Japans Aufstieg
Anteil an der Wirtschaftsleistung der westlichen Industrieländer in%
Anteil am Export der westlichen Industrieländer in%
Binnen einer Generation zogen die Japaner mit ihrer wirtschaftlichen Gesamtleistung vorbei an Italien, an England, an Frankreich und an der Bundesrepublik Deutschland. Sie sind heute nach den USA die zweit- größte Wirtschaftsmacht des Westens. Sie erhöhten ih- ren Anteil am Gesamtexport der westlichen Industrielän- der binnen 30 Jahren von zwei auf zwölf Prozent und sind damit drittgrößter Welthändler nach den USA und der Bundesrepublik. Dieser Aufstieg ist um so bemerkens- werter, als der Zeitraum zwischen 1953 und 1983 einen Aufschwung der Weltproduktion und des Welthandels umschließt, wie es ihn noch nie zuvor gegeben hat.
Wenn die Japaner selbst in dieser Periode allgemeiner und schneller Expansion so viele ihrer Konkurrenten überholt haben, so zeugt das von einem geradezu atem- beraubenden Wachstum Globus
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Leserdienst:
Hinweise Anregungen
Eine Härte entsteht da- durch, daß der Gesetzge- ber fordert, daß eine Ver- mietung innerhalb von sechs Monaten nach An- schaffung oder Fertigstel- lung des Hauses vorge- nommen werden muß, da sonst die Nutzungswertbe- steuerung greift.
Ein weiterer Nachteil der Nutzungswertbesteuerung ist, daß die Inanspruchnah- me der degressiven Ab- schreibung nach § 7 Abs. 5 EStG entfällt, da nur die er- höhte Abschreibung nicht durch den Grundbetrag ab- gegolten ist.
Nun wäre es leicht, an nahe Angehörige eine Wohnung zu vermieten. Jedoch ist dies nicht ganz einfach. Ei- ne Vermietung an den Ehe- partner ist m. E. nicht mög- lich. Die Vermietung an Tochter, Sohn oder Eltern ist denkbar, jedoch muß vorausgesetzt werden, daß diese zu einer selbständi- gen Haushaltsführung fä- hig sind.
Nach der Auffassung der Finanzverwaltung wird der pauschale Nutzungswert von Beginn der Sechsmo- natsfrist an ermittelt. Dies ist nicht recht einzusehen, da derjenige, dem es ge- lingt, in der letzten Woche der Sechsmonatsfrist seine Wohnung zu vermieten, hier im Vorteil ist. Das Ver- mietungsrisiko wird voll dem Steuerpflichtigen auf- gebürdet. Es empfiehlt sich, im Zweifel die Räume an fremde Dritte unter der geplanten Miete zu vermie- ten. Die Miete muß ortsüb- lich sein, so daß zu große Abweichung von der orts- üblichen Miete die Gefahr in sich birgt, daß vom Fi- nanzamt die Nutzungswert- ermittlung gefordert wird.
Bei Angehörigen dürfte die Höhe der Miete von der Fi- nanzverwaltung in stärke- rem Maße überprüft wer- den.
Dr. Hans-Ulrich Lang, Steuerberater, Bonn
Verbesserte
Ertragslage in Sicht
Nach zwei eher mageren Jahren erwartet Boehrin- ger Mannheim GmbH ab 1983 wieder eine verbes- serte Ertragslage. Nach- dem sich 1981 der Jahres- überschuß auf insgesamt 16,5 Millionen DM fast halbiert hatte, schloß das Unternehmen auch 1982 mit einem rückläufigen Er- gebnis, und zwar mit 15,5 Millionen DM Überschuß, ab. Für 1983 werden wieder befriedigende Ergebnisse erwartet, nachdem sich das Unternehmen sowohl im In- als auch im Ausland konsolidiert hat.
Boehringer Mannheim hat sich von verlustbringenden oder „nicht ins Unterneh- menskonzept passenden"
Tochterunternehmen wie der schwedischen Clinicon AB, der schweizerischen Digital-Control und in Deutschland der Flarom (Nahrungsmittel), der Wi-
stra (feuerfeste Produkte) und der Minderheitsbeteili- gung der Stuttgarter Firma Ass (Spielkarten) getrennt.
Diese „Entschlackungs- kur" hat das Ergebnis 1982 nach Angaben der Firmen- leitung mit rund 80 Millio- nen DM an Abschreibun- gen auf Beteiligungen be- lastet.
Das Ergebnis vor Steuern kann, so die Erwartungen des Pharma-Konzernchefs Curt Engelhorn, voraus- sichtlich um 70 Millionen DM verbessert werden, was nach Steuerabzug ein um 30 Millionen DM verbesser- tes Nettoergebnis bedeu- ten würde. Das frühere gu- te Ertragsniveau der Firma wäre damit eingeholt. Der Umstrukturierungsprozeß würde damit abgeschlos- sen sein.
Bereits im vergangenen Jahr hat sich das Betriebs- ergebnis der Inlandsgrup- pe von Boehringer ver- schlechtert, weil die Preise den Kosten hinterherhin-
ken, wie anläßlich der „Bi- lanz"-Pressekonferenz am 6. Juni in Mannheim betont wurde. Der Umsatz der GmbH wuchs 1982 um 4,3 Prozent auf 1,098 Milliar- den DM. Die Inlandsgruppe setzte mit 1,264 Milliarden DM um 3,2 Prozent weniger um als 1981. Dieser Um- satzrückgang ist eine Folge des Verkaufs mehrerer
Tochtergesellschaften.
Vergleichbar gerechnet wurde eine Steigerung um 6,5 Prozent erreicht.
Für 1983 rechnet Finanz- chef Dr. Heinrich Hornef damit, daß die Umsatzent- wicklung des ersten Halb- jahres fortgesetzt wird, die ein Wachstum von 6,5 Pro- zent brachte. Der Export- anteil liegt mit wachsender Tendenz bei rund 41 Pro- zent (vergleichbar dem
Branchendurchschnitt). — Der Umsatz des Boehrin- ger-Konzerns sank welt- weit ebenfalls wegen des Verkaufs verschiedener Tochterunternehmen 1982 um 0,7 Prozent auf 1,725 Milliarden DM. Die US- Töchter trugen zum Um- satz mit 420 Millionen DM bei. Ein drastisches Sanie- rungsprogramm, daß die Veräußerung von Tochter- unternehmen auch in den USA und einem Beleg- schaftsabbau um 800 auf noch 2000 Beschäftigte umfaßte, hat zur Überwin- dung der Verlustsituation geführt. Erstmals seit 1978 sei im US-Geschäft wieder, wenn auch wenig, verdient worden, betonte Hornef.
Für die Zukunft erwartet die Geschäftsleitung wei- terhin einen rascheren Um- satzzuwachs im Bereich Diagnostica (Reagentien und Geräte) als im Arznei- mittelsektor. Der Umsatz- anteil der Diagnostica sei von 25 Prozent im Jahr 1975 auf jetzt 38 Prozent gestiegen und liegt damit nur noch wenige Prozent- punkte hinter den Thera- peutica (41 Prozent des Umsatzes). EB WIRTSCHAFT
122 Heft 49 vom 9. Dezember 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A