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Archiv "Ausländer: Fallbeispiel" (08.05.1998)

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A-1126 (6) Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 19, 8. Mai 1998

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Drogentherapie

Zu dem Beitrag „Für eine ärztlich kon- trollierte Heroinvergabe“ von Gisela Klinkhammer in Heft 12/1998:

Wirksamste Methode:

Methadon-Substitution

. . . Ich selbst habe be- scheidene Erfahrungen mit Methadon-Substitution und Substitution bei Alkohol- kranken. Somit sind die Eck- punkte in folgender Art zu konterkarieren.

Für Langjährige: Positive Motivation und hohe Metha- donsubstitution. Therapie- versuchs-Erfolg ist auch eine Lebensaltersfrage. Die akute Gefahr besteht immer; sie können einem sozial Verelen- deten nicht schlagartig Ar- beit, Wohnung, Familie ver- schaffen.

Die Forscher dürfen auch die nur maximal 20 Prozent- Erfolgsquote der Langzeithe- rapien aufklären.

Der Beigebrauch ist der Schwachpunkt aller Substitu- tionen und das Janusgesicht des Süchtigen.

Im Jahre 1998 ist die Me- thadon-Substitution mit psy- chosozialer Begleitung bis auf weiteres die wirksamste und verträglichste Methode zur Besserung der Suchtkrank- heit.

Dr. med. Detlef Dann, Fried- richstraße 9, 55411 Binger- brück

Wird irgend etwas besser?

Nicht nur der Drogenbe- auftragte der Bundesregie- rung, Herr Lintner, ist über- rascht über die plötzliche Kehrtwende der Bundesärz- tekammer in der Frage der Heroinabgabe, sondern auch mancher Kollege wird sich fragen, aufgrund welcher me- dizinischer Fakten seine Stan- desvertreter sich zu der Be- fürwortung der Heroinverga- be versteigen. Offensichtlich haben Herr Flenker und die übrigen Vorstandsmitglieder der Bundesärztekammer die

Schweizer Studie nicht sorg- fältig gelesen. Sonst wüßten sie, daß die wirklich Schwerst- abhängigen, für die eine sol- che Maßnahme überhaupt nur zu erwägen wäre, über- wiegend nicht im Programm zu halten waren. Sie wüßten auch, daß ein Großteil der Heroinempfänger aus Metha- donprogrammen kamen und auch schon zu Anfang des Versuchs in einem guten bis sehr guten Allgemein- und Gesundheitszustand gewesen sind. Die Gefährlichkeit und Toxizität von Heroin ändern sich nicht dadurch, daß es

„ärztlich verordnet“ wird.

Die Argumente, die heute für die kontrollierte Heroin- abgabe herangezogen wer- den, sind dieselben, die vor Jahren zur Einführung der Methadonprogramme ange- führt wurden. Diese haben kläglich versagt, die NUB- Richtlinien sind eine Farce.

Glaubt wirklich jemand ernsthaft, daß mit der „Ori- ginalsubstitution“ irgend et- was besser wird?

Dr. med. Marianne Winter- stein, Keplerstraße 9, 76327 Pfinztal

Fexofenadin

Zu dem Varia-Beitrag „Antihistamini- kum ohne kardiale Effekte“ von Sieg- fried Hoc in Heft 10/1998:

Schwachsinn

Es gibt einen Berufsstand in der Pharmaindustrie, des- sen Mitglieder man rädern, erschießen, aufhängen und die Reste verbrennen und die Asche in die weitesten Fer- nen des Weltalls schicken sollte, damit sie nur ja keinen Schaden mehr anrichten kön- nen. Das sind die Namensde- signer für neue Medikamen- te. Schon genug des Unfugs, daß chemischer Name und Verkaufsname total verschie- den sind.

Ist ratiopharm nicht sogar mit seiner Acetylsalicylsäure erfolgreich geworden?

Es gibt dann irgendwo der 50. Ambroxol-Nachahmer an, er sei was Besseres als ein

Generikum, weil er einen neuen Namen für sein che- misches Plagiat erfunden hat. Aber „Telfast“, das schlägt dem Faß den Boden aus der Krone. Klingt näm- lich gut, und als ich ein Inserat dafür sah, dachte ich: „Aha, ein neuer Appetitzügler!“

und blätterte schnell weiter.

Und so sollte man solchen Schwachsinn auch behan- deln: ignorieren!

Dr. med. Konstantin Röser, Mittelstraße 88, 53474 Bad Neuenahr

Ärzte-TÜV

Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Ein- kaufsmodell im Sinn“ von Josef Maus in Heft 9/1998:

Keine abwegige Idee

So abwegig finde ich die Idee nicht, die Tätigkeit der Ärzte zu evaluieren. Manche sind nur fleißig im abrech- nungstechnischen Sinn, ohne echte Leistung – sprich Dia- gnosen und adäquate Thera- pien – zu erbringen. Viel schwieriger dürfte das Pro- blem sein, wie man Qualität mißt. Unser Gesundheitssy- stem wird nur gesunden kön- nen, wenn jeder Patient von seiner Arztrechnung – mit der er selbst und nicht seine Kasse konfrontiert werden muß – einen gewissen Betrag, sagen wir 20 Prozent, selbst bezahlt. Das wird freie Marktwirtschaft und nicht, wie behauptet, ein Zweiklas- sensystem bringen. Nur die guten Ärzte, die ohne überzo- gene Apparatemedizin zu Diagnosen kommen, werden sich behaupten.

Das Erbringen von Lei- stungen, die nicht diagnosere-

levant sind, wird zum finanzi- ellen Kollaps der Kostenträ- ger führen und dazu, daß die Solidargemeinschaft bald außerstande sein wird, das Risiko schwerer und damit teurer Erkrankungen zu übernehmen. Ferner ist für den Fall der finanziellen Überlastung der Kassen eine massenhafte ärztliche Ver- elendung vorauszusagen, de- ren Einleitung jetzt schon am fallenden Punktwert abzule- sen ist.

Es ist an der Zeit, daß Ärzte und ihre Standesorga- nisationen endlich selbst agie- ren, damit uns weitere soziali- stische Vorgaben seitens schwarzer oder roter Regie- rungen erspart bleiben. Daß die Kostenträger hohe Ein- sparungspotentiale bisher un- genutzt lassen, ist ein ganz an- deres Blatt.

Prof. Dr. med. habil. R. La- bitzke, Chirurgische Klinik der Universität Witten/Her- decke, Schützenstraße 9, 58239 Schwerte

Ausländer

Zu dem Leserbrief „Wohltuend“ von Dr. med. Ottmar Bengert in Heft 5/1998:

Fallbeispiel

Ein junger ausländischer Asylbewerber stellte sich vor kurzem bei uns vor, weil er seit längerer Zeit eine stark behinderte Nasenatmung hat, schlecht schläft, unter Rhon- chopathie leidet. Wir diagno- stizierten eine Septumdevia- tion und stellten die Indikati- on zur Septumkorrektur. Die Kostenübernahme wurde ab- gelehnt, weil der Amtsarzt in der Lunge keine Besonder-

e-mail

Briefe, die die Redaktion per e-mail erreichen, werden aufmerksam gelesen. Sie können indessen nicht veröffent- licht werden, es sei denn, sie würden ausdrücklich als „Le- serbrief“ bezeichnet. Voraussetzung ist ferner die vollstän- dige Anschrift des Verfassers (nicht die bloße e-mail- Adresse). Die Redaktion behält sich ohne weitere Mittei- lung vor, e-mail-Nachrichten, die als Leserbrief erscheinen sollen, zu kürzen. DÄ

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heiten feststellen konnte, ich denke, weil der Patient noch keine Bronchitis entwickelt hat.

Dr. med. M. Rezai, Johann- Strauß-Weg 3, 45731 Waltrop

Konfliktberatung

Zu den Leserbriefen in Heft 13/

1998, die sich auf den Leserbrief „Be- ratungsstellen nicht länger finanzie- ren“ von Prof. Dr. Dr. Udo Köhler in Heft 10/1998 bezogen:

An den Haaren herbeigezogen

Daß es zum Thema Bera- tung verschiedene Meinun- gen geben wird, ist wohl ein- leuchtend. Meines Erachtens ist aber die Konsequenz, die Herr Prof. Köhler darstellt, absolut eindeutig und dürfte von keiner Seite auf Wi-

derspruch stoßen. Es ist ja wohl unmißverständlich klar, daß die Bestimmungen zum Schwangerschaftsabbruch und damit zur Beratung eingehal- ten werden müssen. Und wenn sich die deutschen Bischöfe auf die „eindringli- che Bitte“ des Papstes hin entschließen, keinen Bera- tungsschein auszustellen, so ist eben die Beratung unvoll- ständig, und damit sind doch die Voraussetzungen für eine Bezahlung durch den Staat nicht mehr gegeben. Das schließt nicht aus, daß die ka- tholische Kirche weiter berät, ebenso wie jeder Arzt oder Sozialarbeiter beraten kann, aber eben keine staatlichen Mittel dafür beanspruchen kann, weil seine Tätigkeit auf diesem Gebiet keine staatli- che Anerkennung hat.

Herrn Prof. Köhler des- wegen eine feindliche Ein- stellung gegen die katholi-

sche Kirche zu unterstellen ist doch wohl an den Haaren herbeigezogen . . .

MR Dr. Aé, Heinrich-Behr- Straße 5, 07356 Lobenstein

Krankenhaus

Zu dem Beitrag „Evaluation von Stati- onsteam-Supervision“ von Dr. med.

Andreas Werner in Heft 13/1998:

Erwartungen erfüllt

Als Ergänzung möchte ich hinzufügen, daß es am Universitätsklinikum Frei- burg als erstem Klinikum in Deutschland bereits seit 1989 auf Veranlassung des Klini- kumsvorstands die institutio- nalisierte Supervision für Pflegepersonal und Stati- onsteams gibt. Ziel ist die Be- wältigung berufsbedingter Belastungen sowie der Er- halt von Arbeitszufrieden-

heit, -motivation und Lei- stungsfähigkeit der Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter.

Selbstverständlich wurden von Anfang an Supervisions- verlauf und -ergebnisse fort- laufend dokumentiert und evaluiert.

Den Dienst nehmen fast alle Abteilungen des Univer- sitätsklinikums regelmäßig in Anspruch. Inhaltlich be- fassen sich die Gruppen überwiegend mit der Bewäl- tigung von Teamkonflikten, dem Umgang mit Patienten, mit der Lösung von Konflik- ten zwischen den Berufs- gruppen sowie der Optimie- rung der Arbeitsorganisati- on. Der Prä-post-Vergleich von Erwartungen und Er- gebnissen zeigt, daß die Su- pervision die Erwartungen der Teilnehmenden erfüllt.

Den Einschätzungen von Vorgesetzten zufolge hat sie sich im Rahmen der Be-

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A-1128 (8) Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 19, 8. Mai 1998

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mühungen um die Qualitäts- sicherung in der Pflege als ein hilfreiches Instrument er- wiesen. Wie die Heidelber- ger Studie belegt auch die Anfang dieses Jahres abge- schlossene katamnestische Befragung aller Supervisan- den, die seit Implementie- rung des Dienstes je an einer Gruppe teilgenommen ha- ben, die hohe Akzeptanz und Wertschätzung des Nutzens dieses Angebots . . .

Dipl.-Psych. Andrea Wittich, Klinikum der Albert-Lud- wigs-Universität, Abteilung für Psychosomatik, Haupt- straße 8, 79104 Freiburg

Tuberkulose

Zu dem Akut-Beitrag „Welt-Tuberku- lose-Tag: Jede Sekunde eine Neuin- fektion“ von Prof. Dr. med. Robert Loddenkemper in Heft 11/1998:

Impfung einführen

Vor einigen Jahren er- schien ein Artikel, ich glaube auch im DÄ, über die Erkran- kungen an Tuberkulose in der damaligen DDR. Es hieß dann, daß die Tuberkulose in der DDR praktisch ausge- storben sei. Dies wurde auf die gesetzlich vorgeschriebe- ne Tuberkuloseimpfung zu- rückgeführt.

Falls dies stimmt, dann frage ich mich, warum die Tu- berkuloseimpfung bei uns und auch in der ganzen Welt nicht regelmäßig durchge- führt wird, eventuell durch gesetzliche Verordnung?

Dr. med. Arno Münnich, Bir- kenweg 7, 51503 Rösrath

Psychotherapie

Zu dem Beitrag „Ärzte und Psycholo- gen: Vernunftehe ist besiegelt“ von Dr. Sabine Glöser in Heft 12/1998:

Beim Namen nennen

Bei der ersten Gelegen- heit werden die Kinder- und Jugendlichen-Psychothe- rapeuten in dem Aufsatz von Dr. Sabine Glöser noch er- wähnt, neben den psychologi-

schen Psychotherapeuten, dann jedoch fallen sie unter den Tisch. Benannt werden nur noch Psychologen oder psychologische Psychothera- peuten. Mag es daran liegen, daß Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft gerne unerwähnt bleiben, mag der Grund sein, daß es schon schwer genug fällt, psycholo- gische Psychotherapeuten in die ärztliche Selbstverwal- tung aufnehmen zu müssen?

Fakt ist jedoch, daß nach dem Psychotherapeutenge- setz auch die Kinder-Jugend- lichen-Psychotherapeuten ein selbständiger neuer Heilbe- ruf sind und gleichberechtigte Partner der Vertragsärzte in den Kassenärztlichen Verei- nigungen . . .

Dr. med. Michael Kögler, In- stitut für analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychothe- rapie für das Land Nieder- sachsen, Geibelstraße 104, 30173 Hannover

Afrika

Zu dem Beitrag „Arbeitsplatz Afrika:

Herausforderung oder Überforde- rung“ von Andreas Kittel in Heft 14/1998:

Persönlichkeiten fehlen

. . . Das oft abgrundtief schlechte Benehmen unse- rer „Entwicklungshelfer“ ein- schließlich der aus den Dona- torenkassen gesponserten Fa- milienangehörigen hat einen Multiplikationseffekt. Es geht nach der menschenverach- tenden Maxime: bedingungs- lose, tiefe Dankbarkeit wird von den wirtschaftlich ab- hängigen Empfängern erwar- tet.

Afrikaner sind weder dümmer noch primitiver als wir. Sie sind nur anders und leben unter anderen Voraus- setzungen. Sie haben uns vor- aus eine Menschlichkeit, über die wir nur schreiben, sie aber nicht praktizieren.

Auch Afrikaner sehen die Unzulänglichkeit unserer un- ausgebildeten jungen Kolle- gen, die versuchen, auf Ko- sten des ärmeren Anteils der

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A-1130 (10) Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 19, 8. Mai 1998

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Menschheit Erfahrungen zu sammeln, die dann später hier gewinnbringend in Funktionsstellen vermarktet werden. Die Opfer sind ja nur arme unbedeutende Schwarze. Afrikaner, die es sich leisten können, gehen nach Europa oder in die USA zur Behandlung. Dies basiert sicherlich auf der Einschät- zung der Qualität der ärztli-

chen Tätigkeit durch unsere

„Hilfe“. Es fehlen nicht un- ausgebildete und unerfahre- ne Ärzte, sondern fachlich und menschlich ausgereifte Persönlichkeiten, die für die Tätigkeit in Entwicklungs- ländern gewonnen werden müßten . . .

Dr. med. Ludwig. H. Knecht, Raiserstraße 10, 67550 Worms

Arzt und Presse

Zu dem Beitrag „Nicht Richter, son- dern kollegialer Ratgeber“ von Arno H. Weyand in Heft 13/1998:

Ärzte sind eher vogelfrei

Es war ja zu erwarten, daß der Deutsche Presserat den

„Papiertiger“ in Heft 47/97 am Dienstag, dem 31. März 1998, nicht auf sich sitzen las- sen wollte. Trotzdem ist er ei- ner: wenn in einem Jahr nur 500 Beschwerden dort einge- hen, dann ist das angesichts der Zigmillionen Veröffentli- chungen in diesem Zeitraum, von denen ich selber schon Dutzende als unwahr oder schlicht gelogen beurteilen kann, doch eher erschütternd.

Eigentlich müßten es ange- sichts der Qualität der Be- richterstattung der Deut- schen Presse allein im Be- reich Gesundheitswesen Tau- sende von Beschwerden sein.

Der Deutsche Presserat ist folglich kaum gefragt. Ich kann es verstehen: Ich habe mich darüber beschwert, daß ein „Spiegel“-Redakteur ziemlich genau das Gegenteil von dem veröffentlichte, was ich in einem Telefon-Inter- view gesagt hatte. Der Deut- sche Presserat hielt das für

„journalistische Freiheit“ – aha! Noch schlimmer sieht es bei den privaten Fernsehsen- dern aus: die „Niedersächsi- sche Medienanstalt“, die in dem Bereich zuständig ist, darf noch nicht einmal das Originalmaterial – wie es ge- dreht wurde – einsehen. Sie darf nur nach dem tatsächlich gesendeten Beitrag urteilen,

womit Manipulationen der Redakteure nie aufgedeckt werden können.

Es gibt wohl in der Tat kei- nen freieren Beruf als den des Journalisten (zumindest in der Publikumspresse). Wir Ärzte sind dagegen wohl eher vogelfrei!

Dr. med. Henning Fischer, Scharnhorststraße 25, 32052 Herford

Chipkarte

Zu dem Beitrag „,Doktor-Hopping‘

nur zwischen den Arztgruppen“ von Dr. Harald Clade in Heft 11/1998:

Folgen begrenzen

Ihr Bericht läßt das struk- turelle Problem außer acht;

die klassischen Vorgaben ärztlichen Handelns werden weitgehend außer Kraft ge- setzt, wie zum Beispiel

„abwartendes Offenhalten“

(Braun) in der Allgemeinme- dizin, ebenso Stufendiagno- stik und Stufentherapie. Die fallbezogene Kommunikati- on der gemeinsam behan- delnden Kollegen ist erheb- lich reduziert worden.

Das Ergebnis ist: Im offe- nen Wettbewerb steigt jeder Arzt möglichst „hoch“ (auf der ihm zur Verfügung ste- henden Treppe) ein. Parallele Diagnostik, konkurrierende Therapien auf hohem Ko- stenniveau sind die Folge.

Jetzt sind wir aufgefordert, durch eine neu eingezogene Verwaltungsebene (das heißt jetzt Netz) diese Folgen zu begrenzen.

Dr. med. Dietmar Frerichs, Schützenstraße 2, 23843 Bad Oldesloe

Kardiologie

Hervorragend

J. R. Levick: Physiologie des Herz-Kreislauf-Systems.Ins Deutsche übersetzt von Dora Fi- scher-Barnicol und Horst Seller, Johann Ambrosius Barth Verlag, Hüthig Fachverlage, Heidelberg, Leipzig, 1998, VIII, 405 Seiten, gebunden, 98 DM

Herz-Kreislauf-Krankhei- ten stehen nach wie vor im Zentrum des Spektrums in- ternistischer und allgemein- ärztlicher Tätigkeit. Auch wenn der klinische Alltag we- nig Zeit zum Nachschlagen läßt, so besteht häufig der Bedarf, grundsätzliche Phä- nomene oder Funktionen nachzulesen. Gerade in der Kardiologie sind in den letz- ten Jahren viele neue patho- physiologische Befunde mit- geteilt worden, so zur Funkti- on des Endothels oder zur Steuerung der Herz- und Kreislauffunktion. Die Mono- graphie von Levick stellt eine recht aktuelle Übersicht zu al- len Phänomenen der Herz- Kreislauf-Physiologie dar.

In einer bestechenden Di- daktik werden die moleku- larbiologischen Grundlagen dargestellt, die elektrophysio- logischen Phänomene und die

hämodynamischen Abläufe der Herztätigkeit. Die aktuel- len Befunde zur Membran- und Rezeptorfunktion sind einprägsam erläutert ebenso wie die Regulation der Blut- gefäßweite. Reflexphänome- ne und technische Einzelhei- ten zur Meßmethodik vervoll- ständigen den Band wie das – wichtige – Glossar. Kritische Einwände sind nur schwer zu finden, einige Begriffe ent- sprechen nicht immer der deutschen klinischen Routine („Radionukleare Angiogra- phie“ oder „Radionukleid- Ventrikulographie“). Gele- gentlich wären ausführliche Hinweise zur klinischen Be- deutung wünschenswert.

Diese Anmerkungen schränken aber den Ge- brauch dieses ansonsten her- vorragenden Übersichtswer- kes nicht ein. Es ist für den Studenten, den praktischen Arzt wie auch für den Exper- ten auf dem Gebiet der Kreis- laufkrankheiten ein hilfrei- ches Werk. Selbst der invasiv tätige Kardiologe kann sich rasch über die physiologi- schen Grundlagen informie- ren. Ein Buch somit, das eine Lücke im deutschsprachigen Bereich füllt.

Herbert Löllgen, Remscheid

Rückenschule

Umfangreiche Information

Bernd Reinhardt: Die große Rückenschule: Sitzen – aber wie? Demeter Verlag im Spitta Verlag, Balingen, 1998, 147 Sei- ten, zahlreiche Farbfotos und Zeichnungen, kartoniert , 28 DM Das Buch ist nicht nur ei- ne Sammlung von Übungs- beispielen gegen Rückenbe- schwerden, vielmehr wird versucht, Einblicke in Anato- mie und Funktion der Wirbel- säule zu geben, mögliche Funktionsstörungen und Ver- schleißerscheinungen auf- zuzeigen. Das größte Pro- blem für Schädigungen der Wirbelsäule – das Sitzen – wird aus früher Sicht bis zu

heutigen Bildschirmarbeits- plätzen sehr ausführlich be- handelt. Zum Einsatz richti- ger Möbel wie Bett oder Schulbänke bis hin zum Krankheitsbild Osteoporose wird umfangreich und reich- lich bebildert informiert.

Ursula Petersen, Frechen

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