• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "HESSEN: Aktionsprogramm „Sport und Gesundheit“" (24.09.1982)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "HESSEN: Aktionsprogramm „Sport und Gesundheit“" (24.09.1982)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Die Information:

Bericht und Meinung

schon seit Jahrzehnten kurz vor dem Zusammenbruch. Und da wir im Westen ja auch sparen müssen, muß es drüben schon zumindest

„drastisch" zugehen.

Bloß: fast nichts davon stimmt. Die Quelle ist ein Artikel der Leiterin der Planungsabteilung im DDR- Ministerium für Gesundheitswe- sen über die Vorbereitung des Volkswirtschaftsplanes 1983. Da liest es sich ganz anders: die ma- terielle Basis des Gesundheits- und Sozialwesens entwickle sich gut, die Ziele des Fünfjahrplans bis 1985 würden erreicht. Über- haupt gab es in der letzten Zeit nur die üblichen Erfolgsmeldungen, zum Beispiel aus der 4. Tagung des Zentralkomitees der SED oder von der Zentralverwaltung für Sta- tistik über das 1. Halbjahr 1982 (wieweit diese Zahlen frisiert sind, muß offenbleiben – ebenfalls: wie üblich). Natürlich: „Vorrang ha- ben Maßnahmen der Rationalisie- rung", schreibt die Abteilungslei- terin. Das ist aber in der DDR nun schon seit Jahren nichts Neues, ebenso wie der Zwang, mit Devi- sen sparsam umzugehen. Deshalb wird schon lange möglichst weni- ger neu gebaut und dafür mög- lichst viel modernisiert, rekonstru- iert und werterhaltend erneuert.

„Mit gleichem oder weniger Auf- wand Besseres und mehr bewir- ken", heißt der Slogan.

Der Satz vom Überdenken der Rei- henfolge von Investitionsvorhaben kommt in dem Artikel vor. Die Schlußfolgerung aber wurde beim Zitieren unterschlagen. Der näch- ste Satz lautet nämlich: „Das be- deutet, daß im Vordergrund für den Einsatz von Investitionsmit- teln vor allem Maßnahmen zur Heizölablösung stehen müssen"

und daß noch fertigzustellende Vorhaben schnell „betreuungs- wirksam zu machen" sind. Sind das „drastische Sparmaßnah- men"? Moderne medizinische Ge- räte übrigens (für die angeblich künftig weniger Mittel zur Verfü- gung stehen) hat die Abteilungs- leiterin überhaupt nicht erwähnt!

Hat einer im Westen es denn nötig, so drastisch zu lügen? gb

HESSEN

Aktionsprogramm

„Sport und Gesundheit"

Der bisherigen Entwicklung des 1974 von der Landesregierung verabschiedeten „Aktionspro- gramms Sport und Gesundheit"

ist in einer vom Sozialminister her- ausgegebenen Broschüre „Rot- Weißes Sportförderungspro- gramm für Hessen" ein eigenes Kapitel gewidmet. Die Landesre- gierung arbeitet hier eng mit dem Landessportbund und insbeson- dere mit dem Hessischen Behin- derten-Sportverband zusammen;

letzterer erhält den größten Teil der Förderungsmittel aus dem Landeshaushalt (1982: 710 000 DM). Im Jahre 1981 betreute dieser Verband mehr als 13 000 sporttrei- bende Behinderte, darunter etwa 4000 Kriegsversehrte und 1100 be- hinderte Kinder und Jugendliche.

Etwa 2000 Übungsleiter und fast 3000 Sportärzte sind im Rahmen des Verbandes tätig.

Als ein besonders wichtiger Be- reich im Rahmen dieses Pro- gramms wird der Koronarsport an- gesehen. Die Zahl der Infarktsport- gruppen, die alle unter Anleitung qualifizierter Übungsleiter und un- ter sportärztlicher Überwachung stehen, hat sich von den ursprüng- lichen fünf Gruppen im Jahre 1974 inzwischen fast verzehnfacht.

Einen weiteren wichtigen Bereich sieht die Landesregierung in der sportärztlichen Betreuung. Im Rahmen der Sportförderung für Schulen und Vereine sowie des Aktionsprogramms Sport und Ge- sundheit wurden 1981 mehr als

BLÜTENLESE

Klage eines Propheten

„...

die Du jetzt auf dem Li- banon wohnest und auf Ze- dern nistest, wie wirst Du stöhnen, wenn Dich Wehen ankommen werden. Kränze die eine, die gebären soll."

(Jeremias 22, 23)

16 000 sportärztliche Vorsorgeun- tersuchungen durchgeführt. Hier- für stehen bei den Gesundheits- ämtern jetzt 46 sportärztliche Un- tersuchungs- und Beratungsstel- len zur Verfügung, ferner die vom Land getragene sportärztli- che Hauptberatungsstelle an der Orthopädischen Universitätsklinik Friedrichsheim in Frankfurt/Main.

Für die künftige Finanzierung des Behindertensports macht das Hes- sische Sozialministerium darauf aufmerksam, daß sich der Bund langfristig aus der Förderung des Behindertensports im Rahmen der Kriegsopferversorgung zurückzie- hen wird. Bis 1985 werden die För- derungsmittel des Bundes bereits um jährlich vier Prozent reduziert.

Damit kämen auf die Träger der staatlichen und kommunalen Sportförderung, die Sportorgani- sationen sowie die Rehabilita- tionsträger und die Krankenkas- sen neue Belastungen zu, die wohl auch zu Überlegungen über eine stärkere Eigenbeteiligung der Be- troffenen führen müßten. WZ BERLIN

Einstellung von Ärzten ist wieder möglich

Der für die städtischen Kranken- häuser in Berlin geltende Einstel- lungsstopp für Ärzte ist aufgeho- ben worden. Diese Mitteilung machte der für das Gesundheits- wesen in Berlin zuständige Se- natsdirektor Albrecht Hasinger ge- genüber dem Vorstand der Ärzte- kammer Berlin. Anfang des Jahres war für die städtischen Kranken- häuser ein genereller Einstel- lungsstopp als Folge einer Verein- barung des Landes Berlin mit den Krankenkassen angeordnet wor- den. Diese Vereinbarung sah eine umfangreiche Bettenreduzierung an den städtischen Krankenhäu- sern und eine Einsparung von rund 1300 Stellen, darunter über 100 Stellen für Ärzte, vor. Die Mit- arbeiter, deren Stellen wegfielen, wurden in einen sogenannten Per- sonalüberhang mit dem Ziel der

AUS DEN BUNDESLÄNDERN Drastisch

Ausgabe B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 38 vom 24. September 1982 23

(2)

Die Information:

Bericht und Meinung

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

Vermittlung an andere Arbeitsplät- ze übernommen. Im Laufe des Jahres war der Einstellungsstopp bereits für einige Berufsgruppen, darunter Krankenschwestern, ge- lockert worden. Wie Senatsdirek- tor Albrecht Hasinger erklärte, ist es durch eingehende Besprechun- gen mit den Ärztlichen Leitern und den Verwaltungsleitern der städti- schen Krankenhäuser und durch eine verständnisvolle Zusammen- arbeit mit der Ärztekammer Berlin gelungen, für die . im Personal- überhang befindlichen Ärzte, bis auf wenige Ausnahmen, neue Ar- beitsmöglichkeiten zu finden. Der zeitweilige Einstellungsstopp für Ärzte habe daher aufgehoben wer- den können. JK

BADEN-WÜRTTEMBERG

1300 Betten

sollen abgebaut werden

Der baden-württembergische Mi- nisterrat hat jetzt den Entwurf des Krankenhausbedarfsplans der Stufe II beschlossen, wonach von 1983 an per saldo 1300 Betten ab- gebaut werden sollen. Ferner wer- den 14 Krankenhäuser mit insge- samt 700 Betten ihren Betrieb ein- stellen. Dem Gesamtbedarf von 62 290 Betten stehen in Baden- Württemberg nach den Angaben des Sozialministeriums derzeit 63 810 vorhandene Betten gegen- über. Der Krankenhausbedarfs- plan der Stufe 11 geht nach den Worten von Minister Schlee von einer Krankenhaushäufigkeit von 140 notwendigen Einweisungen je 1000 Einwohner und ferner von ei- ner durchschnittlich 85prozenti- gen Bettennutzung aus. Der Ziel- wert für die durchschnittliche Ver- weildauer sei auf 14 Tage veran- schlagt. Die SPD-Landtagsfraktion will zum Krankenhausbedarfsplan eine Anhörung mit den betroffe- nen Organisationen und Verbän- den. Nach Meinung der SPD müs- se die geplante Betteneinsparung zu einer Verringerung des Defizits von 8000 Altenpflegeplätzen in Ba- den-Württemberg beitragen. dr

THEMEN DER ZEIT

1. Anerkennung

Die jahrelangen Bemühungen der Kassenärztlichen Bundesvereini- gung (KBV) und des Zentralinsti- tuts für die kassenärztliche Ver- sorgung (ZI), beide Köln, um eine bundesweite Anerkennung der EDV-gestützten Kassenabrech- nung haben in diesem Sommer endlich Früchte getragen: Mit den Kostenträgern des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen (VdAK) konnte durch Ergänzun- gen des Arzt-Ersatzkassenvertra- ges und der Vordruckvereinba- rung eine verbindliche Regelung getroffen werden.

Natürlich handelt es sich dabei um einen Kompromiß zwischen den weit auseinanderklaffenden Inter- essen der durch leichtfertige Her- stellerwerbung aufgeschreckten Kassenseite und der auf admini- strative Erleichterung bedachten Ärztevertretung. Der langwierige Versuch, alle Kassenarten zu einer einheitlichen Lösung zu bewegen, scheiterte schließlich an Zusatz- forderungen von Spitzenvertre- tern der RVO-Kassen. Durch ana- loge Anwendung der Ersatzkas- sen-Regelung hat sich diese Ver- tragslücke auf der Abrechnungs- stellenebene bislang allerdings nicht nachteilig ausgewirkt.

Bezüglich der Ordnungsmäßigkeit der Quartalsabrechnung änderte sich inhaltlich durch den EDV-Ein-

satz ohnehin nichts. Die Prinzipien von Notwendigkeit und Wirt- schaftlichkeit der Leistungserbrin- gung werden in der Vereinbarung lediglich wiederholt. Die Absage an eine „programmierte Medizin"

wird jeder niedergelassene Arzt unterschreiben. Wer den Wild- wuchs von computerbedruckten

Ersatzformularen kennt, die dem Krankenschein in letzter Zeit auf- geklebt und angeheftet wurden, wird auch die Rückbesinnung auf die einschlägige Formularverein- barung begrüßen.

2. Vorteile

Nachdem die Unsicherheiten dar- über abgebaut sind, was abrech- nungstechnisch gültig, zulässig und rechtens ist, können sich die Anbieter und Anwender von Pra- xisrechnern wieder verstärkt den Nutzeffekten des EDV-Einsatzes zuwenden. Die Resonanz der Sy- stemhersteller an der Vereinba- rung war übrigens einhellig kon- struktiv: Die Firmen erhielten end- lich eine „amtliche" Richtlinie für die einheitliche Programmierung und baten ergänzend darum, nun- mehr auch die KV-spezifischen Sonderheiten (z. B. Leistungs- trennzeichen usw.) zu vereinheitli- chen. Gleichzeitig wurde dem Zentralinstitut von einigen Herstel- lern die Unterstützung bei der Konzeption eines Datenträgeraus- tauschs zwischen Praxis und KV- Abrechnungsstelle angeboten.

EDV-Abrechnung anerkannt

Erhard Geiss

Während die Partner des Bundesmantelvertrages und des Arzt-Ersatz- kassenvertrages langwierig verhandelten, produzierte der Praxisrech- nermarkt 30 unterschiedliche Abrechnungsprogramme. Ärzte und Kassenärztliche Vereinigungen waren gleichermaßen frustriert. Die Herstellerwerbung schreckte die Kostenträger mit versprochenen Honorarzuwächsen durch Arztcomputer, was die Spitzengespräche nicht eben erleichterte. Inzwischen liegen die vertraglichen Regelun- gen vor.

24 Heft 38 vom 24. September 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe B

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Zwei Ärzte — zwei völlig ver- schiedene künstlerische Äußerun- gen, zwei verschiedene Ansätze, zwei verschiedene Techniken, und natürlich auch sehr unterschiedliche

Juli 1988 „einrücken" werden, müssen auf der Basis der geänderten Bundesärzteord- nung und der neu gefaßten Approbationsordnung für Ärzte bereits in diesem Jahr

Jürgen Bausch, un- terstrich, daß mit der Vereinbarung kein Bonussystem geschaffen werde, da die Finanzmittel ausschließlich für den Mehraufwand der KV und der Ärzte eingesetzt

Stellen und Verblistern Unter patientenindividuellem Stellen versteht man die auf Einzelanforderung vorgenom- mene und patientenbezogene manuelle Neuverpackung von

Zusätzlich wird die Impfung Kindern empfohlen, in deren Umfeld sich Kontaktper- sonen mit hohem Risiko für ei- nen schweren Covid-19-Verlauf befinden, die selbst nicht oder

Der Krokus, die Narzisse und das Schneeglöckchen gehören zu den Frühblühern. Das bedeutet, dass sie die ersten Blu- men sind, die sich nach dem langen, kalten

Darüber hinaus will sich das Land für Quali- fizierungsmaßnahmen für Schwestern und Pfleger ein- setzen, die nach Zeiten der Kindererziehung zurück in den Beruf wollen. Minister

Um eine neue Ordnung der Arbeit im öffentlichen Dienst zu erreichen, muss das Personalvertretungsrecht ohne Einschrän- kungen auch für jene gelten, die für die Dienststelle oder