• Keine Ergebnisse gefunden

„Neue Wissenschaften und die Entwicklung der Wissenschaft im 20. Jahrhundert“

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "„Neue Wissenschaften und die Entwicklung der Wissenschaft im 20. Jahrhundert“"

Copied!
63
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

„Neue Wissenschaften und die Entwicklung der Wissenschaft im

20. Jahrhundert“

DAS NEUE PARADIGMA DER PERSONALISIERTEN MEDIZIN

BEHANDLUNG VON PATIENTEN STATT BEHANDLUNG VON KRANKHEITEN

Prof. Dr. Theodor Dingermann

Institut für Pharmazeutische Biologie Dingermann@em.uni-frankfurt.de

(2)

Entschlüsselung des humanen Genoms im Jahre 2001: 3,2 x 109 Buchstaben, ca.

25.000 Gene

Immer besseres molekulares Verstehen von Krankheiten und damit ein besseres Verständnis der individuellen

Wirksamkeit und Verträglichkeit von Arzneimitteln

Wissenschaftliche Sensationen

(3)

MORTALITÄTSKURVEN 1889 UND 1992

(4)

MORTALITÄTSKURVEN 1889 UND 1992

(5)

MORTALITÄTS- UND MORBIDITÄTSKURVEN 1889 UND 1992

(6)

DER FORTSCHRITT KOSTET GELD – VIEL GELD ...

(7)

… WEIL DER MEDIZINISCHE FORTSCHRITT DAS MOORE‘SCHE GESETZ IGNORIERT!

(8)

Alle 24 Monate verdoppelt sich die Anzahl der Transistoren auf einem Chip. Gleichzeitig halbiert sich die Grundfläche

DAS MOORE‘SCHE GESETZ

(9)

IST DER MEDIZINISCHE FORTSCHRITT DER „STILLE KILLER“

DES SYSTEMS?

(10)

Medizinischer Standard

Zusätzliche Kosten

Zusätzliche Gesundheit

Schlechter und teurer

Besser und billiger Besser und teurer

Billiger und schlechter

Wann ist eine medizinische Leistung wirtschaftlich?

(11)

Ökonomisch ermittelte Wirtschaftlichkeit

Medizinischer Standard Zusätzliche Kosten

Schlechter und teurer

Besser und billiger Besser und teurer

Billiger und schlechter

Individueller Nutzen Wir brauchen ein neues Paradigma

(12)

Offensichtlich gibt es nicht nur ein menschliches Genom!

(13)

Diese Eigenschaften ergeben sich aus Buchstabenvariationen.

Sie sind ererbt und sind somit in allen Zellen abgespeichert.

Es gibt derzeit ca. 7 Milliarden menschliche Genome

(14)

… und es sind erstaunlich wenig:

Ca. 1 : 1.000 Buchstaben

Single Nucleotide Polymorphisms (SNPs) Es gibt derzeit ca. 7 Milliarden menschliche Genome

(15)

Beispiele:

•Der Funktionsverlust eines Ionenkanals ist Ursache für die Mucoviscidose

•Der "Zustand" von Onkogenen und Tumorsuppressorgenen erklärt das Auftreten eines Tumors.

Seit langem ist klar:

Zwischen dem "Zustand der Gene" und dem Auftreten bestimmter Krankheiten besteht ein Zusammenhang Gene und Krankheiten

(16)

Jede Krankheit hat ein genetisches Korrelat…,

Individualität

Gene Umwelt

… das einem entweder mit in die Wiege gelegt wurde …

… oder das man erworben hat

(17)

Genetische „Fehler“ sind auch für Krankheiten verantwortlich, wobei zu den ererbten Fehlern in aller Regel erworbene Fehler

hinzukommen.

Krankheit

(18)

ererbte Komponente

erworbene Komponente

Der kranke Patient

(19)

Krankheiten resultieren aus der Kombination von ererbten und erworbenen genetischen

„Fehlern“

Der kranke Patient

(20)

jederzeit

aus jeder beliebigen Zelle

im Krankheitsfall

aus der betroffenen Zelle NACHWEIS

DER „GENETISCHEN INDIVIDUALITÄT“

(21)

Risiko

Alle Information ist doppelt vorhanden, weil das sehr viel sicherer ist!

(22)

…TGGCTAGACTAGACATT…

…TGGCTAGACTAGACATT…

C C

…TGGCTAGACTAGACATT…

…TGGCTAGA TTAGACATT…

C T

…TGGCTAGA TTAGACATT…

…TGGCTAGA TTAGACATT…

T T

DER CHIP WIRD ES RICHTEN

(23)

MOLEKULARE DIAGNOSTIK WIRD ZUR SCHLÜSSELTECHNOLOGIE

(24)

Andere Kosten im Gesundheitssytem Molekulare Diagnostik

Auf molekulare Diagnostik entfallen 2 % der Kosten im

Gesundheitssystem. Allerdings beeinflusst die molekulare Diagnostik MOLEKULARE DIAGNOSTIK WIRD ZUR SCHLÜSSELTECHNOLOGIE

(25)

gesund

(26)

gesund

gefährdet

(27)

krank gesund

gefährdet

(28)

Klassische Diagnostik:

Erkennen von Krankheiten

Gen-Diagnostik:

Erkennen von Krankheiten

Erkennen von Krankheitsrisiken

Diagnostik

(29)

Wirksamkeit und Verträglichkeit von Arzneimitteln haben EBENFALLS ein genetisches Korrelat…,

Individualität

Gene Umwelt

… das einem entweder mit in die Wiege gelegt

… das aber auch beeinflusst werden

(30)

wirksam

(31)

wirksam

partiell wirksam

(32)

unwirksam wirksam

partiell wirksam

(33)

verträglich

(34)

verträglich

problematisch

(35)

unverträglich verträglich

problematisch

(36)

Klassische Diagnostik:

• Erkennen von Krankheiten

Gen-Diagnostik:

• Erkennen von Krankheiten

• Erkennen von Krankheitsrisiken

• Vorhersage von

Arzneimittel-Wirksamkeit Arzneimittel-Verträglichkeit Diagnostik

(37)

Künftig: Behandlung von kranken Patienten?

Statt wie bisher: Behandlung von Krankheiten?

Die neue Chance!

(38)

Molekulare Diagnostik wird die Ratio für eine personalisierte Therapie PERSONALISIERTE MEDIZIN = EFFIZIENZ & EFFEKTIVITÄT

(39)

PERSONALISIERTE MEDIZIN = EFFIZIENZ & EFFEKTIVITÄT

(40)

Wirkstoff

Absorption Verteilung Metabolismus

Sekretion

Gene

Konzentration

Zelle

Rezeptor G-Protein

Wirkstoff

Nebenwírkung Wírkung

GENE BESTIMMEN DIE WIRKSAMKEIT UND VERTRÄGLICHKEIT VON ARZNEIMITTELN

(41)

Clopidogrel

ACE-Inhibitoren

Statine (HMG-CoAR-I) ASS

Beta-Blocker

Responder vs. Non-Responder

(42)

SSRI

Hypericum

Cetuximab (Kras mut)

Cetuximab (Kras wt) Paroxetin

Responder vs. Non-Responder

(43)

Der epidermale Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR)

(44)

WIRKUNGSMECHANISMUS DER ANTIKÖRPER GEGEN EGFR

(45)

WIRKUNGSMECHANISMUS DER ANTIKÖRPER GEGEN EGFR

(46)

Nebenwirkungen (ADR, adverse drug reactions)

Stationäre Krankenhauspatienten:

USA (Lazarou et al. 1998) 10 - 30 % 6,7 % (2,2 Mio) schwere Nebenwirkungen 0,3 % (100.000) tödliche Nebenwirkungen

Vierthäufigste Todesursache (nach KHK, Krebs, Schlaganfall) Deutschland:

17.000 Todesfälle jährlich

Hauptprobleme der Medikamententherapie

(47)

Arzneimittel Metabolit

wirksam unwirksam

unwirksam wirksam

wirksam wirksam

Arzneimittel werden metabolisiert

(48)

12 10 8 6 4 2

0 0.1 1 10

Zahl Individuen

MR

Arzneimittel werden metabolisiert

(49)

12 10 8 6 4 2

Zahl Individuen

Arzneimittel werden metabolisiert

0 0.1 1 10

MR

(50)

Arzneimittel werden metabolisiert

(51)

Antiarrhythmika Antidepressiva Beta-Blocker

Amiodaron Imipramin Propranolol

Encainid Desipramin Timolol

Flecainid Amitriptylin Bufuralol

Mexilitin Nortriptylin Metoprolol

N-Propylamalin Clomipramin Carvedilol

Spartein Paroxetin Propafenon

Neuroleptika Andere

Perphenazin Codein

Thioridazin Debrisoquin

Haloperidol Amphetamine (Ecstasy!)

Risperidon Indoramin

Phenformin

KLINISCH RELEVANTE SUBSTRATE FÜR CYP2D6

(52)

CYP-Phänotyp Definition Mögl. Konsequenz bei Verabreichung einer aktiven Substanz

Mögl. Konsequenz bei Verabreichung eines Prodrugs Langsame

Metabolisierer (PM)

Keine

Enzymaktivität, zwei inaktive Allele

Mehr Nebenwirkun-gen bei der normalen Dosis, da reduzierter

Metabolismus und erhöhte Plasmakon- zentration

Kein Ansprechen auf die Therapie, da weniger aktiver

Metabolit als erwartet

Intermediäre Metabolisierer (IM)

Verminderte Enzymaktivität, ein inaktives Allel oder zwei

mutierte Allele

Ähnliche, aber abgeschwächte

Konsequenzen wie bei PM

Ähnliche, aber abgeschwächte Konsequenzen wie bei PM

Extensive Metabolisierer (EM)

Normale Enzym- aktivität, zwei Wildtyp-Allele

Erwartetes Ansprechen auf die Standarddosis

Erwartetes

Ansprechen auf die Standarddosis

Ultraschnelle Metabolisierer (UM)

Sehr hohe Enzymaktivität, duplizierte aktive Allele

Wegen verstärktem Metabolismus werden therapeutische Plas- makonzentrationen mit der Standard-dosis nicht erreicht

Mehr Nebenwirkun- gen bei der norma-len Dosis, da erhöhte Plasma-konzentration des aktiven

Metaboliten

(53)

Problem-Wirkstoff Tamoxifen

(54)

Problem-Wirkstoff Tamoxifen

(55)

Problem-Wirkstoff Tamoxifen

(56)

DIE POTENTIELLEN PATIENTEN I.Z. UND T.D.

(57)

SLCO1B1 = leberspezifischer Anionentransporter ABCG2 = ABC-Transporter G2

ABCB1 = ABC-Transporter; P-Glykoprotein

SIMVASTATIN UND MUSKELSCHÄDEN

(58)

SLCO1B1 = leberspezifischer Anionentransporter ABCG2 = ABC-Transporter G2

ABCB1 = ABC-Transporter; P-Glykoprotein

Gen SNP TD IZ

SLCO1B1 rs4149056 TC TT ABCG2 rs2231142 CA CC

ABCB1

rs1128503 TT TC ABCB1 rs2032582 TT TC ABCB1

rs1045642 TT TC

SIMVASTATIN UND MUSKELSCHÄDEN

(59)

Problem-Wirkstoff Clopidogrel

(60)

Problem-Wirkstoff Clopidogrel

(61)

Gen SNP TD IZ ABCB1 rs1045642 TT TC CYP3A5 rs776746 GG GG

CYP2C19

rs4244285 GA GA CYP2C19 rs4986893 GG GG CYP2C19

rs28399504 AA AA CYP2C19

rs12248560 CT CC

P2RY12

rs16846673 AA AA P2RY12 rs6809699 GG TG P2RY12

rs6785930 CC CC

Problem-Wirkstoff Clopidogrel

(62)

Unerwünschte Arzneimittelwirkung Non-Responder

Optimale Therapie für jeden individuellen Patienten PROBLEMLÖSUNG DURCH INNOVATIVE TECHNOLOGIEN

(63)

Vielen Dank!

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Seitdem die biome- dizinische Forschung immer häufi- ger Zusammenhänge zwischen der Wirksamkeit eines Medikaments und bestimmten Genen der Patienten findet, entwickelt sich

Aus Sicht des Medizininformati- kers Lemke geht es im Kontext der personalisierten Medizin letztlich darum, eine Vielfalt von Parametern zum Patienten (Biomarker, bildge-

War eine Bio- marker-gematchte Therapie entwe- der nicht verfügbar oder beim indivi- duellen Patienten nicht anwendbar, wurde nach Standard behandelt.. In der Gruppe mit

Doch den Herausgebern der zwei Sam- melbände ist es gelungen, zum ei- nen Reflexionen über die persona- lisierte Medizin festzuhalten, die ein kritisches wie ausdifferenzier- tes

Das International HapMap Project bestand ursprünglich aus zwei Phasen; die Ergebnisse der Phase I wurden am 27. Oktober 2005

Außerdem kann es zum Wirk- verlust durch Abwandlungen im Transporter-P-Glykoprotein kommen, das an der Resorption des Wirkstoffs beteiligt ist.. Mit dem DNA-Test wird beides

Ein Vorteil der Chemo- therapie vor der Operation liegt darin, dass es durch die Behandlung in den meisten Fällen zu einer Ver- kleinerung des Tumors kommt, so dass die Rate

Verwendet wird der Begriff vor allem für eine maßge- schneiderte Pharmakotherapie, wel- che zusätzlich zum Krankheitsbild individuelle molekularbiologische