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Zwei Lieder des Eigveda.

Von B. Koth.

Durch die nachfolgenden Proben suche ich zu zeigen, dass es

möglich sei den Veda lesbar zu übertragen, und zweitens, dass auch

die Beibehaltung metrischer Form, ohne welche der Eindruck des

Originals nicht erreicht wird , dem Uebersetzer keine so grossen

Opfer auferlege, dass man mit Müller (Transl. 1. S. XVI) sagen

dürfte, eiue metrische Uebersetzung wäre nur ein Vorwand für Un¬

genauigkeit. Ich kenne aber die Schwierigkeiten der Texte zu gut,

um nicht ohne Weiteres zuzugeben, dass viele Theile derselben eine

gleiche Behandlung uicht zulassen. Für diese Theile wird es aber

nicht sich fragen, ob man besser daran thue sie so oder anders

zu übertragen, sondern ob man sie überhaupt erklären und wieder¬

geben kann.

Eine richtige Uebersetzung ist der beste Commentar. Ich kanu

mich darum auch mit der Ansicht nicht einverstanden erklären, dass

eine Uebertragung des Veda nur wenig Nutzen bringen könne, wenn

sie uicht vou eiuem ausführlichen Commentar begleitet sei, und

würde, wenn ich daran denken könnte ein solches Werk zu unter¬

nehmen, mich vielmehr bemühen nicht in die Noten, soudern in

den Text den Schwerpunkt der Arbeit zu legen. Die Uebersetzung

muss für sich selbst reden; eiues Commentars bedarf sie in der

Regel nur da, wo sie nicht unmittelbar überzeugend, wo der Ueber¬

setzer seiner Sache nicht sicher ist. Vor denjenigen Lesern, welche

nicht nachrechnen können , auf welchem Weg der Uebersetzer zu

seiner Combination gekommen ist, hat er nicht nöthig sich im Ein¬

zelnen zu rechtfertigen ; für die andern kanu er sich kurz fassen.

Bei der Eigenthümliehkeit der gelehrten Ueberlieferung über

den Veda liegt, wie ich glaube, die Hauptaufgabe des Uebersetzers

darin, an die Stelle des Halbwahren das Wahre zu setzen. Wer

je mit diesen Texten sich beschäftigt hat, weiss was damit gemeint

und was für ein Unterschied zwischen einem wirklichen und einem

scheinbaren Verständniss derselben ist ; wie dieses meist auf den

Spuren der Commentatoren, jenes uur unabhängig vou ihuen erreicht

wird. Ich habe mich bemüht für die beiden folgenden Lieder deu

Sinn so vollständig als möglich zu ermitteln und anschaulich zu

(2)

302 Roth , zwei Lieder des Rigveda.

machen , und glauhe , mit Ausnahme weniger Stellen , zu einem be¬

friedigenden Ziel gekommen zu sein. Im Verhältniss zu M. Müller's

Uebersetzung des ersteu Liedes habe ich in mehreren Punkten die

im Wörterbuch gegebene Erkläruug gegen seine abweichende Deu¬

tung festhalten müssen, in anderen habe ich neue Auffassungen

versucht.

Rigveda 1, 165.

1. Der Sänger:

Auf welcher Fahrt sind insgemein begriffen Die altersgleichen mitgeborenen Marut?

Was wollen sie? woher des Wegs? Das Pfeifen

Der Männer klingt: sie haben eiu Begehren.

2. Ebenso:

An wessen Sprüchen freuen sich die Jungen?

Wer lenkt die Marut her zu seiuem Opfer?

Gleich Falken streichend durch den Raum der Lüfte —

Wie bringt man sie mit Wunscheskraft zum Stehen?

3. Die Marut:

Wie kommt es Indra, dass du sonst so munter

beut ganz alleine fährst, sag an Gebieter!

Du pflegtest auf der Fahrt mit uns zu plaudern;

Was hast du wider uns , sprich Rosselenker !

4. Indra:

Ich liebe Sprüche Wünsche und die Tränke,

Der Duft steigt auf, die Presse ist gerüstet;

Sie flehen, locken mich mit ihrem Anruf

und meine Füchse führen mich zum Mahle.

5. Die Marut:

So werden wir und mit uns unsere Freunde,

Die freien Männer, unsere Rüstung nehmen

Und lustig unsere Schecken alsbald schirren.

Du kommst uns ebeu ganz nach Wunsch, o Indra.

M. Müller Rig-veda-sauliita translated 1, 163. 1. With what siilcndour arn the Maruts all equally endowed , they who are of the same age , and dwell in the same house? With what thouglits? From whence aro they come? Do

hese heroes sing forth their (own) strength because they wisli for wealtli? — 2 Wliose prayers have the youths accepted ? Who has turned the Maruts to his own sacrifice? By what strong devotion may we delight them , they who float through the air like hawks ? — 3. From whence , O Indra , dost thou come alone , thou who art miglity ? O lord of men , what lias tlms happened to thee? Thou greetest lus) when thou comest togetlicr with (us), the bright (Maruts). Tell us then, thou with thy bay horses, wliat thou hast against us! 4. The sacred songs are mine, (mine are) the prayers; sweet are tlio libations! My strength rises, my thunderbolt is hurled forth. They call for me , the prayers yearn for me. Here are my hoisps , they carry me towards them. — 5. Therefore, in company with our strong friends, having adorned our bodies, we now harness our fallow deer witli all our might; — for, Indra, according to thy custom, thou hast been witli us. —

(3)

6. Indra:

Da wars euch nicht so ganz nach Wunsch, ihr Marut,

als ihr allein mich gegeu Ahi schicktet!

Ich aber kräftig tapfer unerschrocken

ich traf die Gegner alle mit Geschossen.

7. Die Marut:

Gewaltiges hast du gethan — im Bunde

rait uns, o Held, wir mit vereinter Stärke.

Gewaltiges vermögen wir, du mächtiger

Indra, wenn es uus Ernst ist, ihr Gesellen!

8. Indra :

Vritra schlug ich mit eigener Kraft, ihr Marut,

und meine Wuth wars, die so kühn mich machte.

Ich wars, der — in der Faust den Blitz — dem Menschen

den Zugang bahnte zu den blinkenden Gewässern.

9. Die Marut:

Gewiss , nichts ist was je dir widerstünde ,

uud so wie du gibts keinen zweiten Gott mehr.

Nicht jetzt noch künftig, der was du vermöchte:

thu denn begeistert was zu thun dich lüstet!

10. Indra:

So soll der Stärke Vorrang mir allein sein.

Was ich gewagt, vollführ ich mit Verständniss.

Mau kennt mich als deu Starken wohl, ihr Marut,

an was ich rühre — Indra der hemeistert's.

11. Ebenso:

Entzückt hat euer Rühmen mich, ihr Marut,

das lobenswerthe Wort, das ihr gesprochen.

Für mich — den Indra — für den freudigen Helden,

als Freunde für den Freund, für mich — von selbst ihr.

6. Where , O Maruts , was that custom of yours, tliat you should join me who am alone in the killing of Alii '? I indeed am terrible, strong, powerful, — I escaped from the blows of every enemy. — 7. Thou hast achieved much with us as companions. VVith the same valour, O hero! let us achieve then many things, O thou most powerful, 0 Indra! whatever we, O Maruts, wish with our heart. ■— 8. I slew Vritra, O Maruts, with (Indra's) might, having grown strong through my own vigour; I, who hold the thunderbolt in my arms, I have made these all-brilliant waters to flow freely for man. — 9. Nothing, O powerful lord , is strong before thee : no one is known among the gods like unto thee. No one who is now born will come near , no one who has been born. Do what has to be done, thou who art grown so strong. — 10. Almighty power be mine alone , whatever I may do , daring in my heart ; for I indeed, O Maruts , am known as terrible : of all that I threw down , I , Indra , am the lord. — 11. O Maruts. now your praise has pleased me, the glorious hymn which you have made for me, ye men! - for me, for Indra, for the powerful hero , as friends for a friend , for your own sake and by your own efforts.

(4)

304 Roth , zwei Lieder des Rigveda.

12. Ebenso:

Gefallen find ich, wie sie sind, an ihnen in Raschheit und in Frische unvergleichlich.

So oft ich euch, Marut, im Schmuck erblickte, erfreut ich mich und freue jetzt an euch mich.

13. Der Sänger an die Marut:

Ist irgendwo ein Fest für euch bereitet?

So fahrt doch her zu unserer Schaar, ihr Schaaren!

Der Andacht Regungen in uns belebend,

und werdet Zeugen meiner frommen Werke.

14. Ebenso:

Wo daukbar huldigend der Dichter lobsingt, bier wo uns Mänjas Kunst zusammenführte,

Da kehret ein, ihr Marut, bei dem Frommen,

euch gelten ja des Beters heilige Sprüche.

15. Ebenso:

Geweiht ist euch der .Preis, Marut, die Lieder des Mänja des Mandärasohns des Dichters.

Mit Labung kommt herbei, mir selbst zur Stärkung

[Gebt Labung uns und wasserreiche Fluren].

Der Sänger fragt, wohin die Marut, die Winde, eilen, deren

Pfeifen er hört, und wem es wohl gelingen werde sie bei seinem

Opfer zu halten (v. 1 und 2). In Form eines Zwiegesprächs zwi¬

schen den Marut und Indra (v. 3 bis 12) soll nun das Lob der

ersteren verkündet werden; obschon Indra der Preis zufällt, doch

insofern uicht unpassend für den Zweck, als ihr Lob dem Gott

selbst schliesslich in den Mund gelegt wird (v. 11 und 12). Indra,

das ist der Hergang des Dialogs, sonst auf lustiger Fahrt mit den

Marut vereinigt, fährt diesmal allein und wird von deu Marut

schonend gefragt, weshalb er sie nicht mitnehme (v. 3). Auswei¬

chend antwortet er, dass er auf dem Weg zu einem Opfermabl

sei (v. 4), darauf hiu sind sie alsbald bereit ihn zu begleiten (v. 5),

Indra dagegen meint spöttisch, sie, die jetzt zum Schmaus bei der

12. Truly, there they are, shining towards me, assuming blameless glory, assuming vigour. O Maruts, wherever 1 have looked for you, you have ap¬

peared to me in bright si lendour : appear to me also now! — 13. Who has magnified you here , O Maruts V Come hither, 0 friends , towards your friends.

Ye hrilliant Maruts, cherish these prayers, and he mindful of these my rites. — 14. The wisdom of Manya has brought us to this , that he should help as the poet helps the performer of a sacrifice: bring (them) hither quickly! Maruts, on to the sage ! these prayers the singer has recited for you. - 15. This your praise, O Maruts, this your song comes from Mandärya, the son of Mäna, the poet. Come hither with rain. May we find for ourselves offspring, food, and a camp with running water.

(5)

Hand sind, haben damals nicht eben so geeilt, als es den gefähr¬

lichen Kampf mit Ahi gegolten, den er allein erlegt habe (v. 6).

Die Marut wissen darauf nichts zu entgegnen, soudern erinnern uur

selbstzufrieden, dass sie mit Indra, Indra mit ihnen schon grosse

Dingjß gethan, und dass sie das auch künftig beweisen wollten (v. 7).

Indra ist nicht gestimmt seinen Ruhm mit ihnen zu theilen und

rühmt sich aufs Neue seiner Thaten (v. 8), so siud die Marut ge¬

nöthigt seine Macht ohne Vorbehalt anzuerkennen, ihn als deh

ersten der Götter zu rühmen (v. 9). Dadurch ist der Gott befriedigt

und nimmt den Mund wiederura voll (v. 10), dankt aber auch den

Marut für ihre unumwundene Huldigung (v. 11) und erklärt, dass

ihm das Herz aufgehe, wenn er sie sehe (v. 12). Hiermit ist also

die Versöhnung besiegelt. In den Schluss verseu (v. 13 bis 15)

wendet sich der Dichter an die Marut selbst, unter Nennung seines

Namens, sucht ihre Aufmerksamkeit auf das für sie veranstaltete

Fest und auf sein kunstreiches Lied zu lenken und sie, sammt

ihren Gaben, zur Einkehr zu veranlassen.

V. 1. Für die angenommene Bedeutung von ^ubh, die mir

allein hier möglich scheint, vgl. z. B. Rv. 5, 55, 1. 57, 3; pubbam

gamislithau sujamebhir a^vaih Ts. 4, 7, 15, 3, Qubhamjävan u. aa.

Dem entsprechend fasse ich auch ^ubhäna v. 3. — gushma zu gvas

das Blasen, daher auch v. 4 sva. Hauch, Duft,

4 b. Der Stein kann uach dem Ganzen nur der Soma-

stein sein.

5. Nur einzelne aus der Schaar sind als redend gedacht; so

erklärt sich auch der Vocativ in v. 7 d , indem die Sprecher die

übrigen gleichsam zu Zeugen ihrer stolzen Worte aufrufen. Dass

sie ihre Gefährten als svakshatra bezeichnen, soll den Werth ihrer

Bereitwilligkeit, in Indras Gefolge zu seiu, erhöhen.

6 d. Dass so zu übersetzen ist, darüber vgl. Wörterbuch

s. V. vadhasna.

9 d nehme ich an , es sei karisbjäh zu leseu.

10 d fasse ich ige als 3. Person, wie der Prahlende vou sich

reden kann, und glaube, dass der appellative Siun von Indra zu¬

gleich zu berücksichtigen ist, wie v. 8 a ähnlich.

14 a. b. Diese Zeile scheint mir die schwierigste im ganzeu

Lied, und meine Uebersetzung will nur als Versuch gelten.

15 d ist Refrain, der auch an anderen Liedern vorkommt.

Ich vermuthe, dass hier eine audere Halbzeile durch denselben ver¬

drängt ist, da ich dem offenbar geübten Dichter uuseres Lieds die

ungeschickte Wiederholung von ish uicht zuschreiben möchte. Ausser¬

dem scheiut das Lied an keiner Entstellung zu leiden.

(6)

306 Roth, zwei Lieder d£s Rigveda.

ßigveda 2, 38.

1 Im Wagen fiihrt herauf der Gott Savitar,

aufs neu sein Werlc zu thun: was lebt zu treiben.

Auch heute theilt den Göttern er die Schätze, dem, der zum Mahl ihn lud, verleiht er Wohlfahrt.

2 Es streckt der Gott die breite Hand, die Arme

dort oben aus: und alles hier gehorcht ihm;

Auf sein Geheiss begeben sich die Wasser,

sogar des Windes Wehen legt sich ringsum.

3 Und mit den schnellen Iiossen, die er ausspannt,

bringt auch des Eiligen Laufen er zum Stehen;

Des Schlangenstössers hastigen Flug bezähmt er:

wenn Savitar gebeut, so kommt die Löserin (Nacht).

4 Zusammen rollt die Weberin den Aufzug,

sein Werk gibt auf der Künstler mitten drinne:

Der Gott hat sich erhoben, um die Zeiten

zu scheiden komrat er, rastet nie — hier ist er!

5 Wo Menschen wohnen, da und dort verbreitet

erscheint Ilausfeuers weithin heller Schimmer;

Das beste Theil legt vor dem Sohn die Mutter,

weil ihm der Gott des Essens Lust erregt hat.

6 Wer auf Erwerb gereist war kehret wieder,

und aller Wanderer Sehnsucht strebt nach Hause,

Mau lässt was halb gethan, um heim zu gehen:

das ist des himmlischen Bewegers (Savitar) Satzung.

7 [Dem Wasserthier gabst du die Fluth zu eigen,

und auf dera Trockenen treibt umher das Wild sich,

Deu Baum dem Vogel. ' Sie verletzen niemals

die Satzungen des göttlichen Bewegers.]

8 Der Fisch, der ewige Zappler, sucht, wenns dunkelt,

so gut er kann, im Wasser seinen Schutzort,

Der Sohn des Ei's das Nest, den Stall die Heerde:

örtlich vertbeilt hat Savitar die Thierwelt.

9 Nicht Varuna noch Mitra, nicht Arjaman,

auch Rudra nicht verletzen seine Satzung,

Noch auch der Unhold. Heute an Savitar

ergeht meiu Ruf demüthig mir zum Heile.

10 Die fliehe, Andacht uud Erkenutniss fördernd —

seid gnädig Narägansa, Herr der Frauen!

Wo Gut zn haben ist, wo Reichthum zuströmt,

da müge Savitar der Gott uns hold sein.

11 Vom Himmel her, vom Wasser, aus der Erde

lass deine lieben Gabeu zu uns kommen.

Zum Wohl der Beter, sowie deines Freundes

des Säugers, dessen Worte weithin tönen.

(7)

Ein merlfwürdiges Abendlied an Savitar, dessen Bedeutsanilteit naeb dieser Seite hin, so viel icli weiss, noch nicht beachtet wurde.

Auch die Definition dos Nirukta 12, 12 verlegt seine Zeit in deu

Morgen, wann das Dunkel eben verschwunden und der Himmel mit

Licht Übergossen ist. Er hat aber die doppelte Eigenschaft sowohl

den Tag als die Nacht anzuführen (ja ubbe ahani pura eti llv.

5, 82, 8; Uta rätrim ubbajatah parijase 81, 4) und zeigt dariu

eine eigenthümliche Verwaudtschaft des Wesens mit dem griechischen

Hermes. Man ruft ihn an, böse Träume fern zu halten 5, 82, 4.

In unserem Stück ist nur diejenige Seite hervorgehoben, nach wel¬

cher Savitar durch seine Ankunft am Abend die Nacht einleitet;

er ist morgens und abends der Antreiber oder Beweger, der dort

zur Arbeit hier zur Kuhe ruft (v. 1). Weun er seinen Arm ge¬

bietend über die Welt streckt, so eilt alles ihm zu gehorchen,

selbst Wasser und Wind legen sich in der Stille der anbrechenden

Nacht (v. 2), der Wanderer hält an, der Kaubvogel ruht (v. 3),

der Menschen fleissige Arbeit nimmt eiu iilötzliches Knde, denn der

Gott scheidet Tag und Nacht (v. 4). Nuu sieht man allenthalben

die Feuer glimmen , der heimkehrende Sohn des Hauses empfängt

sein Abendbrod (v. .')), alles sucht seine Heimath (v. 6), sogar der

Fisch, der Vogel, die Heerde deu Stall (v. 8) und diese feste

Ordnung des Tageslaufs stört keine andere göttliche oder ungöttliche

Macht (v. !)). Die Scblussverse (10 und 11) bitten um die Gaben,

die Savitar aus allen Gebieten verleihen kann.

V. 1 b gagvattamam zum vielsten Male d. h. nach unzähligen

Malen wieder.

2 c. Unter ahj-arshu verstehe ich einen schlangenspiessendeu Vogel.

4. Diesen Vers lege ich jetzt auders aus , als im Wörter¬

buch s. V. aramati geschehen ist, uud stimme iu der Erklärung

des Worts an unserer Stelle mit Säjana überein.

7. Die Verse 7 und 8 sind Variationen des gleichen Gedankens,

und es ist ganz unwahrscheinlich , dass dieselben ursprünglich so

ueben einander gestanden haben , wie sie jetzt stehen. Vers 7 ist

der einfachere, v. 8 der gezierte .Vusdruck, dennoch glaube ich den

letzteren für hierher gehörig halten zu müssen, weil in ihm die

Beziehung auf den Abend 'nimislii nämlich der Sonne oder des

Tages) ausgedrückt ist, während v. 7 nur allgemein von der Schei¬

dung der Wohnsitze der Thiere durcb Savitar redet. Die Zusam¬

menstellung mehrerer in Sinn oder Ausdruck ähnlicher Verse hat

im Veda zahlreiche Analogien und ist eiue der gewöhnlichen Formen

der Interpolation, leicht erklärlich sowohl aus der Art der Ueber¬

lieferung ungeschriebener Texte, als aus \'orgängeu bei Sammlung

und Aufzeichnung derselben. — In 7 a ist offenbar zu setzen apjä

apsu statt apjam apsu.

(8)

308 Roth , zwei Lieder deg Rigveda.

9 a. väruno ist ganz unverständlicli. Idi setze dafür värunö

und erbalte damit ein Synonym für apja in v. 7. Wer für Vogel

märtända setzt, der kann auch varuna das varunische Weseu für

Fisch oder Wasserthier sagen i). Ordnung und Sinu des Verses wer¬

den auf diese Weise vollkommen hergestellt.

10 a. b. Ob diese Zeile unversehrt ist, ob überhaupt der ganze

Vers hierher gehöre, lasse ich dahin gestellt. Es ist möglich dass

das Lied mit v. 9 einst geschlossen hat.

1) Wie mir Boehtlingk mittheilt , findet sieh das Wort wirklich in dieser Bedeutung auch MBh. 13, 4:^10.

(9)

Erstes und zweites Kapitel des altkanaresischen

Jeimini Bhärata,

eine Ueberarbeitung des Ayvamedha parva des Maiiäbhärata

von dem Brahmanen Lakshmiga, Sohn des Anuamänka aus

dem Geschlechte des Bhäradväja;

aus dem Kanaresisehen umgesrhrieben, würtlich Ubersetzt und mit Erläuterungen versehen von

Dr. H. Fr. Mög'liug.

Ueber Jaimini's Bhärata,

und Lakshmiga's Bearbeitung des Werkes.

Die Indische Sage erzählt, Jaimini, der begabte Schüler des

Vyäsa, habe versucht, seineu grossen Meister zu überbieten, und habe das Mahabharata desselben durch eiue kunstvollere und geistreichere

Bearbeitung des gleichen Stoffes, auch iu 18 Büehern, in Schatten

zu stelleu unternommen. Nach Vollendung seines Werkes habe er

dasselbe dem Meister gebracht. Dieser habe eine Wasserprobe in

der heiligeu Gangä vorgeschlagen. Jaimini habe eingewilligt. Als

1) Jeimini, kanaiesisch für Jaimini. Das kanaresische ei isi eiue sonderhare Verlängerung des e , welche den dravidischen Sprachen eigenthüm¬

lich ist , und auf einen vom arischen verschiedenen Lautsystem beruht , nach welchem die südlichen Spraclien die im Arischen unmöglichen kurzen e und o haben.

Kanaresisches Alphabet :

Vokale: a ä, i i, uft, r r, e e ei , o ö au , ani oder aii, Ii. Ki uud au kommen nur in ganz wenigen kanaresisehen Wurzeln vor,

h nur in tat'sama, unverändert aus dem Sanscrit aufgenommenen, Wörtern , desgleichen r r .

Konsüiianteii :

k kh g gh il

c ch j jh n

t th d dh II

t th d dh n

p ph b bh m

yrlv

<; sh s h j ksh

bd. XXIV. 21

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