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Faunistische Untersuchungen zum Artenschutz. Bebauungs-Plan Nr Gasag-Gelände Berlin

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Academic year: 2022

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Faunistische Untersuchungen zum Artenschutz

Endbericht

zum Projekt

Bebauungs-Plan Nr. 7-29 Gasag-Gelände Berlin

im Auftrag von

Fugmann Janotta Belziger Straße 25 10823 Berlin

November 2008

Ökoplan - Institut für ökologische Planungshilfe

Hochkirchstr. 8 10829 Berlin

Tel.: 030-4621765 / Fax: 030-46065420 oekoplan-brandenburg@t-online.de

(2)

Bearbeitung

Projektleitung: Dipl. Biol. Thomas Tillmann Fledermäuse: Dipl. Biol. Kerstin Pankoke Avifauna, Reptilien: Dipl.-Biol. Michael Kruse

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INHALTSVERZEICHNIS

Seite

1 Einleitung... 1

2 Methodisches Vorgehen... 1

2.1 Methodik Avifauna-Erfassung... 1

2.2 Methodik Fledermaus-Erfassung... 2

2.3 Methodik Reptilien-Erfassung... 3

3 Ergebnisse... 4

3.1 Kurzbeschreibung des Untersuchungsgebietes... 4

3.2 Avifauna... 4

3.2.1 Beschreibung der erfassten Avifauna ... 4

3.2.2 Beschreibung wertgebender/ planungsrelevanter Brutvogelarten und ihrer Vorkommen im Untersuchungsraum ... 5

3.2.3 Avifaunistische Bewertung des Untersuchungsraums... 6

3.2.4 Einschätzung von möglichen Beeinträchtigungen der Avifauna durch das Bauvorhaben auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse ... 6

3.3 Fledermäuse... 8

3.3.1 Übersicht über die erfassten Fledermäuse ... 8

3.3.2 Beschreibung der Fledermäuse und ihrer Vorkommen (Aktivitäten) im Untersuchungsraum... 10

3.3.3 Beschreibung und Bewertung der Funktionsräume der Fledermäuse ... 12

3.3.4 Einschätzung von möglichen Beeinträchtigungen der Fledermaus-Fauna durch das Bauvorhaben auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse .. 15

3.4 Reptilien... 16

3.4.1 Reptilien-Vorkommen im Untersuchungsgebiet... 16

4 Verwendete Literatur... 17

TABELLENVERZEICHNIS

Tab. 1: Vogel-Vorkommen (Brutvogel-Kartierung) im Untersuchungsgebiet... 4

Tab. 2: Begehungstermine der Fledermauserfassung und Witterung ... 8

Tab. 3: Fledermaus-Nachweise im Untersuchungsgebiet, deren Gefährdungsgrad und Schutzstatus... 9

Tab. 4: Fledermausnachweise pro Untersuchungsnacht... 10

(4)

1 Einleitung

Im Rahmen der Planungen zum Bebauungsplan Nr. 7-29 (GASAG-Gelände Berlin) wurden im Jahr 2008 faunistische Untersuchungen durchgeführt.

Die Untersuchungen wurden im Frühjahr, Sommer und Herbst 2008 durchgeführt und umfassen folgende Tiergruppen:

- Erfassung der Avifauna (Brutvögel) - Erfassung der Reptilien

- Erfassung der Fledermäuse

Im vorliegenden Bericht werden die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen textlich dargestellt.

2 Methodisches Vorgehen

2.1 Methodik Avifauna-Erfassung

Zur avifaunistischen Landschaftsbewertung sowie zur Erfassung der europarechtlich und/ oder streng geschützten Arten erfolgte eine halbquantitative, flächendeckende Erfassung aller Brutvogelarten (Punktkartierung).

Die einzelnen Arten wurden anhand von brutvogeltypischen Verhaltensweisen, wie Reviergesang, Nestbau, Fütterung etc., die es erlauben, von einer Reproduktion dieser Arten im Untersuchungsgebiet auszugehen, erfasst. Außerdem wurden Nachweise innerhalb der Brutperioden der einzelnen Arten im „richtigen“ Habitat als Brutvorkommen gewertet. Dabei wurden zum Ausschluss von Durchzüglern nur Beobachtungen nach den bei SÜDBECK et al.

(2005) für jede Art vorgeschlagenen Terminen als Brutzeitbeobachtungen gewertet. Während der Kartierung beobachtete Durchzügler, Nahrungsgäste sowie das Gebiet überfliegende Arten wurden gleichfalls vermerkt und in den Kartierunterlagen als solche gekennzeichnet. Der Kartierer ging die gesamte Fläche dergestalt ab, dass alle Teilbereiche der Gesamtfläche eingesehen bzw. auf singende Vögel verhört werden konnten.

Zur Erfassung von Spechten und Eulen (insbesondere der streng geschützten Arten) wurde eine jahreszeitliche Frühbegehung, zur Erfassung von dämmerungs- und nachtaktiven Arten eine selektive (in geeigneten Biotopen) Abend-/ Nachtbegehung durchgeführt. Bei diesen Begehungen wurden Klangattrappen eingesetzt.

In den Monaten April bis Juni wurden insgesamt 5 Begehungen jeweils morgens durchgeführt.

Sowohl bei der Nachtbegehung als auch bei der ersten Begehung wurden Klangattrappen zum Nachweis schwer zu erfassender Arten, wie z.B. Spechte eingesetzt.

Alle Beobachtungen wurden mittels standardisierter Abkürzungen in Feldkarten des Gebietes eingetragen (SÜDBECK et al. 2005)

Alle Beobachtungen wurden jeweils einer der folgenden Statusangaben zugeordnet:

- Bv = Brutvogel - Ng = Nahrungsgast - Gv = Gastvogel - Dz = Durchzügler - Üf = Überflug

(5)

2.2 Methodik Fledermaus-Erfassung

Auf der Grundlage einer Vorort-Begehung wurde eine selektive Suche nach Winterquartieren, Wochenstuben, Zwischen- und Paarungsquartieren in Bäumen und den Gebäuden durchgeführt. Weiterhin wurden die streng geschützten Fledermausarten im Bereich des gesamten Untersuchungsgebietes erfasst. Es erfolgte ein Nachweis der Vorkommen und der Flugaktivitäten mittels Bat-Detektoren. Soweit möglich erfolgte die Determination auf Artniveau über Frequenzanalyse und Flugverhalten bzw. nach Geländekriterien. Aus Verhalten und Flugrichtung kann auf das Vorhandensein und die Lage vorhandener Quartiere geschlossen werden. Potenzielle Räume von Wochenstuben, Sommer- und Winterquartieren wurden, wenn nachgewiesen, dargestellt. Raumbeziehungen zu den Jagdhabitaten („Flugstraßen“) wurden ebenfalls soweit möglich dargestellt. Weiterhin erfolgte eine Recherche von Daten zu Fledermaus-Quartieren oder sonstigen Nachweisen. Die Fledermaus-Erfassung mit Bat- Detektor wurde im Rahmen von 5 Begehungen im Zeitraum Mai bis September durchgeführt.

Detektor-Methode

Die Begehungen begannen jeweils in der frühen Dämmerung, um auch den Ausflug der

„frühesten” Fledermausarten zu erfassen und endeten am frühen Morgen, jeweils mit einer Unterbrechung während des nächtlichen Aktivitätsminimums. Die morgendliche Dämmerung eignet sich besonders zur Ermittlung von Quartieren (Schwärmverhalten). Bei der Suche nach Fledermausaktivitäten (jagende oder durchfliegende Tiere) ist die Punkt- und die Transekt- Kartierung entlang von Leitstrukturen angewandt worden. Die Strecken wurden zu Fuß abgegangen.

Soweit möglich, erfolgte die Artbestimmung zusätzlich zum Abhören der Rufe mittels Detektor (Pettersson D 240x, Pettersson D 230) auch durch Sichtbeobachtungen (z. T. unter Einsatz eines lichtstarken Halogen-Handscheinwerfers) des Flug- und Jagdverhaltens sowie weiterer artspezifischer Merkmale. Im Suchflug sind die Ortungslaute der Fledermäuse meist artspezifisch, so dass aufgrund von Ruf und Sichtung mit einigen Einschränkungen die Art zu identifizieren ist. Echoortungs-, Flug- und Jagdverhalten sowie die Flugmorphologie bilden einen funktionalen Komplex und können deshalb nur im Zusammenhang zueinander und zur jeweiligen Flugumgebung interpretiert werden. In geeigneten Situationen wurden Aufnahmen von zeitgedehnten Fledermausrufen auf einem digitalen Aufnahmegerät getätigt. Diese wurden mit Hilfe des BatSound Analyse-Programms auf dem PC ausgewertet und dienen der Absicherung einzelner Artansprachen (vgl. SKIBA 2003).

Die Wahrscheinlichkeit der Erfassung und die Sicherheit der Artbestimmung mittels Fledermaus-Detektor hängt von der Lautstärke und Charakteristik der Ortungsrufe der einzelnen Arten ab (AHLÉN 1990, LIMPENS & ROSCHEN 1995). Bei den Arten der Gattung Myotis sind genaue Artbestimmungen oft schwierig oder sogar unmöglich, weil die Tiere sehr ähnliche Rufe haben (SKIBA 2003) und wegen ihrer umherstreifenden Jagdweise in vielen Fällen nur kurz gehört werden können. Langohren sind bei Detektoruntersuchungen meist unterrepräsentiert aufgrund ihrer leisen Rufe, die nur auf wenige Meter zu hören sind.

Es muss darauf hingewiesen werden, dass generell die tatsächliche Anzahl der Tiere, die ein bestimmtes Jagdgebiet oder eine Flugroute im Laufe des Untersuchungszeitraums nutzen, aus methodischen Gründen nicht genau zu bestimmen ist. Eine Individualerkennung per Detektor ist nicht möglich und so kann nicht immer festgestellt werden, ob eine Fledermaus mehrere Male an einem Ort jagte, oder ob es sich dabei um mehrere Tiere handelte, es sei denn Sichtbeobachtungen konnten bei der Detektorarbeit hinzugezogen werden.

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2.3 Methodik Reptilien-Erfassung

Im gesamten Untersuchungsgebiet erfolgte die gezielte Suche nach Reptilien, insbesondere nach der streng geschützten Zauneidechse. Der Nachweis der Reptilien erfolgte über Beobachtung bzw. Handfang an Sonnplätzen, durch Absuchen von Versteckplätzen z. B. durch Umdrehen von Steinen, Holzstücken und sonstigen deckungsgebenden Gegenständen sowie durch das Auslegen von Reptilienblechen bzw. -brettern. Die Kartierung in geeigneten Habitaten umfasste drei Begehungen, die bei günstiger Witterung und Tageszeit zwischen Mai und Juli durchgeführt wurden. Funktionseinheiten, ggf. einschließlich der Wanderungsbereiche, wurden auf der Grundlage der vorliegenden Biotoptypenkartierung abgegrenzt und im Gelände überprüft.

(7)

3 Ergebnisse

3.1 Kurzbeschreibung des Untersuchungsgebietes

Das Untersuchungsgebiet umfasst zwei Teilbereiche, die nördlich und südlich des S-Bahn- Rings liegen. Der nördliche Bereich besteht aus dem sog. Gasag-Gelände sowie den südlich an die Torgauer Straße angrenzenden Böschungen. Im Südteil befinden sich innerhalb des Untersuchungsgebietes ein Hundeauslauf-Gelände, ein vollständig versiegelter Spiel-/

Sportplatz, Teile gewerblich genutzter Grundstücke sowie eine Grünfläche mit Südexposition.

Der Südrand umfasst einen Teil der Friedrich-Gerlach-Brücke, die den Sachsendamm über den unausgebauten Autobahnausläufer führt (Brache). Insgesamt betrachtet, wird das Untersuchungsgebiet stark durch seine innerstädtische Lage und die anthropogenen Nutzungen geprägt. Eine Durchgrünung des Geländes mit Bäumen und Sträuchern ist nur gering ausgebildet. Lediglich in Randbereichen und im Zentrum des Gasag-Geländes sind (höherwüchsige) Baumbestände vorhanden.

3.2 Avifauna

3.2.1 Beschreibung der erfassten Avifauna

Insgesamt wurden im Rahmen der 2008 durchgeführten Kartierung 23 Vogelarten im Untersuchungsraum nachgewiesen. Davon sind 19 Arten Brutvögel im Gebiet. Als Nahrungsgast konnten sechs Arten und als Durchzügler eine Art festgestellt werden. Der Kategorie Überflug wurden vier Arten zugeordnet.

Mit Girlitz und Dorngrasmücke konnten nur zwei Arten der Roten Liste der Brutvögel Berlins gefunden werden. Beide stehen auf der Vorwarnliste. Gartenrotschwanz und Haussperling sind zudem auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands aufgeführt. Hinzu kommt noch der Mauersegler, der ebenfalls in Deutschland auf der Vorwarnliste steht, im Gebiet jedoch nur als Nahrungsgast auftrat.

Folgende Vogelarten wurden im Untersuchungsgebiet während der Brutvogel-Kartierung im Jahre 2008 nachgewiesen (vgl. Karte zur Brutvogelkartierung):

Tab. 1: Vogel-Vorkommen (Brutvogel-Kartierung) im Untersuchungsgebiet Deutscher Name Wissenschaftl. Name RLB

2003 RLD

2008 VSch-RL

Anh. I SG BP DZ NG ÜF

Amsel Turdus merula - - - - 4 4

Blaumeise Parus caeruleus - - - - 8

Buchfink Fringilla coelebs - - - - 1

Dorngrasmücke Sylvia communis V - - - 1

Elster Pica pica - - - - 1

Fitis Phylloscopus trochilus - - - - 2

Gartenbaumläufer Certhia brachydactyla - - - - 5

Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus - V - - 1 1

Girlitz Serinus serinus V - - - 4

Graureiher Ardea cinerea - - - - 1

Grünfink Carduelis chloris - - - - 10 1

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Deutscher Name Wissenschaftl. Name RLB 2003 RLD

2008 VSch-RL

Anh. I SG BP DZ NG ÜF

Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros - - - - 5

Haussperling Passer domesticus - V - - 54

Kohlmeise Parus major - - - - 6

Mauersegler Apus apus - V - - 3

Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla - - - - 4

Nachtigall Luscinia megarhynchos - - - - 1

Nebelkrähe Corvus cornix - - - - 3 3

Ringeltaube Columba palumbus - - - - 5 1

Star Sturnus vulgaris - - - - 1

Stieglitz Carduelis carduelis - - - - 2 1

Straßentaube Columba livia

forma domestica - III - - 2 1

Zilpzalp Phylloscopus collybita - - - - 1

Legende:

RLD = Rote Liste Deutschland (SÜDBECK et al. 2008) RLB = Rote Liste Berlin (WITT 2003)

VSchRL Anh. I = Art ist in Anhang I der EG-Vogelschutzrichtlinie aufgeführt SG = Streng geschützte Art nach § 10 BNatSchG

BP = Brutpaare, Dz = Durchzügler, Ng = Nahrungsgast, Üf = Überflug

1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, R = Art mit geographischer Restriktion, extrem selten, V = Vorwarnliste, III = Neozoen

3.2.2 Beschreibung wertgebender/ planungsrelevanter Brutvogelarten und ihrer Vorkommen im Untersuchungsraum

Im Folgenden werden die wertbestimmenden/ planungsrelevanten Arten hinsichtlich ihrer autökologischen Ansprüche und ihr Vorkommen im Untersuchungsgebiet beschrieben. Hierzu werden die Brutvögel gerechnet, die entweder in der Roten Liste von Berlin oder von Deutschland mindestens in der Vorwarnliste aufgeführt werden (WITT 2003, SÜDBECK et al.

2008) und/ oder nach § 10 BNatSchG streng geschützt sind.

Dorngrasmücke (Sylvia communis)

Die Dorngrasmücke besiedelt trockene Gebüsch- und Heckenlandschaften, häufig in ruderalen Kleinstflächen in der offenen Landschaft sowie u.a. an Feldrainen, Grabenrändern, Böschungen an Verkehrswegen. Die Art fehlt in geschlossenen Wäldern und im Inneren von Städten. Die Nestanlage erfolgt variabel, in niederen Dornsträuchern, Stauden, Brennnesseln sowie in mit Gras durchsetztem Gestrüpp. In Berlin wird der Bestand der Art auf 500 bis 800 Brutpaare geschätzt. Die Dorngrasmücke kommt mit einem Brutpaar nördlich, außerhalb des Untersuchungsgebietes vor.

Girlitz (Serinus serinus)

Der Girlitz besiedelt halboffene mosaikartig gegliederte Landschaften (wie z.B. Auwälder) mit lockerem Baumbestand, Gebüschgruppen und Flächen mit niedriger Vegetation mit im Sommer samentragender Staudenschicht. Bevorzugt werden klimatisch begünstigte bzw. geschützte Teilräume vielfach in der Nähe menschlicher (dörflicher) Siedlungen im Bereich von z. B.

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Kleingartengebieten. Die Nestanlage erfolgt in Sträuchern, auf Bäumen und in Rankenpflanzen mit Sichtschutz (< 1 – 10 m Bodenhöhe) sowie bevorzugt in Obstbäumen und Zierkoniferen. In Berlin wird der Bestand lt. WITT (2003) auf 600 bis 1.000 Brutpaare geschätzt. Im Untersuchungsgebiet wurde die Art mit 4 Paaren, zwei im südlichen und zwei im nördlichen Teil, jeweils im Bereich von Gebäuden nachgewiesen.

Haussperling (Passer domesticus)

Der Haussperling besiedelt menschliche Siedlungen aller Art, insofern genügend Nischen oder Höhlungen im Mauerwerk vorhanden sind. Die Art nistet bevorzugt in Kolonien. Brutstandorte werden von Individuen der genannten Art zumindest teilweise mehrmalig genutzt. Der Aktionsradius um den Brutstandort kann bis zu 2 km betragen. In Berlin liegt der Bestand zwischen 100.000 und 200.000 Brutpaaren. Im Untersuchungsgebiet ist der Haussperling mit dem Vorkommen von 54 Brutpaaren ein sehr häufiger Brutvogel. Die Art findet im Gebiet einerseits in den verbliebenen dichten Hecken und Gebüschen und andererseits insbesondere an den Gebäuden ideale Strukturen für den Nestbau. Insbesondere an den Gebäuden auf dem eigentlichen Gasag-Gelände finden sich viele Unterschlupfmöglichkeiten für die Art.

Gebäudebrüter

Als weitere, insbesondere hinsichtlich des Artenschutzes planungsrelevante Arten kommen die als gebäudebrütende Arten Hausrotschwanz, Nebelkrähe, Ringeltaube und Straßentaube im Untersuchungsgebiet vor.

3.2.3 Avifaunistische Bewertung des Untersuchungsraums

Zusammenfassend betrachtet kommen im Gebiet überwiegend typische und häufige Arten der Siedlungsbereiche vor. Die Bedeutung für die Avifauna wird aufgrund der Vorkommen als mittelwertig eingestuft. Insbesondere im südlichen Teil liegt zudem eine starke Störung der Avifauna durch die Hundeauslauffläche vor.

3.2.4 Einschätzung von möglichen Beeinträchtigungen der Avifauna durch das Bauvorhaben auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse

Durch die geplante Bebauung des Untersuchungsgebietes zu erwartende Wirkprozesse werden insbesondere verursacht durch direkte Inanspruchnahme von Habitaten sowie Störungen bestehend aus Lärm und optischen Störungen. Die genannten Wirkungen können sich in verschiedener Hinsicht negativ auf die Avifauna auswirken.

Zu den empfindlichsten Bereichen im Untersuchungsgebiet zählen generell die Landschaftsteile, die gefährdete Arten bzw. eine hohe Dichte an Brutpaaren aufweisen.

Die durch die geplante Bebauung ausgelösten Wirkprozesse und Wirkprozesskomplexe sowie die diesbezüglichen Empfindlichkeiten der Avifauna werden im Folgenden erläutert.

Nachhaltige Flächeninanspruchnahme

Auswirkungen werden durch dauerhafte Flächeninanspruchnahmen (anlagebedingt aufgrund des Abriss und der Errichtung von Gebäuden, Straßen usw.) hervorgerufen. Sie führen zu einem direkten Verlust oder zu einem Funktionsverlust von Flächen. Es können somit Brutplätze, Teile von Revieren oder Nahrungshabitate verloren gehen. Die Erheblichkeit der Beeinträchtigungen ist auch abhängig von der Seltenheit und Gefährdung der Arten. Im Zuge der Maßnahmen für den B-Plan wird der südliche Teil als Lebensraum der Vogelarten nahezu

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vollständig entfallen. Im nördlichen Teil ist der Abriss, Umbau und Neubau von Gebäuden geplant. Hierdurch können Neststandorte der vorkommenden Arten verloren gehen.

Hier sind vor allem Haussperling, Hausrotschwanz und Girlitz hervorzuheben.

Lärmimmissionen

Lärmimmissionen entstehen durch den Abriss der bestehenden Gebäude und die Anlage und den Betrieb der zu errichteten Gebäude.

Durch Verlärmung kann es zu Verschiebungen im avifaunistischen Arteninventar kommen, besonders störungsempfindliche Vogelarten werden verdrängt. Dies gilt insbesondere auch für solche Arten, die durch Beunruhigungen nicht nur in ihrer Verbreitung eingeschränkt werden, sondern auch in der Ausnutzung ansonsten optimaler Biotope behindert werden. Wirkungen auf Vögel aufgrund verschiedener Lärmquellen sind hinreichend dokumentiert (u.a. GRUBB 1978, JÄNICKE & STORK 1979, KÜSTERS & VAN RADEN 1986, 1987, PLATTEEUW 1986, BROWN &

MATHERS 1988, ELLIS et al 1991, BORCHERT 1993, GARNIEL et al. 2007) Eine zusammenfassende Darstellung findet sich u.a. bei MACZEY & BOYE (1995).

Störeffekte, bedingt durch Lärmemissionen, treten flächendeckend in der Umgebung der zu bebauenden Bereiche auf. Als besonders lärmempfindlich ist keine der nachgewiesenen Arten einzustufen.

Optische Störungen

Zusätzlich zu den durch Lärm ausgelösten Störungen üben Menschen auf Baustellen sowie Baugeräte, wie Bagger und vorbeifahrende Fahrzeuge, eine Scheuchwirkung auf Tiere aus.

Diese lassen sich von den akustischen Beeinträchtigungen nur schwer trennen. Des Weiteren wirken optische Störungen entsprechend der unterschiedlichen Ansprüche der Lebewesen an ihre Umwelt sehr artspezifisch. Im Allgemeinen ist während der Dämmerungs- und Nachtstunden durch Lichteinwirkungen von einer Störung auszugehen. Durch diese Lichtreize können dämmerungs- und nachtaktive Tiere beeinträchtigt werden.

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3.3 Fledermäuse

Fledermäuse erfahren in den letzten Jahren eine zunehmende Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Aufgrund der starken Gefährdung und der Indikatoreigenschaften dieser bedrohten Tierartengruppe werden Fledermäuse auch zunehmend in der Naturschutz- und Eingriffsplanung berücksichtigt. (BRINKMANN et al. 1996, BRINKMANN 2000).

Alle in Berlin vorkommenden Fledermäuse gelten nach der „Roten Liste und Gesamtartenliste der Säugetiere (Mammalia) von Berlin“ als gefährdet oder stark gefährdet beziehungsweise als extrem selten. Zwei Arten sind nicht einstufbar, die Mopsfledermaus wird als ausgestorben oder verschollen angegeben (KLAWITTER et al. 2005). Als wesentliche Ursache des Bestandsrückgangs wird zum einen der Verlust geeigneter Lebensräume (Jagdgebiete, Quartiere und Flugrouten) angesehen. Eine andere Gefährdungsursache stellt die Belastung der Individuen über die Nahrungskette durch Rückstände von Pestiziden dar. Fledermäuse stehen unter nationalem wie internationalem Schutz. Sie zählen nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu den streng geschützten Tierarten (§ 10 BNatSchG in Verbindung mit der FFH-Richtlinie und der BArtSchV). Auch weitere internationale Vereinbarungen wie z. B.

EUROBATS und die Bonner Konvention mit einem Regionalabkommen zum Schutz der Fledermäuse verpflichten die Bundesrepublik Deutschland, Schutzmaßnahmen für die bedrohten Fledermäuse zu ergreifen.

Die fünf im Gebiet durchgeführten Begehungen fanden zu den in der folgenden Tabelle aufgelisteten Terminen und Witterungen statt.

Tab. 2: Begehungstermine der Fledermauserfassung und Witterung Datum Zeitrahmen Temperatur bei Ausflug und morgens, Witterung 16.05.08 20.45 – 0.30

3.30 - 5.00

19°C – 17°C (0.30) - 15°C, bewölkt, vereinzelt leichter Nieselregen, kaum windig, milde Nacht

14.06.08 21.15 – 1.00 3.00 – 4.30

13°C – 11°C (23.30) – 11°C (3.15) – 9°C, klar bis diesig, leicht windig

11.08.08 21.10 – 0.30 3.45 – 5.30

22°C – 18°C, zunehmende Bewölkung, windstill, ab 0.00 bis morgens wiederholter leichter Nieselregen, mild

06.09.08 22.15 – 0.30 4.45 – 6.00

20°C – 19°C (0.30) – 16°C – 17°C, abends Regenschauer bis ca.

22.00, danach vereinzelt, windstill, sehr mild

30.09.08 18.30 – 23.00 12°C – 11°C, Nieselregen bis ca. 20.00, danach weitgehend trocken, zum Teil leicht böiger Wind

3.3.1 Übersicht über die erfassten Fledermäuse

Im Untersuchungsgebiet wurden während der fünf Begehungen insgesamt fünf Fledermausarten nachgewiesen (vgl. Karte, Anhang). Alle Arten außer dem Kleinabendsegler gelten in Berlin nach der Roten Liste als gefährdet. Der Kleinabendsegler wird als extrem selten angegeben und wurde im Gebiet nur wenige Male im Herbst im Transferflug registriert.

Insgesamt betrachtet wurden im Sommer nur sehr geringe Aktivitäten festgestellt. Das änderte sich im Herbst, wo höhere Kontaktzahlen im August vor allem durch den Großen Abendsegler hervorgerufen wurden. Im Herbst kam auch die Rauhhautfledermaus hinzu, eine Art, die weite Distanzen während des Zuges zurücklegt. Auch Balzaktivitäten der Zwergfledermaus, der am häufigsten nachgewiesenen Art, wurden beobachtet. Die Breitflügelfledermaus war sowohl im Sommer als auch im Herbst präsent.

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Die in der folgenden Tabelle gelisteten Fledermaus-Arten wurden im Rahmen dieser Kartierung im Jahr 2008 innerhalb des Untersuchungsgebietes erfasst.

Tab. 3: Fledermaus-Nachweise im Untersuchungsgebiet, deren Gefährdungsgrad und Schutzstatus

Art RLB RLBB RLD SGA FFH-RL

Pipistrellus pipistrellus Zwergfledermaus 3 P - §§ IV

Pipistrellus nathusii Rauhhautfledermaus 3 3 G §§ IV

Eptesicus serotinus Breitflügelfledermaus 3 3 V §§ IV

Nyctalus noctula Großer Abendsegler 3 3 3 §§ IV

Nyctalus leisleri Kleinabendsegler R 2 G §§ IV

Legende:

Einstufung für Rote Liste Berlin (RLB) nach KLAWITTER et al. (2005), für die Rote Liste Brandenburg (RLBB) nach DOLCH et al.

(1992) und für die Rote Liste Deutschland (RLD) nach BINOT (1998):

0 Ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet

G Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt

R extrem seltene Arten u. Arten mit geographischer Restriktion V bzw. P Vorwarnliste

D Daten defizitär, Einstufung unmöglich Streng geschützte Arten nach BNatSchG (SGA):

§§ Streng geschützte und im Sinne des BNatSchG vom Aussterben bedrohte Art FFH-Richtlinie (FFH-RL) Anhang II / IV:

Anhang II: Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen

Anhang IV: Streng zu schützende Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse

Ergebnis der Datenrecherche

Zusätzlich zur Kartierung wurde im November 2008 eine Datenanfrage beim Sachgebiet Artenschutz der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin unternommen. Aus dem Untersuchungsgebiet selbst liegen keine Fledermausdaten vor. In einem Umkreis von 3 km ist das in 1,85 km Entfernung im NO befindliche Nationaldenkmal auf dem Kreuzberg als Fledermausquartier bekannt. Im Jahr 1996 wurde der Bestand anhand des herbstlichen Quartiererkundungsverhaltens als bedeutendes Quartier für Wasser- und Fransenfledermäuse eingestuft. Der Sockel des Denkmals wird als Winterquartier von Fransen-, Wasser- und Breitflügelfledermaus genutzt. In den letzten Jahren haben die Zählungen ergeben, dass nur noch wenige Tiere hier überwintern (bei der letzten Zählung 2007 waren 4 Fransenfledermäuse anwesend). Weitere Quartiere insbesondere von Zwergfledermäusen dürften im Rahmen von Befreiungsverfahren bekannt geworden sein, eine GIS-Abfrage ist hier leider nicht möglich.

Außerdem wurden auf dem Gasag-Gelände Sicherheitsbedienstete, die nachts und in der Morgendämmerung regelmäßig das Gelände abgehen, nach ihren Beobachtungen befragt. Ein langjähriger Mitarbeiter hatte auf diesem Gelände noch keine entsprechenden Sichtungen gemacht. Ein weiterer kurzfristiger Mitarbeiter teilte mit, dass ca. 4 Tage vor der Juni-Begehung ein kleines Tier morgens an eine Lamellenöffnung an der Nordseite von Haus 3 flog und dort verschwand. Er nimmt an, dass es sich um eine Fledermaus handelte. Eine Ausflugskontrolle bei der Junibegehung hat kein entsprechendes Ergebnis erbracht.

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Ein Besucher des Hundeauslaufgeländes berichtet, dass er hier ca. 3 – 4 Fledermäuse gleichzeitig beobachtet hatte, ein anderer regelmäßiger Besucher hatte keine Beobachtungen gemacht.

3.3.2 Beschreibung der Fledermäuse und ihrer Vorkommen (Aktivitäten) im Untersuchungsraum

Einen Überblick über die Nachweishäufigkeiten der einzelnen Arten und die Verteilung über die fünf Begehungen gibt die nachfolgende Tabelle.

Tab. 4: Fledermausnachweise pro Untersuchungsnacht

Datum Zw Ra Br Ab Kl

16.05.08 5 - 1 - - 6

14.06.08 2 1 cf.* - - - 3

11.08.08 9 + 2 S - 5 17 2 33

06.09.08 11 + 3 S 3 2 2 1 19

30.09.08 2 1

1cf.

- - - 4

Summe 29 4

2 cf.

8 19 3 65

Legende:

Zahlen = Anzahl der Fledermaus-Nachweise durch Ultraschall ggf. kombiniert mit Sicht- beobachtung der jeweiligen Art während der Untersuchungsnacht

Zw = Zwergfledermaus, Ra = Rauhhautfledermaus, Br = Breitflügelfledermaus, Ab = Großer Abendsegler, Kl = Kleinabendsegler, S = Soziallaute, cf. = Bestimmung in der Situation nicht eindeutig, * = kurze Rufsequenz im Überlappungsbereich von Rauhhaut- und Zwergfledermaus.

Im Folgenden werden die nachgewiesenen Fledermäuse hinsichtlich ihrer autökologischen Ansprüche und ihr Vorkommen (Aktivitäten) im Untersuchungsgebiet beschrieben.

Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)

Die Zwergfledermaus stellt in Deutschland die am häufigsten nachgewiesene Fledermausart dar. Ihre Quartiere bezieht die Zwergfledermaus vorwiegend in und an Gebäuden. Die Wochenstuben finden sich häufig hinter diversen Gebäudeverkleidungen. Die Quartiere werden oft gewechselt, weshalb Wochenstubenkolonien einen Verbund von vielen geeigneten Quartieren im Siedlungsbereich benötigen. Die Jagdgebiete liegen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Ortslagen. Während der Jagd orientieren sich die Tiere überwiegend an linearen Landschaftsstrukturen, wie z. B. Hecken, gehölzbegleitende Wege oder Waldränder. Lineare Landschaftselemente sind auch wichtige Leitlinien für die Tiere auf den Flugrouten von den Quartieren zu den Jagdgebieten.

Die Zwergfledermaus ist die am häufigsten nachgewiesene Art im Untersuchungsgebiet.

Während im Sommer nur vereinzelte Transferflüge durch das Gelände sowie kurzfristige Jagdaktivität in den Gehölz bestandenen Randbereichen beobachtet wurden, steigt die Kontaktzahl im Herbst an. Hier wurden neben Jagdaktivitäten und Transferflügen auch Soziallaute der Zwergfledermaus an verschiedenen Orten im Untersuchungsgebiet vor allem an der Westseite verhört. Der charakteristische Ruftyp A, der von PFALZER (2002) analysiert wurde,

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hat offenbar eine Doppelbedeutung: die Rufe werden einerseits bei aggressiven Interaktionen im Jagdgebiet ganzjährig abgegeben und dienen andererseits in der Paarungszeit in regelmäßigen Rufserien zum Anlocken der Weibchen. Im Gebiet wurden solche Soziallaute als Balzrufe interpretiert, die im Herbst entweder an mehreren Nächten oder wiederholt in einer Nacht an einem Ort registriert wurden. Die Zwergfledermaus-Männchen locken durch die im Singflug durch ihr Revier abgegebenen Sozialrufe Weibchen in ihr Paarungs-Quartier.

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Balz stellen sowohl die Paarungs-Quartiere als auch ergiebige Jagdgebiete in deren Nähe dar. Eine balzende Zwergfledermaus wurde auf ihrem regelmäßigen Singflug an der Westseite von Gebäude Nr. 4 beobachtet, wo das Paarungsquartier vermutet wird.

Rauhhautfledermaus (Pipistrellus nathusii)

Die Rauhhautfledermaus gehört ebenso wie ihre Schwesternart Zwergfledermaus zu den kleinsten einheimischen Fledermäusen. Im Gegensatz zu dieser typischen Dorffledermaus besiedelt die Rauhhautfledermaus jedoch fast ausschließlich Waldbestände, wobei sie die Nähe zu Gewässern bevorzugt (MESCHEDE & HELLER 2000). Fortpflanzungsgesellschaften (Wochenstuben) sind von der Rauhhautfledermaus aus Brandenburg bekannt. In den großen Berliner Forsten wurden bisher revierbeziehende Männchen und Paarungsquartiere festgestellt, im Frühjahr und Herbst halten sich im Berliner Stadtgebiet auch Durchzügler dieser weite Wanderungen zwischen Sommer- und Winterquartier unternehmenden Art auf (HAENSEL 1997).

Seit 1979 wurden auch erste Winterfunde aus dem Berliner Stadtgebiet gemacht.

Im Untersuchungsgebiet gab es bei der Juni-Begehung einen kurzen Kontakt, der nicht eindeutig der Rauhhautfledermaus zugeordnet werden konnte, da die Ruffrequenz im Übergangsbereich zur Zwergfledermaus lag. Die auffällige Präsenz der Rauhhautfledermaus im Herbst wird mit Zuggeschehen in Verbindung gebracht. Die am westlichen Stadtrand verlaufene Havel mit ihren angrenzenden Waldgebieten ist für diese Art als Paarungsraum und Zwischenstation während der Migration von hoher Bedeutung, wie die Ergebnisse einer Untersuchung auf der Pfaueninsel zeigen (PANKOKE 2005). Auch Ende September wurden Rauhhautfledermauskontakte im Untersuchungsgebiet nachgewiesen. Es ist nicht auszuschließen, dass es sich eventuell auch um einzelne im Stadtgebiet überwinternde Tiere handelt.

Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus)

Ihre Sommerquartiere bezieht die Breitflügelfledermaus fast ausschließlich in und an Gebäuden. Sie gilt als Spalten bewohnende Fledermaus, die enge Hohlräume als Quartier schwerpunktmäßig im Dachbereich nutzt, aber z.B. auch hinter Verkleidungen und Fensterläden gefunden wird (SIMON et al. 2004). Die Art lebt in Siedlungsnähe und strukturreichen Landschaften. Breitflügelfledermäuse jagen in der durch Gehölze stark gegliederten Landschaft mit Heckenstrukturen oder Alleen, über Rinderweiden und Wiesenflächen, an Waldrändern, aber auch in Baum bestandenen (Alt)-Stadtgebieten und ländlichen Siedlungen unter anderem um Straßenlampen (BRAUN & DIETERLEN 2003). Zwischen Quartier und Jagdrevier können Entfernungen von 6-8 km zurückgelegt werden (SCHOBE &

GRIMMBERGER 1998).

Von der Breitflügelfledermaus, einer Art, die in Berlin regelmäßig vertreten ist, liegen die meisten Nachweise aus dem Herbst vor. Daher wird angenommnen, dass sich keine Wochenstubenquartiere dieser weiträumig agierenden Art in der näheren Umgebung befinden.

Jagdaktivität wurde über dem Hundeauslaufgelände im Süden festgestellt.

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Großer Abendsegler (Nyctalus noctula)

Der Große Abendsegler gilt als typische Waldfledermaus, da als Sommer- und Winterquartiere vor allem Höhlenbäume in Wäldern und Parkanlagen genutzt werden. Winterquartiere sind jedoch z. T. auch in Felsspalten oder an Gebäuden anzutreffen. Als Jagdgebiete bevorzugt die Art offene Lebensräume, die einen hindernisfreien Flug ermöglichen. So jagen die Tiere über großen Wasserflächen, abgeernteten Feldern und Grünländern, an Waldlichtungen und Waldrändern und auch über entsprechenden Flächen im Siedlungsbereich. Die Jagdgebiete können mehr als 10 km von den Quartieren entfernt sein. Große Abendsegler können zwischen Sommer- und Winterquartieren über 1.000 km weit wandern (MESCHEDE & HELLER 2000).

Die Art kommt in ganz Deutschland vor, jedoch aufgrund der Zugaktivität saisonal in unterschiedlicher Dichte. Die hauptsächlichen Lebensräume liegen während der Wochenstubenzeit im nordöstlichen und östlichen Mitteleuropa während sich die Paarungs- und Überwinterungsgebiete im westlichen und südwestlichen Mitteleuropa befinden (WEID 2002, SCHMIDT 2002). In Brandenburg kommen regelmäßig Wochenstuben vor.

Überwinterungsquartiere nehmen im Brandenburger Raum zu.

Der Große Abendsegler wurde im Untersuchungsgebiet im Herbst festgestellt mit einer hohen Nachweisdichte Mitte August. Das schwerpunktmäßige Auftreten im Herbst wird in Zusammenhang mit Zuggeschehen gebracht. Neben Transferflügen kommt es immer wieder auch zu kurzfristigen Jagdaktivitäten über dem gesamten Gelände. Die Flugrichtungen konnten jeweils nicht beobachtet werden, da der Große Abendsegler im Gebiet jeweils sehr spät auftauchte, was dafür spricht, dass Quartiere dieser früh ausfliegenden Art entfernt liegen.

Einzelne Überflüge sind potentiell auch im Sommer zu erwarten.

Kleinabendsegler (Nyctalus leisleri)

Der Kleinabendsegler wird wie der Große Abendsegler als saisonal fern wandernde Art angesehen (MESCHEDE & HELLER 2000). Die Art ist in ganz Europa bis etwa 57° N verbreitet, wobei große Unterschiede in der Nachweisdichte generelle Aussagen erschweren (Dietz et al.

2007). Allgemein gilt der Kleinabendsegler als Waldart, deren Sommerquartiere sich in Baumhöhlen und -spalten aber auch in Nistkästen befinden. Als Winterquartiere wurden Gebäude, Nistkästen und Baumhöhlen bekannt (MESCHEDE & HELLER 2000). Als Jagdgebiete werden Wälder und deren Randstrukturen bevorzugt (DIETZ et al. 2007).

Vom Kleinabendsegler liegen nur wenige Nachweise vor aus dem Herbst, dabei handelt es sich jeweils um Transferflüge. Die Daten werden als Einzelfunde eingeschätzt, so dass das Untersuchungsgebiet von keiner besonderen Bedeutung für diese Art ist. Nach SKIBA (2003) ist zudem bei Detektornachweisen eine Unterscheidung zum Großen Abendsegler nach den Suchrufen nur schwer möglich, wenn dieser ausschließlich um 23-25 kHz ruft. Obwohl es sich vor Ort jeweils um eine offene Flugsituation handelte, ist eine Verwechslungsgefahr nicht immer ausgeschlossen.

3.3.3 Beschreibung und Bewertung der Funktionsräume der Fledermäuse

Im Folgenden werden die festgestellten Fledermaus-Funktionsräume beschrieben und hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Fledermausfauna zusammenfassend bewertet. Die Funktionsräume lassen sich allgemein in drei Kategorien einteilen: Quartiere, Jagdgebiete und Flugstraßen. Eindeutige Flugstraßen entlang von Leitstrukturen, die regelmäßig von mehreren Tieren während der Nacht auf ihrem Flug zwischen Quartier und Jagdhabitat oder verschiedenen Jagdhabitaten genutzt werden, wurden auf dem Gelände nicht beobachtet. Die Zwergfledermäuse queren das Gelände zwischen den Gebäuden und einzelne Transferflüge wurden über dem gesamten Gelände registriert. Die Rauhhautfledermaus zeigt ein ähnliches

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Flugverhalten wie die Zwergfledermaus. Die Breitflügelfledermaus wurde jeweils im Detektor verhört ohne ihre Flugrichtung zu beobachten. Die Nachweise erfolgten vorwiegend am östlichen Rand. Eventuell orientieren sich die Tiere grob an der östlich angrenzenden Gehölzreihe in der Grünanlage. Die Abendseglerarten queren das Gebiet weitgehend Struktur ungebunden vermutlich in größerer Höhe. Die Lage der Funktionsräume (potentielle Quartiere und Hauptjagdhabitate) ist der Karte (vgl. Anhang) zu entnehmen.

Eine differenziertere Bewertung von Fledermäusen ist nicht nur anhand des Gefährdungsgrads (aktuelle Rote Liste Berlin und Deutschland) der betreffenden Arten abzuleiten, vielmehr muss man sich stärker an Art und Intensität der Raumnutzung der Tiere orientieren. Die Kriterien sind vorrangig anhand der Häufigkeit des Auftretens aller erfassten Fledermäuse, an der Ausbildung der räumlich funktionalen Beziehungen (Flugstraßen) und der Quartierstandorte auszurichten.

Auf Grundlage dieser Überlegungen wurden von BACH et al. (1999) für Nordwestdeutschland Bewertungskriterien erarbeitet, die sich an den drei Bewertungsstufen des Schutzgutes “Arten und Lebensgemeinschaften“ nach BREUER (1994) anlehnen und an den räumlich-funktionalen Beziehungen nach RIEDL (1996) orientieren. Dabei handelt es sich um Funktionsräume/- elemente besonderer, allgemeiner und geringer Bedeutung. Diese im Rahmen der Windkraftplanung erarbeiteten Bewertungskriterien können gut zur Bewertung der Fledermausaktivitäten im Rahmen anderer fledermausrelevanter Eingriffsplanungen herangezogen werden. Die Relationen untereinander beziehen sich immer nur auf das Untersuchungsgebiet.

Funktionsräume-/elemente besonderer (hoher) Bedeutung

Vorkommen von Jagdgebieten/Flugstraßen mit hoher Aktivitätsdichte bzw. vielen Tieren sowie von Quartieren und Paarungsquartieren von Fledermäusen sowie Sondersituationen wie große Ansammlungen von Fledermäusen zu bestimmten Jahreszeiten stellen Funktionsräume besonderer Bedeutung dar.

Funktionsräume-/elemente allgemeiner Bedeutung

Jagdgebiete mit mittlerer Aktivitätsdichte und Flugstraßen mit wenigen Tieren sind Funktionsräume von allgemeiner Bedeutung.

Funktionsräume-/Elemente geringer Bedeutung

Als Funktionsräume geringer Bedeutung sind Jagdgebiete mit geringer Aktivitätsdichte zu werten.

Quartiere und Paarungsterritorien

Fledermausquartiere stellen immer einen Funktionsraum besonderer Bedeutung dar.

Wochenstubenquartiere wurden während der Untersuchung nicht festgestellt und es gab keine Hinweise auf Wochenstubengesellschaften, die sich in der Nähe befinden.

Die Hausmauern und Dachbereiche der Backsteinbauten weisen nach äußerlicher Begutachtung kaum Spalten auf, wo Zugangsmöglichkeiten für Fledermäuse bestehen könnten.

Das Vorhandensein von Quartieren zumindest von Einzeltieren der Zwerg- und Breitflügelfledermaus an den Gebäuden kann aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Eine Ausnahme bildet der Plattenbau Haus Nr. 4 mit einigen Fugenspalten, wo auch ein Quartier vermutet wird (vgl. unten).

Im Herbst finden im Gebiet Balzaktivitäten der Zwergfledermaus statt, die der beiliegenden Karte zu entnehmen sind. Innerhalb der Balzterritorien sind die Paarungsquartiere zu vermuten, die in der Regel nicht genau lokalisiert werden können. Westlich von Haus Nr. 4 wurde eine

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patrouillierende Zwergfledermaus intensiv balzend beobachtet, die parallel zur Hauswand auf und ab flog. Aufgrund dieses Verhalten wird angenommen, das sich ein Paarungsquartier in Haus Nr. 4 befindet, vermutlich hinter den Platten über dem Eingangsbereich. Auch die Sozialrufe am Nordwestrand und an der südlichen Spitze werden als Balzrufe interpretiert. Hier wird angenommen, dass sich die Quartiere jeweils außerhalb des Geländes befinden, da die Rufe jeweils nur kurz vernommen wurden, vermutlich in den angrenzenden Wohnhäusern oder auch in Spalten des Baumbestandes außerhalb.

Die Friedrich-Gerlach-Brücke, über die der Sachsendamm über den unausgebauten Autobahnausläufer am Südrand führt, könnte eventuell Fledermausquartierpotential bieten. Es gibt Spalten zwischen Seitenplatten und Decke, über eventuelle Hohlräume und deren Quartierqualität kann keine Aussage gemacht werden. Im Umfeld der Brücke wurden keine Fledermauskontakte registriert, so dass es keine Hinweise auf eine Quartiernutzung gibt. Es wird aber erwartet, dass über der Grünfläche zumindest sporadisch Jagdaktivität stattfindet.

Potentielle Winterquartiere

Die unterirdischen Räume auf dem Gelände wurden auf ihre Eignung als Winterquartiere geprüft und gegebenenfalls auf Hinweise von Fledermausbesatz (Kot, tote Tiere) untersucht.

Folgendes Ergebnis ist zu konstatieren:

- Haus 1: Kellerräume ungeeignet. In Nutzung (Lager), zu warm (Versorgungsrohre), engmaschige Gitter verschließen die Fensterschächte.

- Haus 4: Kellerräume ungeeignet. Leer stehend außer Heizungsraum. Zu warm (Versorgungsrohre), engmaschige Gitter verschließen die Fensterschächte.

- Schleusenhaus (ohne Nummer): Souterrain als Winterquartier für Fledermäuse ungeeignet. In Nutzung, keine Zugangsmöglichkeiten für Fledermäuse.

- Haus 3: Kellerräume konnten nicht begangen werden (kein Schlüssel). Von außen sind zwei Kellerfenster sichtbar, deren Schächte mit grobspaltigen Rosten verschlossen sind. Eines der Fenster war geschlossen, das andere nicht einsehbar. Eine Nutzung erscheint wenig wahrscheinlich.

Oberirdische Überwinterungsmöglichkeiten sind in der Regel schwer einsehbar. Indirekte Hinweise können Schwärmaktivitäten im Herbst vor größeren Quartieren geben. Im Untersuchungsgebiet wurden keine Schwärmaktivitäten festgestellt. Eine Überwinterung von Einzeltieren kann zumindest bei Gebäude Nr. 4 nicht ausgeschlossen werden.

Jagdgebiete

Die meisten Jagdaktivitäten wurden im Herbst verzeichnet. Der Große Abendsegler jagt kurzfristig über dem gesamten Gelände, ohne dass man hier ein Hauptjagdhabitat ausgrenzen könnte. Für die Zwergfledermaus, die am häufigsten nachgewiesene Art, wurden vier Hauptjagdhabitate (I – IV) auf dem Gelände bzw. am Rande des Untersuchungsgebietes festgestellt. Es handelt sich um Funktionsräume allgemeiner Bedeutung, da hier nur kurzfristige bzw. sporadische Jagdaktivitäten stattfanden. Die Breitflügelfeldermaus wurde im südlichen Abschnitt über dem Hundeauslaufgelände (V) jagend angetroffen, wo auch die Zwergfledermaus zumindest zeitweilig erwartet wird.

I: Nordspitze vor allem in den Randbereichen entlang der Gehölze II: Westrand, Baumreihe

III: Südspitze: kleine Baumgruppe IV: Parkplatz mit Baumreihen

V: Hundeauslaufgelände bis S-Bahn-Gehölze

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3.3.4 Einschätzung von möglichen Beeinträchtigungen der Fledermaus-Fauna durch das Bauvorhaben auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse Auswirkungen werden durch Abrissarbeiten und dauerhafte Flächeninanspruchnahmen durch die Neubebauung des Geländes hervorgerufen. Sie können zu einem direkten Verlust oder zu einem Funktionsverlust von Flächen führen.

Nachhaltige Flächeninanspruchnahme

Auf der Grundlage der durchgeführten Detektorbegehungen lassen sich folgende Aussagen treffen:

Es wird angenommen, dass sich in Haus Nr. 4 ein Paarungsquartier der Zwergfledermaus befindet, das durch den Abriss verloren geht. Quartiere der Spalten bewohnenden Zwergfledermaus können gegebenenfalls vor Ort ersetzt werden. Dazu sollten die Schaffung potentieller Fledermausquartiere in den Neubauten eingeplant werden. DIETZ & WEBER (2000) geben in ihrem Baubuch Fledermäuse umfangreiche Vorschläge für die Neuschaffung von Quartieren. Bei den verwendeten Materialien von neu geschaffenen Quartieren darf Holz auf jeden Fall nicht mit Holzschutzmitteln behandelt sein, die Quartiere müssen zugfrei beschaffen sein und innen entsprechend rau, um Klettern und Festkrallen zu ermöglichen, das gilt auch für die Landefläche. Die Einflugmöglichkeiten müssen so gelegen sein, dass Fledermäuse einen freien Anflug haben. Bei der systematisch durchgeführten Erfolgskontrolle von neu geschaffenen Fledermausquartieren in und an Gebäuden konnte in einem Projekt in Mittelhessen eine Rate von knapp 20 % Nutzung der neuen Quartiere durch Fledermäuse ermittelt werden (SIMON et al. 2004, S. 234). Daraus lässt sich ableiten, dass Ersatzquartiere in einem Verhältnis von mindestens 5:1 zu verlorenen Quartieren geschaffen werden sollten.

Während der Bauphase können sich Fledermausflachkästen anbieten, die in exponierter Lage aufgehängt werden sollten. Generell gilt bei der Schaffung von Ersatzquartieren, dass möglichst verschiedene Quartierangebote bezüglich Lage und Exposition gemacht werden unter Berücksichtigung der strukturellen Gegebenheiten.

Eine Nutzung der oberirdischen Gebäudeteile als Winterquartier kann zumindest für Gebäude Nr. 4 für einzelne Individuen nicht ausgeschlossen werden. Ein Abriss in der Winterschlafperiode könnte zur Tötung von einzelnen Individuen führen und sollte vermieden werden.

Der Keller von Gebäude Nr. 3 konnte nicht begangen werden. Eine Nutzung durch Fledermäuse scheint wenig wahrscheinlich, es ist nicht klar, ob ein Zugang besteht. Da das denkmalgeschützte Gebäude erhalten bleibt, sollte hier sicherheitshalber vor Sanierungs- und Umbauarbeiten der Keller auf Anwesenheit von Fledermäusen überprüft werden.

Durch die geplanten Eingriffe gehen auf dem Gasag-Gelände Jagdhabitate verloren für die Zwergfledermaus sowie im Süden für die Breitflügelfledermaus und potentiell die Zwergfledermaus. Ein Verlust von Jagdhabitat wird als erhebliche Beeinträchtigung innerhalb der großflächig versiegelten Stadtlandschaft gewertet. Ein günstiges Nahrungshabitat ist unter anderem Voraussetzung für die erfolgreiche Balz der Zwergfledermaus. So weit möglich sollten Gehölze auf dem Gelände erhalten bleiben. Zerstörte Jagdhabitate können in unmittelbarer Umgebung des Eingriffs ersetzt werden, z.B. durch Pflanzung heimischer Gehölze. Dadurch könnte zum Beispiel auch die Nordspitze des Geländes als Jagdhabitat aufgewertet werden.

Für den Großen Abendsegler wird der Verlust von Jagdhabitat als nicht erheblich eingestuft, da sich die großräumig agierende Art jeweils nur kurzweilig über dem Gelände aufhält.

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3.4 Reptilien

3.4.1 Reptilien-Vorkommen im Untersuchungsgebiet

Im Untersuchungsgebiet wurden keine Reptilien gefunden. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass im Bereich des Bahndammes Vorkommen der Zauneidechse existieren. Eine Begehung des Bahndammes fand jedoch nicht statt, so dass diesbezüglich keine Aussagen gemacht werden können.

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4 Verwendete Literatur

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Anhang

Karten

Referenzen

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