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Archiv "Verhütung: Bits gegen kids" (08.12.1995)

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Beitragsleitsatz

Etikettenschwindel

N

ficht immer zeigt sich Bun- desgesundheitsminister Seehofer begeistert, wenn der Präsident der Bundesvereini- gung der Deutschen Arbeitgeber- verbände, Klaus Murmann, Stel- lung zu Fragen der gesetzlichen Krankenversicherung nimmt. Daß dessen jüngste Äußerung den Bei- fall des Ministers fand, muß einen nicht wundern. Klaus Murmann hat die Arbeitgebervertreter in den Selbstverwaltungsorganen der Krankenkassen aufgefordert, kei- nesfalls einer Erhöhung der Bei- träge in der GKV zuzustimmen.

Der Arbeitgeber-Präsident begründet seinen Aufruf mit dem Hinweis auf die drohenden Mehr- belastungen für Versicherte und Betriebe aus der Sozialversiche- rung von rund 30 Milliarden DM.

Auch ohne eine Erhöhung bei den Krankenkassen würden die Bei- träge zur Sozialversicherung 1996 auf deutlich über 40 Prozent stei- gen, betont Murmann. Es sollten also alle Einsparmöglichkeiten

ausgeschöpft werden — bis hin zum Abbau von Rücklagen und der Reduzierung von Satzungsleistun- gen der Krankenkassen.

Dem Bundesgesundheitsmi- nister kommt dieser Appell gerade recht. Die Ausgabensteigerungen in der GKV drohen die Sparerfol- ge des Gesundheitsstrukturgeset- zes zunichte zu machen. Beitrags- erhöhungen durch die Kranken- kassen würden das erneute Schei- tern der Kostendämpfung quasi öffentlich besiegeln. Folgerichtig preist Seehofer Murmanns Vor- stoß als Beleg dafür, daß es Men- schen gibt, „die bereit sind, ihre Verantwortung in der Selbstver- waltung zu übernehmen".

Über den Tag hinaus gedacht, könnte der spontane Schulter- schluß noch eine andere Folgerung zulassen. Stichwort: Beitragsleit- satz. In den Eckpunkten der Re- gierungskoalition zur dritten Stufe der Gesundheitsreform wird die- ses Instrument zur Sicherung sta- biler Beiträge für Arbeitgeber und

Arbeitnehmer aufgeführt. Dort heißt es, daß der Bundestag den Beitragsleitsatz festsetzt, eine Überschreitung durch einzelne Krankenkassen jedoch für bis zu zwei Jahre möglich sein soll. Vor- aussetzung ist allerdings die Zu- stimmung von mehr als drei Vier- tel des Verwaltungsrats der jeweili- gen Krankenkasse, der wiederum paritätisch mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern besetzt ist. Mit anderen Worten: Stimmen die Arbeitgeber nicht zu, gibt es auch keine Überschreitung des Beitragsleitsatzes.

Was Klaus Murmann von Bei- tragserhöhungen hält, hat er dieser Tage hinreichend deutlich ge- macht. Der angeblich flexible Bei- tragsleitsatz dürfte mithin schlicht- weg ein Etikettenschwindel sein.

Selbst wenn es künftig einmal dar- um gehen sollte, zusätzliche Lei- stungen über höhere Beitragssätze zu finanzieren, sind den Kranken- kassen nach Lage der Dinge die Hände gebunden. Josef Maus

Verhütung

Bits gegen kids

L

onely Surferin im Inter- net" überschrieb die „taz"

vor kurzem einen Artikel.

Ihm war zu entnehmen, daß die Männer im weltumspannenden Computernetz weitgehend unter sich bleiben. Frauen und Compu- ter — ein beklagenswertes Thema.

Offenbar hat das weibliche Ge- schlecht keinen Mumm oder keine Lust, in dieser Männerliga mitzu- spielen.

A propos Lust: Daß Frauen gar nichts von Computertechnik halten, stimmt offenbar nicht.

Zehntausendfach habe sich der

„Ladycomp" bewährt, lobte sich

die Firma Valley Electronics auf der „Medica". Bei Ladycomp han- delt es sich „um einen handlichen Computer, der so programmiert ist, daß er den Zeitpunkt des Ei- sprungs exakt erkennt". Ergebnis:

Verhütung mit Hilfe von High- Tech.

Das Ganze geht so: „Nach- dem die Anwenderin zur ge- wünschten Zeit von ihrem Compu- ter geweckt wurde, die Tempera- tur gemessen und die Menstruati- on eingegeben hat, leuchtet ein grünes oder rotes Signal auf, des- sen Bedeutung sich mit einer Ver- kehrsampel (!) deckt." Grün be-

deutet „unfruchtbar", rot „frucht- bar" — eine Farbwahl, der Frauen im Hinblick auf die Menstruation vielleicht nur bedingt zustimmen können.

Der Clou: Wie jedes gute Gerät läßt sich auch der Ladycomp

„aufrüsten". Ursprünglich für et- wa 1 000 DM zu haben, kann er für 400 DM mehr „auf Babycomp-Ni- veau" gebracht werden. Dann pro- gnostiziert er die Tage, „die am eindeutigsten auf Empfang ste- hen". Tadellos. Kinder kosten eh Geld — da kommt es auf ein paar hundert Mark bei der Anschaffung nicht an. Sabine Dauth

Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 49, 8. Dezember 1995 (1) A-3429

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