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E T E N D A H E I M A MF
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A U F E D E SH
E R R NEinleitende Gedanken:
Heute beschließen wir den Weihnachtsfestkreis mit dem Fest der Taufe Jesu im Jordan. Von diesem Tag an begann Jesus öffentlich zu sprechen: In den kommenden Wochen hören wir mehr davon: von Jesu Botschaft und von seinem heilenden Wirken.
Bitten wir Gott um sein Erbarmen: dass Jesu Geist auch uns heil macht:
Dass er uns Frieden schenkt – vor allem in uns und mit unseren
Mitmenschen – und nicht nur uns, sondern allen, die Unfrieden erleiden.
Herr, erbarme dich. – Christus erbarme dich.
Herr, erbarme dich.
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade.
Wir loben dich, wir preisen dich, wir beten dich an,
wir rühmen dich und danken dir, denn groß ist deine Herrlichkeit:
Herr und Gott, König des Himmels, Gott und Vater, Herrscher über das All.
Herr, eingeborener Sohn, Jesus Christus.
Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters,
du nimmst hinweg die Sünde der Welt: erbarme dich unser;
du nimmst hinweg die Sünde der Welt: nimm an unser Gebet;
du sitzest zur Rechten des Vaters: erbarme dich unser.
GEBET:
Gott, Ursprung allen Lebens,
bei der Taufe im Jordan hast du Jesus als deinen geliebten Sohn geoffenbart.
Erfülle auch uns mit dem Heiligen Geist
und hilf uns, aus der Fülle deines Geistes zu leben.
Darum bitten wir
durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus. (1,7-11)
In jener Zeit trat Johannes in der Wüste auf und verkündete:
Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken und ihm die Riemen der Sandalen zu lösen.
Ich habe euch mit Wasser getauft,
er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.
In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen.
Und sogleich, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel aufriss
und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam.
Und eine Stimme aus dem Himmel sprach:
Du bist mein geliebter Sohn,
an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.
Gedanken zum Fest:
im 2. Kapitel im Buch Genesis, dem Buch vom „Anfang“, heißt es:
Gott formte den Menschen aus dem Erdboden und blies in seine Nase den Lebensatem. Das ist eine absolut archaische und unwissenschaftliche Vorstellung. Dennoch ist sie für mich interessant, weil sie sich mit meinem Glauben verträgt: Der Mensch lebt, weil Gottes Geist in ihm ist:
Der Mensch kann gestalten, verstehen, urteilen, wählen, er ist in der Lage Barmherzigkeit zu üben und sich zu versöhnen, er hat einen Willen und erschafft Dinge neu:
Der Mensch ist nur wenig geringer als Gott – heißt es zurecht im Psalm 8.
Daran muss ich denken, wenn ich die Überlieferung von der Taufe Jesu durch Johannes bedenke: wie alle Evangelien bewahrt auch Mk diese Erinnerung an das Leben Jesu. Der Geist Gottes kam auf Jesus herab – wie eine Taube (Tauben halten sich ja gerne beim Menschen auf) und eine Stimme sprach: Du bist mein geliebter Sohn.
Vom Anfang an ist es dem Menschen eigen, dass er den göttlichen Geist in sich hat:
So sehr der Mensch diesen Geist oft missachtet und sich auflehnt gegen Gott; so sehr der Mensch meint, ohne Gott leben zu können und zu wollen: niemals war es anders und wird es anders sein: der Mensch lebt, weil Gottes Geist in ihm ist.
Der Mensch kann sich nicht selbst erschaffen – er kann sich höchstens sich selbst entfremden, indem er es ablehnt, dass Gottes Geist in ihm ist.
Genau das wird deutlich durch die Stimme vom Himmel. Es zeichnet Jesus aus, dass er in seinem ganzen Leben immer auf diese Stimme gehört hat:
Du bist mein geliebter Sohn – deshalb heilte er kranke, deshalb gab er
Allem, was Jesus tat und sagte, könnte man vorausstellen:
Weil ich Gottes geliebter Sohn bin ….
Weil derselbe Geist Gottes ebenso in uns ist und weil wir auf Gottes Geist hören, können wir erkennen, dass Jesus immer auf diese Stimme hörte, ihr gehorchte: Du bist mein geliebter Sohn, also ….
Wir hören also auf Jesus, der uns verstehen lässt, dass Gottes Geist auch in uns ist und dass für uns gilt, was für Jesus gilt: du bist meine geliebte Tochter, mein geliebter Sohn. Und wie bei Jesus selbst, unseren Messias und Erlöser, der uns die Augen öffnet und aus der Verlorenheit rettet, wie bei Jesus selbst, folgt diesem Zuspruch ein „also“.
Unser Leben lang sind wir gerufen und herausgefordert, immer wieder die Konsequenzen zu ziehen: Ich bin Gottes geliebtes Kind, also ….
In der Tauffeier wird dies in mehreren Zeichen ausgedrückt:
Wer getauft wird, wird ins Wasser getauft zum Zeichen für das neue und ewige Leben als Kind Gottes,
er wird gesalbt zum Zeichen dafür, dass in ihm der Geist Gottes lebt und wirkt,
er wird mit einem weißen Kleid umhüllt, zum Zeichen dass ihm diese Würde verliehen ist und zum Zeichen der Freude darüber.
Ihm wird eine Kerze entzündet, weil er das Licht Christi in sich trägt:
um die Welt hell zu machen, weil er die Menschen achtet, sie tröstet, ihnen hilft und beisteht.
So besonders Jesus auch ist, dass wir ihn als Messias und Erlöser bekennen und verehren,
so wahr ist es auch, dass Gottes Geist in uns ist und wir immerzu berufen sind, die Konsequenz daraus zu ziehen: Also ….
Heute ist es gut (gemeinsam oder abwechselnd) Gott für die Taufe zu danken:
Dankgebet für die Taufe
Himmlischer Vater,
wir danken dir, dass du uns in dein Volk berufen hast.
Du hast uns erwählt, deine Kinder zu sein,
weil du uns liebt, weil du dein Leben mit uns teilst und weil du unser Leben mit uns teilen willst.
Wir danken dir für das Geschenk der Taufe, in der du uns eingefügt hast in deine Kirche, in der du uns deine Vergebung schenkst, für unseren Widerstand und Ungehorsam.
Wir danken dir besonders,
dass Du uns deinen Geist schenkst, dass du uns fähig machst,
das Gute zu erkennen und zu tun, die Wahrheit zu lieben
und alles Schöne zu bewundern.
Hilf uns dabei, immer wieder die Konsequenzen daraus zu ziehen, dass wir deine geliebten Kinder sind.
Amen.
„Vater Unser …“
SCHLUSSGEBET:
Gütiger Gott, du hast uns mit deinem Wort gestärkt.