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Archiv "Osteoporose: Kathepsin-K-Inhibition als neues Therapieprinzip" (28.06.2013)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 26

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28. Juni 2013 A 1331 Wichtige Aspekte der klini-

schen Anwendung von Revli- mid® – Vor dem Hintergrund der Zulas- sungserweiterung von Revlimid (Wirk- stoff: Lenalidomid) zur Behandlung von Patienten mit transfusionsabhängiger Anämie infolge myelodysplastischer Syndrome informiert der Hersteller Cel- gene über Maßnahmen zur Risikomini- mierung: Angesichts des teratogenen Risikos von Revlimid und seines Sicher- heitsprofils (Myelosuppression, throm- boembolische Ereignisse, Risiko einer Progression zur akuten myeloischen Leukämie) fordern die Behörden ein Schwangerschaftsverhütungsprogramm sowie die Verbreitung von Informations- und Aufklärungsmaterial an Angehörige der Heilberufe und Patienten.

Chargenrückruf von Numeta G13%E – Baxter Deutschland ruft

sein Produkt Numeta G13%E (Emul - sion zur Infusion), 300 ml (PZN 9213051), zur parenteralen Ernährung von Frühgeborenen zurück. Betroffen sind die Chargen: 11I27N41, 11L05N42 und 13B11N42.

Kürzlich wurde in einigen Fällen über eine erhöhte Serum-Magnesium- konzentration bei Frühgeborenen be- richtet, die mit Numeta G13%E be- handelt wurden. Da es Situationen ge- ben kann, in denen keine Alternative für die Ernährung Frühgeborener zur Verfügung steht, könnte die Anwen- dung von Numeta G13%E (300 ml) nach Angaben von Baxter in Betracht gezogen werden, sofern eine sorgfälti- ge Überwachung stattfindet. Informa- tionen zur Produktrücksendung gibt der Baxter-Kundenservice unter der gebührenfreien Telefonnummer

0800 7235636. EB

KURZ INFORMIERT

OSTEOPOROSE

Kathepsin-K-Inhibition als neues Therapieprinzip

Zur Behandlung der Osteoporose befindet sich mit Odanacatib derzeit ein neues Wirkprinzip in der klinischen Forschung, das der Physiologie des Knochenstoffwechsels mehr Rechnung trägt als bisherige Therapieoptionen.

D

ie Osteoporose ist eine Er- krankung, die eine lebens- lange medizinische Betreuung ver- langt. Dafür benötige man aller- dings Medikamente, die sich auch lebenslang einsetzen ließen, erin- nerte der niedergelassene Orthopä- de Dr. med. Hermann Schwarz aus Freudenstadt. Die Therapie mit den bisher als Goldstandard geltenden Bisphosphonaten sollte jedoch nicht länger als fünf bis maximal zehn Jahre fortgeführt werden (1).

Die Limitationen der Therapie- dauer lassen sich möglicherweise mit dem Wirkmechanimus der Bis - phosphonate erklären. Diese Sub- stanzen induzieren die Apoptose der knochenabbauenden Osteoklasten und verschieben damit das Gleichge- wicht zugunsten der knochenaufbau- enden Osteoblasten. Es stelle sich je- doch die Frage, ob damit langfristig zwar mehr Masse, nicht aber mehr Klasse erreicht werde – also drei - dimensionale Strukturen, die auch langfristig stabil und anpassungsfä- hig für neue Herausforderungen sei- en, sagte Dr. med. Kristian Löbner, Medizinischer Direktor von MSD.

Signalaustausch zwischen Osteoklasten und -blasten Forschungsaktivitäten der jüngeren Zeit ließen erkennen, dass für die Knochenformation ganz essenziell der zelluläre Signalaustausch zwi- schen Osteoklasten und Osteoblas- ten sei. Gute Chancen, diesem An- spruch gerecht zu werden, bestehen mit einer neuen Substanz aus der MSD-Forschung. Odanacatib hemmt selektiv Kathepsin K, eine lysoso- male Zysteinprotease, die zuständig ist für die Auflösung der organi- schen Knochenmatrix in den Osteo- klasten. Man konnte nachweisen,

dass Odanacatib lediglich die Funk- tion der Osteoklasten hemmt und den Abbau der Knochenmatrix bremst, Zahl und Morphologie die- ser Zellen in den Knochentrabekeln jedoch nicht verändert. Als Folge bleibt die Signaltransduktion zu den Osteoblasten erhalten (2).

Die Ergebnisse der Phase-II-Stu- dien mit Odanacatib sind vielver- sprechend (3). Derzeit läuft eine Phase-III-Studie mit 16 000 post- menopausalen Osteoporosepatien- tinnen. Primärer Endpunkt ist die Reduktion des Frakturrisikos. Be- reits vor einem Jahr gab es auf- grund robuster Daten zu Wirksam- keit und Sicherheit eine Empfeh-

lung zum vorzeitigen Abbruch. Um jedoch möglichst viele Daten zum Nutzen-Risiko-Profil von Odanaca- tib zu sammeln, will MSD wie vor- ab geplant die Extensionsstudie mit mehr als 8 000 Patientinnen über die vollen vier Jahre fortführen. Der Antrag auf Zulassung von Odana- catib soll nach Angaben von Löb- ner voraussichtlich 2014 eingereicht

werden.

Gabriele Blaeser-Kiel

Quelle: Diskussion „Osteoporose: Dimensionen – Optionen – Perspektiven“, Kongress der Deut- schen Gesellschaft für Innere Medizin, Wiesbaden, Veranstalter: MSD – Merck-Sharp & Dohme GmbH

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Litertaur im Internet:

www.aerzteblatt.de/lit2613

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Heft 26

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28. Juni 2013

LITERATURVERZEICHNIS HEFT 22/2013, ZU:

OSTEOPOROSE

Kathepsin-K-Inhibition als neues Therapieprinzip

Zur Behandlung der Osteoporose befindet sich mit Odanacatib derzeit ein neues Wirkprinzip in der klinischen Forschung, das der Physiologie des Knochenstoffwechsels mehr Rechnung trägt als bisherige Therapieoptionen.

LITERATUR

1. www.aerzteblatt.de/nachrichten/50141/

Bisphosphonate-Argumente-fuer-eine- Begrenzung-der-Therapiedauer 2. Gauthier JI, et al.: The discovery of odana-

catib (MK-0822), a selective inhibitor of cathepsin K. Bioorg Med Chem Lett 2008;

18: 923–8.

3. Langdahl B, et al.: Odanacatib in the treat- ment of postmenopausal women with low bone mineral density: five years of continu- ed therapy in a phase 2 study. J Bone Mi- ner Res 2012; 27: 2251–8.

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