• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Pflegepflichtversicherung: Beiträge sinken" (06.08.2001)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Pflegepflichtversicherung: Beiträge sinken" (06.08.2001)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

W

ährend in der gesetzlichen Pfle- geversicherung aufgrund der de- mographischen Entwicklung mit steigenden Beiträgen gerechnet werden kann, sinken die Beiträge zur privaten Pflegepflichtversicherung. „Das ist der Erfolg des Anwartschaftsdeckungssy- stems“, sagte Dr. jur. Hans Christoph Uleer, Geschäftsführer des Verbandes der privaten Krankenversicherung (PKV), anlässlich der Vorstellung des Tätigkeits- berichts der Medicproof. Das Tochterun- ternehmen der PKV vermittelte im ver- gangenen Jahr Gutachtenaufträge zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit von 43 privaten Pflegeversicherungen an 913 ärztliche Gutachter und 57 Pflegefach- kräfte. Die Zuordnung zu den Pflegestu- fen sei in den letzten zwei bis drei Jahren stabil geblieben, so die Leiterin des Ärzt- lichen Dienstes von Medicproof, Dr. med.

Ulrike Dietrich. Im Jahr 2000 wurden im ambulanten Bereich 28 350 Erstanträge bearbeitet, von denen fast die Hälfte in die Pflegestufe 1 eingestuft wurde, 22,8 Prozent der Anträge wurden abgelehnt.

Im stationären Bereich wurden 5 198 An- träge bearbeitet, von denen 10,4 Prozent abgelehnt, aber 15,2 Prozent in die Pflege- stufe 3 eingeordnet wurden. Die Analyse nach Altersstufen hat ergeben, dass die Antragsteller auf Leistungen aus der Pfle- geversicherung vor allem den hohen Al- tersstufen zuzurechnen sind und zudem im stationären Bereich einen höheren Prozentsatz ausmachten als im ambulan- ten. Die Gruppe der über 80-Jährigen ma- che allein 51 Prozent der Erstbegutach- tungen aus. In der privaten Pflegeversi- cherung seien wesentlich mehr Pflegebe- dürftige in den teuren Pflegestufen einge- stuft als in der gesetzlichen Pflegeversi- cherung, so Dietrich.

„Wir mussten zwar aufgrund des An- wartschaftsdeckungsverfahrens mit hö- heren Beiträgen zur Pflegeversicherung beginnen, haben jedoch inzwischen be- reits zweimal die Beiträge gesenkt“, er- klärte Uleer. Bei 8,3 Millionen Versicher-

ten verfügen die Privaten über Rückstel- lungen in Höhe von 12 Milliarden DM.

Der Medicproof-Geschäftsführer nutz- te den Anlass, um mit den jüngsten Vor- schlägen zur Einführung von Grund- und Wahlleistungen in die Gesetzliche Kran- kenversicherung (GKV) hart ins Gericht zu gehen. Die meisten „Abspeckungsvor- schläge“ bezögen sich auf subjektiv beein- flusste Leistungen wie Kuren, nicht gut- achterpflichtige Psychotherapie und Mit- tel zur Gewichtsreduktion oder Potenz- steigerung. Derartige Leistungen seien nicht versicherungsfähig, weil die Risi- koeintrittswahrscheinlichkeit bei 100 Pro- zent liege. Solche Zusatztarife würden da- durch enorm teuer: „Dann kann man das Geld gleich zur Bank tragen“, so Uleer.

Denkbar sei ein solches System allenfalls beim Zahnersatz.

Gutes Zusammenspiel von GKV und PKV

Eine Absage erteilte er auch gesetzli- chen Tarifen mit Selbstbehalt. Das füh- re dazu, dass die so genannten guten Risiken die günstigen Tarife wählten.

„Aber was passiert, wenn aus einem guten ein schlechtes Risiko wird?“ Eine einmal getroffene Wahlentscheidung müsse für alle Zeiten gelten, wenn es nicht zu erheblichen Verwerfungen im System kommen solle. Uleer: „Die So- zialversicherung in Europa braucht ei- ne Zukunft.“ Es gebe nichts Besseres als das deutsche System mit seinem Zusammenspiel von GKV und PKV.

„Wenn es der GKV gut geht, geht es auch der PKV gut.“ Gingen die Einnah- men der gesetzlichen Krankenkassen zurück, werde das über die PKV kom- pensiert. Ein „Riesenpotenzial“ sieht Uleer darin, für die Beitragsbemessung das Gesamteinkommen heranzuziehen.

„Das wird allerdings erst kommen, wenn die Politik dazu gezwungen ist“, so seine Prognose. Heike Korzilius

A

A2008 Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 31–32½½6. August 2001 P O L I T I K

Pflegepflichtversicherung

Beiträge sinken

Privatversicherer: Kapitaldeckung hat sich bewährt.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Der Deutsche Gesundheitsindex spiegelt regelmäßig die Antworten der deutschen Bevölkerung auf Fragen zu ihrer Gesundheit und ihrem allgemeinen Wohlbefinden wider.

Wegfall von gegenstandslosen oder nicht bewährten Übergangs- und Schlussbestimmungen... Wichtige Änderungen im

Die Löhne in Graubünden werden sich auf kommendes Jahr hin sehr unterschiedlich entwickeln: Die Hamilton AG zahlt drei Prozent mehr, der Kanton kündigt eine Nullrunde an..

Gegenüber diesen Bereichen, für die auch noch freiwillige Helfer im Alter zwischen 40 und 60 Jahren gesucht werden, erwartet er für den Rettungsdienst in den nächsten Jahren

Weitere Studien bei Patienten mit „congestive heart failure“ weisen darauf hin, daß sich ACE-Hemmer undAngiotensin-II-Rezeptor-Blocker zumindest in einem Teil ihrer Wirkun-

Von den insgesamt 2430 eingeleiteten Ermittlungs- verfahren betrafen 11,11 Prozent Ärzte, 3,58 Prozent Apotheker, 1,85 Prozent Zahnärzte, 17,28 Prozent Arzt- und Apothekenhelfer,

MRSA nehmen nicht weiter zu, aber ESBL und auch carbapenemresistente Erreger sind auf dem Vormarsch.. Ursel Heudorf

September 1977 wird die degressive Abschrei- bung verbessert, und zwar vom Zweifachen (höchstens 20 Prozent) auf das Zweieinhalbfache (höch- stens 25 Prozent) der linearen