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Archiv "Generalisierte Angststörung: Hohe psychische und somatische Komorbidität" (29.04.2011)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 17

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29. April 2011 A 963 GENERALISIERTE ANGSTSTÖRUNG

Hohe psychische und somatische Komorbidität

Pregabalin, ein Antiepileptikum der neueren Generation, verhindert nicht nur

epileptische Anfälle, es lindert auch neuropathische Schmerzen und wirkt anxiolytisch.

D

ie Prävalenz der generalisier- ten Angststörung (GAD) ist nach epidemiologischen Untersu- chungen hoch. Trotzdem wird die Erkrankung relativ selten diagnosti- ziert, therapeutische Möglichkeiten somit oft nicht ausgeschöpft. Das klinische Erscheinungsbild der GAD beinhaltet alles beherrschende Be- fürchtungen und Sorgen, die mit ständiger Anspannung und allgemei - ner Übererregbarkeit einhergehen.

Die Patienten stellten sich in der Praxis aber meist mit ganz anderen Problemen vor, sagte Prof. Dr. med.

Peter Zwanzger (Münster). Vorran- gig klagten GAD-Patienten über kör- perliche Beschwerden, Schmerzen, Schlafstörungen und Depressionen.

Die Prävalenz nehme mit dem Alter deutlich zu, und die Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit könnten stark beeinträchtigt sein.

Erschwert wird die Diagnose der GAD durch die hohe Rate an Ko- morbiditäten. So leidet ein Großteil der Patienten an weiteren psychi - schen Erkrankungen wie andere Angststörungen (58 Prozent), af- fektive Störungen (72 Prozent), Major Depression (61 Prozent) oder Substanzmissbrauch/Abhängigkeit (34 Prozent). Darüber hinaus findet man aber auch eine deutlich erhöhte Rate an somatischer Komorbidität.

Dies betrifft unter anderem gastro - intestinale und kardiale Störungen sowie Migräne. Diabetiker, COPD- Patienten und Menschen mit chroni- schen Schmerzen haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an einer GAD zu erkranken. Vor allem bei älteren Patienten stelle die Multimorbidität häufig eine Herausforderung dar, meinte Zwanzger.

Welchen Stellenwert hat Prega- balin (Lyrica®,Firma Pfizer) bei der

Behandlung der GAD? In randomi- sierten Studien war Pregabalin in Tagesdosen von 300 bis 600 mg ei- nem Placebo deutlich überlegen, während die ebenfalls zugelassene Tagesdosis von 150 mg nur mäßig erfolgreich war. In Vergleichsstu - dien schnitt das Antikonvulsivum ebenso gut ab wie Venlafaxin und Alprazolam.

Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Bor- win Bandelow (Göttingen) stellte in Berlin eine nichtinterventionelle Be- obachtungsstudie (Common Practice Generalized Anxiety Lyrica Man - agement = CALM) mit 578 Patien- ten vor, die über vier Wochen mit Pregabalin behandelt wurden. Fast alle Patienten waren bereits vor - behandelt – überwiegend mit Opi- pramol, Benzodiazepinen oder Se - rotonin-Wiederaufnahmehemmern.

Unter Pregabalin gaben 90,4 Pro- zent der Patienten zumindest eine geringfügige, 56,6 Prozent eine star- ke bis sehr starke Besserung der Angst an. Auch zusätzliche beste- hende Schlafstörungen und Schmer- zen wurden positiv beeinflusst.

Die Therapie war im Allgemei- nen gut verträglich und wurde nur in 1,2 Prozent der Fälle wegen uner- wünschter Wirkungen abgebrochen.

Nach Bandelows Erfahrung lassen sich anfangs auftretende Probleme wie Sedierung und Schwindel meist durch eine langsame Aufdosierung vermeiden. Bei eingeschränkter Nierenfunktion muss allerdings die Dosis reduziert werden. ■

Maria Weiß

Symposium „GAD-Therapie im Spannungsfeld psychischer und somatischer Komorbiditäten“ in Berlin, unterstützt von Pfizer

Behandlung von ADHS bei Erwach- senen – Medikinet® adult der Firma Medice ist als erstes Arzneimittel mit dem Wirkstoff Methylphenidat zur Be- handlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/

Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Er- wachsenen zugelassen. Methylphenidat ist der medikamentöse Goldstandard in der Behandlung von ADHS bei Kindern und Jugendlichen. Medikinet adult ist nunmehr zur Therapie einer seit Kindes- alter fortbestehenden ADHS ab einem Alter von 18 Jahren indiziert, wenn sich andere therapeutische Maßnahmen al- lein als unzureichend erwiesen haben.

Lang wirksames Exenatide nur noch einmal pro Woche injizieren – Die Eu - ropäische Arzneimittelbehörde EMA hat

den lang wirksamen GLP-1-Rezeptor- agonisten Exenatide (Bydureon®, Lilly) als erstes Antidiabetikum zur einmal wöchentlichen Injektion zugelassen.

Bisher ist Exenatide als Byetta® zur zweimal täglichen Applikation auf dem Markt. Die Intervallverlängerung wurde möglich, indem der Wirkstoff in Micro - spheres eingeschlossen wurde. Die Zu- lassung erfolgte zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 in Kombination mit Metformin und/oder einem Sulfonyl- harnstoff beziehungsweise Metformin und/oder einem Glitazon. GLP-1-Rezep- toragonisten aktivieren den Glukagon- like-Peptide-1-Rezeptor, stimulieren die Insulinsekretion in der Bauchspeichel- drüse und unterdrücken die Glukagon- sekretion nach den Mahlzeiten. EB

KURZ INFORMIERT

P H A R M A

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