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Archiv "Medizin-Nobelpreis für „Knock-Out“-Mausmodell" (12.10.2007)

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A2762 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 41⏐⏐12. Oktober 2007

A K T U E L L

Der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e.V. (VDBW) weist auf den Wandel der Arbeitswelt durch die Verschiebung des Durchschnitts- alters der Beschäftigten in den Be- trieben hin. „Die Beschäftigungs- fähigkeit älterer Arbeitnehmer zu erhalten, ist vordringliche Aufgabe der Betriebsärzte. Vor allem die ak- tive Gesundheitsförderung am Ar- beitsplatz durch die Betriebsärzte ist unser Ziel“, betonte VDBW-Prä- sident, Dr. med. Wolfgang Panter.

Dem Umgang mit diesem Sachver- halt galt einer der Schwerpunkte der 23. Arbeitsmedizinischen Herbstta- gung des VDBW vom 4. bis 6. Ok- tober in Köln. Der demografische Wandel als ein Problem, mit dem

man sich dringend auseinanderset- zen müsse, komme erst jetzt bei vie- len Mittel- und Kleinbetrieben an, führte Panter aus. Dabei hätten so- wohl die Arbeitsmediziner als auch die jeweiligen Arbeitgeberverbän- de bereits seit Jahren darauf hin- gewiesen.

Eine adäquate arbeitsmedizini- sche Versorgung werde aber durch die pauschale Pro-Kopf-Honorie- rung der Betriebsärzte gemäß den be- rufsgenossenschaftlichen Vorschrif- ten erschwert, sagte Panter. Hier müsse eine größere Variabilität bei der Betreuung der Arbeitnehmer möglich sein. Gerade die Zunahme

bei den psychischen und musculo- skeletalen Erkrankungen erfordere oft eine intensivere arbeitsmedi- zinische Betreuung, was durch die niedrigen Kopfpauschalen nicht ab- gedeckt werden könne. Umgekehrt müssten dort, wo optimale Arbeits- verhältnisse herrschten, entspre- chende niedrigere Pauschalen mög- lich sein.

Mit Blick auf die aktuelle Ge- setzgebung forderte Panter eine Ver- ankerung der Arbeitsmedizin im geplanten Präventionsgesetz. Hier- bei gehe es nicht um finanziel- le Interessen, sondern darum, dass Vorsorgemaßnahmen am Arbeits- platz innerhalb des Präventions- spektrums einen breiten Raum ein-

nehmen müssten. TG

MEDIZIN-NOBELPREIS FÜR „KNOCK-OUT“-MAUSMODELL

Für ihre „bahnbrechenden Entdeckungen“ im Bereich embryonaler Stammzellen und der DNA-Rekombination bei Säugetieren teilen sich drei Wissenschaftler den diesjährigen Me- dizin-Nobelpreis: Die Amerikaner Mario Ca- pecchi und Oliver Smithies sowie der Brite Martin J. Evans erhalten die Auszeichnung für ihre Technik, in Versuchsmäusen gezielt einzel- ne Gene auszuschalten, um deren Funktion un- tersuchen zu können. Anhand der sichtbaren Veränderungen, die bei den Folgegenerationen auftreten, lässt sich dann rückschließen, welche Funktion das ausgeschaltete Gen für den Orga- nismus hat. Inzwischen wurden rund zehntau- send einzelne Mausgene ausgeschaltet – das entspricht in etwa der Hälfte des Säugerge- noms. Da das Auftreten zahlreicher menschli- cher Krankheiten die Folge gestörter Genfunk- tionen ist, stellt die „Knock-out“- Maus ein

ideales Krankheitsmodell dar. „Das Gen-Tar- geting hat alle Bereiche der Biomedizin durch- drungen“, erklärte das Karolinska-Institut.

„Seine Bedeutung für das Verständnis der Gen- funktionen und sein Gewinn für die Menschheit werden über viele Jahre wachsen." Schon heu- te gebe es mehr als 500 Mausmodelle etwa für Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes, verschiedene Krebsarten und neurodegenerative Krankheiten wie Parkinson oder Alzheimer.

Gen-Targeting

Capecchi wurde 1937 in Italien geboren, ist aber seit Langem amerikanischer Staatsbürger.

Er forscht an der Universität in Salt Lake City in Utah. Nach Angaben des Karolinska-Instituts hat seine Arbeit „Licht auf die Ursachen meh- rerer angeborener Missbildungen beim Men- schen geworfen“. Sir Martin Evans, der an der

School of Biosciences der Cardiff-University arbeitet, hat die Technik des sogenannten Gen- Targetings angewandt, um Mausmodelle für menschliche Krankheiten zu schaffen. Oliver Smithies (82 Jahre), ebenfalls gebürtiger Brite und heute an der University of North Carolina in Chapel Hill, hat anhand solcher Modelle Er- kenntnisse über Krankheiten wie die Mukovis- zidose und die Mittelmeer-Anämie gewonnen.

Die ersten Berichte über die „Knock-out“- Mäuse erschienen 1989. Inzwischen sind die Methoden verfeinert worden. So lassen sich auch stärkere und schwächere Versionen von Genen in die Tiere schleusen. Zudem können Gene zum gewünschten Zeitpunkt deaktiviert werden, auch in bestimmten Zellen und Gewe- ben. Wie das Karolinska-Institut mitteilte, ist die Auszeichnung in diesem Jahr mit umgerechnet 1,1 Millionen Euro dotiert. zyl Wandel in der

Arbeitswelt:Das Durchschnittsalter der Beschäftigten steigt. Die betriebs- ärztliche Gesund- heitsförderung wird immer wichtiger.

DEMOGRAFISCHER WANDEL

Unternehmen müssen sich umstellen

In Ostdeutschland entwickelt sich derzeit eine erhebliche Versorgungs- lücke mit Blutkonserven und -pro- dukten. Der Grund: Jüngere Blut- spender sind in den letzten Jahren auf der Suche nach Arbeitsplätzen in die alten Bundesländer abge- wandert. Bei älteren Spendern fehlt zum Teil die Bereitschaft zur wie-

derholten Blutspende. Wie Prof.

Dr. med. Gregor Bein (Universität Gießen) anlässlich der 40. Jahresta- gung der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Im- munhämatologie e.V. in Friedrichs- hafen betonte, hielten sich Blutkon- serven maximal 49 Tage, danach müssten sie ersetzt werden. zyl BLUTSPENDER

Mangel in Ostdeutschland

Foto:Photothek

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