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Neue Experimente zur kosmischen Hintergrundstrahlung Alexander Linn 23.06.2003

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21.01.22 Alexander Linn 1

Neue Experimente zur kosmischen Hintergrundstrahlung

Alexander Linn 23.06.2003

(2)

- Entstehung der kosmischen Hintergrundstrahlung - Erste Vorhersagen und frühe Experimente

- Ursprung der Temperaturoszillationen und Bedeutung des ersten Peaks

- Moderne Experimente zur kosmischen Hintergrundstrahlung

- Ausblick

- Zusammenfassung

(3)

21.01.22 Alexander Linn 3

CBR-Heute frühst möglicher

beobachtbarer Zeitpunkt des Universums!!!

Entstehung der Kosmischen Hintergrundstrahlung (CBR)

- Nach ca. 300.000 Jahren Universum soweit abgekühlt das Elektronen und

Protonen Wasserstoff- atome bilden können

- Urknall: sehr heißes und dichtes Universum

- Bei Vernichtung von Materie und Antimaterie entstehen Photonen - Durch Expansion

Verringerung der Dichte und Temperatur

Universum nun „durch- sichtig“ für Photonen

(4)

- Erste Vorhersage über Existenz der CBR 1948 von Gamow und 1950 von Alpher/Herman:

- erste (zufällige)

Entdeckung 1965 durch Penzias und Wilson mit ihrer Hornantenne als nicht erwartets Rauschen - Nobelpreis für Physik 1978

- Universum verhält sich wie ein schwarzer Köper

-Wegen der Expansion des Universums wurde eine Abkühlung der CBR auf ~3 K vorhergesagt

(5)

21.01.22 Alexander Linn 5

Erste Vorhersagen und frühe Experimente: Penzias und Wilson - Messergebnisse von Penzias/Wilson 1967:

- Strahlung ist die eines schwarzen Körpers

- Isotropie der Temperatur

< 0,1 K

- Bestätigung der Urknalltheorie

(6)

- COBE: Cosmic Background Explorer - Start November 1989 von der NASA - Drei Experimente zu Untersuchung der Hintergrundstrahlung mit bisher nicht da gewesener Präzision: DMR, FIRAS und DIRBE

- annähernd polare Umlaufbahn in 900 km Höhe entlang des Terminators

(Tag- Nachtgrenze) der Erde - Rotation mit 0,8 Hz

- Sichtrichtung der Experimente immer ca. 90° zur Sonne und 180° zur Erde um die Störstrahlung zu minimieren

(7)

21.01.22 Alexander Linn 7

Erste Vorhersagen und frühe Experimente: Satellit COBE - FIRAS: far infrared absolet spectrophotometer

-Vergleicht Strahlspektrum von 100 m – 1 cm mit interner Schwarzkörper

Referenzstrahlung - Sichtfeld von 7°

- Abweichungen von

Referenzstrahlung kann noch im K gemessen werden

(8)

- Sehr gute Übereinstimmung mit Strahlung eines schwarzen Körpers bei K

- Eindrucksvolle Bestätigung der Urknalltheorie die Absinken der Temperatur vorhersagt

004 , 0 728 ,

2

Güte der COBE Messung:

Residuum der Messwerte zu theoretischem

Schwarzkörperspektrum mit T als einzig freiem Parameter

(9)

21.01.22 Alexander Linn 9

Erste Vorhersagen und frühe Experimente: Satellit COBE - DIRBE: diffuse infrared background experiment

-Bestimmt absolute Helligkeit des Himmels im Bereich von 1-300

m bei 10 verschiedenen Wellenlängen

- misst die Infrarotstrahlung von nahen Quellen wie der

Milchstraße und interstellarem Staub

(10)

-DIRBE Messung des beobachtbaren Himmels und Entfernung der Vordergrundstrahlung

Interstallarer Staub

Kalte (inner-) Galaktische Staubwolken

Infrarotstrahlung der Milchstraße und des

Sonnensystems

Resultierende CBR bei 240 m

(11)

21.01.22 Alexander Linn 11

Erste Vorhersagen und frühe Experimente: Satellit COBE - DMR: Differential Microwave Radiometer

- DMR sucht nach kleinen Temperatur- differenzen zwischen jeweils zwei

Punkten am Himmel

- Drei unterschiedliche Frequenzen: 31,5;

53 und 90 GHz

- Nach einjähriger Messung Temperatur- unterschiede T<10 K bei einer

Winkelauflösung von 7° darstellbar

(12)

1)

2)

3) Beispiel für eine DMR Messung bei 53GHz:

1) Ursprüngliche Messung ohne Korrekturen:

Man erwartet Effekt von

wegen der Relativbewegung der Sonne um das Zentrum der Milchstraße zur CBR

2) Nach Korrektur auf Dipolstrahlung:

3) Nach Korrektur auf Galaktische Strahlung mit Hilfe der DIRBE-Daten

COBE zeigt nur Temperaturfluk-

tuationen im K-Bereich der 3 K CBR:

- Effekt ! -100K +100K

10 3

300

c kms

10 6

3 K

(13)

21.01.22 Alexander Linn 13

Ursprung der Temperaturoszillationen - Sind diese minimalen Dichtefluktuationen vorhersehbar ? - Bei einer vollkommen homogenen

Massenverteilung, keine Bildung von größeren Strukturen möglich, da sich alle Massen gleich anziehen

- Nur bei inhomogener Massenverteilung Bildung von großen Strukturen wie z.B.

Galaxien möglich

CBR darf nicht völlig isotrop sein, es müssen Fluktuationen existieren

(14)

dadurch Bildung von

Strukturen wie Galaxien und Sternen erst möglich

Woher kommen diese Dichtefluktuationen ? - Ursprung durch Quanten-

fluktuationen im frühen Universum, diese wurden durch Inflation noch verstärkt

(15)

21.01.22 Alexander Linn 15

Ursprung der Temperaturoszillationen

- Woher stammen die minimalen Schwankungen der Temperatur der CBR?

- Wegen der Gravitationskräfte ziehen sich die Massen an, so das Orte unterschiedlicher Materiedichte entstehen :

Niedrige Dichte Hohe Dichte

- Einstein sagt Krümmung des - Raumes durch Massen

voraus, Orte hoher

Massendichte führen zu ,,Tälern‘‘, Orte niedriger Massendichte zu ,,Bergen‘‘

(16)

- Gravitation bewirkt eine Anziehung der Massen untereinander, Strahlungsdruck wirkt dieser entgegen:

Oszillationen der Massen

(17)

21.01.22 Alexander Linn 17

Ursprung der Temperaturoszillationen

- Oszillationen führen bei großer Dichte zu wärmeren Gebieten, bei niedriger Dichte zu kühleren Gebieten:

Kalt Heiß

- Aufgrund der Quantenfluktuationen sind alle Wellenzahlen möglich

(18)

- Oszillationen hörten mit Rekombination auf, da sich Photonen nun frei bewegen konnten

- Heutige Messungen der CBR also Momentaufnahmen der Oszillationen bei t = 300.000 a - im Mittel bei deren Maximum, weil die Aufenthalts-

wahrscheinlichkeit an den

Umkehrpunkten der Schwingung am größten ist

- natürlich findet man zufällige Verteilung der Schwingungs- moden, deswegen statistische Analyse notwendig

k=1

k=2 k=3

~ k

Theoretischer Verlauf des Energiespektrums der CBR

- Dazu bietet sich eine Entwicklung nach Multipolen (Kugelflächenfunktionen ) Yl,m

(19)

21.01.22 Alexander Linn 19

Ursprung der Temperaturoszillationen - Betrachtung mittels Multipolen l ~ k:

-Multipole entsprechen der Anzahl der vom Beobachter aus wahrge- genommenen Oszillationen

- je besser die Auflösung des Experimentes, zu desto hören Multipolen l gelangt man (l ~ 1/

Beobachter Heute

Oszillationen zu Beginn der Rekombinationsphase

1,5*10^10 a

- Position des ersten Peaks ist korreliert mit der Krümmung des Universums und Energiedichte  ( in vielen Theorien bevorzugter Wert)

- Warum korreliert eine Messung der Krümmung k mit der Energiedichte ?

(20)

- Friedmann-Gleichung:

2 2 2

2

3 ) 8

( R

k c R G

t R

H





H Hubble –Parameter R Größe des Universums G Gravitationskonstante

 mittlere Energiedichte k Krümmung des Raumes (k = -1, 0, +1)

2 2( 1) 2

R k c H

G H

c

8

3 2

c

Kritische Dichte Dichteparameter

1 1

k

0 1

k

1 1

k

Offenes Universum Flaches Universum Geschlossenes Universum

Messung der Krümmung k korreliert mit Energiedichte 

(21)

21.01.22 Alexander Linn 21

Bedeutung des ersten Peaks

- Position des ersten Peaks direkt abhängig von der Krümmung des Universums:

: offenes Universum

 = 1° : flaches Universum

> 1° : geschlossenes Universum

Zusammenhang zwischen Position des Peaks und der Energiedichte des Universums hergestellt!

1000

*

* 000 . 300 a c

5*1,

^110 a*0

c 20 1 200

50 1

* 10

* 150

* 10

* 3

8

8

mrad l

c a

c

a

- falls also rutscht der Peak nach rechts hin zu größeren l und für 

rutscht der Peak nach links hin zu kleineren l

grobe Abschätzung!!!

(22)

- BOOMERANG: Balloon Obseravtions Of Millimetric Extragalactic Radiation And Geophysics

- Auf Ballonflug basierende Messung der CBR - 1998 von der NASA in der Antarktis gestartet blieb BOOMERANG 10,5 Tage in der Luft und konnte während dieser Zeit 247 h Daten

(23)

21.01.22 Alexander Linn 23

Neue Experimente: BOOMERANG

- Messungen der CBR bei 150 GHz mit vier Detektoren in einer Höhe von ca.

38Km

- Hauptspiegel mit 0,6 m Radius und zwei Refokussierungsspiegeln - Zwei unterschiedliche

Auswertungsmethoden der Daten:

MADCAP: Genauere Auswertungsmethode, die mehr Zeit in Anspruch nimmt und die best mögliche Fehler- betrachtung macht

FASTER: Sehr schnelle aber nicht ganz genaue Auswertungsmethode

(24)

- Von BOOMERANG 1998 gemessenes Multipolspektrum bei einer Himmelsabdeckung von 2,9% (oben); systematische Fehler (unten):

- Erster Peak bei lässt auf nahezu flaches Universum schließen:

6

2255

l

06 , 0

05 ,

01 0

, 1

tot

(25)

21.01.22 Alexander Linn 25

Neue Experimente: WMAP - WMAP: Wilkinson Microwave Anisotropy Probe

- NASA Satellit, startete 2001 - Bauweise ähnlich der COBE´s um Rauschen zu minimieren - Messungen bei fünf

verschiedenen Frequenzen:

22,8; 33,0; 40,7; 60,8 und bei 93,5 GHz

- Winkelauflösung von ~1°

(26)

- Die CBR der WMAP Messungen nach einem Jahr nach Entfernung aller Störquellen und bekannten Fehler:

(27)

21.01.22 Alexander Linn 27

Neue Experimente: WMAP - Multipolspektrum des gesamten Himmels:

Powerspektrum

- Bis jetzt genaueste

Lokalisierung des ersten Peaks bei - mit Hilfe des ersten Peaks ergibt sich die Energiedichte des Universums zu:

8 , 0 225

l

10 546

l

02 , 0 02 ,

1

tot

- Erste Lokalisierung des zweiten Peaks bei

(28)

?

Der zweite Peak gibt Auskunft über den Anteil Baryonischer Materie des Universums b

b

- 2. Peak: in 300.000 a eine

Kompression und eine Expansion

- Kompression abhängig von gesamter Materie  je mehr Materie, desto

größer der 1. Peak

- Expansion abhängig vom Anteil

sichtbarer Materie  2. Peak weniger stark ausgeprägt als 1. Peak da

- Photonen wechselwirken nur mit der Materie, solange ihre mittlere freie Weglänge kleiner als die Wellenlänge

(29)

21.01.22 Alexander Linn 29

Neue Experimente: Vergleich BOOMERANG/WMAP

Mit Hilfe der Theorie zum inflationären Universum lassen sich außerdem noch einige wichtige Parameter abschätzen, hier eine Gegenüberstellung der

BOOMERANG und WMAP Ergebnisse des jeweils besten FIT der Daten:

BOOMERANG (2002) WMAP (2003)

  ka t

Ga t

H

dec Uni b m tot

Parameter

8 7

04 , 0

03 , 0

379

2 , 0 7 , 13

71 , 0

0076 ,

0

04 , 0 73 , 0

004 , 0 044 , 0

04 , 0 27 , 0

02 , 0 02 , 1

300 4 , 0 6 , 13

04 , 0 69 , 0

69 , 0

005 , 0 047 , 0

05 , 0 31 , 0

01 , 1

04 , 0

06 , 0

06 , 0

05 , 0

(30)

- Multipolspektrum, das durch die vorgestellten Experimente COBE, BOOMERANG und WMAP entstanden ist (und den Heutigen Stand der Forschung wiedergibt):

-- COBE

-- BOOMERANG -- WMAP

l

T inK

(31)

21.01.22 Alexander Linn 31

Ausblick: Experimente

-Verfeinerung der bisherigen Ergebnisse (weitere BOOMERANG und WMAP Ergebnisse)

- Genauere Messungen der Peaks zwei und drei durch neue Experimente:

-ACBAR (Arcminute Cosmology Bolometer Array Receiver):

- Erdgebundenes Experiment in der Antarktis

- Messungen des Multipolspektrums auf vier Kanälen bei 150; 219; 274 und 345 GHz

- Messung des Multipolspektrums im Bereich zwischen l~200 und l~3000

(32)

- Satellit PLANCK:

- Messungen des Multipolspektrums im Bereich von 100-850 GHz mittels zwei Experimenten

- LFI Low Frequent Instrument im Bereich von 30-100 GHz mit einer

Temperaturauflösung von 

HFI High Frequent Instrument im Bereich von 100-850 GHz mit einer

Temperaturauflösung von 5 K - Winkelauflösung von 10‘

- Damit Multipolspektrum im Bereich zwischen l~2 und l~1500 messbar - Start voraussichtlich 2007

(33)

21.01.22 Alexander Linn 33

- Hintergrundstrahlung entspricht Strahlung eines Schwarzen Körpers bei T = K mit Schwankungen im K-Bereich

-Temperaturschwankungen sind Dichteunterschiede der Materie zu Beginn der Re- kombinationsphase

- Temperaturschwankungen geben Auskunft über Geometrie des Universums, heutige Messwerte legen nahezu flaches Universum nahe ( )

- Mit Hilfe der Hintergrundstrahlung viele kosmische Parameter mit hoher Präzision bestimmbar ( )

Zusammenfassung

02 , 0 02 ,

1

tot 004

, 0 728 ,

2

Uni m

b t

H;; ; ;

(34)

?

m

l al mYlm n n

T

, , . ( )

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2 ,m l

l a

C

2

1 ,

2

1

m l m

sky

l a

C l

2

) 1 (

l l

C Tl lsky

Temperaturunterschiede durch Kugelflächenfunktionen darstellbar:

Dem Winkelabhängigen Energiespektrum entsprechen die Koeffizienten:

Für unseren Himmel beobachtet zu:

Damit nun Multipolentwicklung für die CBR:

Referenzen

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