11,91 %
Hypotheken- zinsen
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Leserdienst:
Hinweise •Anregungen WIRTSCHAFT
In jedem Fall sollte man sich nur auf Verträge ein- lassen, die vorsehen, daß Zahlungen nur entspre- chend dem Baufortschritt geleistet werden. Seriöse Bauherrenmodelle beinhal- ten von sich aus in den Ver- trägen die Vereinbarung ei- nes sogenannten Zah- lungsplans. Mindestens er- forderlich ist insoweit, daß der eingesetzte Treuhän- der verpflichtet ist, über die Verwendung der vom Anle- ger eingezahlten Gelder zu wachen und Auszahlungen nur dann freizugeben, wenn hierfür dem Anleger im Rahmen des Baufort- schritts ein entsprechender Gegenwert zur Verfügung steht. Besser ist es, wenn die eingezahlten Gelder auf ein Konto fließen, welches auf den Namen des Anle- gers und Bauherren lautet.
Dies hat den im Ernstfall unschätzbaren Vorteil, daß der Bauherr selbst über sein Geld verfügungsbe- rechtigt bleibt. Man sollte deshalb immer versuchen, ein solches Konto einzu- richten. Ein seriöser Treu- händer hat keine Veranlas- sung, diese Kontrolle des Anlegers zu verweigern.
Noch besser ist es, wenn die Verwendung der einzel- nen Geldbeträge seitens des Treuhänders von der ausdrücklichen jeweiligen Zustimmung des Bauherrn abhängig gemacht ist.
Immer sollte man auch den Treuhänder selbst genau unter die Lupe nehmen und mehrere Bankauskünf- te über ihn einholen. Wel-
che Projekte hat der Treu- händer bisher schon mit Erfolg abgewickelt? Auch der Treuhandvertrag sollte gründlich studiert werden.
Wieweit gehen im Ernstfall die Befugnisse des Treu- händers bei der Abwick- lung der ihm anvertrauten Vorhaben? Ist die dem Treuhänder vom Anleger erteilte Vollmacht auf die im Anlageprospekt kalku- lierten Gesamtkosten be- grenzt?
Sind die Gewährleistungs- ansprüche abgesichert?
Wichtig ist auch, welche Anstrengungen der Anbie- ter des betreffenden Steu- erobjektes unternommen hat, um dem Anleger eine realistische Chance bei der Durchsetzung seiner Ge-
währleistungsansprüche bei etwaigen Mängeln des Bauobjektes zu geben. Im Normalfall ist der ein Steu- ersparprojekt zeichnende Bauherr wie jeder Bauherr seines Hauses etwa darauf angewiesen, bei mangel- hafter Arbeit eines am Bau beteiligten Handwerkers seine Ansprüche diesem Handwerker gegenüber geltend zu machen. Beste- hen Mängel an verschiede- nen baulichen Arbeiten, so richten sich die Gewährlei- stungsansprüche gegen verschiedene Handwerker.
Gegen diese Aufteilung der Gewährleistung auf alle am Bau Beteiligten gibt es ein probates Mittel, nämlich die Vereinigung aller zur Durchführung des Bauvor-
habens erforderlichen Ar- beiten in der Hand eines einzigen sogenannten Ge- neralunternehmers. Dieser ist dann bei etwaigen Män- geln der einzige Adressat der Gewährleistungsan- sprüche des Bauherrn, der auf diese Weise nicht hin- ter den einzelnen Handwer- kern herzulaufen braucht.
Das hat den zusätzlichen wirtschaftlichen Vorteil, daß in der Regel die Fi- nanzkraft des Generalun- ternehmers erheblich grö- ßer ist als etwa die eines einzelnen Handwerkers.
Bei der Durchsetzung schwerer Baumängel kann dies von entscheidender Bedeutung sein. Man sollte deshalb im Zweifel immer einem Bauherrenprojekt den Vorzug geben, bei dem ein solcher Generalunter- nehmer eingeschaltet wird.
Eine Checkliste
Als Checkliste für eine summarische rechtliche Prüfung mag die nachfol- gende Auflistung dienen, die jedoch eine detaillierte Einzelprüfung der soge- nannten Angebotsunterla- gen keinesfalls ersetzen darf:
• Wer ist Initiator des Pro- jektes? Verfügt er über ein- schlägige und nachweisba- re Erfahrung auf diesem Gebiet? Unbedingt Bank- auskunft einholen!
O Ist eine vollständige Prospektprüfung durch ei- nen unabhängigen Wirt- schaftsprüfer erfolgt und testiert?
• Ist für die ordnungsge- mäße und zweckgebunde- ne Verwendung der Gelder des Bauherrn ein unabhän- giger Treuhänder vorgese- hen? Sind seine Vollmach- ten angemessen be- schränkt?
O Wer ist der Treuhän- der? Verfügt er über ein- schlägige und nachweisba- re Erfahrung auf diesem
Konjunkturpolitiker wie Bau- wirtschaft hoffen weiter auf einen Rückgang der Hypothe- kenzinsen. Der Höhepunkt der Entwicklung wurde offen- bar bereits im September des vergangenen Jahres über- schritten. Damals registrierte die Deutsche Bundesbank ei- nen Effektivzinssatz für Hypo- thekarkredite von durch- schnittlich 11,91 Prozent. Zum Jahresende wurde ein mittle- rer Zinsatz von 11,01 Prozent ausgewiesen. Seither verbes- serten sich die Hypotheken- Konditionen stetig, aber lang- sam. Die Nachfrage nach Baugeld konnte kaum belebt werden. Die Effektivbela- stung bleibt für das Gros der Bauwilligen immer noch viel zu hoch. Im Schnitt müssen momentan noch 10,2 Prozent bei fünf- bis zehnjähriger Zinsfestschreibung ohne Til- gung bezahlt werden DÄ/G
Gebiet? Unbedingt Bank- auskunft einholen!
Ist für die vereinfachte Durchsetzung der Gewähr- leistungsansprüche des Bauherrn ein Generalun- ternehmer für das Baupro- jekt eingeschaltet?
Nur bei zufriedenstellender Beantwortung mindestens dieser Fragen sollte man sich mit dem Projekt über- haupt näher befassen.
Rechtsanwalt Lothar Spatz Dürener Straße 211-213 5000 Köln 41 (Lindenthal)
Steuersparende
Kapitalanlagen: Risiken und Möglichkeiten
der Absicherung
Fortsetzung von Heft 21/1982 und Schluß
82 Heft 22 vom 4. Juni 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A/B
