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Entstehung und Entwicklung einer DVD-Abteilung in der AK-Bibliothek Klagenfurt

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Academic year: 2022

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Mag. Dr. Iris Zacharias AK-Bibliothek Klagenfurt Bahnhofplatz 3, 9020 Klagenfurt

Entstehung und Entwicklung einer DVD-Abteilung in der AK-Bibliothek Klagenfurt

Projektarbeit im Rahmen der hauptamtlichen Ausbildung für Bibliothekar/innen (Ausbildungslehrgang 2010-2012/B-2)

Klagenfurt, am 18.1.2012

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Mag. Dr. Iris Zacharias AK-Bibliothek Klagenfurt Bahnhofplatz 3, 9020 Klagenfurt

Entstehung und Entwicklung einer DVD-Abteilung in der AK-Bibliothek Klagenfurt

Abstract

In meiner Projektarbeit beschäftige ich mich mit dem Aufbau bzw. der Erweiterung der DVD- Abteilung in der AK-Bibliothek Klagenfurt, während des Zeitraumes vom Jänner 2010 bis Jänner 2012, sowie den Ergebnissen und Schlussfolgerungen, die ich mittels einer Fragebogenerhebung im Vergleich mit der Statistik gewonnen habe, aber auch, aus den daraus gewonnenen Zielvorgaben für die Zukunft der DVD-Abteilung in unserer Bibliothek.

Bereits im Herbst 2009 wurden probeweise, die ersten Filme angekauft. Mit einem geringen Bestand, erfolgten die ersten Ausleihen – die sich als großer Erfolg herausstellten, viele unserer Leser nahmen die neuen Medien mit großem Anklang an und auch ein neuer Benutzerkreis konnte bereits mittels dieses Mediums gewonnen werden.

Der Einleitung, sowie eine kurze Vorstellung der AK-Bibliothek Klagenfurt folgt der Hauptabschnitt der Projektarbeit, der sich dem konkreten Thema DVD-Abteilung widmet.

Die Projektarbeit umfasst die ersten Schritte zum Aufbau einer DVD-Abteilung sowie Auswahl, Bedarfsermittlung und -erhebung, Einkauf und Einarbeitung in den bestehenden Bestand, sowie Präsentationsformen.

Aufgrund der Bestandsstatistik und einer Fragebogenauswertung werden im Schlusskapitel, Folgerungen für die zukünftige Entwicklung des Bestandes der DVD-Abteilung gezogen.

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung S. 4-5

1.1. AK-Bibliothek Klagenfurt – Überblick, Entstehung und Entwicklung S. 6-7

1.2. Ausgangslage S. 7-9

2. DVD-Abteilung der AK-Bibliothek Klagenfurt S. 10-11

2.1. Fragebogenerhebung nach den Leserwünschen in der DVD-Abteilung und

Medienbestand in der AK-Bibliothek Klagenfurt S. 11-19

2.2. Räumlichkeiten und Einrichtung S. 19-20

2.3. DVDs als Medienarten S. 20-23

2.4. Rechtliche Voraussetzungen für den Verleih S. 23-24 2.5. Bestandsaufbau des DVD-Angebotes in der AK-Bibliothek Klagenfurt S. 24-26

2.6. Informations- und Beschaffungsquellen S. 26-30

2.7. Einarbeitung, Handling und Systematik S. 31-33

2.8. Pflege und Beschädigungen bei DVDs S. 33-34

2.9. Sicherung durch RFID-Etiketten S. 35

3. Fazit S. 36-37

4. Dank S. 37

5. Literaturverzeichnis und Verzeichnis der verwendeten Internetadressen S. 38-40

6. Anhang S. 41-46

Anhang 1: Statistik – Medienbestand in der AK-Bibliothek Klagenfurt S. 41 Anhang 2: Entlehnungen von Medien in der AK-Bibliothek Klagenfurt

2007-2011 S. 42

Anhang 3: Entlehnungen in der AK-Bibliothek Klagenfurt nach

Medientypen (2001) S. 43

Anhang 4: Terminplanung des Projektes S. 44-45

Anhang 5: Fragebogen S. 46

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1. Einleitung

Die Projektarbeit beschäftigt sich mit dem Aufbau bzw. der Erweiterung der DVD1-Abteilung in der AK-Bibliothek in Klagenfurt. Neue Medien2 bzw. audiovisuelle Medien3 sind vermehrt, neben dem klassischen Buchbestand, in den Bibliotheken zu finden. Inzwischen bieten Bibliotheken neben Filmen, Hörbüchern, Musik-CDs, Computerspielen, Brettspielen auch e-books4 an. Die wachsende Nachfrage nach dem Bestandssegment „Film“ bringt in vielen Bibliotheken steigende Entlehnzahlen. Der Bestand wird vermehrt um audiovisuelle- Medien erweitert und soll weiter ausgebaut werden. Seit einigen Jahren gibt es in der AK- Bibliothek Klagenfurt Hörbücher5 zum Ausleihen. Dieses Mediensegment wird von den LeserInnen der Bibliothek sehr gerne angenommen, deshalb strebten wir die Einführung von DVDs/Filmen an. 2009 war es dann soweit, die ersten Filme wurden angeschafft und bald darauf entliehen – allerdings war der Anfangsbestand noch sehr gering. Das Medium fand einen großen Anklang und wir beschlossen dieses Segment weiter auszubauen.

Hauptziel der Erweiterung des Medienbestandes im DVD-Bereich ist es, weitere BenutzerInnen und Zielgruppen anzusprechen, indem das Angebot erweitert und damit auch die Attraktivität des Bestandes gesteigert wird. Dabei stehen aber vor allem die Wünsche unser LeserInnen im Vordergrund. Ich musste mir also die Frage stellen: was wünschen unsere Leser sich für einen Bestand im Bereich der DVD-Abteilung?

Im ersten, einleitenden Teil der Projektarbeit werden die wichtigsten Überlegungen zu den Fragestellungen und Zielen, die sich uns im Bibliotheksteam stellten, und mir im Besonderen, da ich für den Ankauf und die Einarbeitung der DVDs verantwortlich bin, vorgestellt. Im Hauptabschnitt der Arbeit wird auf die Situation des DVD-Verleihs in öffentlichen Bibliotheken in Österreich und im Besonderen in der AK-Bibliothek Klagenfurt eingegangen.

Die Beschreibung des Ist-Zustandes, eine Erhebung in Form einer LeserInnen-Befragung sowie eine vergleichende Auswertung der Ausleihstatistik soll der zukünftigen Bestandsorientierung bzw. dem -aufbau dienen und Kriterien für den Ankauf schaffen.

Die Neu- bzw. Umgestaltung im Bereich der DVD-Abteilung gab für mich den Anstoß für meine Projektarbeit im Rahmen der hauptamtlichen Ausbildung für BibliothekarInnen. In der

1 Digital Versatile Disc (abgekürzt: DVDs)

2 Unter Neuen Medien versteht man zumeist neue Medientechniken, oft digitaler Natur, z.B. e-books.

3 Unter Audiovisuellen Medien (abgekürzt: AV-Medien) versteht man Medien die Ton- und Bild beinhalten (Radio, Fernsehen, Internet, Hörbücher, Videos und DVDs).

4 Elektronische Bücher stehen als digitale Dateien in verschiedenen Formaten zur Verfügung und sind entweder

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Arbeit wird auch die Vorbereitungsphase des Projekts behandelt, aber auch die Planung und Einrichtung des DVD Bereiches, Aufstellung und Präsentation der Medien. Auswahl, Maßnahmen, Schwerpunkte, Ausleihbedingungen wie Verleihgebühren und Fristen werden ebenso beschrieben wie Bestellung, Einkauf, Bestand und Systematik, Katalogisierung und Präsentation, sowie rechtliche Voraussetzungen (Urheberrecht) für den Verleih.

Im Rahmen der Projektarbeit sollen Kriterien und Ziele für den zukünftigen Bestandsaufbau bzw. -erweiterung erarbeitet und erstellt, Informations - und Beschaffungsquellen aufgezeigt, und Vorstellungen und Wünsche unserer LeserInnen, mittels Fragebogenerhebung einfließen, um der Serviceorientierung an den Kunden der Bibliothek gerecht zu werden. Aber auch jene Bereiche, die uns Probleme bereiten, wie der Umgang mit Beschädigungen und Reparaturen soll uns und unseren KollegInnen helfen, Verbesserungen in diesem Bereich zu entwickeln.

Während der Vorüberlegungen bzw. dem Verlauf dieser Projektarbeit, stellten sich mir mehrere Fragestellungen, rund um den Aufbau des Bestands der DVD-Abteilung:

− Wie soll das Bestandssortiment ausschauen, in welche Filmgenrerichtungen sollen wir den Bestand orientieren?

− Wie soll man einen DVD-Bestand am Besten aufbauen? Nach welchen Kriterien soll die Auswahl der DVDs erfolgen und wo sollen wir die Filme ankaufen?

− Wie viele DVDs sollen wir ankaufen? Gibt es Richtwerte?

− Was wollen unsere BenutzerInnen und was für Filme wollen die BenutzerInnen sehen?

− Soll es eine Spezialisierung bzw. Schwerpunkte geben?

− Welche Systematik wird angewandt?

− Wie pflegt man CDs/DVDs am besten, welche Reinigungsmöglichkeiten gibt es? Was machen wir mit beschädigten DVDs?

− Welche Form von Diebstahlschutz sollen wir anwenden?

− Welche rechtlichen Voraussetzungen und Vorgaben gibt es beim Verleih von DVDs/Filmen in Bibliotheken?

Danach hieß es für mich, erreichbare Ziele und Kriterien zu definieren:

Was wollen wir?

− einen neuen, abwechslungsreichen Medienbestand

− neue Benutzer- und Zielgruppen ansprechen

− Qualität statt Quantität Was wollen wir nicht?

− Medienbestand der kaum bzw. nicht benutzt wird

5 Hörbücher (auch Audiobuch) sind Tonaufzeichnungen von Lesungen, die entweder auf einem Speichermedium, z.B. einer CD zum Kauf erhältlich sind oder zum Download als Audiodatei vom Internet heruntergeladen werden können. Meist gekürzte Textfassungen von Büchern.

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1.1. AK-Bibliothek Klagenfurt – Überblick, Entstehung und Entwicklung

Die AK-Bibliothek Klagenfurt ist im Gebäude der Arbeiterkammer untergebracht. Träger der Bibliothek ist die Arbeiterkammer Kärnten. Das Gebäude liegt am Rande der Innenstadt, zwar nicht in Innenstadtmitte, jedoch gegenüber dem Bahnhof und dem Busbahnhof. Die Bücherei ist also mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar, unmittelbar unter dem Gebäude der Arbeiterkammer und dem Bahnhof befindet sich eine gebührenpflichtige Tiefgarage. In der Nähe befindet sich nicht nur eine Volkshochschule, die Fachberufsschule, die Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe und Höhere gewerbliche Bundeslehranstalt, die Höhere technische Bundeslehranstalt Klagenfurt sowie mehrere Volks- und Hauptschulen, Horte und Kindergärten, sowie Geschäfte und Restaurants. Die AK-Bibliothek ist eine der größten öffentlichen Bibliotheken Klagenfurts. Der Bestand der AK-Bibliothek Klagenfurt umfasst: Belletristik, Sachbücher und Ratgeberliteratur, Kinder- und Jugendliteratur, Zeitschriften, Hörbücher, DVDs (Filme) sowie e-books und bietet derzeit einen Buch- und Medienbestand von 81.027 Medien auf einer Fläche von ca. 600 m².

Die im Parterre der Arbeiterkammer untergebrachte Bibliothek wirkt offen und hell, mit einer großen bahnhofseitigen Glasfront, die Übergänge in die verschiedenen Ebenen und Räumlichkeiten sind offen gestaltet. Alles in allem ein helles und freundliches Ambiente.

Dem Leser steht gleich neben der Eingangstür eine Garderobe mit versperrbaren Kästen zur Verfügung sowie sechs in den Räumen der Bibliothek verteilte PC-Arbeitsplätze für BenutzerInnen, mit OPAC6 sowie kostenlosem Internetzugang für eingeschriebene LeserInnen mit gültiger Lesekarte. Im Eingangsbereich befinden sich 2 Info- und Ausleihtheken zur Information für BesucherInnen, Einschreibung von LeserInnen und für Telefonauskünfte sowie eine Selbstverbuchungsstation.

Bei der Neueinschreibung werden den LeserInnen die Ausleihbedingungen mitgeteilt, eine Benutzerordnung ausgehändigt mit dem Hinweis er/sie möge diese lesen sowie die Bibliothekskarte ausgehändigt. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist die Lesekarte kostenlos. Erwachsene zahlen 5 Euro Jahresentgelt für die Karte, die ab dem Einschreibedatum für ein Jahr gilt. In den Bibliotheken der Arbeiterkammer Kärnten können insgesamt 5 Medien pro Karte entliehen werden, die Verleihdauer für Bücher, Zeitschriften und Hörbücher beträgt drei Wochen, für Filme (DVDs) eine Woche. Die LeserInnen erhalten eine Quittung mit den Rückgabedaten der entliehenen Medien. Vormerkungen und zeitgerechte Verlängerungen bei nicht reservierten Medien sind möglich und gebührenfrei,

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entweder an einer der Infotheken, beim Selbstverbucher oder über Internet. Kosten entstehen nur bei Überschreitung der Leihfrist, diese betragen 0,20 Euro pro Medium und Tag.

Zusätzlich gibt es seit 2011, das Angebot die Digitale Bibliothek zu nutzen, für zwei Wochen können fünf e-books entliehen werden.

Die AK-Bibliothek Klagenfurt ist 27,5 Stunden pro Woche geöffnet. Die Öffnungszeiten sind:

Montag bis Mittwoch 11-16 Uhr, Donnerstag 11-18.30 Uhr und Freitag 11-16 Uhr.

Eine Toilette steht innerhalb der Bibliothek nicht zur Verfügung, wohl aber, im Haus selbst im ersten Stock. Nachteil: Kleinkinder können das WC damit nur in Begleitung verlassen.

Kinderwägen und Rollstühle in der Bibliothek sind im großen und ganzen kein Problem, aber ein Teil der Zonen im Erwachsenenbereich ist nicht für diese Zielgruppe erreichbar.

In der AK-Bibliothek arbeiten insgesamt sechs MitarbeiterInnen, davon eine in Teilzeit sowie ein Buchbindermeister, der für Reparaturen an den Medien zuständig ist.

1.2. Ausgangslage

Die Ausgangssituation am Beginn meiner Projektarbeit im Bereich der DVD-Abteilung im Jänner 2011 stellte sich wie folgt dar:

Mit 31.12.2010 führte die AK-Bibliothek rund 100 DVDs im Bestand, Tendenz steigend. In den ersten beiden Jahren gab es noch kaum DVDs im Bereich der Kinder- und Jugendabteilung. Leider ließ unser Budget keine großen Investitionen zu. Bis zu diesem Zeitpunkt war unsere kleine DVD-Abteilung im Bereich neben dem Hörbuchbestand untergebracht, die Kinder- und Jugendfilme beschlossen wir im KiJu Bereich7, nahe den Hörbüchern anzusiedeln.

Im Zuge der ersten Ankäufe verglich ich DVD-Abteilungen sowie Mediatheken8 diverser öffentlicher Bibliotheken - unter anderem der Alpen-Adria-Mediathek in Villach und sprach mit KollegInnen um von deren Erfahrungen, vor allem im Bereich Einkauf und Handling zu profitieren. Bereits zu diesem Zeitpunkt war ich für die Auswahl, den Erwerb und die Katalogisierung der ersten DVDs zuständig. Da meine Kollegin und ich kurz davor RAK9 Kurse bei der österreichischen Nationalbibliothek besucht hatten, beschlossen wir das kurz

6 Digitale über Internet zugängliche öffentliche Bibliothekskataloge „Online Public Access Catalogue“ (kurz OPAC).

7 Abkürzung für Kinder- und Jugend

8 Unter dem Begriff Mediathek versteht man einen Ort an dem Medien verschiedenster Art (Filme, Musik-CDs, Computerspiele) zumeist entliehen oder gekauft werden können (Bibliotheken bzw. Videotheken).

9 RAK, ist die Abkürzung für „Regeln für die alphabetische Katalogisierung“ in Bibliothekskatalogen.

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davor angelernte, praktisch anzuwenden, da auch DVDs/Filme bei diesen Kursen behandelt wurden.

Seit 2009 bietet die AK-Bibliothek Klagenfurt DVDs an und wir können bereits erste Erfahrungen im Bibliotheksalltag aufweisen. Filme auf DVDs werden immer beliebter, was nicht zuletzt auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass es heutzutage in den meisten Haushalten neben Fernsehern bereits DVD Player gibt. Diese werden immer preiswerter, dadurch immer leistbarer. In Deutschland stellt sich die Situation, wie folgt dar:

„In 45 Prozent der Haushalte können bereits DVD-Scheiben abgespielt werden. Knapp sechs Millionen Geräte werden nach der Weihnachtssaison verkauft sein, schätzen die Hersteller.

Der Boom der Hardware strahlt naturgemäß ab auf die Inhalte-Anbieter und beschert der Musikindustrie ihren einzigen Lichtblick. Der Gesamtumsatz der Plattenfirmen sinkt zweistellig, der Verkauf von Musik-DVDs jedoch wird sich heuer verdoppeln - von drei auf sechs Millionen. "Der Wachstumstrend ist ungebrochen", jubelt der Verband. Ähnlich groß ist die Freude in der Filmindustrie. Die DVD seien der Motor der Branche, heißt es dort frohlockend.“10

Auch ist das Trägermedium, der DVD Film im Handel bereits günstig zu erwerben. Aktionen im Handel bieten DVDs bereits um den Preis von unter 10 Euro bis etwa 15 Euro an.

Filmbibliotheken, sowie Institutionen die Filme sammeln gibt es in Österreich nur einige wenige, z.B. das Filmarchiv Austria oder das Österreichische Filmmuseum, daneben führen viele Bibliotheken Filme in ihrem Mediensegment und bieten diese zum Verleih an.

Nicht nur die Büchereien Wien, die Bibliothek im Wissensturm Linz haben DVDs im Bestand. Eine der schönsten und interessantesten Verleihstellen, ist die Mediathek der Stadtbibliothek Graz in der Vorbeckgasse, sie führt neben Videos, DVDs, DVD-ROMs, CDs, CD-ROMs und Zeitschriften.

Ich besuchte nicht nur die Mediathek in Graz, sowie die Büchereien Wien, sondern konnte mir in der Alpen-Adria-Mediathek in Villach eine Vorstellung von deren DVD Beständen machen. Interessant waren für mich auch die Darstellungen auf den Homepages, man erhält dabei interessante Impulse und Anregungen. Aber auch der Besuch von Videotheken und Elektrofachmärkten und Geschäften in denen DVDs angeboten werden, war für mich hilfreich.

Ziel der vorliegenden Arbeit soll es sein, nicht nur Überlegungen anzustellen in welchen Schwerpunktbereich wir mit der DVD-Abteilung gehen wollen, sondern welche Inhalte bzw.

10 Vgl. Meck, Georg: Unterhaltungselektronik DVD erobert die deutschen Wohnzimmer. Die günstigsten DVD-

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Medienangebote neue Leserschichten anlocken könnten. Am Beginn der Planung dieser Arbeit standen einige theoretische und praktische Überlegungen wie ich mit dem Aufbau eines Filmangebotes beginnen sollte bzw. wie es in Zukunft ausgebaut wird. Dabei sollte uns eine Erhebung, mittels eines Fragebogens, helfen.

Names das große Geschäft. (2003) http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unterhaltungselektronik-dvd-erobert- die-deutschen-wohnzimmer-1131818.html (09.01.2012)

(10)

2. DVD-Abteilung der AK-Bibliothek Klagenfurt

In der zweiten Jahreshälfte 2009 wurden in der AK-Bibliothek in Klagenfurt erstmals 90 DVDs angeschafft. Im ersten Jahr war die Ausleihe auf Filme auf 1 DVD beschränkt, da der Bestand so gering war. Bibliotheken wurden bis vor einigen Jahren, als reine Sammel- und Ausleihstellen für Bücher geführt. In den frühen 1980er Jahren kamen zu den Beständen der meisten Bibliotheken neben Zeitschriften auch VHS-Video- und Musikkassetten.

„Als Ergänzung des Bestandes und zusätzliches Angebot sind die Neuen Medien aus dem Büchereialltag allerdings nicht mehr wegzudenken. Die Aneignung von Medienkompetenz sollte in öffentlichen Büchereien auch für neue Technologien und Neue Medien ermöglicht werden.“11

Der Wandel von Bibliotheken als reine Ausleihe- und Sammelstellen von Büchern hin zu Leihstellen auch für Neue Medien erklärt auch die zunehmende Umbenennung bzw.

Ergänzung des Begriffs Bibliothek hin zu einer Mediathek, da die AV-Medien zum Teil, zu räumlich abgegrenzten eigenen Bereichen gewachsen sind.

„Die zunehmende Verwendung des Begriffs Mediathek drückt aus, dass Büchereien in Zukunft nicht mehr nur mit Büchern in Verbindung gebracht werden sollen und können. Die Vermittlung von Informationen findet in der heutigen Zeit auf vielen Wegen und durch die verschiedensten Medien statt und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen.“12

Der derzeitige DVD Bestand der AK-Bibliothek Klagenfurt (Stand 31.12.2011) beträgt 1.005 Medien und wächst stetig an, ebenso wie die Entlehnzahlen in diesem Bestandssegment. Der Anteil an DVDs an den anderen Medien (Bücher, Zeitschriften, Hörbücher) beträgt etwa ein Prozent. Interessant ist andererseits der Umstand, das man mit einem Medium dieser Segmentgröße bei den Entlehnungen 11 Prozent der Ausleihe tätigen kann. Dieser Umstand resultiert auch aus der Tatsache, das DVDs nur für eine Woche entliehen werden können und nicht verlängerbar sind.

11 Rüscher, Christian: Neue Medien in der Stadtbücherei Bregenz. CDs, CD-ROMs und DVDs. Projektarbeit im Rahmen der Ausbildung für hauptamtliche BibliothekarInnen (Ausbildungslehrgang 2002-2004/B) / Christian

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Bestandsentwicklung von DVDs in der AK-Bibliothek Klagenfurt

Jahr Medienzugang DVDs Medienabgang DVDs

vor 2009 14 Medien -

2009 90 Medien -

2010 457 Medien 16 Medien

2011 465 Medien 5 Medien

Gesamtbestand 1.005 Medien 21 Medien

Stand 31.12.2011

Entlehnungen nach Medienarten 2011 in der AK-Bibliothek Klagenfurt

* (inkl. Hörbücher) Stand 31.12.2011

2.1. Fragebogenerhebung nach den Leserwünschen in der DVD-Abteilung und Bestandsanalyse der Medien im Detail (Statistik, Entlehnungen)

Die Einführung von DVDs in der AK-Bibliothek war für mich eine interessante Herausforderung. Im Rahmen der Bedarfserhebung wurden Gespräche mit KollegInnen geführt, Internetrecherchen nach vergleichbaren Bibliotheken bzw. Mediatheken und deren Sortiment betrieben, sowie eine LeserInnen-Umfrage in der Bibliothek gestartet und

12 Ebda. S. 7

50%

19%

17%

11%

3%

Belletristik*

Sachbücher*

Kinder- und Jugendbücher*

DVDs Zeitschriften

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ausgewertet. Ziel der Erweiterung des Medienbestandes ist nicht nur die Möglichkeit neue Benutzerzielgruppen anzusprechen sondern auch den Medienbestand hinsichtlich der sog.

„AV-Medien“ zu erweitern.

Das für uns wichtigste Ziel wurde definiert, nämlich die Frage: In welche Genre-Richtungen soll sich die DVD-Abteilung entwickeln? Es sollte vor allem eine Frage geklärt werden, sind wir bis dato den richtigen Weg gegangen oder haben unsere LeserInnen andere Präferenzen im Bezug auf den Bestand. Um mehr über die Benutzerwünsche unserer LeserInnen zu erfahren und im Bereich des Medienankaufes besser auf die Bedürfnisse und Interessen unserer BenützerInnen eingehen zu können, beschloss ich mich einen Fragebogen zu erstellen und im Anschluss die Fragebogenumfrage auszuwerten und die Daten in einem Vergleich mit der Statistik zu setzen um Schlussfolgerungen aus den Daten ziehen zu können. Einen Teil der Daten konnte ich aus der Statistik der AK-Bibliothek Klagenfurt beziehen.

Nach Erstellen des Fragebogens und Absprache sowie Genehmigung mit dem Leiter der Bildungsabteilung, Dr. Gerwin Müller starteten wir die Umfrage am 1. Juni 2011. Die Benutzerbefragung wurde im Zeitraum zwischen Juni bis August 2011 mit 150 Fragebögen gestartet, um bei unseren LeserInnen eine Befragung, hinsichtlich der zukünftigen Erweiterung unseres DVD Bestandes durchzuführen. Meine KollegInnen in der Ausleihe unterstützten die LeserInnenbefragung, in dem interessierte BenutzerInnen auf die Umfrage hingewiesen wurden und gebeten wurden, den Fragebogen auszufüllen.

Ich beschloss mich den Fragebogen für mindestens sechs Wochen aufzulegen, damit möglichst viele Leser die Gelegenheit bekamen den Fragebogen auszufüllen. Die Leihfrist in der AK-Bibliothek beträgt bei Büchern, Hörbüchern und Zeitschriften 3 Wochen, bei Filmen eine Woche. Damit sollten alle BenutzerInnen die Möglichkeit erhalten, den Fragebogen auszufüllen. Der Rücklauf der Fragebögen verlief eher schleppend und mühselig.

Meine Erwartungen über die Ergebnisse der Umfrage waren nicht sehr hoch angesetzt, da die Bereitschaft zur Beantwortung zumeist eher gering ist.

Im Vorfeld der Planung der Umfrage einigten wir uns im Team, den Fragebogen knapp zu halten, um die LeserInnen nicht abzuschrecken sondern zu motivieren. Ein weiterer Grund war die Zeitfrage, das Ausfüllen des Fragebogens sollte wenig Zeit in Anspruch nehmen, da viele Leser sich nur kurzweilig in der Bibliothek aufhalten. Wir stellten uns vor allem aber die Frage, welche Infos sind für uns wichtig, was möchten wir von den LeserInnen wissen. Ein Nachteil, dieser Methode ist die Tatsache, das nur wenige Details erfragbar sind, die LeserInnen den Fragebogen sehr schnell ausfüllen können. Ich erstellte also einen Fragebogen mit 3 Fragen im Umfang einer DIN A4 Seite, sowie der Möglichkeit Filmwünsche zu äußern.

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Die LeserInnen sollten ihr Alter und Geschlecht angeben, sowie Genre-Wünsche für die Medienbestandsentwicklung. Mir persönlich war wichtig, in welche Richtung sich nach Ansicht der BenutzerInnen, die Film bzw. DVD-Abteilung entwickeln soll.

Die Fragebögen wurden bei den Info- bzw. Verleihtheken13 sowie in der ehemaligen Sozialwissenschaftlichen Studienbibliothek aufgelegt. Die Fragebögen wurden gesichtet und in eine Excel-Tabelle eingetragen. Danach wurden die Daten ausgewertet und die Ergebnisse in graphische Darstellungen der Ergebnisse des Fragebogens dargestellt. Vergleichend war für uns die Ausleihstatistik der letzten Jahre interessant.

Insgesamt haben 56 LeserInnen den Fragebogen ausgefüllt ab. Die Frage nach dem Geschlecht ergab, dass der Großteil der Fragebögen, nämlich 63 Prozent von Frauen ausgefüllt wurde.

Geschlecht der befragten LeserInnen

38%

62%

männlich weiblich

Die Untersuchung der Fragebögen nach dem Alter der befragten LeserInnenschaft ergab das 63 Prozent der Fragebögen von Frauen ausgefüllt wurden und 37 Prozent von Männern. Der Großteil der Fragebögen wurde von LeserInnen zwischen 14 bis 30 Jahren ausgefüllt. Dach folgt die Altersgruppe der 30 bis 50jährigen. Für die Altersgruppen im Durchschnittsbereich zwischen 14 bis 40 Jahren scheint Unterhaltung wichtig zu sein.

13 In der Regel werden in der Bibliothek Anregungen und Leserwünsche bei der Info- bzw. Verleihtheke entgegengenommen.

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0 2 4 6 8 10 12 14

unter 6 Jahren 6-10 Jahre

10-14 Jahre 14-18 Jahre

18-30 Jahre 30-40 Jahre

40-50 Jahre 50-60 Jahre

über 60 Jahre

Alter der befragten LeserInnen

unter 6 Jahren 6-10 Jahre 10-14 Jahre 14-18 Jahre 18-30 Jahre 30-40 Jahre 40-50 Jahre 50-60 Jahre über 60 Jahre

Die Frage nach den Genre-Wünschen der befragten LeserInnen war für mich der wichtigste, aber auch der überraschendste im Ergebnis. Ich persönlich hätte erwartet, dass vor allem Spiel-, Kinder- und Jugendfilme weit vorne liegen und die meisten Sparten weit überholen.

Bei der Befragung der Genre-Wünsche waren mehrfache Benennungen möglich, viele LeserInnen haben diese Möglichkeit auch genutzt.

Filmgenres umfassen nicht nur Spielfilme, sondern auch Filmklassiker, Liebesfilme, Komödien, Literaturverfilmungen, Historienfilme, Drama, Musik und Tanzfilme, Kriminalfilme, Thriller, Actionfilme, Kriegsfilme, Kinderfilme, Jugendfilme, Science Fiction, Fantasy und Horror, Stummfilme, Schwarz-Weiß-Filme, Heimatfilme, Western, Bollywood, Comic und Cartoons, TV-Serien, sowie Dokumentationen.

(15)

Genre-Wünsche der befragten LeserInnen

0 5 10 15 20 25 30 35

Dokum entationen

Fernsehserien Filmklassiker

Kinderfilme

Literaturverfilmungen Musik, Tanz, Theater

Science Fiction, Fantasy Spielfilme

Western

Zeichentrick, Animation Sonstige

Dokumentationen Fernsehserien Filmklassiker Kinderfilme

Literaturverfilmungen Musik, Tanz, Theater Science Fiction, Fantasy Spielfilme

Western

Zeichentrick, Animation Sonstige

Der Fragebogen soll eine Entscheidungshilfe für die zukünftige Orientierung des DVD Bestandes sein. Es stellte sich, für mich sehr überraschend heraus, das LeserInnen Dokumentationen wünschen. Eigentlich bin ich im Vorfeld davon ausgegangen, das dieses Segment von den BenutzerInnen, nicht in einem größeren Maße gewünscht wird. Es kann auch festgestellt werden, das überwiegend Spielfilme, Filmklassiker und Literaturverfilmungen gewünscht werden, sowie Fernsehserien.

''Als wirtschaftlich dominant hat sich seit jeher der erzählende, fiktionale Film bzw. Spielfim erwiesen, der im Laufe der Filmgeschichte diverse Genres ausgebildet hat. Zu nennen sind hier Krimi, Erotik, Horror, Sience-Fiction, Musical, Western, Komödie, Melodrama, Katastrophenfilm, Kriegsfilm. Filmgenres können als Systeme von formalen und inhaltlichen Konventionen definiert werden.'' 14

Die Frage nach den Genrewünschen im Vergleich zu den Ausleihzahlen zeigt, dass das Segment der Spielfilme, in allen Variationen (Literaturverfilmungen, Klassiker, Kriminalfilme und Thriller, … ) in der AK-Bibliothek Klagenfurt bis jetzt das erfolgreichste Ausleihpotenzial haben. Es lässt sich keine Aussagekraft treffen, wohin sich die Abteilung hin entwickeln wird, wohl aber sind Tendenzen festzustellen.

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Grundtendenzen im Medienverhalten können wir feststellen, dies ist vor allem wichtig, da die finanziellen Mittel im Ankaufsbudget eher knapper, als mehr werden. Konsequenzen, daraus ziehen, kann man nur in dem man die Ankaufspolitik genau überdenkt und überprüft um den Bestand optimal aufzubauen oder zu ergänzen. Kundenorientierte Ankaufspolitik ist dabei essenziell um die Vielfalt der Bedürfnisse und Interessen abzudecken. Dies erweist sich oft als schwierig und beinahe unmöglich, da oft viele Wünsche und Interessen von Nutzerinnen kollidieren und ausufern. Je besser man die Zielgruppe kennt, desto besser. Man kann auf die Bedürfnisse der LeserInnen gezielt eingehen und durch eine erfolgreiche Ankaufspolitik die Ausleihe steigen.

Bedarfserhebung – Vergleiche mittels Fragebogen und Auswahlstatistik

Tendenzen im Hinblick auf das Medienverhalten und der Wünsche unserer LeserInnen zu ziehen bietet sich an, wenn man die Auswertung des Fragebogens mit der Bibliotheksstatistik vergleicht und daraus Schlüsse ziehen kann. In den letzten beiden Jahren hat sich gezeigt, dass DVDs/Filme vermehrt von den Bibliotheksbenutzern angenommen werden. Die Ausleihzahlen steigern sich derzeit jährlich tendenziell.

Ich war mir vom Anfang der Fragebogenbefragung bewusst, das die Umfrage auf Grund der Größe der Umfrage, nicht zu 100% repräsentativ ist. Die Umfrage und Analyse dient vor allem dazu Richtungsweisungen für den Einkauf vorzugeben, Entscheidungshilfe und - unterstützung bei der Auswahl der Angebote. Die Bestandsanalyse erhebt nicht den Anspruch einer umfassenden repräsentativen Bestandsanalyse.

Konrad Umlauf gibt als Mindestanfangsbestand 150 DVDs an. Dieser Mindestbestand soll sich anfänglich auf Kinderfilme und Filmklassiker beschränken und sich zu einem Mindestbestand ohne Spartenbeschränkung auf 1.000 DVDs hin entwickeln. Der Mindestzugang pro Jahr ohne Spartenbeschränkung soll 350 DVDs betragen.15

14 Werner Faulstich (Hg.), Grundwissen Medien. München 2004. S. 218.

15 Vgl. Umlauf, Konrad: Medienkonzepte : Konzepte des Bestandsaufbaus (Vorlesungsskript) (Berliner Hand-

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Bestand von DVDs nach Systematik in der AK-Bibliothek Klagenfurt - 2009

Stand 31.12.2009

Im Jahr 2009 wurden in der AK-Bibliothek in Klagenfurt erstmals 90 DVDs angeschafft. Im gleichen Jahr wurden 281 Spielfilme entliehen und 220 Kinder- und Jugendfilme. Der Großteil der Filme wurde von der Altersgruppe der 35 bis 49jährigen entliehen, darauf folgte die Gruppe der 50-59jährigen.

Bestand von DVDs nach Systematik in der AK-Bibliothek Klagenfurt - 2010

Stand 31.12.2010

Im Jahr darauf, 2010 konnte die AK-Bibliothek in Klagenfurt bereits auf einen Bestand von 545 DVDs/Filme aufweisen. Ähnlich, wie im ersten Jahr, wurden anteilsmäßig hauptsächlich

http://www.ib.hu-berlin.de/~kumlau/handreichungen/h79/haupt2.html (03.01.2012)

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Spielfilme (6.378 Medien) entliehen. Im Vergleich wurden 1.697 Kinder- und Jugendfilme entliehen. Die Zahl der Entlehnungen aus dem Bereich Musiktheater und Dokumentation stieg gleichfalls. Die 35-49jährigen führte wieder die Altersgruppe der Entleiher an, danach folgen die 21-34jährigrn und die 50-59jährigen, die Altersgruppe der Kinder- und Jugendlichen holt stetig auf.

Bestand von DVDs nach Systematik in der AK-Bibliothek Klagenfurt - 2011

Stand 31.12.2011

Im Jahr 2011 wurden DVDs insgesamt 11.822 Mal entliehen. Der Bestand der DVDs wuchs auf 1005 Exemplare an. Ähnlich wie im letzten Jahr führte die Lesergruppe der 35- 49jährigen, im Bereich der Entlehnungen, die Ausleihe der DVDs an, danach folgten wie auch im Vorjahr, die 21-34jährigrn und die 50-59jährigen. Hauptsächlich werden Spielfilme entliehen, danach folgen Kinder- und Jugendfilme. Die Ausleihzahl von Dokumentationen steigt und nimmt den dritten Platz ein. Auf Grund der Auswertung der Ergebnisse der LeserInnen-Befragung im Vergleich mit der Statistik kann zusammenfassend festgestellt werden, das tendenziell mehr Frauen in der AK-Bibliothek Klagenfurt DVDs entleihen, und hier vor allem Spielfilme. Die meisten Filme werden von BenutzerInnen im Alter zwischen zwanzig bis sechzig entliehen. Das Angebot an DVDs in der Bücherei wird von vielen BenutzerInnen sehr gerne in Anspruch genommen.

„In den öffentlichen Bibliotheken sieht die Situation im Bezug auf AV-Medien wie folgt aus:

Laut der Deutschen Bibliotheksstatistik betrug der Anteil an AV-Medien im Jahr 2003 ca. 9%

(19)

des gesamten Medienbestandes aller in der DBS verzeichneten öffentlichen Bibliotheken. Bei der Gesamtausleihe konnten AV-Medien jedoch einen Anteil von 23% erreichen.“16

Vergleicht man den prozentualen Anteil der DVDs im Bereich der Entlehnungen nach Medientypen, so konnte dieser Bereich in Klagenfurt bei einem Bestand von 1.005 DVDs (=

1 Prozent des Gesamtmedienbestandes in der AK-Bibliothek Klagenfurt), auf eine Ausleihe im Vergleich zu den anderen Medientypen von immerhin 11 Prozent, im Vergleich zu Büchern, Hörbüchern, Zeitschriften gelangen.

2.2. Räumlichkeiten und Einrichtung

Nachdem wir nach dem ersten Jahr erst knapp 100 DVDs im Bestand hatten reichte der Platz neben dem Hörbuchbestand, bis dato für das kleine Filmsegment aus. Mit zunehmendem Platzmangel wurde eine Übersiedlung der DVD-Abteilung angedacht. Da die Studienbibliothek der Bibliothek nicht mehr fortgeführt und der Zeitschriftenbestand umgelagert wurde, konnten wir Platz für neue Medien schaffen. Unser Vorgesetzter, der Leiter der Abteilung Bildung und Kultur, Dr. Gerwin Müller, sprach sich für den Erwerb eines eigenes von einer Tischlerei für unseren speziellen Gebrauch gefertigten Regalwand aus, der für unsere Zwecke getischlert und zusammengebaut wurde. Auf Grund dieser Nachricht, bestellten wir im Frühjahr 2011 vermehrt DVDs, um die Regale später auch füllen zu können.

In der ehemaligen Studienbibliothek wurden mehrere Regale leergeräumt, die hauptsächlich gebundene Zeitungen und Bundes- und Landesgesetzblätter beherbergten, diese fanden Platz in einem Kellerarchiv. Die freigewordene Fläche wurde vermessen und eine Tischlerei mit der Herstellung zweier Regalwände, in den, in der Bibliothek vornehmlich vorkommenden Farben rot und grau, betraut. Die Regalwand hat ausziehbare Landen mit Fächern in denen der Filmbestand untergebracht werden kann. Die Regalböden wurden mit Holzeinsätzen sowie Metallquerstreben versehen, damit die eingeordneten Fächer nicht verrutschen können, und die Filme bequem durchgeblättert werden können. Im unteren Bereich finden sich zwei

16 Pförsich, Peter: Wohin mit dem bewegten Bild? Die Sammlung von Video und DVD in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Pflichtexemplarbibliotheken / Peter Pförsich. - Berlin : Institut für Bibliothekswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, 2005. - 67 S. - (Berliner Handreichungen zur Bibliothekswissenschaft ; 190) S. 43

http://www.ib.hu-berlin.de/~kumlau/handreichungen/h190/h190.pdf

(20)

Fächerreichen um breitere DVDs alphabetisch unterbringen zu können, im oberen Bereich können die DVDs frontal präsentiert werden.

Die räumliche Veränderung sollte Platz schaffen um mehreren BenutzerInnen gleichzeitig, einen angenehmen Zugang zum DVD-Angebot bieten zu können und möglichst viele DVDs unterzubringen.

Die Montage des Korpus erfolgte im April 2011. Die Lieferung und Montage verzögerte sich, die Teile wurden später, als erwartet geliefert. Endlich war es soweit, das Regalsystem wurde gereinigt, alles von Staub gereinigt und geputzt. Dann konnte endlich mit dem Umräumen der Filme begonnen werden. Die DVDs mussten alphabetisch nach den Regisseuren angeordnet werden. Die Läden können herausgezogen werden und die DVDs einfach durchgeblättert werden.

Es fehlte eine Beschriftung der Regale und deshalb bat ich dann unseren Buchbinder an den Regalen die Signaturen und den erklärenden Text (z.B. TT1 Spielfilm) anzubringen, da sich viele Benutzer nur schwer orientieren konnten.

Vor dem DVD Bereich wurde eine Abspielstation (ein DVD-Player) angebracht. Dieser bietet den BesucherInnen die Möglichkeit in den Film „hineinschauen“ zu können.

Innerhalb der Kinder- und Jugendabteilung sind die AV-Medien (Hörbücher und DVDs) in einem Metallregal, neben den Neuerscheinungen, untergebracht. Die Medien können einfach in den eingelassenen Bereich sortiert werden. Einziger Nachteil: die Medien rutschen durch, wenn Sie nicht verstärkt werden.

2.3. DVDs als Medienart

Audiovisuelle Medien (AV-Medien) umfassen Medien, die sowohl Ton als auch Bild vermitteln. Dazu zählen sowohl Fernsehen, Hörbücher als auch DVDs:

„Unter AV-Medien versteht man nicht-personale Medien, die als technische Träger und Vermittler auditive und/oder visuelle Informationen ausgeben, einschließlich aller dafür erforderlichen Einrichtungen und Mittel zur Aufnahme, Verarbeitung, Speicherung und Übertragung von Zeichen und Nachrichten. AV-Medien sind also technische Mittel, welche Informationen auditiv und/oder visuell vermitteln. …“17

(21)

Die DVD (Digital Versatile Disc, früher Digital Video Disc) gehört ebenso wie alle Varianten der CD (Compakt Disc, auch Audio-CD, CD-ROM usw.) und der BD (Blu-ray Discs), zur Familie der digitalen optischen Speichermedien. Die Information wird in Form mikroskopischen Vertiefungen (Pits) in einer Kunststoffscheibe gespeichert, zur Wiedergabe wird die Reflektion eines Laserstrahls mittels mittels optischer Abtastung eines Laserstrahls gelesen.

“Erst die DVD, seit 1997 verbreitet im Einsatz, erlaubt die Speicherung von großen Mengen von Filmmaterial in digitalen Formaten, oft mit vielerlei Zusatzoptionen. Die direkte Ansteuerung der Sequenzem auf diesem Träger sowie die Kombination der Daten untereinander und die schnelle Datenausgabe sind wesentliche Vorteile dieses Trägermediums.”18

Gegenüber der Audio-CD und der CD-ROM hat die DVD den Vorteil, der größere Speicherkapazität. Während auf einer CD rund 700 MB gespeichert kann auf einer DVD 4700 MB, das sind 4,7 GB (Single Layer = Informationsspeicherung nur auf der Unterseite des Speichermediums) oder 8,5 GB (Dual Layer = Speicherung auf der Unter und Oberseite der Speichermediums) und mehr gespeichert werden. Dadurch hat auf einem Speichermedium ein ganzer Spielfilm Platz.

Der Begriff „Film“ wird als Sammelbegriff für eine Kunstform bzw. einem Massenmedium bei dem „bewegte Bilder“ und musikalische Untermalung sowie Ton verwendet:

„Abgeleitet vom früher einzigen fotografischen Trägermaterial, dem Rollfilm aus Zelluloid, schließt die Bezeichnung „Film“ mittlerweile das gesamte technische Verfahren des Mediums mit ein bis hin zum fertigen Endprodukt in seinen verschiedenen Ausprägungen als Spielfilm, Dokumentarfilm, Lehrfilm, Werbefilm, Experimentalfilm usw.''19

Filme auf dem Speichermedium DVD haben viele Vorteile. Filme können durchgehend gesehen werden - ohne Werbeunterbrechung, Ton in verschiedenen Sprachen ist wählbar möglich (damit kann man große Stückmengen produzieren), Untertitel können im Menü

17 Schröder, Hartwig: Didaktisches Wörterbuch : Wörterbuch der Fachbegriffe von „Abbilddidaktik“ bis

„Zugpferd-Effekt“ / Hartwig Schröder. - 3. Aufl. Hand- und Lehrbücher der Pädagogik. Oldenbourg Verl. : München 2001. S. 34

18 Pförsich, Peter: Wohin mit dem bewegten Bild? Die Sammlung von Video und DVD in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Pflichtexemplarbibliotheken / Peter Pförsich. - Berlin : Institut für Bibliothekswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, 2005. - 67 S. - (Berliner Handreichungen zur Bibliothekswissenschaft ; 190) S. 14

http://www.ib.hu-berlin.de/~kumlau/handreichungen/h190/h190.pdf (02.01.2011)

19 Faulstich, Werner (Hrsg.): Grundwissen Medien / Werner Faulstich (Hrsg.). – Paderborn : Werner Fink Verlag, 2004. S. 218.

(22)

gewählt werden und zusätzlich kann man Bonusmaterial und Extras ansehen. Interaktive Menüs, Direktwahl von Kapitel erleichtern den Einstieg in den Film auf DVD.

„Die Information wird in Form mikroskopischer Vertiefungen, den sogenannten Pits, bzw.

Richtungsänderungen magnetisierbarer Teilchen in einer Kunststoffscheibe gespeichert und zur Wiedergabe durch den fokussierten Laserstrahl eines Halbleiterlasers berührungslos abgetastet. Die DVD tritt in vielen technischen Varianten auf und ist für die Speicherung von Ton, Video mit Ton und Computerdaten geeignet. Mit Hilfe von Kompressionsverfahren können bis zu 8 Stunden Film mit Tonspuren mit zahlreichen Sprachen und anderen Zusatzfunktionen auf einer DVD gespeichert werden.“20

Der Umsatz in der DVD Branche steigt ständig, der Bundesverband Audiovisuelle Medien (BVV) meldet dauerhaft steigende Rekordzahlen. Im Jahr 2009 wurden 112,8 Millionen Bildtonträger verkauft, neun Prozent mehr als im Jahr davor. Die Zahl der verkauften Blu-Ray Discs kletterte 2009 auf 6,2 Millionen Stück. 2008 waren es noch 1,7 Millionen gewesen.

Dieses Mediensegment dürfte voraussichtlich die Zukunft der digitalen AV-Medien sein, sofern es sich auch in den Haushalten durchsetzt. Der durchschnittliche Preis betrug im Jahr 2008 12,26 Euro und sank 2009 um vier Prozent, auf 11,82 Euro. Bei Blu-Ray's sanken die Preise von 25,24 Euro (2008) auf 24 Prozent, also 19,18 Euro. Filme auf DVD sind erschwinglich geworden.21

Die Produktion von Spielfilmen ist ein Megageschäft. Jährlich erscheinen unzählige Filme am Markt. Hollywood hat diesen Boom erkannt und ist rechtzeitig auf diesen Zug aufgesprungen.

Kurz, nach der Premiere des Films im Kino erscheint auch schon die DVD oder Blu-Ray im Handel. Die Zeitspanne zwischen Erscheinen im Kino und im Handel verkürzt sich immer mehr.22 Die großen Hollywoodproduktionsfirmen unterstützen diesen Trend, in dem sie dem Wunsch des Kunden nachkommen und Filme möglichst rasch in den Handel bringen.

20 Pförsich, Peter: Wohin mit dem bewegten Bild? Die Sammlung von Video und DVD in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Pflichtexemplarbibliotheken / Peter Pförsich. - Berlin : Institut für Bibliothekswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, 2005. - 67 S. - (Berliner Handreichungen zur Bibliothekswissenschaft ; 190)

http://www.ib.hu-berlin.de/~kumlau/handreichungen/h190/h190.pdf S. 14

21 Vgl. Bundesverband Audiovisuelle Medien e.V. (BVV) http://www.bvv-medien.de/

http://www.bvv-medien.de/presse/pdf/pdf61.pdf DVD-Umsatz im Buchhandel. 12.08.2010

http://www.boersenblatt.net/392201/template/bb_tpl_branchenstudien/

22 Vgl. Umlauf, Konrad: Grundkurs Medien : Vorlesungsskript (Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft ; 184) / Konrad Umlauf. - Berlin : Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, 2006. – 284 S. - S. 9/71

(23)

„'Der DVD-Boom hat bereits heute große Auswirkungen auf die Filmbranche', sagt Fred Kogel, Chef von Deutschlands größter Filmfirma Constantin. 'Es ist eine in ihrem endgültigen Umfang noch nicht vorhersehbare Verlagerung des gesamten Geschäftsmodells im Gange, weg von den Kinos und hin zum Wohnzimmer.' Ein Grund für diese Verschiebung:

Kinotickets werden immer teurer, die glänzenden Scheiben dagegen immer billiger. Eine DVD ist mitunter günstiger als zwei Kinokarten.“23

Jedes Jahr werden unzählige Spielfilme produziert und als DVDs im Handel verkauft. In den letzten Jahren steigt auch der Absatz aus Filmen aus Indien, wo sich eine eigene Genrerichtung aus dem Filmboom entwickelt hat der „Bollywood“-Film.

„Global wurden seit 1929 ca. 250.000 Spielfilme produziert, von denen rund 30.000 für den Einsatz im Fernsehen als geeignet angesehen werden. Weltweit werden jährlich ca. 3.000 neue Spielfilme gedreht, davon 400 in der Europäischen Union und ungefähr dieselbe Zahl in USA, allerdings schwankt die Zahl von Jahr zu Jahr erheblich. “24

Zusammenfassend kann gesagt werden: der Siegeszug der Filme auf DVD scheint noch lange nicht vorbei zu sein. Die Welt des Films verlagert sich teilweise auf die Fernsehcouch im eigenen Wohnzimmer. Wer kein Buch liest, nimmt sich in der Bibliothek einen oder mehrere Filme für das Wochenende mit und schaut sich diese im Fernseher an. Einzig die Frage auf welches Speichermedium wir in der Zukunft setzen werden, wird sich uns in den nächsten Jahren stellen: Wird es die Blu-Ray Disc, die HD DVD oder doch ein ganz anderes neuartiges Medium sein – oder werden wir den Film so wie so nur mehr vom Internet herunterladen?

2.4. Rechtliche Voraussetzungen für den Verleih

Die sogenannte „Bibliothekstantieme“ ist eine Regelung im Urheberrechtsgesetz (§ 16a Abs.

3 UrhG), bei der die Vergütung von Urhebern durch Bibliotheken geregelt ist. Die Ausleihe von Medien wird über die „Bibliothekstantieme“ abgegolten. Der Anspruch von UrheberInnen kann dabei nur über Verwertungsgesellschaft geltend gemacht werden.

Prinzipiell heißt das, dass öffentliche Bibliotheken, die Medien verleihen eine Abgeltung an den UrheberrechtsbesitzerIn leisten müssen. Dabei müssen diese aber nicht zustimmen. Die zu zahlende Gebühr an die jeweilige Verwertungsgesellschaft, wird über einen Pauschalvertrag zwischen Bund, Ländern und Verwertungsgesellschaften abgegolten. Die

23 Beer, Lars-Olav; Schulz, Thomas ; Wolf, Martin : Goldrausch mit Silberlingen. (DER SPIEGEL 24/2005, 13.06.2005) http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40712974.html (28.02.2011)

(24)

Verwertungsgesellschaften teilen diesen Betrag auf. Der Vertrag über die Bibliothekstantieme wurde am 21.05.1996 unterzeichnet von den Verwertungsgesellschaften sowie Vertretern des Bundeskanzleramtes. Laut Vertrag haben die Verwertungsgesellschaften das Recht pro Jahr in 18 öffentlichen Bibliotheken statistische Auskünfte zu erhalten bzw. die Verleihvorgänge vor Ort zu erfassen, jedoch auf eigene Kosten und zweimonatiger Vorankündigung.25

Aufschriften wie „Verleih verboten“ oder „kein Verleih“ gelten bei DVD im Fall von Bibliotheken nicht. Filme dürfen von Bibliotheken entliehen werden, ebenso wie CDs, DVDs, Videos und Kassetten.

Laut § 16a Abs. 3 UrhG wird der Unterschied zwischen Verleih und Vermieten im Hinblick auf Bibliotheken geklärt:

„Im Sinn dieser Bestimmung ist unter Vermieten die zeitlich begrenzte, Erwerbszwecken dienende Gebrauchsüberlassung zu verstehen, unter Verleihen die zeitlich begrenzte, nicht Erwerbszwecken dienende Gebrauchsüberlassung durch eine der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtung (Bibliothek, Bild- oder Schallträgersammlung, Artothek und dergleichen).“26

Die Bibliotheken haben keinen Einfluss auf BenutzerInnen und verliehene Medien, man kann nicht kontrollieren, was ein Benutzer mit dem Medium macht, ob dieser möglicherweise das Urheberrecht verletzt. Hinsichtlich dieser Problematik muss sich die Bibliothek absichern und in der Benutzererklärung der Bibliothek auf diesen Punkt des Urheberrechts hinweisen. Die Benutzer unterschreiben bei der Neueinschreibung, dass sie die Bestimmungen einhalten.

2.5. Bestandsaufbau des DVD-Angebotes in der AK-Bibliothek Klagenfurt

Um mir ein Bild von DVD-Abteilungen in öffentlichen Bibliotheken zu machen habe ich die Hauptbücherei in Wien, die Mediathek der Stadtbibliothek Graz sowie die Alpen-Adria- Mediathek in Villach besucht. Das rasch anwachsende Segment der AV-Medien (DVDs, Hörbücher, CDs ….) verspricht gute Ausleihzahlen und lockt Lesergruppen in die Bibliothek, welche sonst nie ihren Weg zu uns finden würden.

24 Umlauf, Konrad: Medienkunde. Unter Mitarb. von Susanne Hein und Daniella Sarnowski. Gesamttitel Bibliotheksarbeit ; 8. Wiesbaden : Harrassowitz 2006. S. 162.

25 Vgl. Leitner, Gerald: Pauschalabgeltung der Bibliothekstantieme vom Bund unterzeichnet. Länder folgen. In:

Büchereiperspektiven, 1996, H. 2, S. 4-7.

26 http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10001848 Bundesrecht konsolidiert: Gesamte Rechtsvorschrift für Urheberrechtsgesetz, Fassung vom 21.01.2012,

(25)

Als wir im Herbst 2009 mit dem Ankauf der ersten DVDs anfingen, geschah die Auswahl vor allem nach Qualitätskriterien, anfänglich wurden vor allem Literaturverfilmungen angekauft.

Mit diesen Medien soll der Grundbestand gedeckt werden. Wir haben uns bald darauf mit meiner Kollegin entschieden, erst einen Grundstock anzulegen, der viele Genrerichtungen abdecken sollte, jedoch vor allem qualitativ hochwertige Filme , da der Bestand, auf Grund der Budget-Situation nur langsam aufgebaut werden kann und kein Aufbauetat zur Verfügung stand.

Von uns definierte Qualitätskriterien:

Was wollen wir:

− Qualität (z.B. Literaturverfilmungen, Dokumentationen, …)

− Aktualität von Thema und Inhalt

− breitgefächerte, große Auswahl

− Schwerpunktsetzungen (z.B. Gesundheit, Fitness, Geschichte, …)

− es soll für jeden Geschmack etwas dabei sein

Was wollen wir nicht:

− Planlose Auswahl

− Wenige/Keine Ausleihen auf Grund eines den LeserInnen nicht gefälligen Medienangebotes

Seitdem die AK-Bibliothek Klagenfurt (2009), DVDs erwirbt, bin ich für den Erwerb bzw.

den Bestandsaufbau zuständig - für das Sichten des Filmangebots im Handel, die Bestellung, den Ankauf, die Rechnungskontrolle, die Inventarisierung, Katalogisierung, sowie die Bestandskontrolle.

Das Buchankaufsbudget wird für den Ankauf aller Medien, von Büchern (Belletristik, Sachbüchern und Kinder- und Jugendliteratur), AV-Medien (Hörbücher und DVDs/Filme) und Zeitschriften aufgewendet. Die Preise für DVDs Filme sind im Vergleich zu Büchern, bei weitem günstiger. Die DVD-Abteilung wird aus dem laufenden Budget finanziert, ein Aufbaubudget gab es auf Grund von Sparmaßnahmen nicht, so das vergleichsweise geringe Investitionen in der DVD-Abteilung getätigt werden konnten. Ein Vorteil dabei sind die in den letzten Jahren zunehmend günstiger gewordenen Filmpreise, ganz im Gegensatz zu den Buchpreisen.

(26)

Seit 2011 erfolgt die Überwachung des Etats mittels eines Haushaltstitels im Erwerbungsmodul des oclc-Bibliotheksprogramms, damit ist eine genaue Kontrolle der Bestellungen und inventarisierten Medien gegeben, aber auch der verplanten (bestellten) Medien. Innerhalb der Inventarisierung wird nach Haushaltstitel (Belletristik, Sachbuch, Kinder- und Jugendbuch, Hörbuch und Film) und Standort (Klagenfurt, Villach) unterschieden, um bei der Statistik zukünftig genauere Ankaufsdaten liefern zu können.

2.6. Informations- und Beschaffungsquellen im DVD-Bereich

Die Nachfrage nach dem DVD-Bestand in Bibliotheken ist sehr groß. Da die Medien relativ rasch zurückgebracht werden müssen, nach einer Woche, steigt auch der Medienumsatz im Filmbereich. Beim Ankauf von DVDs versuche ich in diesem Mediensegment eine ausgewogene Mischung aus qualitativ hochwertigen Filmen und einer überschaubareren Menge an lustigen Spielfilmen und Komödien zu finden. Wichtige Anregungen für die Bestellung von Filmen findet man sowohl im Bereich des Buchmarktes, als auch über Besprechungen in Filmfachzeitschriften und auf Internetseiten. Hinweise zu den Informations- und Beschaffungsquellen findet man auf Homepages diverser Verlage (Neuerscheinungen und deren Programm) und anderer Informationsanbieter wie dem aus Deutschland stammenden, Netzwerk Mediatheken.27

Die Filmrecherche ist sehr zeitaufwendig. Informationen werden aus Filmfachzeitschriften wie Ray oder Cinema zusammengetragen, Kino- bzw. Filmbesprechungen sowie Rezensionen gelesen, Kataloge und elektronische Newsletter studiert, bevor die Auswahl für die Bestellungen getroffen wird. Der Besuch von verschiedenen Mediatheken bzw. Videotheken sind auch immer wieder hilfreich, der Hauptbestand der DVDs soll aus einer Auswahl an qualitativ eher hochwertigen Filmen bestehen.

Buchhandel bzw. Internet Shops

Information über die Angebote im Handel bzw. bei Lieferanten werden von uns gerne über diverse Informationsquellen eingeholt. Das Angebot an Filmen die über den Handel

(27)

angeboten werden, wächst stetig, beinahe jeder Film und jede Serie, kommt als DVD in den Handel.

Ein größeres Problem stellen Leserwünsche von solchen Filmen dar, die nicht gängig sind oder schwer zu beschaffen, also z.B. rare und nicht mehr lieferbare Titel oder Titel, welche nicht dem Mainstream angehören.

o Weltbild (www.weltbild.at)

Ein Großteil der Filme wird von mir bei Weltbild angekauft. Dieser Internetanbieter hat sich als günstiger Lieferant für Filme erwiesen. Das DVD-Segment dieses Internetanbieters ist sehr groß, es gibt immer wieder günstige Angebote und das Angebot erstreckt sich auf alle Genrerichtungen, bis hin zu Literaturfilmen oder günstige Sonderauflagen, die speziell für Weltbild aufgelegt wurden.

Der Internetanbieter hat in den letzten Jahren die Marken Jokers und KIDOH aufgekauft.

Weltbild bietet für Bibliotheken einen Rabatt von 10% an, mit Ausnahme von Medien, die eine 10-stellige Bestellnummer haben. Für diese Medien gilt der reguläre Preis.

Weltbild, bietet ein sehr großes DVD-Angebot an, neu auf den Markt gekommene DVDs können schnell mittels der Homepage bestellt, werden. Vorbestellungen von noch nicht erschienenen Filmen sind ebenso möglich. Der Besteller kann seine Bestellungen über Internet, mittels Benutzerkonto einsehen und noch nicht verarbeitete Bestellungen verändern, der Lieferstatus ist ersichtlich und nachvollziehbar. Ein Nachteil ist die Versandkostenpauschale bei DVDs, diese beträgt EUR 4,25 pro Bestellung. Internet- Bestellungen, die jedoch die mindestens ein Buch, ein Hörbuch, ein E-Book oder einen Kalender enthalten, werden innerhalb Österreichs versandkostenfrei geliefert. Die Zahlung per Rechnung ist möglich und funktioniert im Alltag ohne Probleme.

o Amazon (www.amazon.at)

Der Internetanbieter Amazon wurde bisher bei uns nur für Recherchezwecke verwendet.

Amazon bietet eine riesige Auswahl an sehr billigen DVDs, hier sind nicht nur seltene Filme erhältlich sondern auch gebrauchte. Amazon importiert aus den USA, England, Frankreich, u.s.w. Die Suchmaske ist sehr benutzerfreundlich gestaltet. Man findet auch Titel von Medien nicht mehr lieferbar sind, aber auch Rezensionen und Bewertungen von Kunden.

(28)

Ähnlich, wie bei Weltbild kann man auf sein Konto zugreifen und Einsicht auf die Bestellungen und den Lieferstatus nehmen. Lieferung mit offener Rechnung ist für Firmen und Institutionen nicht möglich, nur per Kreditkarte oder Bankeinzug. Für uns ein Nachteil, ist die Zahlungsart. Wir bestellen nur per Rechnung, da wir über keine Kreditkarte in der Abteilung verfügen, damit kommt dieser Internetanbieter derzeit nicht als Lieferant in Frage.

Ab 20 Euro Gesamtsumme ist die Lieferung portofrei. Ein Nachteil für Bibliotheken, ist die Tatsache, dass kein Rabatt für Bibliotheken gewährt wird.

o Büchereiservice des ÖGB Verlags

Der Großteil der Filme wird nicht im Buchhandel eingekauft. Eine Ausnahme bildet dabei der Büchereiservice des ÖGB Verlags. Ich bestelle im online-shop des ÖGB, vor allem Filme aus dem Hoanzl Verlag (österreichischer Filmverlag mit den Schwerpunkten auf österreichischen Film, Kabarett, Theater sowie Musik).

Informations- und Bezugsquellen

o Koch, Neff & Volckmar GmbH (http://buchkatalog.de)

Koch, Neff & Volckmar, kurz KNV, aus Stuttgart ist wohl einer der größten Buchgroßhändler im deutschsprachigen Raum mit einem riesigen Barsortiment. Dieser Anbieter beliefert Buchhändler in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol mit Medien aller Art (Bücher, Hörbücher, Zeitschriften, DVDs, Noten, Spielen u.s.w.).

o Libri GmbH, Hamburg (www.libri.de)

Ähnlich, wie die beiden vorher genannten beliefert der Hamburger Buchgroßhändler Libri hauptsächlich Buchhändler.

Zeitschriften

Bei der Film bzw. Medienrecherche wird auf Zeitschriften wie Cinema und Ray zurückgegriffen. Diese Zeitschriften sind im Bestand der Bibliothek und werden regelmäßig vorab von mir zur Recherche verwendet.

(29)

o Ray (http://www.ray-magazin.at/)

Das Filmmagazin „ray“ erscheint seit 2001, 10x pro Jahr (zwei Doppelnummern) und ist das wichtigste Filmmagazin Österreichs.

o Cinema (http://www.cinema.de/)

Die seit 1975 erscheinende, Zeitschrift „Cinema“ kommt monatlich auf den Markt und behandelt Themen rund um die Welt von Film und Kino. Die Filmzeitschrift gehört zur deutschen Mediengruppe „Hubert Burda Media“. Seit 1979 verleiht Cinema den Publikumspreis Jupiter.

o Moviestar (http://www.mpwverlag.de)

Die Zeitschrift Moviestar, ercheint seit 1993 alle zwei Monate und berichtet über Film und Kino. Legt besonderen Wert auf die Genres Science-Fiction-, Fantasy und Action.

DVD Verlage und Produktionsfirmen

Es gibt unzählige Filmproduktionsgesellschaften und Verlage bzw. Videovertriebsfirmen. Die größten sind UFA, Warner Brothers, Twentieth Century Fox, Buena Vista, u.s.w. Einige Homepages bieten sich auch zur Recherche an, wie z.B. Arthaus. Arthaus ist ein Verlag für qualitativ hochwertige Spielfilme und Dokumentationen und gehört zur Kinowelt GmbH in Leipzig. Arthaus gibt immer wieder Editionen zu bestimmten Regisseuren heraus.

o www.arthaus.de o www.kinowelt.de

o www.concorde-film.de

(30)

Internetrechercheseiten über aktuelle Filme und DVDs

Internetrechercheseiten, die Information zu Fernsehen und Film auf DVD und Blu-Ray enthalten gibt es im Web unzählige hier einige gute Informationsseiten:

o www.filmportal.de

o http://www.zlb.de/medien-video.htm o http://www.dvdbeaver.com/film/new.htm o www.dvd-info.de

o http://www.top-videonews.de/

o http://www.imdb.com/

o www.top-videos.de

Auf der Seite des Fachservice vom Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland finden sich qualitativ hochwertige Video- und DVD- Empfehlungen und Neuerscheinungen für Kinder und Jugendliche.

Bestellung / Einkauf

Nachdem Filme recherchiert und ausgesucht werden erfolgt eine Bestellung über das oclc- Bibliotheksprogramm. Der Einkauf selber erfolgt über das Internet. In der Bestellung werden, Regisseur, Titel des Filmes, Bestellpreis, u.s.w. angegeben.

Auswahlkriterien bei Bestellung/Erwerb:

− Budget

− Zielgruppen

− Literaturfilme/Standardfilme

− Aktualität/Qualität/Langfristiger Wert

− Preis

− Besetzung (bekannte Regisseure, Schauspieler, …)

− Inhalt

− Filmische Gattung

(31)

2.7. Einarbeitung, Handling und Systematik

Die Einarbeitung der DVDs in den Bestand erfolgt im Büro der Bibliothek. Nach der Prüfung auf Vollständigkeit und Unversehrtheit der ankommenden Ware. Wird die Auszahlungsanweisung vorbereitet unterschrieben und zur Genehmigung und Unterschrift weitergeleitet. Danach erfolgt die Inventarisierung der Rechnung mittels des Bibliotheksprogramms sowie die Katalogisierung des Mediums.

Die Katalogisierung von Filmen bzw. DVDs erfordert viele Spezialkenntnisse, da es kaum Fremddaten zu Filmen gibt. Besonderheiten sind auch bei Anbringen von Etiketten, RFID- Labels und Beschriftungen gegeben. Die Katalogisierung und Beschlagwortung ist wichtig für eine kundenorientierte Nutzung von BenutzerInnen. Findet sich der Leser im Bibliothekskatalog zurecht und das Medium ist optimal katalogisiert, erschließt sich dem Leser im Idealfall, das gesamte Mediensortiment.

Die Katalogisierung von Filmen erfolgt bei uns nach RAK-NBM (Regeln für die alphabetische Katalogisierung für Nicht-Buch-Materialien). Da meine Kollegin und ich Kurse in Wien bei der Nationalbibliothek besucht haben, sind wir dort erstmals mit dem Thema der Katalogisierung von AV-Medien konfrontiert worden.28

Bei der Titelaufnahme haben wir uns geeinigt nur die wichtigsten Daten aufzunehmen:

beteiligte Personen, also Regisseur und Darsteller sowie idealerweise auch der Autor der Buchvorlage, Titel sowie Originaltitel, Verlags- und Produktionsangaben, Notation zur Inhaltskennzeichnung, Sprache(n) der jeweils vorliegenden Filmfassung, Altersfreigaben, Spieldauer, Beschreibung des Trägermediums: z.B. DVD, zusätzliche Angaben wie Genrebezeichnung oder Filmpreise, Signatur sowie die Zweigstelle.

Bei der Katalogisierung wird auch die sogenannte FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) berücksichtigt und eingetragen. Die Altersangaben sind am Cover oder an der Rückseite der DVD angebracht. Laut Jugendschutzgesetz vergibt die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft auf Antrag Altersfreigaben, diese sind verbindlich für öffentliche Vorführung und Zugänglichmachung und gelten für den Videoverleih- und verkauf.29

28 Regelwerke, Deutsche National Bibliothek. http://files.d-nb.de/pdf/rak_nbm_gw_und_erg.pdf (05.12.2011)

29 Vgl. www.fsk.de

(32)

Folgende Altersbeschränkungen bzw. Alterseinstufungen bei den FSK-Kennzeichen gibt es:

„FSK ab 0 freigegeben“ entspricht der häufig sichtbaren Angabe „Freigegeben ohne Altersbeschränkung“ … ab 0 Jahren

FSK ab 6 freigegeben … ab 6 Jahren FSK ab 12 freigegeben … ab 12 Jahren

◦ Parental Guidance (PG): FSK ab 12 – mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt

Bei dieser Kennzeichnung kann der Erziehungsberechtigte (nur die Eltern bzw. der Erziehungsberechtigte) entscheiden, dass Kinder ab sechs Jahren in Begleitung des Erziehungsberechtigten diesen Film sehen dürfen.

FSK ab 16 freigegeben … ab 16 Jahren FSK ab 18 freigegeben … ab 18 Jahren

k.J. (keine Jugendfreigabe) bzw. nicht geprüft = ab 18

Während des Katalogisierungsvorgangs wird die Altersangabe in den Katalogsatz eingegeben.

Das Bibliotheksprogramm liest diese Angaben während der Ausleihe (vor allem für den Selbstverbucher ein Vorteil) und verbindet die Altersangabe mit den Benutzerkarten. Stimmt das Geburtsdatum mit der FSK nicht überein wird kann die DVD nicht entliehen werden, da das Medium zur Entlehnung abgelehnt wird.

Systematik der DVDs in der AK-Bibliothek Klagenfurt

Im Jahr 2009, wurde eine mit der Katalogisierung der ersten DVDs eine eigene Systematikgruppe geschaffen. Die Systematik der AK-Bibliothek Klagenfurt ist derzeit noch zweigeteilt. Zum einen wird eine aus der Geschichte der Arbeiterkammerbibliothek gewachsene Systematik angewandt, andererseits die Dewey-Dezimalklassifikation (engl.

Dewey Decimal Classification, kurz DDC). Diese Systematik wird hauptsächlich im anglo- amerikanischen Sprachraum und an wissenschaftlichen Bibliotheken eingesetzt.

TT DVDs [Elektronische Ressource]

TT1 Spielfilm

TT2 Musiktheater, Musikfilm

TT3 Dokumentation

Referenzen

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