverhalt ... 59

B. Die kulturelle Bedeutung ... 61

a. Die wirtschaftliche Bedeutung ... 61

b. Die politische Bedeutung ... 63

c. Die religiöse Bedeutung ... 64

III. Der Fremdenverkehr ... 66

1. Nachrichten über den Fremdenverkehr der Stadt . . 66

A. Die Reise nach Jerusalem und die Unterkunft in der Stadt . 66 B. Der Fernverkehr ... 71

a. Gallien und Germanien ... 72

b Rom ... 72

c. Griechenland ... 73

d. Kleinasien ... 74

e. Mesopotamien und Babylonien ... 76

f. Die östlichvonMesopotamiengelegenenTeile des Portherreichs 77 g. Syrien ... 78

h. Arabien ... 79

i. Ägypten ... 79

j. Kyrene ... 81

k. Äthiopien ... 81

C. Der Nahverkehr . . . . • ... 82

2. Die Eigenart Jerusalems in ihrem Einfluß auf den Fremdenverkehr ... 84

A. Die Lage der Stadt ... 84

B. Die kulturelle Bedeutung ... 84

a. Die wirtschaftliche Bedeutung ... 84

b. Die politische Bedeutung ... 85

c. Die religiöse Bedeutung ... 86

(11)

Die bib 1 i s ch en Schriften sind mit den üblichen Abkürzungen zitiert . Die rabbinischen Schriften sind zitiert :

1. Mischna. Die Traktete wurden abgekürzt : Ohal. (Ohaloth )

B. B. (Baba Bathra )

B. M. (Baba Megi ' a)

B. Q. (Baba Qamma) Bekh. (Bekhoroth )

Bik . (Bikkurim)

Ber . (Berakhoth )

Git . (Gittin )

Hör. (Horajoth )

Zeb . (Zebachim ) Chag. (Chagiga )

Chul . (Chullin)

Jeb . (Jebamoth )

Jad . (Jadajim )

KU. ( Kil 'ajim)

Kel. (Kelim )

Ker. (Kerithoth ) Keth. (Kethubboth )

Meg . (Megilla)

Mid. (Middoth)

M. Q. ( Mo 'ed Qatan )

Mak . (Makkoth )

Makhsch . (Makhschirin )

Men . (Menachoth )

Ma ' as. (Ma 'asroth)

M . fach. (Ma 'aser Scheni)

Miqw . (Miqwaoth ) Neg. (Nega ' im) Ned. (Nedarim )

Sanh . (Sanhedrin )

' A. Z. ( 'Aboda Zara )

' Ed. ( 'Edujjoth )

' Er. ( 'Erubin)

' Ar. ('Arakhin ) Pes. (Pesachim )

Qid.(Qidduschin )

R .H . (Rosch Haschschana ) Schebu . (Schebu' oth ) Schab. (Schabbath ) Scheq. (Scheqalim )

Tem . (Temura )

Ta ' an . (Ta 'anith) Terum. (Terumoth )

Naz . (Nazir)

2. Tosephta wurde durch vorgesetjtes Tos . unterschieden .

3. Der palästinische Talmud durch vorgeseötes j.

4. Der babylonische Talmud durch vorgesetjtes b.

5. Der Midrasch Ekha rabbathi ist als E. r. zitiert unter Beigabe der Seitenzahl in der Wünsche'schen Uebersetjung : E. r. . . . S. . . Flavius Josephus ' Werke sind zitiert :

1. ant. = Antiquitatum Judaicarum libri XX.

2. b. j. = De Bello Judaico libri VII .

3. c. A. — De Judaeorum Vetustate sive contra Aprionem libri II.

4. vita = vita Flavii Josephi .

Von den Pseudepigraphen und Apokryphen des Alten Testamentes sind zitiert :

Ar. = Brief des Pseudo-Aristeas .

IV. E. = Das vierte Buch Ezra .

I . — IV. Makk . — I .—iv. Makkabäerbuch . Neuzeitliche Werke :

Sch . I —III = Schürer , Geschichte des jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu Christi. 4. Aufl . 1901 .

P . R . E. VIII = Realencyklopädie für protestantische Theologie und

Kirche, VIII. Bd . Art . Jerusalem , von Guthe .

R . G . G. = Religion in Geschichte und Gegenwart .

(12)

P . J . P. = Palästina -Jahrbuch . Herausgegebenvon G . Dalman (1905

1921 ).

H.R. E. = Hamburger , Real -Encyklopädie für Bibel und Talmud ,

1870 1897 .

Krauss , T. A. I u. II = SamuelKrauss , Talmudische Archäologie,

Leipzig . 1911 .

Del .= Franz Delitjsch,Jüdisches Handwerkerleben zur Zeit Jesu. 1875 .

Smith , I und II = G. A. Smith , Jerusalem. The Topography, Economics and History from the earliest fimes to. A. D. 70. London 1908 .

Neubauer,geogr . = = Neubauer, la geographiedu Talmud . Paris 1868 .

Dalman , Orte u . Wege = G . Dalman , Orte und Wege Jesu. Güters¬

loh 1919 .

Guthe , griech. -röm . Städte == H. Guthe , Die griechisch -römischen Städte des Ostjordanlandes . 1918 .

G. I. = Geschichte Israels .

Str .- B. I — Strack -Billerbeck , Kommentar zum Neuen Testament.

I. Matthäusevangelium . München1923 .

(13)

Jerusalem unter römischer Herrschaft bis zu der Zerstörung durch Titus .

(6p . 70p .

)

Um ein geschlossenesBild der Wirtschafteiner Stadt zu erhalten , ist die Frage zu stellen nach ihrem Gewerbe , ihrem Handel , ihrem Fremdenverkehr. Soll dabei die Eigenart der Stadt heraustreten , so ist nach der Feststellung des Tatbestandes jeweils zu unter¬

suchen, welche Ursachen die bestehenden Zustände hervor¬

gerufen haben .

I

. Die Gewerbe .

Die typische gewerbliche Betriebsform der Zeit ist das Handwerk , also diejenige Unternehmungsform, bei der der Produzent als Eigentümersämtlicher Produktionsmittel diese ver¬

arbeitet und ohne weitere Güterzirkulation das Produkt an den

Konsumenten , den Kunden , selbständigabseht .

Das Handwerk stand damals im Judentum in hohem

Ansehen . V/er seinen Sohn nicht ein Handwerk lehrt , ist , als ob er ihn Räuberei lehrte " ( b. Qid . 29 a). Für Jerusalem be¬

sten wir ein besonderes Zeugnis : 3 Dinge sagte R. (== Rabbi ) Jochanan im Namen der Leute von Jerusalem . . . Mache selbst Deiner. Sabbat zum Wochentag, nur daß du nicht auf Menschen angewiesen seist " ( b. Pes . 113 a und Parallelen ). Dieser Theorie entsprach die Praxis . Bik . III 8 wird der Einzug der Erstlings¬

prozessionen in Jerusalem , denen die Vornehmstender Tempel¬

beamten und Priester entgegengingen , geschildert und als Be¬

sonderheiterwähnt , daß selbst die dortigen Handwerker , wenn

die Prozession vorüberkam , aufstanden und sie begrüßten . Vor

Gelehrten , die sonst jedermann durch Aufstehen grüßen mußte , brauchten die Handwerker während der Arbeit nicht aufzustehen

(vergl . b. Qid . 33 a ). Vor allem aber ist darauf hinzuweisen , daß die Schriftgelehrten der Zeit zum größten Teile ein Handwerk

betrieben . Paulus , der in Jerusalem studierte (act . 22 8), war

Jeremias,Jerusalem1. 1

(14)

skenopoios (act . 18 8): Zeltmacher (Knopf ) , nach anderen Teppich¬

weber (Achelis ) oder Zelttuchweber (Leipoldt ). Eine Zusammen¬

stellung der ältesten im Talmud erwähnten Gelehrten ergibt als Berufe unter anderem: Schneider , Sandalenmacher, Zimmerleute ,

Schuhmacher , Gerber ,Baumeister ,Wasserfahrer (vergl .Max Weber , Gesammelte Aufsäße zur Religionssoziologie , Band III . Nachtrag : Die Pharisäer . 1921 ).

Daß es auch verachtete Gewerbe gab , ist damit nicht

ausgeschlossen . Zu diesen Gewerben gehörte das Weberhandwerk

( s. S. 3 ), wohl auch das in Jerusalem zum Teil von Heiden ausgeübte Walkerhandwerk( s. S. 4 ). Mischna Kelim gibt eine längere Liste der Gewerbe , die aus verschiedenen Gründen — weil sie schmmjig sind , weil sie notorisch auf Betrug ausgehen , weil sie es mit Frauen zu tun haben — verachtet waren .

Nach diesemÜberblick über die Stellung des Handwerkes im damaligen Judentum wenden wir uns zur Stadt Jerusalem .

1

. Die Jerusalemer Gewerbe und ihr Zu¬

sammenschluß .

Wir haben hier zunächstden Tatbestand festzustellen : Welche Gewerbe lassen sich für Jerusalem nachweisenund welches war

ihr Zusammenschluß? Hierbei lassen die Quellen erkennen , daß

der Tempel sowohl während seines Baues , wie in seinem Betriebe , ein Gewerbezentrum für sich bildet ; er ist also gesondert zu betrachten von den dem allgemeinenVerbrauch dienenden Ge¬

werben .

A. Die der Allgemeinheit dienenden Gewerbe .

Geographisch , kulturell und auch politisch — das Verhältnis der Statthaltervon Syrien und Judäa ist schwierig zu bestimmen ; faktisch scheint der letjtere dem ersteren unierstanden zu haben — gehörte die Provinz Judäa zur Provinz Syria . Die bedeutendsten Gewerbeprodukte des Innenlandes der damaligen Provinz Syria waren Erzeugnisse aus Wolle ,wie Teppiche , Decken und Weberei¬

produkte ; sodann wohlriechende Salben und Harze (Guthe , Die griechisch -römischen Städte . . S. 40 ). Diese Gebrauchs¬

gegenstände lassen sich als Produkte auch für Jerusalem

nachweisen .

(15)

a Gebrauchsgegenstände herstellende Gewerbe ,

aa . Für den Haushalt ,

bb . Luxusartikel .

aa . B . Q . X " heißt es : Doch darf man von Weibern Woll¬

waren in Judäa kaufen und Leinwandwaren in Galiläa ." Da¬

nach ist also die Wolleverarbeitung Spezialität von Judäa . Wollarbeit wird Keth . V 5 als Arbeit genannt , die die Frau in der Ehe zu leisten verpflichtet ist . In Jerusalem wurde Wolle verkauft in einem der Bazare der Stadt . ' Er . X° (vergl . b . ' Er .

101 a; j. Sota VIII 3) heißt es : „ R. Jose sagte , dies sei in der Wollkämmergasse geschehen ." J. Levy (Neuhebräisches und Clialdäisches Wörterbuch, 4 Bände, Leipzig , 1876 1889 ; Band

IV , 200 a) überseht mit demselben Recht Wollehändlermarkt ", da die Sprache für Zubereiter und Händler des Produktes den¬

selben Namen hat . b. j. V 8 ] erfahren wir, daß der Wollmarkt Jerusalems sich in der Neustadt genannten Vorstadt befand. Die gekämmte Wolle mußte zu Fäden gesponnen werden und war dann fertig zum Weben .

Auch die Weberei wurde in Jerusalembetrieben . In der syrischen Baruch -Apokalypse(bald nach 70 p. verfaßt ) werden die Jungfrauen Jerusalemsangeredet: Und ihr , ihr Jungfrauen , die ihr Linnen- und Seidenfäden mit Ophirgolde durch webt "

(10 19). Aus dieser Angabe , ferner aus der Tatsache , daß als Kunstweber des Tempels 82 Jungfrauen genannt werden (s. S.

28 ), endlich aus einer Bemerkung des Josephus , könnte man

schließen, daß die Weberei nur Frauen -Sache war . Ant . XVIII 9 J heißt es nämlich von zwei babylonischen Juden , daß sie die Web¬

kunst lernten , da es bei den Einheimischen nicht für unschicklich

galt ,sodaß auch die Männerbei ihnen Wolle verarbeiteten." Richtig

ist , daß die Weberei , wenn sie von Männern ausgeübt wurde ,ver¬

achtetes Gewerbe war . Webern war die Hohepriesterwürde nicht

zugänglich . Ihr Quartier in Jerusalem war die verachtete Gegend des Misttores ( 'Ed . 1 3). Es ist ein Zeichen großer Weitherzigkeit und wird als solches berichtet, daß Hillel und Schammai in einer Streitfrage das Zeugnis von zwei achtbaren Jerusalemer Webern anerkennen ( 'Ed . I 8). Kunstweber sind für Jerusalem mög¬

licherweise in Gestalt der tarsijjim bezeugt .

b. Meg . 26a ist die Rede von der Synagoge der tarsijjim zu Jerusalem. Dieses Wort bezeichnet entweder die Zugehörigkeit zur Stadt Tarsus oder ein Handwerk. Wenn man dieses Wort nicht ,wie

1*

(16)

wir es für richtighalten , mit : Synagoge der EinwohnervonTarsus "

überseht , dann faßt man diese Leute als Kupferschmiede (Delitjsch,

Jüd . Handwerkerleben , S . 38; Sch . II 52 4 " , vergl . 87 m ), alsWeber oderals Arbeiterin Bergwerken (Lcvy ,Ncuhebrälsches undChaldäisches Wörterbuch), als Kunstweber oder als Metallarbeiter(Dalman , Ara-

mäisch-neuhebräischesWörterbuch) oder besser als Hersteller von larsischen Gewändern (Krauss , T. A. II, 625A. 67 ). Diese letstere Deutung hat C . Wessely(Studien zur Paläographicund Papyruskunde , Leipzig 1901) für die Bezeichnung tarsikarios auf mehreren Papyri wahrscheinlich gemacht( S. 2 f .). Er verweist auf den Maximaltarif des Diocletian cap26 — 28, wo von tarsisch -alexandrinischer Leinen¬

ware die Rede ist.

Eng mit dem eben genannten Handwerke hängt das des Walkers zusammen , der das vom Webstuhl kommende Tuch durch Verfilzung der Wollhärchen wasserdicht zu machen hatte . Die Walker waren zum großen Teile Nicht -Juden ; des¬

halb galt ihr Quartier , das in der Oberstadt lag , für unrein

( b . Pes . 19 b ). Auch sonst werden Walker für Jerusalem bezeugt .

Den Nordostpunkt der nördlichsten Mauer bildete das sogenannte Denkmal des Walkers ( b. j. V 4 3). Ein Walker war es , der Jakobus dem Gerechten , dem Bruder Jesu , den die Juden im Jahre 62 p. von der Tempelzinne herabgestürzt hatten , mit seinem Knittel den Todesstoß versetjte (Eusebios , historia ecclesiastica II 23 1; vergl . ant . XX 9 1).

Nach dem Walken bekam der Schneider die Stoffe, b. j.

V 8 1wird für die Neustadt ein Kleidermarktbezeugt . Im Midrasch Ekha rabbathi (1 1; . 44 und 50 ) ist von Jerusalemer Schneidern die Rede .

Der Bekleidung dient außerdem die Lederindustrie . Ob es Gerbereien gab , kann nicht mit Sicherheit entschieden werden ,

Nach B . B . II 9 mußten sie 50 Ellen von einer bezw . der Stadt

entfernt sein und durften nur im Osten angelegt werden . Da Jerusalem ( z. B. Sanh . I 5: Man fügt nichts hinzu zu der Stadt und den Tempelvorhöfen . . ) die Stadt schlechthin ist , wird es wahrscheinlich , daß diese Vorschrift ursprünglich von Jerusalem gegolten hat . Was wenigstens die im gleichen Zusammenhang

( B . B . II 9) stehende Vorschrift über die Gräber anlangt , so läßt

sich ihre Durchführung für Jerusalem nachweisen . Galt die Vorschrift ursprünglich für Jerusalem , so gab es dort Gerber , nur mußten die Werkstätten außerhalb der Stadtmauer liegen . Im übrigen sei daran erinnert , daß R. Chananja (manche Hand¬

schriften lesen: Chanina), der Vorsteher der Priesterschaft , berichtet

(17)

( 'Ed . II 2), daß die Priester bei jedem — auch dem nachträglich unrein erfundenen — Opfer die Haut des Tieres erhielten . Von den JerusalemerGastwirten hören wir ( b. Joma 12 a ), daß sie die Gewohnheit hatten , den Festpilgern die Häute der heiligen Opfer — gemeint ist vor allem das Passahopfer , dessen Haut nicht dem Priester gehörte — mit Gewalt abzunehmen. Sicher

ist , daß Sandalenverkäufer in Jerusalem erwähnt werden

( E. r. I1 Wü . 52 ).

Wir hören noch von einigen Gewerben , die vorwiegend dem Haushalt dienen , b . j . V 8 1 wird der Bazar der Schmiede

erwähnt . Dieses Gewerbe hatte seinen Sit} in der Neustadt .

Als Arbeitsleutein Erz und Eisen ", die (an den kleinen Zwischen¬

feiertagen , so Tos . Sota c. XIII , an denen geräuschvolle Arbeiten verboten waren ) arbeiteten , bis es ihnen vom Hohenpriester Jochanan verboten wurde , werden die Schmiede

M. Sch . V J5 und Sota IX 10 erwähnt (Jochanan — Johannes Hyrcan I. 135 104a .) Dieses Gewerbe scheint im römisch¬

jüdischen Kriege (66 70 p .). in kurzer Zeit die Umstellung auf die Kriegsindustrie vollzogen zu haben : In Jerusalem setjten sie . . . . viele Kriegsmaschinen wieder in Stand und in der ganzen Stadt wurden Geschosse und Rüstungen geschmiedet " ( b. j. II

22 1 vergl . VI 6 2).

Töpfereien durfte es in Jerusalem angeblich nicht geben wegen des Rauches ; so lehrt der Talmud ( b . B . Q. 82 " ; b. Zeb .

96 a ; Tos . Neg .VI 2 ; über die mangelhafte Glaubwürdigkeit dieser für Jerusalem zusammengestelltenReinheitsvorschriften s. u. S. 48 [Gärten ] und S. 53 f. [Hühner] ). Indes , die Tatsache , daß Jeremja 18 2 ein Haus des Töpfers für Jerusalem bezeugt ist und

Mth . 27 "' ein Acker des Töpfers , wiegt schwerer als die rabbi -

nische Tradition .

Freilich ist nur die erstere Stelle ein einwandfreies Zeugnis . Es handelt sich Mth. 27' um den Acker, der von dem Blutgeld des Judas Ischarioth gekauftwird . Die Zahl 30 Silberlinge"stammt aus Zakharja11 !S: Da nahm ich 30 Silberlingeund warf sie im Tempel Jahves in die ,Schatjkammer ' ". So Syrer ; LXX : Schmelzofen; im Massoretentext steht auf Grund eines Mißverständnisses die Lesart :

und warf sie im Tempel Jahves zu dem Töpfer." Es scheint , daß der Verfasser des Evangeliums, der die Stelle als Weissagung auf¬

faßt, sich von dem Mißverständnis des Massoretentextes hat leiten

lassen .

(18)

bb . Luxusartikel .

An zweiter Stelle war für Syrien bezeugt ( S. 2) die Her¬

stellung wohlriechender Salben und Harze . Zunächst stellen wir fest , daß in Jeiusalem Oliven verarbeitet wurden .

öl war das bedeutendsteProdukt Judäasan Lebensmitteln (Eupo-

lemos, Pseudo -Aristeass. S. 42 f .). Der Boden der Umgebung Jeru¬

salems ist für den Anbau von Oliventrefflich geeignet. Tatsächlich gab es auch zur Zeit Jesu größere Olivenbestände als heute , wo infolge der Mißwirtschaft der türkischen Regierung in ganz Palästina

der Baumbestand außerordentlidi verringert ist gegen frühere Zeiten . Für Jerusalem deuten daraufschon verschiedene mit öl" zusammen¬

gesetzte Worte . Im Osten begegnet der Name Berg der Öl¬

bäume (Mth. 21 1) oder Ölberg ( Lk. 19 29; 21 37; act. I 12; Jos .

ant. VII 9 2). Tur setha, d. h. Berg des Öles , sagt der Talmud

( vgl . Targum ; j. Ta ' an . IV8 vgl . PRE VIII .). Danach sind mit Sicherheit Olivenbestände zu erwarten. Ja , man würde den Berg kaum so genannt haben , wenn seine Bestände nicht im Vergleich zur Umgebung auffallend starke gewesen wären und die Oliven nicht von wirtschaftlicher Bedeutung für die Stadt gewesen wären . Bebauung des ölbergs bezeugt der Talmud: zur Zeit des leijten Tempels ist nacli b. Pes . 14a auf dem ölberge gepflügt

worden . Für den Norden der Stadt ist hier zu erinnern an die Bezeichnung einer VorstadtJerusale ms .

Die Benennungschwankt , b. j. II 15 5, 19*, V 4- bietet Bezethä

(mit Varianten ), V 58 Bezathä (mit Var .). Joh . 5- hat Bethzatha

. (Varianteu. a. Belhesda). Nicht hierher gehört das 1. Makk . 710 genannte Bezeth , wofürJos . ant . XII102 Berzethö gibt ; ebenso¬

wenig das1 .Makk . 94 vorkommendeBerea, wofür Jos . ant. XII II 1 Zetho ( Var . Berzethö ) liest . So unsicher wie die Benennung ist die Deutung, (vgl . HRE 581 ; Neubauer, göographie S . 139 ; Dalman ,Orte

und Wege S . 282 ). Die gewöhnliche Deutung des Namens ist bethzerha

d. h. Olivenort( vgl . Guthe , PRE VIII ).

Angaben für den Westen kenne ich nicht . Für den Süden endlich werden Oliven von Hieronymus(Komm. z. Jeremja VII 30) für das Hinnomtalbezeugt. Über mit „ Öl" zusammengesetzteOrts¬

namen der weiteren Umgebung s. Smith , JerusalemS. 300 ,

Anm . 3. Ölbäume werden vonPseudo -Aristeas § 112 an erster Stelle unter den Bäumen und Gewächsen der Umgebung Jeru¬

salemsgenannt. «

Die Oliven wurden in und bei Jerusalem verarbeitet . Nach

Men . IX 3 wurde das öl für den Bedarf des Tempels zum Teil aus Peräa bezogen . Die Frage , wie denn die Heiligkeit des Öles mit dem Transport durch heidnisches Gebiet vereinbarsei , wird j. Chag . III 4 dahin beantwortet, daß man nur die Oliven aus Peräa beschaffe und sie erst in Jerusalem presse . Tat -

(19)

sächlich hat man im Norden der Stadt mehrere Keltern gefunden . Ferner lesen wir im Neuen Testament : Und sie kommen zu einem Orte namens Gethsemane ^ (Mc . 14 33; Mth . 26 S6, vgl . Lc .

22 39 ); dort war ein Garten " sagt Joh . 18 1 von der Örtlichkeit . Gethsemane bedeutet Ölkelter oder Salbenkelter (vgl . Dalman , Grammatik des jüd .-paläst . Aramäisch . 2. Aufl ., S. 191 .) Es ist nun nicht unmöglich , daß der Mc . 14 51 erwähnte Jüngling , der bei Jesu Gefangennahme in Gethsemane vom Schlafe auf¬

geschreckt wird , der Verfasser des Evangeliums , Marcus (vgl .

act . 12 l2 ; ; 13 5; , 3; 15 37 ) , ist . Dann dürfte angenommen werden , daß diese im Kidrontale gelegene ölkelter einer Familie ge¬

hörte , die in Jerusalem wohnte und dort ein geräumiges Haus

besaß , das später der Versammlungsort der Christengemeinde war (act . 12 12 ).

In der Mischna werden M . Sch . III 7 Vorschriften gegeben betreffs der Ölkeltern , deren Türen innerhalb der Stadt

lagen , deren Höhlung außerhalb lag ". Da man die ölkeltern schwerlich ausgerechnet in die Stadtmauern eingebaut haben

wird , müssen wir annehmen, daß nicht die eigentliche Stadt Jeru¬

salem ,sondern der weitere Stadtbezirk ( s . u . ;vgl .Str .- B . I zu Mth .21 ') gemeint ist , oder daß die Ölkeltern nur als kasuistisches Bei¬

spiel gewählt sind. Die Tatsache bleibt bestehen , daß Ölkeltern für Jerusalem auch hier vorausgesegt werden . Endlich ist darauf hinzuweisen , daß öl wohl der einzige Ausfuhrgegenstand Jeru¬

salems war (vgl . Smith , Jerusalem I, 15 ; 299 ff .).

Auch die Herstellung von Harzen und Salben läßt sich als Gewerbe für Jerusalem nachweisen , j. Jom . IV 41d heißt

es : Die Spezereiverfertiger (so Dalman , aram . -neuhebr . Wörter¬

buch 317 b; Levy , neuhebr . und chaldäisches Wörterbuch IV , 27 a: Apotheker) in Jerusalem sagten : Hätte man in das Räucher - werk etwas Honig hineingetan , so würde die Welt diesen starken Geruch nicht ertragen können ." (Es ist möglich , daß auch j. Sota VIII 8 und 'Erub . X ", wo dasselbe Wort pattamim gebraucht ist , Spezereiverfertiger gemeint sind ; gewöhnlich über¬

seht man hier mit der anderen Bedeutung des Wortes : Ver¬

käufer von Mastvieh .) Es ist in diesem Zusammenhang an die Aussage b. Schab . 63 a zu erinnern : Das Gehölz Jerusalems bestand aus Zimmtbäumen ; wenn man von diesen zu heizen

pflegte , verbreitete sich ein angenehmer Geruch." Nach dieser Aussage sollen also Zimmtbäume in Jerusalem gezogen sein ;

(20)

dann wird man nicht nur das Holz verwendet , sondern auch die Frucht verarbeitet haben (vgl . b. j. VI 8 3).

Salbenverkauf in Jerusalem wird Mc . 16 1; Lc . 24 l bezeugt , wo es von den galiläischen Frauen , die an Jesu Kreuz gestanden hatten , heißt : Sie kauften [mit Salbe vermischte ] Spezereien , um hinzugehen und ihn zu salben ." Von Nikode¬

mus wird Joh . 19 89 gesagt , daß er zum Grabe Jesu kam mit einer Mischung aus Myrrhe und Aloe im Gewicht von unge¬

fähr 100 [römischen ] Pfund ." Wir dürfen vermuten , daß schon damals Rosenöl in Jerusalem hergestellt wurde . Gartenan¬

lagen waren nach b. B. Q. 82 b verboten (zur Kritik dieser An¬

gabe s. S. 48 ), aber als Ausnahme wird ausdrücklich der Rosen¬

garten erwähnt (vgl . M . Sch . II 5; Tos . Jom Tob .). Ob sich von ihm der Name des Tores Kiponos herleitet [Mid. I 3] — so

H R E 580 ; Rabe , Mischnah oder Sammlung der Aufsähe der Ältesten 1760 — 62 . Onolzbach zu Mid . I 3? — Salbenhändler spielen in der talmudischen Literatur eine große Rolle (vgl . Krauss, T. A . IL ). Der Hof Herodes des Großen mit seinem glänzenden Aufwände und großen weiblichen Anhange hat dazu beigetragen , daß solche Gewerbe in Jerusalem hochkamen .

Überhaupt wurden die dem Luxus dienenden Gewerbe durch den herodianischen Hof groß gemacht . Da ist vor allem zu erinnern an das Kunstgewerbe . Es hatte seinen Sife in der Oberstadt (Del . 59 .) Schon für die Zeiten des Pompejus hören wir von einem einzigartigen , aus Jerusalem stammenden Meisterstück aus Gold ; ob es ein Weinstock war oder ein Garten, terpole (Eigößlichkeit ) nannte man das Kunstwerk ", sagt der Kappedokier Strabo (änt . XIV 3 1).

Öfters hören wir von einem Schmuckstück 'ir schel zahab

d . h. goldene Stadt " (Kel . XI 8; Schab . VL ; b. Sota 49 b; j. Sota

9 , 2ib , 64). Dieser Schmuck wird auch bezeichnet als jeruscha -

laim dedhahbha d. h. goldenes Jerusalem " ( b. Schab . 59 a; b.

Ned . 50 a ).

Man behandelt die Frage, ob Frauen am Sabbat Schmuck tragen dürfen und bespricht dabei das goldene Jerusalem" unter dem Kopfschmuck (Tos. Schab. W G; 115 19). In Aboth de Rabbi Nathan

B. c. 12 S. 30 und öfter wirdgesagt , daß nur vornehme Frauen diesen Schmuck tragen . Daraus geht hervor:

Dieses goldene Jerusalem " war ein wertvoller Kopfschmuck der Frauen. Man wird sich ihn als eine Art Zinnenkrone vorzustellen haben . Es ist sehr wahrscheinlichschonder Name führt auf diese

(21)

Vermutung , — daß dieses Schmuckstück ursprünglich in Jeru¬

salem hergestellt wurde . Nun bildet heute die Anfertigung von Jerusalem -Andenken einen besonders blühenden Zweig des dortigen Kunstgewerbes. Für Ephesus ist uns diese Industrie für die Zeit des Apostels Paulus bezeugt , act . 19 28 ff. wird ein Aufstand der dortigen Andenken -Verfertiger ( V . 24 : Ein Her¬

steller von silbernen Artemis -Tempelchen " ) berichtet. Berücksichtigt man die gewaltige Bedeutung der jährlichen Wallfahrtsfeste für die heilige Stadt , so liegt der Schluß sehr nahe , daß diese Schmuckgegenstände vielfach als Jerusalem -Andenken gekauft

wurden .

Zu den Kunstgewerben gehört auch der Beruf der Bücher - sdireiber . b. B. B. 14 a wird das Verfahren der Jerusalemer Bücherschreiber beim Aufrollen der Bücher beschrieben .

Kunstgewerbe s. auch S. 15 ff.

Wir fassenzusammen: Die für die Provinz Syrien als die wichtigsten bezeugten Gewerbe treffen wir auch in Jerusalem . Vor allem scheint das Kunstgewerbe und die Ölbereitung eine große Rolle gespielt zu haben .

b. Bau -Gewerbe ,

aa . Die Bauten .

Die Fürsten aus dem herodianischen Geschlecht waren bau¬

freudige Herrscher ; ihr Beispiel forderte zur Nachahmung auf . So kommt es , daß das Baugewerbe unter ihrer Herrschaft und in der Folgezeit in Jerusalem einen breiten Raum eingenommen

hat . Es seien im folgenden die wichtigsten Bauten genannt .

aaa . Herodes der Große (37a . — 4a .).

1. Tempelneubau (20 /19a . — 62 /64 p. s. S. 23 ff .)

2. Bau des Herodespalastes an der Westmauer neben dem

westlichen Tor , das nach Lydda führt " ( E. r. I3 . 68 ),

heute : Jaffator( b. j. V 4 4 ).

3. Bau der drei Herodestürme: Hippikus, Phasael , Mariamne ebendort ( b. j. V 4 S~ 4).

4. Den Tempel beherrschend , da wo früher unserer Anschauung nach die Birah und Baris genannte Tempelburg sich erhob , im Norden des Tempels , entstand die Burg Antonia , b. j. V 5 S.

5. Das prächtige Grabmal , das sich Herodes bei Lebzeiten er¬

richten ließ ( b. j. V 3 3 und öfter : bis zum Grabmal des

(22)

Herodes " ); es blieb unbenugt , da die Beisetzung in Hero¬

dium erfolgte .

6. Das Theater , das Herodes in Jerusalem baute (ant . XV 8 1)-

7. Das Jerusalemer Hippodrom(ant . XVII 10 2; b . j. II 3 ') dürfte auf Herodeszurückzuführen sein .

Das ist nichtmöglich, wenn man den 1. Makk . 1 IS; 2. Makk .

4 »; 12; u . genannten Turn - und Übungsplaö" als Stadium anzu¬

sehen und mit dem Hippodrom zu identifizieren hat (Dalman , Orte

undWege S. 270 . Anm . 3 ). Dann wäre das Hippodrom 174 —171a .

errichtet . Da aber 2. Makk . 4M von der palaistra die Rede ist, scheint es sich um eine Ringschule gehandelt zu haben . Der Turnplatj dürfte vielmehr mit dem Xystus gleichzusehen sein .

(Guthe, P R E VIII , 684 .) ; hier decken sich vor allem die topo¬

graphischen Angaben. Der heutige Straßenname Chäret el -Meidän

(derartige Überlieferungen sind meistens zuverlässig) läßt das Hippodrom in der damaligen Oberstadtsuchen . Dann aber ist die Erbauungdurch Herodes möglich , ja wahrscheinlich.

Das ant. XV 8l noch erwähnte , in der Ebene erbaute ,gewaltige Amphitheater " dürfte mit Dalman(Orte und Wege S . 270 , Anm . 3) in der Ebene von Jericho zu suchen sein .

8. Wasserleitungsanlage( s. S. 14 ).

bbb . Agrippa 1. (41 44 p.

Er baute nach b. j. II II 6; ant . XIX 7 2; b. j. V 42 die nördlichste Mauer Jerusalems , deren Lauf strittigist . Sie hat unter Umständen ein sehr erhebliches Gebiet umfaßt . Segt man

sie mit der heutigen Nordmauergleich , so war sie ca . 2025 m

lang ; sucht man sie weiter nördlich, so ist ihre Länge 6105 m

(= 33 Stadien zu 184 ,8 m : römisches Stadion , b. j. V 4 8) weniger ca . 2575 m (= Gesamtumfang der Stadt nach Josephus weniger voragrippinischerWest - , Süd - , u .Ost -Seite) = ca . 3530m . Josephus weiß die Festigkeit dieser Mauer nicht genugzu rühmen . Sie soll 10 Ellen breit gewesen und aus einzelnen Quadern von 20 Ellen Länge und 10 Ellen Breite gebaut worden sein .

Es muß hier ein Wort Uber das damalige Ellenmaß gesagt werden , da wir dieses für Berechnungen brauchen( s. u .). Über das Maß der palästinischen Elle der Zeit ist man sich nicht einig . Zunächst ist festzustellen,daß innerhalb Jerusalems selbst verschiedene Ellenmaße in Gebrauchwaren . Kel . XVII 9f. heißt es : Zweierlei Ellenmaße waren in einem Zimmer des Tempels , eins in der nord¬

östlichen und eins in der südöstlichenEcke ". Jene ( Elle ) war einen halben Zoll länger als die mosaische Elle und diese noch einen halben Zoll länger als jene " also einen Zoll länger als die mosaische Elle . Nach der kurzen mosaischen

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