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FRANKREICH
Zu dem Kurzbericht „Als Assi- stenzarzt nach Frankreich" von Dr.
Monika Gaffga in Heft 43/1989:
Ergänzung
Nach Lektüre des obigen Artikels erscheint dieser kor- rektur- und ergänzungsbe- dürftig.
1) Der 3. Zyklus des Me- dizinstudiums umfaßt obliga- torisch zwei Jahre, die sich an den ersten Zyklus (zwei Jah- re) und den zweiten Zyklus (vier Jahre) anschließen und ist Teil des normalen Studi- ums. Nach Abschluß des sechsten Jahres ergeben sich drei Möglichkeiten:
A. Ausbildung zum Allge- meinmediziner im Rahmen dieser obligatorischen zwei Jahre als „Interne de Medici- ne Generale", deren Gehalt bei circa 7000 FF liegt, wobei die Universitätskliniken (CHR) die Bereitschaftsdien- ste im Gegensatz zu den an- deren Krankenhäusern (Cen- tres Hospitaliers) nicht mit circa 250 FF vergüten.
B. Die Ausbildung zum Facharzt setzt das Bestehen einer speziellen Prüfung (Concours D'Internat) vor- aus. Diese wird in kleinen Gruppen von freiwilligen Aspiranten vorbereitet. Sie ist national organisiert, und es werden nur die besten ange- nommen. Quote: circa 1/10.
Erst nach Bestehen dieser Prüfung beginnt die fachärzt- liche Weiterbildung, die dann mehrere Jahre umfaßt. Diese
„Internes de Medicine Spe- cialisee" verdienen circa 8500 FF plus eine Vergütung der Bereitschaftsdienste. Eine Facharztprüfung am Ende existiert nicht, es gibt aber laufende Kontrollen des Aus- bildungsstandes, die aber kei- nen definierten Examenscha- rakter haben.
C. Es besteht die Mög- lichkeit bis zu drei, bei Son- derbedingungen bis zu fünf Jahren im niedergelassenen Bereich als Vertreter eigen- verantwortlich zu arbeiten.
Voraussetzung ist die Ertei- lung einer „Licence de Rem- placement" durch die Ärzte-
kammer. (Conseil de L'Or- dre).
> Als „Assistant d'Hopi- tal" wird der ausgebildete Facharzt bezeichnet, der wei- terhin ausschließlich am Krankenhaus tätig ist.
> Als „Faisant Fonction d'Interne" wird der komplett ausgebildete Arzt (Allge- meinmediziner mit acht Jah- ren Studium) bezeichnet, der ohne Weiterbildungsberech- tigung nach seinem Studium am Krankenhaus tätig wird.
Hierfür ist keine Prüfung not- wendig. Die Bezahlung ist et- was geringer als die des „In- terne de Medicine Speciali- see". Seine Tätigkeit ist aber in keinem Fall mit der eines Arztes im Praktikum ver- gleichbar, da er sämtliche Rechte und Pflichten eines Assistenzarztes hat.
> Erst die Promotion be- rechtigt in Frankreich zur Nie- derlassung. Kann frühestens nach Abschluß des achten und letzten Jahres des Regelstudi- ums erworben werden.
> Die A. S. I. Wirt- schaftsberatung hat eine ko- stenlose Broschüre „AiP im Ausland" veröffentlicht. Die- se gibt Auskunft über Be- schäftigungsmöglichkeiten für AiP-Kandidaten in mehr als 60 Ländern.
Bezugsquelle: A. S. I.
Wirtschaftsberatung für Arzt und Zahnarzt GmbH, Proth- mannstr. 16, 4400 Münster, Stephan Halbeisen, Docteur d'Etat en Medicine (Univ.
Lille), ehemaliger Faisant Fonction d'Intern, Lungenkli- nik, 5870 Hemer.
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PLZ/Ort Fernruf
A-3462 (10) Dt. Ärztebl. 86, Heft 46, 16. November 1989
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