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Tätigkeit der öffentlichen Einigungsstellen im Jahr 2007 | Die Volkswirtschaft - Plattform für Wirtschaftspolitik

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61 Die VolkswirtschaftDas Magazin für Wirtschaftspolitik 9-2008

Die Tätigkeit der Einigungsstelle ist als Dienstleistung des Staates zugunsten der Ver- bände zu verstehen. Sozialpartnern, die kol- lektive Arbeitsstreitigkeiten auf dem Ver- handlungswege nicht beilegen können, wird ein Gesprächsforum zur Verfügung gestellt.

Staatliche Vermittlungsversuche erfolgen, wenn dies gewünscht wird. Wenn es von bei- den Parteien verlangt wird, kann die Eini- gungsstelle auch ein verbindliches Urteil fäl- len.

Kantonale Einigungsämter

Während der Berichtsperiode 2007 wur- den insgesamt 22 Vermittlungs- und Schieds- verfahren (im Vorjahr 21) durchgeführt.

21 Vermittlungsverfahren (im Vorjahr 20) kamen zur Durchführung: 2 von Amtes wegen, 7 auf Antrag der Arbeitgeber, 11 auf Antrag der Arbeitnehmer und 1 auf gemein- samen Antrag der Arbeitgeber und Arbeit- nehmer.

1 Schiedsverfahren (im Vorjahr 1) kam auf Antrag der Parteien zur Fortsetzung des Ver- mittlungsverfahrens zur Durchführung.

Die 21 Vermittlungsverfahren verteilen sich wie folgt auf die Kantone: Bern 2, Genf 9, Waadt 10. Das einzige Schiedsverfahren entfällt auf den Kanton Neuenburg.

Zustandegekommene Einigungen wurden insgesamt 16 gemeldet (im Vorjahr 15): 9 durch unmittelbare Verständigung der Par- teien im Verlauf der Einigungs- und Schieds- verhandlungen, 6 durch Annahme des Ver- mittlungsvorschlages des Einigungsamtes und 1 durch Schiedsspruch des Einigungs- amtes.

Nicht zustandegekommene Einigungen wurden insgesamt 8 gemeldet (im Vorjahr 6): 5 Ablehnungen des Vermittlungsgesuches durch das Amt. 1 Abbruch der Verhand- lungen wegen Aussichtslosigkeit durch die Arbeitnehmerseite. 2 Ablehnungen des Ver- mittlungsvorschlages, 1 durch die Arbeitneh- merseite, 1 durch beide Parteien.

Von diesen kollektiven Streitigkeiten waren 88 (im Vorjahr 1237) Betriebe mit ins- gesamt 2670 (im Vorjahr 25 885) Arbeitneh- merinnen und Arbeitnehmern betroffen. In 3 (im Vorjahr 4) der von den kantonalen Einigungsstellen gemeldeten Fälle kam es zu Kollektivstreitigkeiten mit Streik.

Wirtschaftsbranchen / Kantone

Die insgesamt 22 Vermittlungs- und Schiedsverfahren verteilen sich folgender- massen auf die Wirtschaftszweige und Kan- tone:

Spital: Genf 1, Luftfahrt: Genf 2, Bäckerei- Konditorei: Genf 1, Catering: Genf 1, Non- Food-Einzelhandel: Genf 2, Beherbergung:

Genf 1, Seefahrt: Genf 1, Apotheke: Neuen- burg 1, Krankenpflege: Waadt 7, Hotel:

Waadt 1, Kommunikation: Waadt 1, Bildung:

Waadt 1.

Streitgegenstände bildeten die Erneue- rung oder der Abschluss eines Gesamt- arbeitsvertrages (1), Verletzung der Arbeits- bedingungen (5), Wiederherstellung des Dialogs zwischen den Sozialpartnern (2), GAV-Konflikte (2), Aushandlung eines So- zialplanes (10).

Eidgenössische Einigungsstelle

Die eidgenössische Einigungsstelle wurde 2007 zweimal eingesetzt. In einem Fall ging es um die gescheiterten Verhandlungen über die Verlängerung und Änderung des Ende 2006 abgelaufenen Gesamtarbeitsvertrages für das schweizerische Coiffeurgewerbe. Eine Einigung konnte nicht erzielt werden, da der von der Einigungsstelle vorgelegte Vermitt- lungsvorschlag nicht von allen Parteien an- genommen wurde. Die zweite Streitigkeit betraf die Beitrittsforderung der Gewerk- schaft Unia zu Ergänzungsbestimmungen für die Kantone Luzern, Obwalden, Nidwalden und Zug der Landesvereinbarung im Chauf- feurgewerbe. Weil der Vermittlungsvorschlag der Einigungsstelle von den Vertragsparteien der Landesvereinbarung abgelehnt wurde, konnte auch hier keine Einigung erzielt wer- den. Im Jahre 2007 wurde schliesslich ein drittes Verfahren abgeschlossen, bei dem die Einigungsstelle ein Jahr vorher eingesetzt worden war. Dieser Konflikt betraf die ge- scheiterten Verhandlungen für einen Ge- samtarbeitsvertrag in der Presse-Branche, insbesondere die Frage der gesamtarbeitsver- traglichen Regulierung der Mindestlöhne.

Auch in diesem Verfahren konnte zwischen den Parteien keine Einigung erzielt werden.

Tätigkeit der öffentlichen Einigungsstellen im Jahr 2007

Christelle Riane Chung Ressort Beschäftigung und Arbeitsvermittlung, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, Bern

Auf Gesuch hin können die eidge- nössische Einigungsstelle und die kantonalen Einigungsämter in kollektiven Arbeitsstreitigkeiten vermitteln. Dabei findet keine Zwangsschlichtung statt; ein Ver- mittlungsvorschlag kann also von den Verbänden abgelehnt werden.

In der Praxis geht es meist um die Erneuerung oder den Abschluss eines neuen Gesamtarbeitsver- trages oder um Lohnfragen. Ge- messen an der Zahl bestehender kollektiver Arbeitsverträge und aufgetretener Konfliktfälle wur- den diese Einigungsstellen eher selten angerufen, wobei dies von Kanton zu Kanton sehr unter- schiedlich ist.

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