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Archiv "Kölner Erfolgsmodell: „Ausbildung ja“, sagen immer mehr Ausländer" (16.06.1995)

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BILDUNG UND ERZIEHUNG

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"Ausbildung ja", sagen immer mehr Ausländer

Ein Kölner Projekt hat sich zum bundeswei- ten Vorbild entwickelt: Dank der Beratungs- stelle zur Qualifizierung für ausländische Nachwuchskräfte sind in der Domstadt fast

doppelt so viele ausländische Jugendliche in einer Berufsausbildung wie im Bundesdurch- schnitt. Mehrere Großstädte wollen das Er- folgsmodell nun kopieren.

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ie Idee entstand im Haus der Ärztekammer Köln: 1989 schaute sich Wolfgang Fehl, damals schon viele Jahre in der Ausländer- arbeit aktiv, eine Prüfung für Arzthelferinnen an. "Ich war beeindruckt, wie gut insbe- sondere viele Türkinnen ab- schnitten", erinnerte sich Fehl. Für ihn stand fest: "Wir müssen auch andere Bran-

chen dazu bringen, mehr aus- ländische Jugendliche auszu- bilden. Das nützt den Betrie- ben, aber auch den jungen Menschen, die nur so eine Chance haben, ihre Talente zu nutzen und sich auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten."

Auf Betreiben von Fehl entstand 1989 in Köln die bun- desweit erste Beratungsstelle zur Qualifizierung auslän-

Freude am Lernen, Lehrer als Partner, Freunde fürs Leben - für uns ist Schulerfolg mehr als nur Unterricht.

Im Internat haben wir endlich gelernt, daß es möglich ist, Spaß zu haben und gute Noten zu schreiben.

Die Pädagoginnen und Pädagogen der Evangelischen Internale wissen, daß persönliche Zuwendung und ein systematisches Lerntraining eine ganze Menge an schulischen Problemen lösen können. Das Leben im Internat ist oft der Ausgangspunkt eines überraschenden Schulerfolgs - denn Schule ist hier eben mehr als nur Unterricht.

Rufen Sie ein evangelisches Internat Ihrer Wahl an, wir beraten Sie gerne persönlich und senden Ihnen Informationsmaterial zu.

I DIE EVANGELISCHEN SCHULEN UND INTERNATE I

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diseher Nachwuchskräfte (BQN). Heute gilt das Projekt bereits als "Modell" und fin- det Nachahmer unter ande- rem in Hamburg, Hagen und Stuttgart. Der Erfolg von BQN zeigt sich an den nack- ten Zahlen: Innerhalb von sechs Jahren ist der Anteil der ausländischen Jugendlichen an den Auszubildenden in Köln um das Dreifache gestie-

Evangelisches Trifels-Gymnasium Annweiler

76855 Annweiler am Trifels Tel: (0 63 46) 96 70

Zinzendorf-Gymnasium, allg. bild., Wirtsch.-Gym., Soz. pöd. Gym. 78126 Königsfeld Tel: (0 7125) 93 BI 10 Jugenddarf Chrislophorus-Schule Altensteig

72213 Altensteig Tel: (0 74 53) 2 73 20 Evangelische lnternotsschule Schloß Gaienhofen e. V.

78343 Gaienhofen/Bodensee Tel: (0 71 35) 812-41

Lichtenstern-Gym. Großsachsenheim Oberstufe für Mädchen 7 4343 Großsachsenheim Tel: (0 71 47) 99 40 Evangelisch-kirchliches Aufbaugymnasium Michelbach 74544 Michelbach a. d. Bilz Tel: (07 91)9 30 16-0 Gymnasium Wilhelmsdorf 88271 Wilhelmsdorf Tel: (0 75 03) 92 94 05

gen. Jeder sechste Azubi hat inzwischen einen fremden Paß - damit liegt die Domstadt bundesweit an erster Stelle.

Die BQN setzt vor allem auflnformation, um Vorurtei- le auf beiden Seiten abzubau- en. "Wir wenden uns an die Betriebe und Ausbilder, aber auch an die ausländischen Ju- gendlichen und ihre Famili- en", erzählt Carolina Mon- fort-Moquero, die Spanierin ist und seit Ende ihres Psy- chologie-Studiums bei der BQN arbeitet. Genau wie ih- re türkischen, italienischen oder griechischen Kollegin- nen kann sie die Betroffenen in ihrer Muttersprache an- sprechen. "Das ist ganz wich- tig, um insbesondere bei den Eltern die Berührungsängste abzubauen." Denn häufig ori- entieren sich die Väter und Mütter noch an den Verhält- nissen in ihrer Heimat, wo Arbeiter in der Regel ange-

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von 15-18, auch lnlernate,Privalschulen

Deutsch-Arrerikanische Studiengesellschaft e.V.

Pappelweg 1, 89275 Elchin~. Tel. 07308- 2003

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Fax 07llS.6056

Die Jugenddorf~Christophorusschule Oberur1f im Christlichen Jugenddortwerk Deutschlands (Realschule und §ymnosium.

beide staatlich anerkannt) ist eine

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~ e mit einem ganzheitlichen Erziehungskonzept I

~ auf christlicher Grundloge

~ e mit einem vielseitigen musischen und sport·

Iichen Angebot

~ e und gezie~er Aufgabenbetreuung. ~

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l Christophorusschule Oberurff '!::::! l l 34596 Bad Zwesten, Tel. 0 56 26/151-7 53

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Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 24, 16. Juni 1995 (93) A-1787

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Gymnasium mit differenzierter Oberstufe und Realschule 57334 Bad Laasphe, staatl. anerkannt, Abitur im Haus vielfältiges Freizeitangebot eigene Reitschule und Reitstall Aufnahmen von Grund- und Hauptschülern möglich

Dnstitu Schloß

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Wittgenstein Tradition und Erfahrung

Ernst-Kalkuhl-Gymnasium

über 100 Jahre im Familienbesitz Staatlich anerkanntes Gymnasium mit

Internat

für Jungen und Mädchen • gegründet 1880 • Bonn Abitur und Sekundarstufe I-Abschluß an der Schule

- Sprachen: Englisch, Latein (ab Kl. 5), Französisch ab Kl. 7 u. 9 - Weitreichendes Differenzierungsangebot in der Sekundarstufe II - Dreistündiges tägliches Silentium unter fachlicher Anleitung

bis zum Abitur

- Ausgebildete Gymnasiallehrer als Gruppenbetreuer

- Betreuung der Oberstufe am Nachmittag ausschließlich durch den Oberstufenleiter des Internates und Lehrer des Gymna- siums mit unterschiedlichen Fächern (täglich) in speziellen Silentiumsräumen.

- Vielseitiges Freizeitangebot, u. a.: Segel- u. Surf-AG, Rudern, Tennis, Segelfliegen, Theater, Kunst- u. Photo-AG

- Schule und Internat liegen in großflächigen Parkanlagen in un- mittelbarer Nähe von Rheinpromenade und Siebengebirge.

Königswinterer Str. 534, 53227 Bonn

Internat: Tel. (0228) 97090 - 0, Telefax: (0228) 97090 - 99 Schule: Tel. (0228) 97090 - 90, Telefax: (0228) 97090 - 98

Was erfolgreiche Eltern für den Erfolg

ihrer Kinder tun können:

Sie ermöglichen ihnen Schuljahre auf Schloß Torgelow. Hier erwerben junge Menschen Wissen und die Motivation zu guten Leistungen —

Weltoffenheit, Kommunikationsfähigkeit und Lebensart, die ihnen später wichtige Türen öffnen. Das Konzept des privaten Internats- gymnasiums baut auf einer 30jährigen Internatserfahrung in Baden-

Württemberg auf. Effizienter Unterricht in Klassen von höchstens 12 Schülern ermöglicht ein hochwertiges Abitur nach 12 Schuljahren.

Schloß Torgelow liegt an der Mecklenburgischen Seenplatte, in einem Naturschutzparadies direkt am Torgelower See.

Eine Aufnahme kann in die Klassen 5 bis 11 erfolgen.

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Privates Internatsgymnasium mit europäischem Bildungskonzept Schloßallee 40, 17192 Torgelow bei Waren an der Müritz

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Mehr als zwei Millionen Ausländer arbeiten in Deutschland. Foto: BQN

BILDUNG UND ERZIEHUNG

lernt werden. Viele haben sel- ber keine Lehre abgeschlos- sen und stehen daher auch dem dualen Ausbildungssy- stem in Deutschland skep- tisch gegenüber. „Solche Vor- behalte versuchen wir auf El- ternabenden, in Sprechstun- den und auf Informationsfe- sten zu entkräften", berichtet Monfort-Monquero.

Zentraler Bestandteil der BQN-Arbeit ist auch der Ex- Azubi-Stammtisch. Hier fin- den die ausländischen Schüler und Schülerinnen die Vorbilder, die ihnen im Alltag häufig fehlen. Semra Balci zum Beispiel hat es geschafft.

Die 26jährige Türkin arbeitet als Bürokauffrau bei einer Versicherung. Der Weg dort- hin war nicht leicht: „Mein Vater hat sich nicht sehr um meine Ausbildung geküm- mert", erinnert sie sich. „Ich hatte sprachliche Probleme,

und nach der Handelsschule habe ich mich in vielen Büros um eine Lehrstelle beworben und viel Absagen bekommen.

Einmal hatte ich aber Glück und wurde als einzige Auslän- derin angenommen."

Auch die Betriebe berich- ten von positiven Erfahrun- gen mit der BQN. Willi Hut- macher ist seit 20 Jahren Aus- bildungsleiter der Firma Ma- letz, eines Vertragshändlers von Ford. In dieser Zeit hat er Jugendliche aus fast allen Ländern ausgebildet Sein Fa- zit: „Ihre Leistungen sind meist vorbildlich. Sie sind wißbegierig, leistungsbereit und sehr motiviert."

Treten doch einmal Pro- bleme auf, vermitteln die BQN-Mitarbeiter Ansprech- partner, die weiterhelfen. Bei- spielsweise finanziert das Ar- beitsamt Nachhilfe und sozi- alpädagogische Begleitung, um die sprachlichen und schulischen Voraussetzungen zu verbessern. Ungeklärt ist trotz aller Erfolge die künfti- ge Finanzierung der BQN.

Der Bundeszuschuß läuft im April aus, und auch einige an- dere Träger — das Arbeitsamt und das Land — wollen ihre Beiträge senken. Die Indu- strie- und Handelskammer Köln hat dagegen angekün- digt, ihren Zuschuß zu ver- doppeln, so daß die BQN zu- mindest in verkleinerter Zu- sammensetzung weiterarbei- ten kann

Und Wolfgang Fehl strebt an, daß sich sein Projekt ir- gendwann einmal überflüssig

macht. „Am besten wäre es, wenn unsere Arbeit von den bestehenden, etablierten Institutionen übernommen würde, etwa von den Ar- beitsämtern oder den Schu- len." Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg: In ganz Deutschland beschäftigt bis- her nur ein einziges Arbeits- amt einen ausländischen Be- rufsberater, obwohl über zwei Millionen Ausländer hierzu- lande arbeiten und minde- stens 400 000 eine Stelle su- chen. Allein die kleine Köl- ner BQN bringt es schon auf drei hauptamtliche Kräfte oh- ne deutschen Paß.

Markus Sievers

A-1788 (94) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 24, 16. Juni 1995

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