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Archiv "Krankenhaus: Besser wäre Roß und Reiter zu nennen" (02.10.1998)

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Arzt, dem ein persönliches Verschulden zum Vorwurf ge- macht wird.

Dies ist zum einen der Einstieg in die weiche Ratio- nierung und zum anderen der Ausstieg aus einer sozial- ethisch verantwortlichen Krankenhausleitung. Wie soll ein Krankenhaus auf Dauer erfolgreich geführt werden, wenn eine humane und medi- zinische Dienstleistung ge- genüber dem Patienten ver- langt, diese jedoch den eige- nen Mitarbeitern gegenüber nicht vorgelebt wird?

Dr. med. Günther Jonitz, Ärztekammer Berlin, Flot- tenstraße 28-42, 13407 Berlin

Besser wäre: Roß und Reiter zu nennen

Während das DÄ in der Vergangenheit für seine diffe- renzierte, kritische und den- noch ausgewogene Berichter- stattung bekannt war, scheint es sich zunehmend von diesem bisherigen Selbstverständnis zu distanzieren, wenn es die Risiken beklagt, die mit einer Privatisierung von Kranken- häusern verbunden sind.

Wenn in diesem Zusam- menhang aufgeführt wird, Pri- vatisierungsmaßnahmen bei Krankenhäusern führten da- zu, daß im Einzelfall Klinik- mitarbeiter – insbesondere Ärzte – betroffen sind, so ist diese Betroffenheit gewollt, und sie betrifft alle Mitarbei- ter, die aufgefordert sind, bisher unwirtschaftliche, defi- zitäre Strukturen aufzulösen, Krankenhäuser nach moder- nen Managementrichtlinien zu führen und damit den Ver- sorgungsauftrag der Kliniken und die Arbeitsplätze in ei- nem härter werdenden Wett- bewerb zu erhalten.

Wer in diesem Zusammen- hang die Praxis und damit die Versorgungsstrukturen kennt, weiß, daß die Kommunen durch entsprechende vertrag- liche Regelungen im Rahmen von Privatisierungen sicher- stellen, daß die Leistungs- strukturen im Interesse ihrer Bürger erhalten bleiben.

Wenn darüber hinaus beklagt

wird, daß kurze Zeit nach der Privatisierung kommerzielle, erwerbswirtschaftliche Über- legungen durchschlagen, so mag man dies aus Sicht der Ärztekammern vielleicht be- klagen, aus Sicht der Sozial- versicherungen, der Beitrags- zahler und der betroffenen Pa- tienten aber, die ihr Kranken- haus vor Ort behalten wollen, ist dies nicht nur unumgäng- lich, sondern auch gewünscht und gewollt. Wenn des weite- ren beklagt wird, daß „weni- ger Fachärzte in Lebensstel- lung“ eingestellt werden, so ist dies kein spezifisches Problem privater Träger, sondern allge- meine Tendenz. Es geht hier- bei nicht darum, Rendite zu machen, sondern charakteri- stische Vertragsgestaltungen der freien Wirtschaft auch auf das Krankenhaus zu übertra- gen, die im Einzelfall zu mehr Motivation, zu mehr Qualität und damit auch zu mehr Lei- stung führen. Die heute zu be- obachtenden Härten auf dem ärztlichen Arbeitsmarkt sind primär die Folge verfehlter Ausbildungspolitik und nicht der Befristung von Arbeits- verhältnissen.

Wer ferner beklagt, ange- stammte Besitzstände kämen in Gefahr, sollte sich deutlich machen, daß wir in einer Zeit leben, in der Besitzstände überall zur Disposition ste- hen und alle Beteiligten auf- gerufen sind, Wirtschaftlich- keitsdefizite abzubauen und Rationalisierungsreserven zu aktivieren. Wer abschließend auch noch beklagt, daß priva- te Unternehmer im Gesund- heitswesen ohne „aufsichts- rechtliche Durchgriffsrechte“

leben wollen, hat offensicht- lich nicht verstanden, daß Krankenhäuser moderne Dienstleistungsunternehmen sind, die auch wie Dienstlei- stungsunternehmen handeln und denken. Im Einzelfall wäre es sicherlich auch hilf- reich, Roß und Reiter zu nen- nen und nicht eine ganze Branche zu diffamieren.

Wolfram L. Boschke, Bun- desverband Deutscher Pri- vatkrankenanstalten e.V.

Bundeskanzlerplatz 2–10, 53113 Bonn

A-2430 (10) Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 39, 25. September 1998

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