Aus Bund und Ländern
Arzneimittelverordn ung:
Extremer Ausgabenschub im Dezember 1992
ESSEN. Nach Angaben des Landesverbandes der Be- triebskrankenkassen in Nord- rhein-Westfalen sind die Aus- gaben für Arzneimittel zu La- sten der gesetzlichen Kran- kenversicherung im Dezem- ber um rund 25 Prozent ge- genüber dem Vorjahresmo- nat gestiegen. Der Kranken- kassenverband wertet die Entwicklung als Vorwegnah- me-Effekt mit Blick auf das Gesundheitsstrukturgesetz.
Eine ähnlich hohe Ausgaben- steigerung sei im Dezember 1988 zu beobachten gewesen.
Damals wurde im Zusam- menhang mit dem Gesund-
Empfehlungen für die Berliner Hochschulmedizin
BERLIN. Prof. Dr. Peter C. Scriba, München, hat dem Berliner Senator für Wissen- schaft und Forschung vor kur- zem den Abschlußbericht mit Vorschlägen zur Neustruktu- rierung der Hochschulmedi- zin in Berlin vorgelegt. Im Kern umfassen die Empfeh-
lungen der Expertenkommis-
sion unter Leitung von Scriba folgendes:
..,.. Statt derzeit 1 050 sol- len künftig nur noch rund 600 Frauen und Männer ein Me- dizinstudium beginnen. Da- mit wird ein entsprechender Senatsbeschluß bestätigt.
..,.. Die vorklinischen Fä- cher sollen in ie Univer- sitätsklinika integriert wer- den.
..,.. Die Universitätsklinika Rudolf Virchow und Charite sollen in einer Fakultät zu- sammengeführt werden.
..,.. Zwei Zahnkliniken sol- len beibehalten werden. Al- lerdings schlägt die Kommis- sion vor, hier anste:lle von 265 künftig nur noch 120 Studien- anfänger aufzunehmen.
Der Senat von Berlin hatte das Expertengremium Ende
heits-Reformgesetz vom so- genannten "Blüm-Bauch" ge- sprochen.
Die nordrhein-westfäli- schen Betriebskrankenkassen verweisen auf die jüngste Er- klärung der Bundesapothe- kerkammer, wonach im Janu- ar dieses Jahres Umsatzrück- gänge auf dem Arzneimittel- sektor der gesetzlichen Kran- kenversicherung zwischen 20 und 60 Prozent zu verzeich- nen seien. Zu berücksichtigen sei dabei aber, so die Be- triebskrankenkassen, die au- ßerordentlich hohe Ausga- bensteigerung im Dezember
1992. JM
1991 eingesetzt. Seine Aufga- be war es, Vorschläge für ein
"fachlich und wissenschaft-
lich sinnvolles arbeitsteiliges Verbundsystem" zu erarbei-
ten. Konkret war vorgegeben,
vom Erhalt der bestehenden drei Klinika auszugehen, aber strukturelle Verzahnungen
vorzunehmen. EB
Planungsdaten werden aktualisiert
HANNOVER. Im Rah- men der schrittweisen Ver- besserung der stationären Krankenhausversorgung in Niedersachsen unterbreitete der niedersächsische Sozial- minister Walter Hiller (SPD) vor kurzem dem Planungsaus- schuß des Landes Vorschläge zur Verbesserung der Kran- kenhausbehandlung für psychiatrische, geriatrische, Schädel-Hirn-Verletzte bzw.
-erkrankte und kinderherz- chirurgische Patienten.
Im Ausschuß bestand Ein- vernehmen darüber, daß eine schrittweise Verbesserung der stationären Krankenver- sorgung auf dem Gebiet der Psychiatrie und Geriatrie in- nerhalb der für Krankenhäu- ser und Rehabilitationsein- richtungen vorhandenen Bet-
DEUTSCHES
ÄRZTEBLATI'
NACHRICHTEN
tenkapazitäten erfolgen kann.
Die vorgeschlagenen Stand- orte für die Erweiterung psychiatrischer Abteilungen (Quakenbrück, Stade) und die Schaffung zusätzlicher ortsnaher psychiatrischer Abteilungen (Wilhelmsha- ven, Meppen/Haselünne, Twistringen, Rotenburg) stimmen mit den Empfehlun- gen der Fachkommission für Psychiatrie überein.
Für die Verbesserung der Versorgungssituation Schwer- Schädel-Hirnverletzter bezie- hungsweise -erkrankter wird in Niedersachsen eine gering- fügige Erhöhung der Betten- kapazität für Zwecke der Frührehabilitation als be- darfsgerecht angesehen. Sie soll an zwei bis drei Kranken- häusern erfolgen, die über neurochirurgische und neuro- logische Betten verfügen. Da- für kommen im Regierungs- bezirk Weser-Ems Olden- burg, Osnabrück und Mep-
Spendenbitten
pen und im Regierungsbezirk Braunschweig der Standort Seesen in Frage. Br
Information zur Organspende jetzt auch auf türkisch
NEU-ISENBURG. Die Broschüre "Organspende be- wahrt Leben", mit der der Arbeitskreis Organspende in- formiert, liegt jetzt auch in türkischer Sprache vor. Unter dem Titel "Organ Bagisi Hayat Kurtarir - Sorular ve Cevaplan" kann sie in Arzt- praxen einen Beitrag zur In- formation der türkischen Mit- bürger leisten. Die Broschüre
"Organspende bewahrt Le- ben" ist unentgeltlich - in türkischer und in deutscher Fassung- erhältlich beim Arbeitskreis Organspende, Postfach 1562, W-6078 Neu-
Isenburg. WZ
Um den weiteren Verfall des Konzentrationslagers Auschwitz aufzuhalten, sind 42 Millionen US-Dollar nö- tig. Mit Unterstützung der Frankfurter Regionalgruppe der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrie- ges e. V. (JPPNW) hat der Norddeutsche Rundfunk ein
Spendenkonto eingerichtet. Informationen: Dr. med.
Gertrud Thiels, KlauerstraBe 17, W -6000 Frankfurt 50.
Tel: 069/52 68 44. Bankverbindung: Commerzbank Hamburg, Konto 6330633, BLZ 200 400 00, Kennwort:
Gegen das Vergessen .
Das Internationale Jugendhaus in Slowenien (So- stanj) benötigt für die Einrichtung einer Bibliothek unter anderem Bücher zu den Themen AIDS, Drogen und Ge- sundheit. Außerdem wird deutsche Literatur gesammelt.
Damit das Jugendhaus keinen Zoll zahlen muß, sollte man neben die Adresse "Gratis-Sendung" schreiben. An- schrift: Internationales J ugendhaus, Abt. Bibliothek, 63 325 Sostanj Po. Box 16, Yugoslawien - Slowenien.
Die Voluntary Relief Doctors leisten Hilfe für die Be- völkerung des Nqrdirak. Sie planen unter anderem die Entsendung von Arzten (Orthopäden, Plastische Chirur- gen, Kinderchirurgen) in die Notstandsgebiete. Interes- senten können sich mit der Organisation in Verbindung setzen. Außerdem werden Spenden benötigt. Kontakt- adresse: Voluntary Relief Doctors, Westfalenstraße 43, W-5810 Witten. Bankverbindung: Volksbank Witten EG, Konto 106 219 001, BLZ 452 600 41. EB
Die Redaktion des Deutschen Ärzteblattes kann keine Verantwortung für die Angaben übernehmen, da sie auf Informationen der genannten Organi- sationen beruhen.
Dt. Ärztebl. 90, Heft 6, 12. Februar 1993 (17) A1-325