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Schnee und Lawinen in den Schweizeralpen Winter 1959/60

NR. 24

Winterbericht des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung W eißfluhjoch/Davos

Wetterablauf und Sdmeededcenentwidclung I Lawinenverhältnisse, Lawinenschäden Hinweise auf spezielle Untersuchungen

DRUCK UND VERLAG BUCHDRUCKEREI DAVOS AG . DAVOS- PLATZ

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Schneebrücken im Verbauungsgebiet am Kühnihom, St. Anlönien GR (Erstellungsjahr 1957) (Foto S. Sehellenberg)

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Winterberichte des Eidg. Institutes für Schnee• und Lawinenforschung, Weißfluhjoch/Davos Leitung : Dr. M . de Ouervain

Nr. 2ft

Schnee und Lawinen im Winter 1959/60

1961

Druck und Verlag : Buchdruckerei Davos AG, Davos- Platz

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Einleitung

Auf der Alpennordseite trat der Berichtswinter 1959/60 eher maßvoll und bescheiden in Erschei- nung. Er setzte zwar verhältnismäßig früh und vehement ein, hörte aber auch früh auf und brachte dem Weißfluhjoch wie auch vielen anderen Stationen in zahlreichen aber wenig ergiebigen Nieder- schlägen Schneehöhen, die sich zumeist in gemessenem Abstand unterhalb der langjährigen Mit- telwertskurve hielten. Die Temperaturen waren mild und verursachten in mittleren Lagen häufig Tauwetter. Recht verschieden von der Nordseite verhielt sich die Alpensüdseite und das Engadin.

Hier war der Winter kälter und sehr schneereich. Die glücklicherweise wenigen, meist touristi- schen Lawinenunfälle hielten sich durchaus nicht an die schneereichen Gegenden, sondern waren mehrheitlich bedingt durch die auf der schneearmen Nordseite vorherrschenden ungünstigen Festigkeitsverhältnisse der Schneedecke; eine schon öfters festgestellte Tatsache.

Die Dekade 1951-1960 stellt die erste wirklich homogene zehnjährige Beobachtungsperiode von Weißfluhjoch dar. Den klimatischen Mittelwerten, die in diesem Heft separat publiziert sind, kommt daher eine allgemeine für diese Höhenlage repräsentative Bedeutung zu.

In der Entwicklung des Institutes wurde mit der Herausgabe einer bundesrätlichen Verordnung und der Schaffung von wissenschaftlichen Sektionen ein wichtiger Markstein erreicht. Mit der erfreulichen Entfaltung waren auch Nachteile in Kauf zu nehmen, indem die zunehmende Raum- not auf Weißfluhjoch im April 1960 die Umsiedelung eines Teils des Mitarbeiterstabes nach Da- vos erzwang. Die Einheit des Institutes erfuhr damit eine gewisse Beeinträchtigung. Anderseits konnte aber mit dieser Maßnahme für die forstliche Sektion ein zentraler Standort für die Bear- beitung der Versuchsflächen in der Umgebung von Davos gefunden werden.

Weißfluhjoch, den 30. Juni 1961

Eidg. Institut

für Schnee- und Lawinenforschung Der Direktor:

Dr. M. de Quervain

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung von M. de Quervain

A. Wetter und Klima, von Th. Zingg

I. Witterungsablauf

II. Die einzelnen Witterungselemente von Weißfluhjoch .

B. Schnee- und Lawinenverhältnisse Im schweizerischen Alpengebiet, von M. Schild und P. Branschi

I. Das Beobachtungsnetz

II. Schneedecke und Lawinenverhältni!'.se III. Lawinenbulletins .

C. Durch Lawinen verursachte Unfälle und Schäden, von M. Schild

I. Unfälle mit Menschenopfern und Sachschäden im Gebiete der Schweizer Alpen .

II. Tabellarische Zusammenfassung .

III. Lawinenunfälle außerhalb der Schweizer Alpen

D. Schnee- und Lawinenuntersuchungen im Parsenngebiet, von Th. Zingg

I. Die Schneedecke

n. Lawinen im Parsenngebiet E. Besondere Beiträge

5 10

27 30 66

70 87 88

91 97

I. Beitrag zum Klima von Weißtluhjoch, von Th. Zingg 102 II. Comportement de divers types d'ouvrages de stabilisation de Ja neige,

par A. Roch et E. Sommerhalder . 128

III. Uber den gegenwärtigen Stand der Lawinenverbauung mit Schnee- netzen, von H. Frutiger .

IV. Einige Bemerkungen zum Schneedruckproblem, von B. Salm .

F. Hinweise auf weitere im Winter 1959/60 durchgeführte Arbeiten

133 145

1.51

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A. Wetter und Klima

von Th. Zingg

1. Witterungsablauf

Oktober 1959 Die Niederschlagssummen wichen, abgesehen von einzelnen Talschaften, wenig von der mittleren Verteilung ab. Einzig das Puschlav hatte mit ca. 130 °/o einen deutlichen Uber- schuß zu verzeichnen. Das ganze Alpengebiet schneite in Höhe.nlagen über 1200 m vom 28. bis 29.

Oktober ein. Die Zahl der heiteren Tage und die Sonnenscheindauer zeigten einen leichten Uber- schuß. Auch die Temperaturen lagen fast durchwegs über dem langjährigen Mittelwert.

1.- 9. Hochdrucklage, Kern anfänglich über Mittel-, dann über Ost- und Nordeuropa. Hochlagen sonnig und mild.

o•

zeitweise in 3500 m.

10. -11. Zufließen frischer maritimer Luft aus W. Am 10. verbreitet Regen mit Schnee bis ca. 2200 m. 0° in 2300 m. Gletscher und Firnflächen endgültig eingeschneit.

12. -17. Neues Hoch über Mitteleuropa, Kern gegen Ende der Periode über Balkan. Damit ausgeprägte Föhn- lage in den Alpen. 0° -Grenze wieder bis über 2800 m steigend. Alpen sonnig.

18.-19. Westschweiz bereits im Bereich frischer Meeresluft und etwas Regen. Ostschweiz noch föhnig.

20. -22. West- bis Nordwestlage. Auf der Ostseite eines Hochs westlich Portugal fließen kühlere maritime Luftmassen gegen die Alpen. Verbreitet Niederschlag, besonders im Wund S des Landes. Schnee bis 2500 m. Am 22. bereits wieder Aufheiterung und Erwärmung.

23.-26. Hochkern über Mitteleuropa. Besonders am 24. und 25. starkes Absinken verbunden mit Aufheite- rung und Erwärmung in den Hochalpen.

o•

-Grenze in 3200 m, 5° in 2500 m.

27. Rasche Umgestaltung der Großwetterlage. Auf der Ostseite eines großen atlantischen Hochs dringen maritime Kaltluftmassen rasch nach Mitteleuropa vor.

28.-31. Am 28. ganze Schweiz von Kaltluft überflutet. Temperaturrückgang um 10 bis 12 Grad. In 2500 m -10°. Schnee bis gegen 1000 m. Verbreitet starke Niederschläge. Staulage bis 31. Einschneien des Alpengebietes.

November 1959 Die Temperaturen wichen im November in den Alpen nur wenig vom Mit- telwert ab, während die Niederungen im allgemeinen zu kalt waren. Die Niederschläge erreichten im südlichen Tessin 200 bis 250 0/o der Normalmengen, über 150 0/o fielen in den Visper Tälern, dem nördlichen Tessin bis Alpenkamm und im Puschlav. Weniger als 100 0/o erreichten die Regionen nördlich einer Linie Val Ferret-Sierre-Grimsel-Erstfeld-C~mr-Filisur-Samnaun. Das untere Wallis und die Waadtländer Alpen verzeichneten weniger als 50 0/o der normalen Niederschlags- mengen.

1.-3. Hochdruckbrücke Spanien-Polen. Rasche Erwärmung in Hochlagen. Am 3. erreicht 0° -Grenze 2500 m.

4.- 5. Hoch über Ostatlantik-Irland. Frische Meeresluft fließt aus NW gegen die Alpen. Schneefall bis 800 m. Am 5. in 2500 m wieder -10°.

6.- 9. Schwache Hochdruckbrücke Frankreich-Skandinavien. Am. 6. Bisenlage und leichter Stau, aber ohne Niederschlag. 8. und 9. Temperatur in Berglagen langsam um ca. 5° steigend.

10.-18. Tiefdruckzentrum über England und Ostatlantik. Die zugehörigen Fronten verursachen immer wie- der verbreitet Niederschlag. Vor den Fronten zeitweise starker Föhn mit Warmluftzufuhr aus SW.

0° am 14. in 2400 m, aber rasch auf 1000 m absinkend. Wind immer wieder stark aus NW. In diese Perioden fallen die Groß-Schneefälle aut der Alpensüdseite. (Unfälle Zermatt und Livigno; siehe Seiten 70 und 90).

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19.-26. Hoch über Mittel- dann über Osteuropa. Höhen meist heiter und bei Luftzufuhr aus SE bis NE für die Jahreszeit sehr mild. 0° am 24. zwischen 2500 m bis 2800 m. Trockenes Wetter. Niederung unter Hochnebel und Temperatur um 0°.

27.-1. 12. Südwestlage, Föhn in den Alpen mit mäßigen Niederschlägen auf der Alpensüdseite. Größter Schneezuwachs des Winters in den südlichen Walliser Tälern und Bergell-Puschlav. Uber etwa 1500 m Temperaturrückgang um ca. 5 °, in der Niederung steigend.

Dezember 1959 Der Dezember war, mit Ausnahme einiger Gebiete der östlichen Voralpen-Rhä- tikon, niederschlagsreich. Die Alpensüdseite erhielt abermals 150 bis 250 °/o der mittleren Mengen, auch das Wallis unterhalb Leuk verzeichnete 200 0/o, die Waadtländer Alpen 150 bis 200 0/o. Die Sonnenscheindauer war zu gering, die Tempenratur aber um 1 bis 3° über dem langjährigen Mittel- wert. Diese Verhältnisse rühren von der starken west-östlichen Zirkulation im Laufe des Monats her.

2.- 5. Großes Zentraltief über Nordatlantik. Die zugehörigen Warm- und Kaltfronten durchqueren Mittel- europa. Mäßige Niederschläge in den Alpen und auf deren Nordseite. KF am 4. verursacht Tempera- turrückgang um 10°. In 3500 m henscht -20°.

6.-11. Tiefkern über der westlichen Biscaya. Am 6. wetterwirksames Zwischenhoch über Alpen. Erwär- mung über 3000 m. Bis 8. ausgeprägte Föhnlage mit namhaftem Schneezuwachs im oberen Tessin und Puschlav. 9. vorübergehend Nordstau mit Schneefall bis 800 m. Erneute Föhnlage 10. bis 11. 0° -Grenze steigt auf 2000 bis 2200 m.

12.-14. Tief über Mittelmeerraum. Rasches Abklingen der Niederschläge, NE-Winde bis über 3000 m. Niede- rung frisch, - 10° in 2500 m.

15.-16. Hochkeil aus NE bis zu Alpen vordringend. Trocken und sonnig, Höhen relativ mild. -5° im Mittel- land und in 2500 m Höhe.

17.-30. Westlage mit täglich verbreiteten Niederschlägen. Eine Reihe von WF und KF durchqueren Mittel- europa. Besonders in Hochlagen starke Temperaturschwankungen. Kalt (-10°) in 2500 m am 19., 22., 25. und 28.-29., warm (0° um 2000 bis 2200 ro) am 20., 23., 26. und 30. Niederung erhält vorwiegend Regen. Zeitweise stürmische Winde aus W bis NW, besonders am 28.

31. Zwischenhoch über den Alpen, starkes Absinken mit Aufheiterung und Erwärmung in der Höhe. 0°

in 2600 ml

Januar 1960 Die Alpensüdseite erhielt abermals bis zu 250 0/o der mittleren Niederschlags- mengen, Bergell und Puschlav sogar dreifache Beträge. Das übrige Alpengebiet verzeichnete sonst etwas unternormale Niederschlagsmengen. Die Zahl der Niederschlagstage und der trüben Tage war zu groß. Die Temperaturen waren in Hochlagen etwas zu tief, unter etwa 1500 m im allgemei- nen über dem Normalwert. In 2500 m wurde die 0° -Grenze nur am 24. überschritten.

1.- 3. SW- bis Westlage, maritime Luftmassen überfluten die Schweiz, verbreitet Niederschlag in den Alpen und auf der Alpennordseite. Niederung mild, 0° in 1500 m.

4.- 5. Flaches Hoch über Mitteleuropa. (Hochkeil aus SW im 500-mb-Niveau.) Niederung bis 4. mild, starke Inversion am 5. Vereinzelt etwas Schneefall bis ca. 1000 m.

6.-11. Hoch über den britischen Inseln und Skandinavien. Am 6. Zufluß frischer Kaltluft aus NW. Tempera- turrückgang in mittleren und größeren Höhen um 10°. Schnee stellenweise bis in die Niederung. Wit- terung im allgemeinen trübe und kalt.

12.-18. Tief über Mittelmeerraum. Zufuhr von Kaltluft aus Osteuropa. Temperatur sinkt in der Niederung bis gegen -20°. (Kälteste Tage des Winters.) Geringe Schneefälle.

19.-22. Rascher 1Jbergang in Westlage mit starkem Temperaturanstieg in allen Höhenlagen. Ab 20. in der Niederung wieder Tauwetter. Verbreitet Niederschlag,

23.-28. SW- und Föhnlage. Starkniederschläge auf der Alpensüdseite und mäßige Mengen in der West- schweiz. 0° am 4. in 2500 m und in der Niederung. Bis Ende der Periode 0° -Grenze wieder etwas absin- kend. 28. Zusammenbruch des Föhns und Niederschlag auf der ganzen Alpennordseite.

29.-31. Hochzelle über Spanien nach Mitteleuropa ziehend. Am 30. in Kaltluft starke Aufheiterung und er- neute Erwärmung.

Februar 1960 Im Februar fiel in der ganzen Schweiz nur an 4 Tagen nirgends kein Nieder- schlag. Den doppelten Betrag der normalen Niederschlagsmengen verzeichneten das mittlere Wal- lis, das Bergell und Puschlav, über 150 0/o erhielten noch die Waadtländer und anschließenden Berner Alpen. Etwas über der Norm lag das Voralpengebiet, das Engadin und der Tessin. Die Mit-

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teltemperatur lag allgemein über den Normwerten (Ausnahme Tessin). Die Sonnenscheindauer war hingegen zu gering. Wie im Vormonat kommt damit die starke Zirkulation zum Ausdruck.

1.- 2. Hoch über Ostdeutschland-Skandinavien. Eine WF und KF durchqueren die Schweiz und verursa- chen fast überall etwas Niederschlag. Am 2. Tauwetter in der Niederung.

3.--§. Bei-wesHieheT Luf-tz-trl-uhr in der Höhe unbestärrdiges Wetter. Temperatur sinken-i:t:-=10° fn7500 m, Schneefall bis gegen 600 m.

6.- 9. Kältehoch über Polen-England. Zufluß von Kaltluft mit nur vereinzeltem Niederschlag. Am 8. und 9.

heiter mit starkem Temperaturanstieg in Hochlagen. Niederung --8°, in 2500 m nur -3°.

10.-11. Umgestaltung der Großwetterlage auf Westwetter. Am 10. noch heiter, 11. Eintrübung und Erwär- mung.

12. -16. Veränderliches Westwetter. 12. und 13. Tief über Zentraleuropa. Vorerst schwache Föhnlage mit starken Schneefällen auf der Alpensüdseite und in der Westschweiz. 14. bis 16. weitgehende Aufhei- terung in Zwischenhoch.

17.- 19. SW-Lage. Maritime Warmluft (tropische Luft über 3000 m) verursacht verbreitet Niederschlag.

Schnee am 17. bis in die Niederung, am 18./19.wieder Regen bis gegen 1000 m. Temperatur in der Nie- derung etwas über o•, in 2500 m -2°.

20.-25. Erneut SW-Lage mit etwas frischerer Meeresluft. Höhe etwas kälter, Niederung Tauwetter. Immer wieder leichte Niederschläge mit Schnee bis gegen 600 m. Am 22. verstärkter Föhn vor neuer Stö- rung.

26.- 29. Hochkern von Spanien über Alpen ziehend. Frontenausläufer verursachen auf der Alpennordseite etwas Niederschlag bis zum 27. Niederung warm, in 2400 m 0°. Vom 28. bis 29. starkes Absinken. 8°

in 2500 m, 0° -Grenze bis auf 3500 ansteigend.

März 1960 Die Temperaturen überschritten den langjährigen Mittelwert in den Alpen und auf der Alpennordseite um 1 • bis 3°, trotzdem die Sonnenscheindauer die Norm nicht erreichte. Die Niederschlagsmengen waren, abgesehen von einzelnen Talschaften, um 10 bis 40 0/o unter der Norm.

Etwas zuviel Niederschlag erhielt das Berner Oberland, Gotthardgebiet und das Glamer Land so- wie das Puschlav. Der Abbau der winterlichen Schneedecke setzte unter etwa 1600 m stark ein.

1.- 4. Zufluß maritimer Luft aus SW bis W. Eine Reihe von Störungen durchqueren die Schweiz, immer wie- der verbreitet Niederschlag, Regen strichweise bis gegen 1500 m. Gegenüber Ende Februar Tempera- turfall von 14 • bis 17° in 2500.

5.- 7. Hoch von Osteuropa bis Alpen. Niederung Bise und kühler (um 0°). Am 6. noch etwas Schneefall in der Ostschweiz.

8.- 16. Meist Föhnlage mit Tief über Ostatlantik-Biscaya. Alpensüdseite täglich leichte bis mäßige Nieder- schläge, bis zum 11. Schnee bis in die Niederungen, am 8. auch auf der Alpennordseite. Während der ganzen Periode fast täglich Schneefall im Alpengebiet. 0° um 1700 m, gegen 16. auf 2500 m anstei- gend.

17. -23. Skandinavisch-russisches Hoch langsam in kontinentales Hoch übergehend. Ab 17. Zufluß kühler Luft mit etwas Niederschlag auf der Alpennordseite (Schnee bis 800 m), Temperatur bis 19. langsam sinkend. -10° in 2500 m und Gefrierpunkt in der Niederung. Unter Einfluß des auf Mitteleuropa übergreifenden Hochs langsame Erwärmung besonders in Hochlagen, trocken und sonnig.

24.-27. Schweiz am SW-Rand eines osteuropäischen Hochs im Bereich von Mittelmeerwarmluft, leicht föh- nig. Temperaturmaxima in der Niederung bis über 20•, 0° in 230C- 2500 m. Südschweiz etwas Regen.

28-31. Flaches Tief über Mitteleuropa, täglich etwas Niederschlag, Schnee bis etwa 1500 m.

April 1960 Auch im April überschritten die Mitteltemperaturen den langjährigen Wert um 0,5° bis 1 •. In großen Teilen der Alpen fielen nur 20-50 0/o der mittleren Niederschläge, so im Wal- lis, dem Tessin und Engadin. In den übrigen Alpen liegen die Werte um 60-90 0/o.

1. Flacher Tiefkern über Mitteleuropa, trüb und regnerisch.

2.- 4. Schwaches Westwindwetter. Maritime Warmluft durchquert mit ihren Fronten die Schweiz, regne- risch und etwas Schnee bis gegen 1500 m. Am 3. 0° in 2500 m, sonst um 2000 m.

5.- 8. Osteuropäisches Hoch bis über Alpen reichend. Sonniges und mildes Wetter,

o•

um 3000 m.

9.-13. Westlage. Atlantische Störungen ziehen über Mitteleuropa. Immer wieder Niederschlag, strichweise sogar beträchtlich Schnee bis 1500 m. Kaltluft besonders am 12. und Warmluft in Zwischenhoch mit Aufheiterung am 13. (0° in 2600 m.)

14. -16. NW-Lage. Zufuhr kälterer Meeresluft aus NW. In 2500 m Temperaturrückgang um 10°. Verbreitet Niederschlag, Schnee bis 1000 m.

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17.-23. Hoch England-Skandinavien mit Kern über den britischen Inseln gegen 23. Bis 19. Bisenlage und meist trüb. In der Niederung nur leichte Erwärmung, 0° in 2300 m. Ab 20. vielfach sonnig und starker täglicher Temperaturgang. Maxima bis über 20°.

24.-30. Hoch über Ostatlantik- britischen Inseln. Zufuhr von frischer Kaltluft aus N. Im Flachland erneut 0°

und in 2500 m -10°. Staulage und verbreitet Schnee bis 400 m.

Mai 1960 Der Wärmeüberschuß setzte sich im Mai in noch erhöhtem Maße fort. Die Abwei- chungen vom Mittelwert betrugen 1 • bis 2°. Die Niederschläge überschritten den Mittelwert im westlichen Tessin bis Goms, im Engadin bis Avers-Davos sowie im Alpstein und Glarner Land. Die übrige Alpennordseite erreichte den Mittelwert nicht ganz, aber meist mehr als 70 0/o. Die Sonnen- scheindauer war in den Alpen strichweise stark übernormal.

1. Kaltluft aus N, etwas Niederschlag.

2.- 7. Flaches Hochdruckband von SW nach NE über Mitteleuropa. Sonniges und trockenes Wetter mit steigender Temperatur und starkem Tagesgang. 0° ab 4. in 2500 m.

8. -10. Flache Druckverteilung über Zentraleuropa. Gewitterhaft am 9./10.

o•

zeitweise in 3500m. Begin- nender Abbau der Schneedecke in 2500 m.

11.-14. Tief über Biskaya-Irland. Föhnlage, unbedeutende Niederschläge.

o•

-Grenze auf 3500 m anstei- gend. Flachland Temperaturmaxima bis 27°.

15.-18. SW-Lage mit frischer Tropikluft. Verbreitet Gewitter. Tessin Starkregen und Gewitter.

o•

in 3300

Metern.

19.-23. Flache Druckverteilung über Mitteleuropa bei westlicher Höhenströmung. Anfänglich noch SW- Wind und verbreitet Niederschlag mit Gewittern, besonders auf der Alpensüdseite. (Bis 90 mm in 24 Std.)

o•

in 2500 m. Schneefall am 20. und 22.

24.- 28. Umstellung der Großwetterlage auf NW-Lage. Hoch über britischen Inseln steuert feuchte Meeres- luft gegen Mitteleuropa. KF am 24. mit verbreitetem Regen und Schnee bis 2400 m.

o•

sonst um 2500 m bis 2700 m. 25. bis 28. Aufheiterung in Zwischenhoch, Temperatur nur leicht steigend.

29. -31. Hoch über den britischen Inseln. Vorstoß neuer Kaltluft gegen Alpen. Verbreitet Gewitter und mäßige Niederschläge. 0° um 2400 m, Schnee. Am 30. und 31. Aufheiterung, sonnig und wärmer.

in 3500 m.

Juni 1960 Während die Alpensüdseite etwas über dem Mittelwert liegende Temperaturen auf- wies, zeigte das übrige Alpengebiet abermals einen Wärmeüberschuß von 1° bis 2°. Die Nieder- schläge überschritten 150 0/o in der Zentralschweiz, Wallis-Tessin und den südlichen Bündner Tä- lern sowie im Rhätikon und Alpsteingebiet. Die restlichen alpinen Landschaften erhielten nur 80-

100 0/o der mittleren Beträge.

1.- 3. Hoch über Kanal-Dänemark, allgemein sonnig, aber verbreitet örtliche Gewitter. 0° in 3300m.

4.- 6. Flache Druckverteilung über Mitteleuropa, weitere lokale Gewitter, teils mit Hagel, Temperatur noch etwas höher. In der Niederung Maxima um 28°.

7. -11. Störungsserie von Atlantik über Kanal nach Mitteleuropa ziehend. Täglich teils mäßige Nieder- schläge in der ganzen Schweiz. Ab 10. kühlere Meeresluft.

o•

-Grenze sinkt von 3600 m auf 2200 m.

Auf Gletschern Neuschnee. Ab 11. Aufheiterung.

12. Azorenhoch bis über Alpen, sonnig und

o•

in 3600 m.

13. -14. Nochmals Durchgang von frischer Meeresluft mit ihren Fronten. Verbreitet und täglich starke ge- wittrige Niederschläge. o• -Grenze auf 2500 m absinkend.

15.-23. flaches Hoch über Mitteleuropa mit nordwestlicher Höhenströmung über den Alpen. Sonnig und warm. Am 19./20. frische Kaltluft aus NW mit Gewittern vor allem östlich der Aare. 0° am 18. auf ca. 4000 m am 20./21. vorübergehend auf 2700 m sinkend.

24.-26. Flaches Tief über Mitteleuropa, meist trüb und verbreitet Regen.

o•

auf 3000 m.

27.-30. Hoch über den britischen Inseln. Zufuhr von kalter Meeresluft aus N.

o•

am 29. auf 2200 m absin- kend. Täglich Niederschlag. Ende Monat Schnee bis gegen 2100 m.

Juli 1960 Im Juli blieb die Mitteltemperatur erstmals seit Dezember unter dem langjährigen Wert. Das Defizit betrug 1,5° bis 2°. Anderseits fielen in den Alpen fast überall überdurchschnitt- liche Niederschlagsmengen. Die Beträge erreichten im mittleren Wallis um 200 0/o, im Tessin und Hinterrheingebiet über 150 0/o. Auch die Zahl der Niederschlagstage war übernormal. Abgesehen von den ersten Tagen des Monats fiel fast jeden Tag Regen. Die temporäre Schneegrenze lag meh- rere Male unter 2500 m.

8

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1.- 4. Hochkern westlich Irland mit Keil bis Mitteldeutschland. Uberwiegend sonniges, warmes und trok- kenes Wetter. 0° in 3000 m.

5.-11. Westlage. Rascher Wechsel verschieden temperierter Meeresluft. Fronten verursachen täglich ver- breitet Niederschlag, südseits der Alpen vor allem mit Gewittern. 0° -Grenze zwischen 2500·m und 3500 m schwankend. Am 9. Schnee bis 2300 m. Am 11. wieder warm.

12.-13. Alpen im Bereich eines Zwischenhochs starke Atlfbeiterung. Am 13. 0° vorübergehend wi-eder in 2500 m, Schnee bis in diese Höhenlage.

14.-20. SW-Lage. Vorstoß neuer warmer Meeresluft nach Mitteleuropa, 0° in 3500 m. Fronten verursachen vom 14.-16. mäßige Regenfälle mit Gewittern. 16./17. Aufheiterung in Zwischenhoch. 0° in 2700 Metern. Bis zum 20. weitere Störungen mit mäßigen Niederschlägen, besonders am 19. In Grau- bünden verbreitet Gewitter. 0° in 3800 m.

21.-28. NW-Lage. Frontalzone vor allem in der Zentral- bis Ostschweiz wetterwirksam. Immer wieder Niederschlag mit Schnee bis 2300 m. Am 23./24. Westschweiz und Tessin sonnig.

29.-31. Neue Tropikluft aus SW.

o•

in 380G---4000 m, in 2500 m bis 15°. Am 31. dringt kühlere Meeresluft aus NW gegen die Alpen. Mäßige bis starke Niederschläge, 0° auf 3500 m absinkend.

August 1960 Bei reichlichen Niederschlägen war der August nur wenig zu kühl. In den Waadt- länder und Berner Alpen, im südlichen Tessin, ferner im Glarner Land-Vorderrheintal mit Prätti- gau und Landwassertal wurden 150 0/o gemessen, lokal erreichten die Niedeschläge bis 200 0/o der Normalmengen. Auch im August senkte sich die Schneegrenze bis unter 2500 m.

1.- 3. Schweiz im Bereich von Kaltluft mit starken Regenfällen vom 31. au1 den 1. Meist trüb und regne- risch, Schnee bis 2300 m.

4.- 8. Flache Druckverteilung, unbeständig, trüb und regnerisch sowie lokale Gewitter. 0° in 3000 m.

9.-15. West- bis Südwestlage. Neue Störungen mit ihren Fronten. Mäßige bis starke Niederschläge. Kalt- luft mit NW-Stau am 12./13.

o•

sinkt au1 2500 m, die Schneegrenze bis 2300 m. Anschließend Rück- seitenwetter.

16.- 17. Zwischenhoch mit rascher Aufheiterung und Erwärmung. 0° wieder in ca. 3500 m.

18.-19. Langsame Umgestaltung der Großwetterlage. Eine KF erzeugt starke Niederschläge mit Gewittern und Hagel. Im Tessin Mengen bis über 100 mm in 24 Stunden. Alpennordseite bis über 60 mm. 0° auf 2300 m absinkend. Schneegrenze bei 2200 m.

20.-27. Hoch über Mitteleuropa und gegen Ende der Periode über dem Mittelmeerraum. Sonnig, trocken und warm. Temperaturmaxima in der Niederung bis über 30°, 0° in 4000 m. Die einzige Hochsommer- periode des Sommers.

28.-31. Westlage. Fronten ziehen über Mitteleuropa. Verbreitet Niederschlag, Abkühlung. 0° auf 2500 m sin- kend. Schnee bis 2400 m.

September 1960 Der September war nochmals für weite Gebiete der Alpen niederschlagsreich.

Uber 300 0/o der Normalmengen erhielten Oberengadin und Puschlav, über 200 0/o das südliche Wal- lis, Goms, Gotthardmassiv und Tessin sowie Hinterrhein und Landwassergebiet. Mehr als 150 0/o verzeichneten das übrige Wallis bis Zentralalpen-Rhätikon. Die Temperatur lag 1 • bis 1,5° unter dem Mittelwert und auch die Sonnenscheindauer war zu gering.

1.- 3. Flaches Hoch über Alpen, bewölkt aber meist sonnig und warm. 0° in 3600 m.

4.- 8. NW-Lage. Auf der Ostseite des Azorenhochs gelangen kühlere maritime Luftmassen gegen Mittel- europa. Au1 den 4. KF mit Gewittern und Regen beidseits der Alpen.

o•

sinkt auf 2000 bis 2200 m.

Schnee fällt stellenweise bis 1800 m.

9. -12. Hoch über Mitteleuropa, am 12. sehr flach, im allgemeinen trocken und warm, besonders in Hoch- lagen. 0° in 3800-4000 m. Fast 10° in 2500 m. Schneedecke apert auf bewachsenem Boden bis gegen 30'00 m wieder aus.

13. -21. Tief über Ostatlantik-Britischen Inseln. Sich verstärkende Föhnlage. Frontausläufer mit Regen in der Westschweiz. Dann Trog über Frankreich mit starker SW-Strömung über Alpen und ergiebigen Niederschlägen auf der Alpensüdseite. Ab 20. Eindringen von Kaltluft aus NW, Regen, Schnee bis 1500 m. In 3500 m- 14°.

22. -24. Hoch über Osteuropa mit Keil bis Frankreich, herbstliches Wetter mit starkem Dunst und strich- weise Nebel. Hochlagen eher warm und sonnig. 0° in 3000 m. Schneedecke apert bis gegen 3000 m abermals aus.

25. -27. Hoch über Nordsee-Mitteldeutschland. Im allgemeinen trocken und mild, Niederung Hochnebel. 0°

tagsüber um 2700 m.

28.-30. Störungen ziehen mit ihrem Kern über Mitteleuropa. Verbreitet Niederschlag. Schnee im Osten des Landes bis 1500 m. Weißfluhjoch für Winter 1960/61 eingeschneit. 0° in 2500 m.

9

(11)

II. Die einzelnen Witterungselemente von Weißfl.uhjoch

1. Sonnenscheindauer

Die relative Sonnenscheindauer des hydrologischen Jahres 1959/60 entsprach auf Weißfluhjoch nahezu dem langjährigen Mittelwert. Sie war nur um 1 °/o kleiner als das Mittel der Jahre 1951-

1960, das in Zukunft für die Vergleiche herangezogen werden soll. Die Werte von Davos stimmen praktisch mit dem Mittelwert von 48.4 0/o überein, sind aber um 3 0/o kleiner als das langjährige Mittel von 1886- 1940. Sonnenreich waren nur die Monate Oktober und Mai, während die Monate Dezember, Januar, Februar, März, Juli bis September beträchtliche Defizite aufwiesen.

Tabelle 1: Sonnenscheindauer: Dekaden und Monatswerte Dach SLF

- 1 Sonnenscheindauer rn in % der möglichen Ganzer Monat Davos

Stunden Sonnenscheindauer

. , . ., .

•,, 47-56 51-60 1886-1940 1.-10. 11 -20 21.-,0. 21 -31, 1.-10. 11.-2~. 21.-30. 21.-31. elf. '!• ~7-56 51-60 1959/60

Oktober 100.4 63.7 38.0 39.1 92.8 61.7 38.3 35.9 203.2

&3.4 1 56.1 52.4 67.6 56.6 54.1 56 November 48.7 34.0 60.6 51.4 37.1 73.7 143.3 52.4 46.2 51.4- 52.0 51.3 51.2 52 Dezember 28.5 47.4 10.2 17.6 33.8 57.2 12.4 19.4 93.5 36.3 47.5 47.9 40.8 44.7 47.4 49 Januar 25.6 43.8 36.6 39.6 30.5 50.5 40.4 39.6 109.0 40.3 47.9 46.4 37.6 47.0 46.7 52 Februar 53.5 34.5 29.4 56.4 35.0 32.0 117.4 41. l 49.2 48.2 42.4 48.7 49.5 55 März 29.5 25.9 73.5 78.2 27.9 23>.5 63.9 61.7 133.6 39.0 53.5 49.5 40.9 53.6 50.8 52 April 76 2 47.2 40.4 64.4 38.6 32.2 163.8 44.7 51.9 46.8 51.8 49.2 4-7.0 46 Mai 83.0 69.9 72.7 85.6 64.5 52.6 53.5 57.3 238.5 58.0 48.1 47.1 57.5 45.4 45.7 46 Juni 44 8 77.8 54.8 32.7 56.4 49.7 177.4 43.0 43.9 37.6 48.8 44.0 37.6 48 Juli 41.2 60.8 38.7 49.2 30.0 44.4 28.7 33.2 151.2 35.8 50.4 45.2 42.2 52.5 49.1 53 August 40.0 52.5 90.0 9J.8 30.7 41.5 72.9 66.9 l!B.3 46.7 4.6.8 4.6.6 49.6 49.8 48.7 57 September 43.9 54.4 40.8 36.5 46.4 36.4 139.1 39.8 54.0 51.3 1 44.8 55.9 55.6 55 49.6 48.2 51.8

Tabelle 2: Totale Sonnenscheindauer zu den einzelnen Tagesstunden Beobachtungsort: Dach SLF, Weißfluhjoch

6h 7h 8h 9h 10 h 11 h 12 h 13 h 14 h 15 h 16 h 17 h 18h 19 b

T

Total

_1_

Oktober 3 1 17.2 19.2 2Q.6 22.I 20.5 20.5 20.7 19.3 19.l 15.9 3.0

1

203.2

November 5.0 15.4 16.3 17.6 18.3 18.3 15.8 16.0 14.0 6.6 143.3

Dezember 5.5 7,1 10.8 12.6 13'.8 13.7 13.9 12.4 3.7 93.5

Januar 6.4 13.0 14.4 14.5 14.5 13.7 13.2 10.9 8.2 0.2 109.0

Februar 1.8 8.1 12.9 14.6 13.9 14.0 14.5 13.3 l'l.S 9.7 21.1 117.4

März 2.0 8.0 12.J 14.8 15.3 13.6 14.4 13.8 10.6 12.2 9.6 7.2 133.6

April ' 2 7.4 13.3 15.6 16.3 15.9 16.0 16.9 16.3 15.0 13.0 9.0 8.0 0.9 163.8

Mai 5.3 17.7 20.6 21.9 24.5 22,.0 19.8 21.7 20.6 18.1 15.1 12.6 12.4 6.1 0.1 238.5

Juni 58 11.2 13.3 15.3 15.8 15.9 15.5 14.1 14.9 15.7 13.7 11.8 7.5 6.2 0.7 177.4 Juli 4.1 10.6 11.6 13.1 12.4 12.1 l'.2.7 13.l 13.5 13.3 12.7 8.9 6.8 5.6 0.7 151.2 August 1 3 10.3 13.8 15.3 15.0 15.4 16.1 16.7 16.6 15.3 15.8 16.6 11.4 3.7 183.3 September 6.5 12.8 14.4 13.3 11.7 14.9 14.3 13.7 13.1 10.9 8,1 5.3 0.1 139.1 16.7 68.8 J 17 4 162.3 184.0 18,.8 188 4 192.3 187.8 176.8 162.3 120.7 63.9 22.6 1.5 1853.3

- - - -

Mittel

1947- 1956 11„3 77.0 129.1 178.8 199.0 204.5 205.5 201.8 198.3 188.4 171.0 135.1 75.2 30.5 2.4 2008.2 1951- 1960 14.1 70.3 120.1 172.6 193.2 199.1 199.4 196.0 192.3 183.1 167.0 128.3 70.4 26.2 2.0 1934.1

2. Strahlung

Die Strahlung wurde wie bisher mit einem Aktinographen Robitzsch und mit einem Kugelpy- ranometer Bellani gemessen. Die Jahressummen der Globalstrahlung, gemessen mit Aktinograph, liegen nur 2 0/o unter dem 10jährigen Mittelwert von Weißfluhjoch von 1951-1960 und stehen da-

10

(12)

mit in Ubereinstimmung mit der Sonnenscheindauer. Mit dem Bellani-Instrument liegen erst Mes- sung von 6 Jahren vor. Im Berichtsjahr wurden 94 °/o des 6jährigen Mittels erreicht und in Davos 93 °/o. Daraus geht hervor, daß die Beobachtungen mit Bellani gut an die langjährige Reihe von Davos angeglichen werden können.

Tabelle 3: Tagessummen der Zirkumglobalstrahlung, cal/cm2 (Kugelpyranometer Bellani Nr. 53547 N) 1959/60

Dat. J Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept.

1. 318 251 109 107 295 166 356 420 291 292 76 179

2. 303 391 142 216 12,2 166 349 420 277 212 200 150

3. 245 354 282 83 281 237 414 493 286 282 195 343

4. 308 304 70 133 107 186 342 365 238 245 312 67

5. 267 151 123 255 136 342 392 408 258 210 135 139

6. 304 195 286 125 304 355 376 308 326 258 100 287

7. 300 115 118 99 371 332 370 258 82 122 277 239

8. 294 27~ 160 100 374 323 349 227 211 74 73 274

9. 287 28-0 260 162 365 221 240 356 119 236 148 356

IO. 250 108 91 258 300 306 380 359 165 227 264 409

11. 132 170 263 322 172 188 312 238 338 271 307 357

12. 301 90 234 121 142 270 445 327 298 117 56 342

13. 316 223 52 95 219 92 365 340 302 393 329 278

14. 311 163 215 277 396 318 313 304 205 289 282 72

15. 301 176 260 157 396 243 30S 317 247 120 180 158

16. 297 180 276 319 253 348 255 290 391 158 332 76

17. 295 186 169 328 140 247 309 328 370 334 2.Jl 386

18. 154 122 72 167 154 346 316 86 326 267 174 247

19. 84 301 140 227 177 391 385 215 296 258 224 78

20. 64 317 127 88 232 275 350 341 171 273 323 lS·S

21. 166 233 61 101 317 458 299 339 281 209 136 214

22. 64 259 116 142 218 487 259 257 306 168 257 185

23. 239 314 104 324 139 392 365 375 303 169 256 3'27

24. 225 304 57 2TJ 96 344 366 3(34 173 286 328 201

25. 228 235 214 133 130 360 354 434 157 231 286 152

26. 175 283 62 170 197 409 395 370 195 129 349 317

27. 50 78 148 201 211 363 396 439 100 74 276 292

28. 81 100 112 123 347 351 403 308 104 137 323 104

29. 101 138 87 171 270 352 403 232 223 350 268 133

30. 208 200 220 339 326 394 400 334 302 106 179

31. 160 254 176 406 364 316 122

B 6828 6496 4884 5796 6861 9600 10577 10252 7375 7011 6925 6697

Mittel 220 217 158 187 237 310 353 331 246 226 223 22(3

.,.

71 114 121 117 94 74 58 47 41 45 46 63

'I•

=

Strahlungsmenge Kugelpyranometer, in 0/o des Aktinographen.

3. Temperatur

In den Tabellen der Monatsübersichten (Tab. 9-20) konnten die Minimaltemperaturen der Min.- Thermometerablesung in der meteorologischen Hütte des Versuchsfeldes entnommen werden, wäh- rend für die Maximaltemperaturen weitgehend die Registrierungen benutzt werden mußten. Im Zeitprofil von Weißfluhjoch (Fig. 19) wurden die Extreme der Terminbeobachtungen eingetragen.

Januar und Februar sind in den Jahren 1951-1960 auf dem Säntis gegenüber dem Mittel 1894- 1960 etwas kälter, alle übrigen Monate sind wärmer. Die Monatsmitteltemperaturen im hydrologi- sehen Jahr 1959/60 zeigen gegenüber dem Mittelwert 1951-60 folgende Abweichungen: Zu wann waren auf Weißfluhjoch die Monate Oktober, Dezember, besonders Februar, Mai, Juni; zu kalt wa- ren die Monate November, Januar und Juli bis September.

11

(13)

Tabelle 4: Vergleich Monatsmitteltemperatur Weißfluhjoch 2670 m mit Säntis 2500 m

Okt. Nov. De.:. Jan, Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept.

Weißfluhjoch SLF - 0,1 - 5,0 - 7,3 - 10,3 - 7,9 - 7,1 - 5,3 - 0,2 3,5 3,3 4,6 1,1 Säntis - 0,1 - 4,2 - 6,7 - 9,6 - 7,5 - 5,7 - 4,6 - 0,2 4,9 :},2 4,7 1,8 Mittel SLF 1951- 1960 - 0,8 - 4,7 - 7,0 - 9,6 - 10,0 - 7,2 - 5,4 - 0,9 2,5 5,1 5,0 3,:l Mittel Säntis 1951-60 - o,1 - 4,2 - 6,6 - 9,o - 9,3 - 6,5 - 4,4 0,(l 3,4' 5,6 5,2 3,4 Mittel

Säntis 1894-1960 - 1,0 - 5,0 - 7,6 - 8,6 - 9,0 - 7,4 - 4,9 0,0 3,0 5,0 4,9 2,7

Mit dem Vergleich der Abweichungen von Säntis und Weißfluhjoch gegenüber dem Mittel- wert von 1951-1960 fallen einige Besonderheiten auf, die nur mit einer synoptischen Betrachtung des Wettergeschehens erklärt werden können. Eine nähere Begründung würde den Rahmen dieser kurzen Beschreibung sprengen.

4. Wind

Die Figuren 1 und 2 geben weitgehend Auskunft über die mittleren Windverhältnisse von Weiß- fluhjoch. In diesem Berichtsjahr kommen die starken winterlichen Winde gut zum Ausdruck, fer- ner sei auf die Eigentümlichkeit verwiesen, daß die ESE-Winde, wenn sie auftreten, meistens stark sind und sich vor allem auf Frühjahr und Herbst konzentrieren.

E SE s sw

w

NW N NE

E

Okt Nov Dez.. Jan. Fobr. März Apr. Mai. Juni Juli

Fig. 1 Windweg in Hunderten von km in den einzelnen Windrichtungen und Monaten

5Gp1. Okt. No,. Dez. Jan Feb,. März Apt. M•i J.w J~ Aug. S.pt.

Fig. 2 Mittlere Windgeschwindigkeit in km/h in den einzelnen Windrichtungen und Monaten

Tabelle 5; Häufigkeit von Windrichtung und -Stärke in Promille (Terminbeobachtungen)

Wind-,

stärke NNE NE ENE E ESE SE SSE s ssw SW wsw w WNWNW NNW N

1

0 7 5 1 1

-

3 3 5 5 2 4 1 6 8 5 3 59

1 16 5 10 8 8 11 26 15 18 9 8 1 18 7 19 3 182

2 9 6 2 2 3 14 29 18 18 3 5 4 8 11 13 7 152

3 18 7 3 1 5 30 49 'lll. 12 15 5 10 27 26 27 6 263

4 5 1 1 - 3 25 28 15 7 3 4 3 15 20 10 7 147

5 4 1 l - 3 20 20 8 3 2 3 2 17 20 8 4 119

6 1 -

- -

1 6 3 3

-

- - 3 8 13 5

-

43

7 1

- -

- 2 2 2 1

-

- -

-

1 6 3 2 20

8

-

- -

- -

1 1

- - - -

1 2 2

- -

7

9 - - - -

-

1

- - - - - -

2 3

- -

6

10 - -

- - -

- - - - - -

-

- 1 - - 1

11

- - -

- - - - - - - - - 1 - - - 1

1

61 25 18 12 25 113 161 87 63 34 29 25 105 120 90 32

1

1000

- - - 12

NW

NE

(14)

1 1

Oktober November Dezember Januar Februar März April Mai.

Juni Juli . August September

1 Mittel

1

Tabelle 6: Häufigkeit der Windrichtungen in Promille (Stundenwerte)

NNE NE ENE E ESE SE SSE

s ssw swwsw

24 1 12 9 128 164 139 69 71 4-0 9 74 58 32

-

4 47 321 149 49 I:! 11

85 47 35 4 - 20 242 82 125 3'l 50

79 26 12 7 4 5 101 117 132 29 32 37 30 27 3 9 26 134 139 141 36 69 86 4,:) 12

-

65 132 277 43 83 12 12

114 74 28 10 49 17 75 37 61 33 42 78 12 9 7 48 79 190 54 42 28 30 31 18 11 8 58 74 167 44 39 28 21

5 1 8 11 47 156 133 51 40 42 27

7

-

1 5 17 296 93 65 65 36 34

83 18 7,5 15 25 146 68 86 58 42 33

w

39 15 9 13 45 9 26 26 7l2 19 44 14

58 27 18 7 38 97 162 78 76 31 31 23

5. Bewölkung und Nebel

WNWNW NNW N

183 39 57 16 92 39 68 29 54 90 105 20 59 151 164 69

99 79 110 16

58 73 60 35

209 111 86 28 154 153 73 17 130 200 1'20 26 120 243 81 13 105 168 59 5 29 139 168 51

108 124 95 27

In der folgenden Tabelle 7 sind die bisher benutzten Mittelwerte der Jahre 1947- 1956 aufge- führt, dazu diejenigen der neuen Periode von 1951-1960. Einzig in den Monaten Oktober, Novem- ber und Juni ist die Bewölkung geringer als es dem Mittel 1951-1960 entspricht. Im übrigen war das Jahr eher trübe, was merkwürdigerweise weniger durch die Zahl der trüben Tage, als in der geringen Zahl der heitem Tage zum Ausdruck kommt. Das ganze Jahr hatte nur 25 heitere Tage (Tagesmittel der Bewölkung kleiner als 2,5) gegenüber einem Mittel von 45 Tagen. Auch die Zahl der Tage mit Nebel war häufiger als in den letzten 10 Jahren.

Tabelle 7: Bewölkungsmenge, Anzahl der trüben und heitern Tage, sowie Zahl der Tage mit Nebel 1959/60 und Mittel 1947- 1956 und 1951-1960

1

Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept.

195e/60 . 4.8 5.7 6.7 8.0 6.6 7.4 7.7 7.0 7.3 8.1 7.1 7.0

Mittel 1947---,,56 . 5.5 6.3 5.9 6.1 6.2 6.0 6.4 6.8 7.2 6.6 6.6 5.9 Mittel 195-1--00 . 5.6 6.0 5.9 6.3 6.2 6.4 6.9 6.8 7.7 7.0 6.8 6.0

Trübe Tage . 9 10 14 10 11 14 18 II 14 19 14 15

Mittel SLF 1947-56 9 12 9 II 10 11 12 12 15 12 12 10

Mittel SLF 1951-60 10 10 10 11 10 11 14 13 16 14 13 10

Heitere Tage 1 - 4 2 3 3 2 2 1

-

4 3

Mittel 1947-56 . 7 4 5 4 4 6 4 2 1 3 2 5

Mittel 1951--00 . 7 5 6 5 3 4 3 2 1 2 2 5

Tage mit Nebel. 9 10 18 15 10 16 21 13 12 19 17 14

Mittel 1947-56 . 13 II 11 14 13 15 14 12 10 9 13 12

Mittel 195-1- 60 . 10 12 12 14 11 13 17 15 16 16 13 11

6. Niederschlag

Total

159 135 143 25 47

1 45 174 147

1 160

Weißfluhjoch, in Mittelbünden gelegen, nimmt hinsichtlich Niederschlag einerseits Anteil am Geschehen des Prättigaus und des Schanfigger- Aroser Beckens, anderseits des inneralpinen Ge- bietes der Landschaft Davos.

Die Niederschlagsmengen weichen deshalb je nach Vorherrschen einer bestimmten Wetterlage in diesem oder jenem Sinne von der Umgebung ab. Der Winter 1959/60 ist, wie andernorts noch

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Tabelle 8: Niederschlagssummen und Wasserwertzuwachs der Schneedecke

1 Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Total

Klosters

•• *

in mm 99 69 125 711. 60 77 60 96 130 181 210 229 1408

Arosa

•• *

in mm 92 84 110 49 56 80 66 96 13·1 193 178 239 1374

Davos-PI.

•• *

in mm 57 47 84 46 45 48 38 90 96 167 213 198 1129

Davos-PI. Mittel 1951----6:J 83 59 69 89 67 46 44 74 128 147 135 96 1037 Weißfluhjoch

e , *

in mm 57 48 105 54 37 66 49 76 137 184 2312 174 1219

Weißfluhjoch nur

e

und

'

2

- - - -

-

-

96 101 147 178 63 587

Wasserwert Schneedecke

auf Ende Monat 82 172 360 408 505 611 706 499

-

Effektiver Zuwachs mm 82 00 188 48 97 106 95

Schichtzuwachs mm 82 99 183 55 94 73 97

Wasserwert tägl. Neuschnee 58 70 149 86 70 147 80 81

erläutert wird, niederschlagsarm, hingegen ist der anschließende Sommer, besonders dessen zweite Hälfte, niederschlagsreich ausgefallen.

Weißfluhjoch liegt im Niederschlagsprofil Arosa-Davos. In der Tabelle 8 sind die Monats- werte aufgeführt und sie lassen wie in früheren Jahren erkennen, daß besonders im Frühwinter die im Niederschlagssammler gemessenen Werte von jenen der Schneedecke im benachbarten Ver- suchsfeld beträchtlich abweichen können. Muldenlage und entsprechende Verwehungen sind da- für verantwortlich.

Der Vergleich Wasserwertzuwachs der Gesamtschneehöhe mit jenen des monatlichen Zu- wachses der obersten Schicht zeigen diesen Winter eine weitgehende Ubereinstimmung. Hinge- gen weichen die Summen der Wasserwerte der täglich gemessenen Neuschneemengen in beträcht- lichem Maße sowohl im Vergleich zum Niederschlagssammler als auch zum Schichtzuwachs und Zuwachs der Gesamtschneedecke teilweise beträchtlich ab. Der Grund dürfte weitgehend mit Verwehungen im Zusammenhang stehen.

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