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Was gibt’s Neues bei der Osteoporose?

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Academic year: 2022

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Bei der Abschätzung des Frakturrisikos sei das Tool der Osteoporose-Plattform der Schweizerischen Gesellschaft für Rheumatologie (TOP) (1) zweifellos sehr hilfreich, sagte Aubry-Rosier. Es kann jedoch nicht Auskunft geben über die Qualität des trabekulären Kno- chens. Hierfür wurde der TBS (Trabe- cular Bone Score) entwickelt, der gute ergänzende diagnostische Dienste leis- tet, da er zur Mikroarchitektur des Knochens quantitative Angaben macht.

Dazu wird das DEXA-Bild der Knochen- dichtemessung mit einem Computer- programm auf räumliche Inhomogeni- täten zusätzlich analysiert. Dieses liefert bei postmenopausalen Frauen drei mög- liche Aussagen zur Knochenqualität:

❖TBS über 1350: normal

❖TBS zwischen 1200 und 1350: par- tiell herabgesetzt

❖TBS unter 1200: herabgesetzt.

Gemäss französischen Empfehlungen zur Interventionsschwelle erhöht ein tiefer TBS das mittels FRAX bestimmte Frakturrisiko, und ein hoher TBS ernied- rigt es. Der Entwurf zu den erneuerten Leitlinien des deutschen Dach verbands Osteologie (DVO) sieht optional eine Anhebung der Therapieschwelle bei Ab - weichung vom alters- und geschlechts - angepassten TBS-Normalwert vor.

Kombinationstherapie

mit Denosumab und Teriparatid Im Jahr 2014 sind keine neuen Thera- pien gegen Osteoporose hinzugekom- men. Es ist jedoch eine randomisierte Vergleichsstudie zur Kombination von Denosumab (Prolia®) und Teriparatid (Forsteo®) erschienen (2). Diese konnte über eine Beobachtungszeit von 2 Jah- ren nachweisen, dass die Knochen - mineraldichte (KMD) mit der Kombi- nation signifikant besser gesteigert wurde als mit den Einzelkomponenten und dass sie in dieser Hinsicht allen bis- her verfügbaren Medikationen über - legen war. Diese Kombination könnte also eine wichtige Behandlungsoption bei Osteoporosepatientinnen und -pa- tienten mit sehr hohem Frakturrisiko werden. Die überlegene Zunahme der KMD unter Denosumab plus Teri - paratid war an allen Messorten (Wir- belsäule, Hüfte, Femurhals, distaler Ra dius) zu beobachten. Im zweiten Be -

hand lungsjahr nahm die KMD an Wirbel säule und Hüfte noch weiter zu, die Unterschiede zwischen den Behand- lungsgruppen waren jedoch nicht mehr signifikant. Das könnte darauf hinwei- sen, dass eine 1-jährige Kombinations- behandlung ausreichend sei, kommen- tiert Aubry-Rosier.

Oft reichen 500 mg Kalziumsupplement

Die Referentin kam auch auf die Dis- kussion über die tägliche Kalziumzu- fuhr zu sprechen. Sie erinnerte daran, dass eine tägliche Einnahme des Mine- rals von 1000 bis 1200 mg ausreichend sei, grössere Mengen hingegen zu ver- meiden seien. Die heutigen Empfehlun- gen sehen daher eine Supplementation mit 500 mg Kalzium pro Tag (plus 800 IE Vitamin D) vor, wenn gesichert ist, dass mit der Ernährung ungefähr weitere 500 mg Kalzium aufgenommen wer- den. «Es gilt daher, bei jeder Patientin und jedem Patienten eine Anamnese zur Ernährung aufzunehmen, bevor ein Supplement verschrieben wird», forderte Aubry-Rosier.

In jedem Fall ist eine sorgfältige Auf- klärung potenzieller und etablierter Osteoporosepatientinnen und -patien- ten unverzichtbarer Teil des Manage- ments. Hierzu wies Aubry-Rosier auf den Internetauftritt «Stopp den Kno- chenbrüchen im Alter» (www.stopp- knochenbrueche.ch; französische Ver- sion: www.stopauxfractures.ch) hin, der gemeinsam von der Osteoporose-Platt- form der Schweizerischen Gesellschaft für Rheumatologie, der Schweizerischen Vereinigung gegen die Osteoporose (SVGO) sowie den Pharmaunterneh- men Eli Lilly (Suisse) SA und Daiichi Sankyo (Schweiz) AG betrieben wird.

Hier finden interessierte Laien wert- volle allgemeine Informationen zur Knochenbrüchigkeit und ihren Folgen für die individuelle Gesundheit und das Gesundheitswesen sowie zu Diagnose und Therapie der Osteoporose. Halid Bas

SGR-Jahreskongress, 4. und 5. September 2014, Interlaken. Session I: «Was gibt’s Neues».

Referenzen:

1. http://www.osteorheuma.ch

2. Leder BZ et al.: Two years of Denosumab and teriparatide administration in postmenopausal women with osteopo - rosis (The DATA Extension Study): a randomized controlled trial. J Clin Endocrinol Metab 2014; 99(5): 1694– 1700.

BERICHT

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ARS MEDICI 12015

Was gibt’s Neues

bei der Osteoporose?

Über Möglichkeiten zur Berücksichtigung der Knochenqualität bei der Ab- schätzung des Frakturrisikos sowie über neue therapeutische Ansätze und eine individuell angepasste Kalziumsupplementation sprach Dr. Bérengère Aubry-Rosier, Service de Rhumatologie, CHUV Lausanne, am Jahres - kongress der Schweizerischen Gesellschaft für Rheumatologie.

Halid Bas

❖Zur besseren Abschätzung des Fraktur- risikos bei Osteoporose wird der aus den DEXA-Bildern errechnete Trabe - cular Bone Score (TBS) als Mass für die Knochenqualität propagiert.

❖Bei Osteoporosepatienten mit sehr hohem Frakturrisiko könnte die Kombi- nationsbehandlung Denosumab plus Teriparatid eine wichtige Behandlungs- option werden.

❖Für die Kalzium-Vitamin-D-Supplemen - tation ist wegen der Wahl der richtigen Kalziumdosis die Ernährungsanamnese wichtig.

MERKSÄTZE

Referenzen

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