Das Jahrbuch 2014 der Leibniz-Ge- meinschaft bietet einen kompak- ten Überblick über die derzeit 89 selbstständigen Mitgliedseinrich- tungen der Forschungsgemeinschaft.
Die Institute sind in den fünf Sek - tionen organisiert: Geisteswissen- schaften und Bildungsforschung, Wirtschafts- und Sozialwissenschaf- ten, Raumwissenschaften, Lebens- wissenschaften, Mathematik, Na- tur- und Ingenieurwissenschaften sowie Umweltwissenschaften. Die digitale Version des Jahrbuchs ist online unter www.leibniz-gemein schaft.de/medien/publikationen/
jahrbuch abrufbar. EB JAHRBUCH
Leibniz-Gemeinschaft
Fünf von hundert Kindern stottern, meist bis zur Pubertät. Aber auch einer von hundert Erwachsenen stottert. Nach Angaben der rhein- land-pfälzischen Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) wurde 2013 allein bei der TK in Rheinland-Pfalz bei rund 366 Versi- cherten die Diagnose „Stottern“ ge- stellt. Nur rund 30 Prozent dieser Patienten haben sich jedoch zu ei- ner Behandlung entschlossen. Be- troffene können jetzt die Sprachblo- ckade im Rahmen einer Online - therapie überwinden. Das ist ein- fach, und die Hemmschwelle ist niedrig. Das Programm hat die TK gemeinsam mit dem Institut der Kasseler Stottertherapie entwickelt.
Es beruht auf einer speziell entwi- ckelten Sprechtechnik, individuel- lem Feedback und Hilfen beim Überwinden von psychosozialen Be- lastungen und Sprechängsten.
Der Ablauf der Therapie: Über ein Jahr lang treffen sich die Betrof- fenen mit ihrem Therapeuten über die Plattform Freach in einer virtuel- len Sprechstunde – mal allein, meist gemeinsam mit drei anderen Stotter- patienten. Zu Beginn trainieren sie täglich drei bis sechs Stunden. Nach ONLINETHERAPIE
Computerunterstützte Hilfe bei Stottern
und nach reduziert sich der Zeitauf- wand auf ein bis drei Stunden pro Woche. Ein computergestütztes Pro- gramm hilft zudem beim Üben au- ßerhalb der Therapiestunden.
„Nach unserer Therapie können die meisten Teilnehmer flüssig sprechen“, sagt Dr. med. Alexander Wolff von Gudenberg, Facharzt für Allgemeinmedizin, Stimm- und Sprachstörungen. „Betroffene, die zuvor in vielen Situationen kaum ein Wort stotterfrei über die Lippen brachten, halten Vorträge, führen erfolgreich Verkaufsgespräche oder sprechen problemlos fremde Men- schen an“, erklärt der Gründer der Kasseler Stottertherapie, der – selbst Betroffener – das Programm auf Basis seiner persönlichen Er- fahrungen entwickelt hat.
Die Teletherapie wendet sich bundesweit an Stotternde ab 13 Jah- ren – teilnehmen können sie von zu Hause aus. Vor dem Start der On- linetherapie müssen sie sich einmal persönlich beim Institut der Kasse- ler Stottertherapie vorstellen. Dort wird überprüft, ob das Programm für sie geeignet ist. Informationen zum Projekt gibt es unter www.
teletherapie-stottern.de. EB