• Keine Ergebnisse gefunden

1 Schwere und leichte L¨ ocher

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Aktie "1 Schwere und leichte L¨ ocher"

Copied!
4
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Prof. B. Batlogg WS 2006/07

Ubungen zur Festk¨ ¨ orperphysik I L¨ osungen zu Serie 9

1 Schwere und leichte L¨ ocher

Ec Ev

m− m+

E

k

In Silizium und Germanium - wie auch in vielen anderen Halbleitern - kommen schwere und leichte L¨ocher vor. Diese Aufgabe stellt eine vereinfachte Version zur Absch¨atzung ihrer partiellen Konzentrationen dar. Analog zum einfachen ”Zwei-B¨ander Modell” schrei- ben wir mit C = 2(2π~2)3/2:

n = C(mn)32(kBT)32 exp

µ−Ec

kBT

p± = C(m±)32(kBT)32 exp

Ev−µ kBT

Mit der Neutralit¨atsbedingung finden wir:

n = p++p=p

= C(m

3 2

++m

3 2

)(kBT)32 exp

Ev−µ kBT

Somit gilt:

p± = m

3 2

±

m

3 2

++m

3 2

p

Die Neutralit¨atsbedingung verlangt weiter:

n2 =p2 =n·p=C2m

3

n2(m

3 2

++m

3 2

)(kBT)3exp

Ev−Ec

kBT

(2)

Daraus folgt mit Egap =Ec −Ev :

p = Cm

3

n4(m

3 2

++m

3 2

)12(kBT)32 exp

−Egap

2kBT

Damit erh¨alt man f¨ur die partiellen Konzentrationen der schweren und leichten L¨ocher

p± =Cm

3

n4 m

3 2

±

(m

3 2

++m

3 2

)12

(kBT)32 exp

−Egap

2kBT

Im Unterschied zu einem Halbleiter, der nur ein Minimum am Γ-Punkt besitzt, weist Ge acht energetisch ¨aquivalente Minima im Leitungsband auf (deren Besetzung nur zur H¨alfte in der ersten Brillouin-Zone liegt). Um die Situation von Germanium mit dem Halbleiter in dieser Aufgabe zu vergleichen, nehmen wir an, dass die Gesamtzahl der besetzten Zust¨ande (Ellipsoide) f¨ur beide gleich sei. Da bei Ge im Leitungsband ein h¨oherer Entartungsgrad (2·4 = 8) als im hier angenommenen Fall (2·1 = 2) vorliegt, bedeutet dies f¨ur Germanium, dass im thermischen Gleichgewicht das chemische Potential n¨aher an den Valenzb¨andern liegen muss als f¨ur den hier betrachteten Modell-Halbleiter. Dies kommt davon, dass die Zustandsdichte im Leitungsband durch die Entartung gr¨osser wird und damit die Fermifunktion energetisch nach unten verschoben werden muss, um p=n zu erf¨ullen.

2 Intrinsische Ladungstr¨ agerkonzentration

Die Zustandsdichten im Leitungs- bzw. Valenzband sind gegeben durch:

Dn,p(E) = V (2π)3

2

~2 32

(E−Ec,v)12(mn,p)32

wobei (mn)3(mp)3 das Produkt der Hauptachsenwerte des effektiven Massentensors des Leitungsbandes (Valenzbandes) darstellt:

(mn,p)3 =mn,p1mn,p2mn,p3

Um die totale Zustandsdichte zu berechnen, sind Informationen ¨uber die jeweilige Band- struktur n¨otig. F¨ur die Ladungstr¨agerkonzentration im thermischen Gleichgewicht gilt:

nc = 2

mnkBT 2π~2

3 2

exp

µ−Ec

kBT

pv = 2

mpkBT 2π~2

3 2

exp

Ev −µ kBT

und f¨ur die intrinsische Ladungstr¨agerkonzentration:

ni = pi =√ncpv

= 2(mnmp)34

kBT 2π~2

32

exp

Ev −Ec

2kBT

Um die totale Ladungstr¨agerkonzentration zu berechnen, sind wiederum Informationen uber die jeweilige Bandstruktur n¨otig.¨

(3)

Si:Bulk-Si hat 6 gleichwertige Minima im Leitungsband (”valley degeneracy”). Dies muss bei der Berechnung von Dn und nc ber¨ucksichtigt werden. Jedes Minimum bzw. dazu- geh¨orige Band tr¨agt denselben Anteil zu Dn(E) resp. nc bei. Die totale Zustandsdichte im Leitungsband ist somit gegeben durch:

Dn(E)tot = 6Dn(E)

und die totale Ladungstr¨agerkonzentration im Leitungsband durch:

ntotc = 6nc

Im Valenzband sieht die Situation etwas anders aus. Dieses setzt sich zusammen aus dem

”heavy-hole” und dem ”lighthole” Band. Diese haben ihre Maxima im Zonen-Zentrum.

Somit gilt:

Dp(E)tot = Dp,lh(E) +Dp,hh(E) ptotv = pv,lh+pv,hh

Schliesslich erh¨alt man die intrinsische Ladungstr¨agerkonzentration bei Raumtemperatur durch:

ni(300 K) = p

ntotc ptotv

= 2

kB300 K 2π~2

32 q

6(mn)32((mp,hh)32 + (mp,lh)32) exp

−EGap

2kB300 K

= 4.57·1015m3

GaAs: In GaAs gibt es nur ein Leitungsbandminimum (im Zonen-Zentrum) und somit gilt:

Dn(E)tot =Dn(E) ntotc =nc

Die Situation f¨ur das Valenzband ist dieselbe wie f¨ur Si. Die Zustandsdichte und die Ladungstr¨agerkonzentration sind somit gegeben durch:

Dp(E)tot =Dp,lh(E) +Dp,hh(E) ptotv =pv,lh+pv,hh

und die intrinsische Ladungstr¨agerkonzentration bei Raumtemperatur ist gegeben durch:

ni(300 K) = p

ntotc ptotv

= 2

kB300 K 2π~2

32 q

(mn)32((mp,hh)32 + (mp,lh)32) exp

−EGap

2kB300 K

= 2.611·1012m3 Man beachte: ni,Si≫ni,GaAs

(4)

3 Bohrsches Wasserstoffmodell f¨ ur St¨ orstellen in Halb- leitern und entartete Halbleiter

Die Zust¨ande der St¨orstellenelektronen k¨onnen in einer halbklassischen N¨aherung wie ein Wasserstoffatom in einem Medium mit Dielektrizit¨atskonstanteεbeschrieben werden. Der Grundzustand entspricht einem s-Zustand mit dem entsprechenden Bohr’schen Radius

a) Ionisationsenergie: Ei =E0m/(meε2); E0 = 13.6 eV; Ei = 0.659 meV

b) Radius der ersten Bohrschen Bahn: r1 =aBεme/m; aB = 0.529 ˚A; r1 = 642 ˚A c) Die Wellenfunktionen der St¨orstellen ¨uberlappen, falls der mittlere Abstand kleiner

als der erste Bohr’sche Durchmesser ist. Unter Annahme eines einfach kubischen Gitters f¨ur die St¨orstellen heisst das, dass die Konzentration an Tellur gr¨osser sein muss alsNDmin = (2r1)3. Dar1 = 642 ˚A folgt NDmin = 4.72·1014 cm3. St¨orbandlei- tung ist dann wichtig, wenn die Donatoren und Akzeptoren noch nicht wesentlich ionisiert sind, d.h. f¨ur kBT ≤Ei = 0.659 meV, also unterhalb T = 7.7 K.

F¨ur Silizium ergibt sich analog:

r1 =εme

mrBohr = 18.75 ˚A.

Und f¨ur die minimale St¨orstellenkonzentration erh¨alt man: NDmin >1.90·1019 cm3.

4 Maximal erreichbarer Widerstand von Ge bei Zim- mertemperatur

Nach dem Massenwirkungsgesetz kann bei gegebener Temperatur durch p-Dotierung die Konzentration der Elektronen im Leitungsband verringert werden; im Falle von Germa- nium werden damit Ladungstr¨ager mit einer h¨oheren Beweglichkeit (Elektronen) durch solche mit einer tieferen Beweglichkeit (L¨ocher) ersetzt, was die Leitf¨ahigkeitσ verringert:

∂σ

∂p = 0 = −bn

n2i

p2 +bp ⇒pmax=ni

bn

bp

1 2

Beachten Sie, dass die 2. Ableitung ∂p2σ2 positiv ist, das heisst, das gefundene Extremum ist ein Minimum. Daraus folgt f¨ur σmin:

σmin

e = bnn2i

ni(bn/bp)12 +ni(bn/bp)12bp = 2ni(bnbp)12 F¨ur reines Germanium ist

σi

e = ni(bn+bp) ρmax

ρi = σi

σmin

= (bn+bp)/(2(bnbp)12) Numerisch: bn/bp = 2.11,ρmaxi = 1.07, somit: ρmax= 61 Ωcm.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Selbstverständlich ist auch die Minderwertig- keit [2] der Kinder nicht allein durch die schädliche Wirkung des Alkohols auf die Keime [3] bedingt, sondern es spielen dabei

Auch hier bleibt die Frage, was eigentlich männlich sei, zuletzt im Raum stehen, aber doch nicht ohne daß einige vertraute Vorurteile behutsam in die Mottenkiste ab- gelegt

beide Retroreflektoren gleichzeitig (b), während die anderen Komponenten des Interferometers mit dem Gehäuse verbunden sind, lässt sich der lokale Schwere gradient bestimmen,

Der Spin ˆ σ selbst vertauscht wegen dem Spin-Bahn-Term nicht mit dem Hamiltonope- rator, deshalb sind die Spineigenzust¨ ande nicht mehr identisch zu den Energieeigen- zust¨

Auf dem einen Schenkel wählen wir einen belie- bigen Punkt P 0 und ergänzen zu einer Zickzacklinie der Seitenlänge 1 gemäß Abbil- dung 10.. 10: Winkel und Zickzacklinie

Wir sehen, dass sich ein gewisses Grundmuster modulo 4 wiederholt... Im Folgenden noch einige größere Werte

Das derzeit gr¨ osste Schwarze Loch: OJ287 (18 Milliarden

Daniel Grumiller — Schwarze L¨ ocher und Zahlentheorie Schwarze L¨ ocher 7/20.. Definitionen eines Schwarzen Lochs Ein Schwarzes Loch ist?. 1783 ein Stern mit Fluchtgeschwindigkeit