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Archiv "Gutachten. Gesundheitsausgaben für chronische Krankheiten in Deutschland" (06.10.2000)

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A2614 Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 97½½Heft 40½½6. Oktober 2000

B Ü C H E R

Gesundheitspolitik

Großes

Einsparpotenzial

F. W. Schwartz, E. M. Bitzer, H. Dörning, T. G. Grobe, Ch.

Krauth, M. Schlaud, Th.

Schmidt, M. Zielke: Gutachten.

Gesundheitsausgaben für chro- nische Krankheiten in Deutsch- land – Krankheitskostenlast und Reduktionspotenziale durch ver- haltensbezogene Risikomodifi- kation. Pabst Science Publishers, Lengerich u. a., 1999, 213 Seiten, kartoniert, 30 DM

Mit dem vorliegenden Gut- achten einer Autorengruppe des Instituts für Gesundheits- systemforschung und Gesund- heitsmanagement wurden die Krankheitskosten durch chro- nische Erkrankungen der deut- schen Bevölkerung ermittelt und das Reduktionspotenzial dieser Krankheiten durch ver-

haltensbezogene Risikomodi- fikationen untersucht. Folgen- de ausgabenintensive chroni- sche Krankheitsbilder bezie- hungsweise Gesundheitspro- bleme, die verhaltensmedizi- nisch beeinflussbar bezie- hungsweise verhinderbar sind, werden von den Autoren ins Blickfeld gerückt: Schlagan- fall, Herzinfakt, Hypertonie, Diabetes mellitus Typ 2, Rückenbeschwerden, Migrä- ne, Asthma bei Kindern, Osteoporose, Depressionen, Alkohol- und Drogenabhän- gigkeit, Neurosen und funk- tionelle Störungen, sowie au- ßerdem die Risikofaktoren Rauchen, Übergewicht und Hypercholesterinämie.

Krankheitsartenbezogen wurde eine Fülle epidemiolo- gischer und gesundheitsöko- nomischer Daten zusammen- getragen. Die Gesundheits- ausgaben betrugen für die

analysierten Krankheitsbil- der im Jahr 1994 mehr als 72 Milliarden DM. Es wurde be- rechnet, dass sich von die- sen Ausgaben mindestens ein Drittel durch zielgerichtete verhaltensbezogene Interven- tionsmaßnahmen einsparen ließe. Das entspricht allein für die hier untersuchten Krankheiten einer realisti- schen Reduktion der jährli- chen Gesundheitsausgaben um circa 25 Milliarden DM.

Die Berechnungen beruhen auf einer Auswertung von über 300 wissenschaftlichen bevölkerungsbezogenen Stu- dien, die im Anhang nach- gewiesen sind.

Die Autoren beziffern nicht nur das Ausmaß poten- zieller Einsparungen, sie den- ken gleichzeitig auch über die Umsetzung einer solchen präventiven Strategie, näm- lich über den Zugang zu

den Zielgruppen für verhal- tensmedizinische Indikationen nach. Ein kleiner Schön- heitsfehler ist allerdings anzu- merken: Über die Kosten der vorgeschlagenen Präventiv- strategien wird nichts ausge- sagt.

Die vorherrschende Denk- figur des Medizinsystems ist die Akutmedizin. Diese Schwerpunktsetzung in For- schung, Versorgung und Me- dizinindustrie, wie auch in den Medien, trägt wesentlich dazu bei, dass man zu wenig tut, um chronische Krank- heiten im Ansatz zu ver- hindern. Eine zukunftsorien- tierte Präventivmedizin wird vernachlässigt, erscheint aber dringend geboten. Eine gute wissenschaftliche Argumen- tationshilfe für einen weite- ren Ausbau der Präventiv- medizin bildet dieses Gut- achten. Ingbert Weber

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