tern. Ursache dafür ist der ho- he Anteil an Linolsäure in den meisten Fettlösungen.
Sie steigert die Produktion von Arachidonsäure-Meta- boliten und verändert da- durch den Gefäßtonus in der Lungenstrombahn. Die Folge ist eine Ventilations-Perfusi- ons-Dysbalance.
Dr. Mario Hensel (Berlin) empfielt daher, im Rahmen eines dualen Kalorienregimes aus Glukose und Fett, die Kohlenhydrat-Menge auf ma- ximal 5 bis 6 g/kg Körperge- wicht/Tag zu begrenzen. Fette sollten als integraler Bestand- teil der vollständig parentera- len Ernährung etwa 30 bis 40 Prozent der Nichteiweißkalo- rien ausmachen (zirka 2 g/kg KG/Tag). Liegen die Triglyze- rid-Werte im Normalbereich, kann in der „weaning“-Phase der Fettanteil vorübergehend auf 50 Prozent der Nichtei- weißkalorien angehoben wer- den. Die Aminosäuren-Zu- fuhr muß in der Zusammen- setzung und Menge an die Le- ber- und Nierenfunktion ad- aptiert werden. Sie sollte 1 bis 1,5 g/kg KG/Tag, höch- stens aber 2 g/kg KG/Tag betragen. Siegfried Hoc
Mehr Service für die Kun- den und neue Präparate: mit diesem Rezept will sich die Thiemann Arzneimittel GmbH, die in diesem Jahr ihr 70jähriges Bestehen feiert, in Zukunft gesund halten. Ziel des Unternehmens ist, den Umsatz mit eigenen Produk- ten von zur Zeit 61 Millionen DM langfristig auf mehr als 100 Millionen DM zu steigern – „der kritischen Masse für weiteres Wachstum“, so Ge- schäftsführer Bernd Stolten- hoff.
In den letzten Jahren zeig- ten die Erlöse aus eigenen Produkten jedoch Schwäche- symptome. Sie sind seit 1996 um 15 Millionen DM gesun- ken. Thiemann, zu 74 Prozent eine Tochter der niederländi- schen Akzo-Nobel-Gruppe, verdient das meiste Geld mit Dienstleistungen für den Mutterkonzern: Diese wer- den in diesem Jahr rund 250 Millionen DM oder 80 Pro- zent zum Gesamtumsatz bei- steuern. Rechnet man die Einnahmen aus eigenen Präparaten und Leistungen für Dritte hinzu, so ergibt sich ein Umsatz von 311 Millionen DM. Zwei Prozent davon werden nach Steuern als Ge- winn übrigbleiben, erwartet Hans-Theo Hildebrandt, Ge- schäftsbereichsleiter Finan- zen und Controlling. „Vor fünf Jahren verdienten wir noch das Doppelte.“
Auch Thiemann leidet un- ter dem Kostendruck im Ge- sundheitswesen. Die Firma mache ihr Geschäft vor allem mit Medikamenten zu „typi- schen Hausarzt-Indikatio- nen“, etwa dem Durchfall- mittel Perenterol, sagte Dr.
rer. nat. Günter Hagenoff, bei Thiemann zuständig für Ge- sundheitspolitik und Öffent- lichkeitsarbeit. Und gerade in diesem Bereich verordneten die Ärzte immer weniger.
„Der Wechsel der Patienten zur Selbstmedikation reicht nicht aus, um die Verluste aufzufangen“, erklärte Ha- genoff. Dazu kämen sinkende Arzneimittelpreise, höhere Gebühren, hohe Lohn- und Materialkosten. Um wirt- schaftlich arbeiten zu kön- nen, rationalisierte Thiemann seinen Betrieb im westfäli- schen Waltrop. 1990 arbeite- ten dort noch 375 Mitarbeiter, langfristig werden gut 300 übrigbleiben.
Neues Präparat für die
Intensivmedizin Um sich am Markt zu be- haupten, setzt Thiemann langfristig auf zwei Karten.
Zum einen will sich das Un- ternehmen als Anbieter hochwertiger Arzneimittel weiter etablieren. Dazu soll Orgaran® beitragen, das Thiemann Anfang Oktober auf den Markt bringen will, ein Spezialpräparat für die Intensivmedizin im Kranken- haus. Es kann bei bestimmten Patienten mit einer heparin- induzierten Thrombozytho- penie eingesetzt werden kann.
Zum anderen will Ge- schäftsführer Stoltenhoff künftig mehr „Service zum Präparat“ bieten, und das nicht nur für Arztpraxen und Apotheken, sondern auch für Krankenkassen, Kassenärzt- liche Vereinigungen oder Pa- tienten. Als Beispiele nannte er Kongreß- und Fortbil- dungsunterstützung, Hilfen für die Praxisorganisation oder Informationen für Pati- enten. „Wir müssen da noch kreativ werden“, so Stolten- hoff. „Der Gesundheitsmarkt und unsere Partner erwarten von uns heute mehr als nur ein pharmazeutisches Präpa- rat.“ Alexandra Endres
A-2487 Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 40, 2. Oktober 1998 (67)
V A R I A AUS UNTERNEHMEN
Thiemann Arzneimittel GmbH
Service als
Firmenstrategie
Rückrufaktion für Test- streifen CoaguChek®–Boeh- ringer Mannheim hat eine Rückrufaktion für Coagu- Chek®-Teststreifen gestartet.
Betroffen sind die Chargen CoaguChek® PT-Test, Nr.
(LOT) 066–074 und Coagu- Chek® PT-Test mini, Nr.
(LOT) 075–085. Es kann in seltenen Fällen zu der Mel- dung „Testfehler“ kommen oder auch zur Ausweisung unerklärlich hoher INR-Wer- te. Als Ursache des Fehlers wurde eine Undichtigkeit an der Schweißnaht der Folien- verpackung identifiziert. Die Verpackung wurde mittler- weile optimiert, und die fehlerfreie Produktion ab Charge 086 ist sichergestellt.
Hotlines 01 30/11 24 58 für Produktfragen und 01 30/
41 52 für logistische und kauf- männische Fragen stehen werktags von acht bis 18 Uhr zur Verfügung. pe