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Stress beim Simultandolmetschen

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Academic year: 2022

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MASTERARBEIT

zur Erlangung des akademischen Grades Master of Arts

Translationswissenschaft – Konferenzdolmetschen

Stress beim Simultandolmetschen

Eine Untersuchung des Angstniveaus bei

Konferenzdolmetschstudenten der Universität Innsbruck

eingereicht von

Carola Flati

bei

Univ.-Prof. Dr. habil. Martina Behr

Institut für Translationswissenschaft Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Innsbruck, März 2020

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Eidesstattliche Erklärung

Ich erkläre hiermit an Eides statt durch meine eingehändigte Unterschrift, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet habe. Alle Stellen, die wörtlich oder inhaltlich den angegebenen Quellen entnommen wurden, sind als solche kenntlich gemacht.

Die vorliegende Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form noch nicht als Magister-/Master- /Diplomarbeit/Dissertation eingereicht.

___________________________________ ___________________________________

Unterschrift Datum

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ... 1

2 Stress ... 4

2.1 Stressreaktion ... 6

2.2 Stressoren ... 8

2.3 Eustress und Disstress ... 9

2.4 State-Angst und Trait-Angst ... 11

2.5 Stress bei der Arbeit ... 12

2.5.1 Stressoren im Berufsleben ... 15

2.5.2 Physische Arbeitsbelastungen ... 16

3 Stress beim Dolmetschen ... 18

3.1 Stressoren beim Dolmetschen ... 18

3.1.1. Externe Faktoren ... 19

3.1.2 Tätigkeitsabhängige Faktoren... 19

3.1.3 Zwischenmenschliche Faktoren ... 20

3.1.4 Beziehung zwischen Privat- und Berufsleben ... 21

3.1.5 Andere Faktoren ... 21

3.2 Umfragen zu Stress und Dolmetschen ... 22

3.3 Ähnliche Stressoren bei der Arbeit und beim Dolmetschen ... 23

3.4 Stress während des Dolmetschstudiums ... 25

3.5 Umfragen zu Stress im Dolmetschstudium ... 26

3.6 Workload Study ... 28

4 Giles Effort Model für das Simultandolmetschen ... 31

4.1 Prozess des Simultandolmetschens ... 31

4.2 Schwierigkeiten beim Simultandolmetschen ... 33

5 Erfahrung und Expertise beim Dolmetschen ... 36

5.1 Erwerb von Fertigkeiten ... 37

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5.2 Fähigkeiten beim Simultandolmetschen: Vergleich zwischen erfahrenen

Dolmetschern und Studenten ... 38

5.2.1 Prozess des Verstehens... 38

5.2.2 Prozess des Übersetzens... 39

5.2.3 Prozess der Produktion ... 39

5.3 Rolle der Übung ... 40

5.3.1 Automatisierung ... 40

5.3.2 Gedächtnis ... 41

5.3.3 Aufmerksamkeit ... 41

5.3.4 Verarbeitungskapazität ... 43

6 Strategien beim Dolmetschen ... 44

6.1 Coping-Taktiken ... 45

6.1.1 Comprehension Tactics ... 45

6.1.2 Preventive Tactics ... 46

6.1.3 Reformulation Tactics ... 48

6.1.4 Gesetz der Taktiken ... 50

6.2 Einsatz und Effizienz von Strategien ... 52

7 State-Trait Anxiety Inventory ... 54

7.1 Gliederung der Umfrage ... 54

7.2 Auswertung der Ergebnisse ... 56

7.3 State-Trait Anxiety Inventory beim Dolmetschen ... 57

8 STAI-Umfrage beim Simultandolmetschen am Institut für Translationswissenschaft der Universität Innsbruck ... 61

8.1 Methode ... 62

8.2 Abwicklung ... 63

8.3 Inhalt ... 64

8.4 Simultan- und Konsekutivdolmetschen ... 64

8.5 Wahl des State-Trait Anxiety Inventory ... 67

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8.6 Gliederung der Umfrage am Institut für Translationswissenschaft der

Universität Innsbruck ... 67

8.7 Auswertung der Fragebögen ... 71

8.8 Zusammenfassung der Forschungsergebnisse ... 85

9 Fazit ... 88

Literaturverzeichnis ... 90

Abbildungsverzeichnis ... 93

Tabellenverzeichnis ... 94

Appendix ... 95

Ⅰ Umfrage auf Deutsch ... 95

Ⅱ Umfrage auf Italienisch ... 104

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1 Einleitung

Multitasking, Selbstdisziplin, eine gute Frustrationsbeherrschung und die gezielte Anwendung der Strategien, die im Dolmetschstudium gelehrt wurden, sind nur einige der Merkmale, die gute Dolmetscher1 ausmachen. Dank der Erkenntnisse neu veröffentlichter Studien ist heute allgemein bekannt, dass Konferenzdolmetschen einer der stressigsten Berufe ist.

Der Dolmetscherberuf gilt als einer der stressigsten Berufe überhaupt – gleich nach Fluglotsen und Pilot.

Deshalb braucht man, vor allem als Simultandolmetscher, gute Nerven. Beim Simultandolmetschen wird gleichzeitig gehört und übersetzt, mit nur wenigen Sekunden Verzögerung. Simultandolmetscher müssen sich in komplizierte Sachverhältnisse einarbeiten, um diese auch in fremden Sprachen verständlich wiedergeben zu können. Außerdem brauchen sie Menschenkenntnis und ein gutes Einfühlungsvermögen. Es können große Missverständnisse entstehen, wenn man etwa die Worte des Redners falsch interpretiert. Diese Missverständnisse können den gesamten Verlauf des Gesprächs beeinflussen. Somit trägt der Dolmetscher eine große Verantwortung. (BADISCHE ZEITUNG: online)

„A self-reliant, articulate extrovert, quick and intelligent a jack of all trades and something of an actor, superficial, arrogant, liking variety and at sometimes anxious and frustrated“

(HENDERSON 1980: 223). So sieht die Beschreibung des typischen Dolmetschers aus (vgl.

KURZ 1996: 141).

Ist Simultandolmetschen wirklich so stressig? Häufig wird davon gesprochen, dass das Simultandolmetschen laut einer Studie der WHO neben Fluglotsen der stressigste Job ist (FACHDOLMETSCHER: online). Worin besteht jedoch der Zusammenhang zwischen Stress und Simultandolmetschen?

Der Begriff Stress ist heute jedem bekannt, unabhängig von der jeweils auszuübenden Tätigkeit. Das Wort Stress ist weit verbreitet und hat sich zu einem Modewort entwickelt;

fast alle Menschen haben bereits mindestens einmal den Satz ‚Ich stehe unter Stress‘

ausgesprochen. Das 21. Jahrhundert ist von Zeit- und Leistungsdruck geprägt und unabhängig davon, ob im beruflichen oder privaten Alltag, unser Leben ist von immer größeren, schwierigeren und vor allem stressigen Anforderungen bestimmt.

Was der Begriff Stress bedeutet, was eine Stressreaktion ist und was die häufigsten Stressoren sind, darauf soll in der vorliegenden Arbeit in Kapitel 2 näher eingegangen werden. Im ersten Teil der Arbeit wird Stress mit Schwerpunkt auf den Stressoren und der

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Wahrnehmung von Stress beschrieben. Neben der Entstehung von Stress und dessen Erscheinungsformen werden die Unterschiede zwischen State-Angst und Trait-Angst erklärt, die als Ausgangspunkt für die Entwicklung des empirischen Teils der Masterarbeit erforderlich sind.

Zunächst wird auf Stress bei der Arbeit und die jeweiligen Stressoren eingegangen, die Ähnlichkeiten zu denen beim Dolmetschen aufweisen, sowie auf Belastungsfaktoren, die den Menschen bei der Arbeit beeinflussen.

In einem weiteren Schritt wird der Blick auf Stress beim Dolmetschen gerichtet. Die linguistischen und kognitiven Fertigkeiten, die beim Simultandolmetschen einen zentralen Bestandteil darstellen, werden seit Jahrzehnten gründlich erforscht; der Umgang mit psychologischem Stress und psychologischen Belastungen scheint jedoch von zweitrangiger Bedeutung zu sein. Das dritte Kapitel gibt einen Überblick über Stress beim Dolmetschen und im Dolmetschstudium sowie über bereits durchgeführte Studien im Bereich Stressforschung in der Dolmetschwissenschaft, um anschließend auf die Studie von Cooper et al. und die Workload-Study näher einzugehen, die für die im Rahmen der vorliegenden Masterarbeit durchgeführte Studie relevant sind.

In Kapitel 4 erfolgt die Definition der wesentlichsten Merkmale des Simultandolmetschens anhand von Giles Effort Model für das Simultandolmetschen, das die später präsentierten besonderen Herausforderungen des Simultandolmetschens verständlicher gestaltet. Auch wird analysiert, wie Dolmetscher das Gehörte wahrnehmen, und es wird darauf eingegangen, dass das Gesagte nicht unbedingt mit dem Gehörten gleichzusetzen ist. Eine Darstellung der strategischen Prozesse beim Simultandolmetschen ist notwendig, um aufzuzeigen, weshalb der Einsatz von dolmetschspezifischen Strategien notwendig ist und welche Möglichkeiten er bietet.

Kapitel 5 widmet sich der Expertise und Erfahrung beim Dolmetschen. Es wird auf Studien eingegangen, die Unterschiede in Bezug auf das Angstniveau anhand von verschiedenen Messverfahren zwischen erfahrenen Dolmetschern und Dolmetschstudenten zum Ausdruck bringen.

Es wurden im Laufe der Zeit Coping Strategies bearbeitet, die den Dolmetschern dabei helfen, mit stressigen Situationen beim Dolmetschen umzugehen. In Kapitel 6 wird das Hauptaugenmerk auf die diesen Strategien beigemessene Relevanz in der Dolmetschwissenschaft sowie deren Kategorisierung gelegt.

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Da allgemein bekannt ist, dass jede Person Stress anders wahrnimmt und unterschiedlich damit umgeht, stellt sich die Frage, welche Rolle der jeweiligen Erfahrung und Expertise beim Dolmetschen zukommt, sodass stressige Situationen besser eingeschätzt werden können. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, der Frage nachzugehen, inwieweit sich Erfahrung und Expertise beim Dolmetschen anhand der Verwendung von Coping Strategies auswirken, um das Angstniveau zu reduzieren.

In Kapitel 7 werden daher das State-Trait Anxiety Inventory (STAI), seine Anwendung bei Konferenzdolmetschern in einer Studie beschrieben sowie die Ergebnisse ausgewertet.

Nach diesen theoretischen Auseinandersetzungen mit dem Thema beginnt der empirische Teil der Arbeit in Kapitel 8. Mit dem STAI, einem erprobten Fragebogen zur Angstmessung, wurden bei einer zufällig ausgewählten Stichprobe von 20 Studenten der Studienrichtung Konferenzdolmetschen am Institut für Translationswissenschaft in Innsbruck Angstwerte in Kurs Stufe 1 und 2 nach einer Simultandolmetschprüfung aus ihrer B-Sprache in ihre Muttersprache erhoben. Damit sollte die Frage geklärt werden, ob fortgeschrittene Dolmetschstudenten ihre Angst besser unter Kontrolle halten können als jene aus Kurs Stufe 1.

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2 Stress

Wissenschaftlich betrachtet wird Stress als ein Muster spezifischer und unspezifischer Reaktionen eines Organismus auf Reizereignisse definiert, die seine Fähigkeiten zur Bewältigung überschreiten und sein körperliches und/oder seelisches Gleichgewicht bedrohen. Der Begriff Stress bezieht sich auf die Anspannung und Verspannung unterschiedlicher Materialien (vgl. SCHRÖDER & BLANK 2004: 9f.).

Der Terminus Stress stammt ursprünglich vom Lateinischen strictus. Auf Deutsch bedeutet dies angezogen, straff, stramm oder gespannt. Das Wort Stress bedeutet eine Belastung oder einen Reiz, der über das normale Maß hinausgeht (vgl. SCHMITT 2001: 32).

Der Begriff Stress, der inzwischen Teil der allgemeinen Sprache ist, hat einen etymologischen Ursprung, der mit dem Ingenieurwesen verbunden ist: In dieser Disziplin wurde er verwendet, um die Auswirkungen von metallurgischen Materialien, die hohem Druck ausgesetzt sind, zu bezeichnen (vgl. ARGENTERO et al. 2008: 50). In der wissenschaftlichen Literatur war Hans Selyeder Erste, der das Konzept auch für Lebewesen eingeführt hat. Selye identifizierte ein biologisches Stresssyndrom, das aus einer durch externe Faktoren stimulierten Anpassungsreaktion eines Organismus besteht (vgl. SELYE

1974:25).

Im Bereich der Humanwissenschaften hat der Begriff Stress in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.

Vom Stress am Arbeitsplatz, in Schule und Kindergarten über den Leistungs-, Beziehungs- und Freizeitstress bin hin zum Stress im Krankenhaus, im Straßenverkehr und auch im Urlaub gibt es kaum einen Bereich alltäglichen Lebens, der nicht mit diesem Begriff assoziiert wird. (KALUZA 1996: 14)

In seiner umgangssprachlichen Verwendung ist die Bedeutung von Stress wohlbekannt. Der Begriff wird oft in Situationen verwendet, die als belastend oder unangenehm wahrgenommen werden. Stress steht häufig in Verbindung mit bloßem Zeitdruck. Wenn man nach dem Wohlbefinden von Kollegen fragt, zählt der Satz ‚Ich habe gerade Stress‘ zu den wiederholt verwendeten Antworten (vgl. DRAGANO 2007: 70). ‚Das macht der Stress‘

gilt als eine häufige Erklärung für verschiedene Beeinträchtigungen des körperlichen und seelischen Wohlbefindens. Stress wird meistens als ein großes Problem oder äußeres Übel betrachtet. ‚Ich bin im Stress‘ dient oft dazu, sich über das eigene Fehlverhalten zu entschuldigen (vgl. KALUZA 1996: 14).

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Stress wurde von Norbert Semmer im Handbuch der Psychologie als eine extreme biologische Störung definiert, die durch ungewöhnlich zerstörende oder fordernde Lebensbedingungen herbeigeführt wird. Diese biologische Störung hat folgende Symptome:

erhöhte Pumpaktivität des Herzens, Verengung der Blutgefäße, Ausschüttung von Adrenalin und bessere Versorgung des Gehirns, Erhöhung des Eiweißabbaus und der Produktion von Magensaft (vgl. SEMMER 1980: 486).

In der Alltagsprache wird der Stressbegriff für stressauslösende und unangenehme Bedingungen verwendet, wie ‚Die Sitzung war ein Stress heute‘ sowie für die Beschreibung des Wohlbefindens der Person, z. B. ‚Ich fühle mich gestresst‘.

Stress ist eine subjektive Erscheinung, weswegen es schwierig ist, eine eindeutige und einheitliche wissenschaftliche Definition zu finden. Stress ist als solcher nicht fühl- und messbar. Was erlebt wird, sind nur die Folgen von Stress wie Angst oder ein erhöhter Blutdruck. Das Stresskonzept ist sowohl terminologisch als auch inhaltlich in der Wissenschaft nicht eindeutig definiert, denn, was manche Stress nennen, bezeichnen andere als Angst, Konflikt oder Frustration (vgl. LAZARUS 1966: 2).

Stress ist eine mächtige Erfahrung, die jeder kennt und erlebt. Der Begriff entzieht sich jedoch einer einfachen Definition, da allgemeingültige Kriterien fehlen. Einige Menschen scheinen stressempfindlich zu sein, während andere stressresistent sind. Das Erleben von Stress kann außerdem mit anderen somatischen Reaktionen einhergehen (vgl. STANGL- TALLER : online).

Stress hat zwei Hauptdimensionen, die der Stressreaktion und die des Reizereignisses – auch Stressor genannt. Es sind die zwei Hauptelemente dessen, was der Mensch alltagssprachlich als Stress bezeichnet (vgl. KALUZA 1996: 15).

Nicht jeder Organismus reagiert jedoch auf jeden Stressor gleich und auch derselbe Organismus reagiert auf verschiedene Stressoren unterschiedlich. Überdies muss nicht jede Stressreaktion unbedingt zu gesundheitlichen Auswirkungen führen (vgl. DRAGANO 2007:

70). Das Persönlichkeitsprofil ist durch Erziehung, Erfahrung, Wissen, Einstellung und Umfeld geprägt, weshalb wir alle unterschiedlich sind.

Stress ist eine extreme biologische Störung, die herbeigeführt wird, wenn es ein Ungleichgewicht zwischen Handlungsanforderungen und -möglichkeiten gibt und die folgende Antizipation negativer Folgen wahrgenommen wird. Die Natur und Physiologie

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unangenehmen Situation. Da das erwähnte Ungleichgewicht mit dem Management der eigenen Kapazitäten einhergeht, handelt es sich um eine individuelle Reaktion (vgl.

CHABASSE 2009: 102).

2.1 Stressreaktion

Der Begriff Stressreaktion umfasst alle Prozesse, die aufseiten der betroffenen Person als Reaktion auf einen Stressor in Gang gesetzt werden. Die Reaktionen können in drei Ebenen unterteilt werden: die körperliche, die behaviorale und die kognitiv-emotionale Ebene (vgl.

KALUZA 1996: 18).

Auf der körperlichen Ebene kommt es zu mehreren Veränderungen, die eine körperliche Aktivierung und Energiemobilisierung herbeiführen. Selye bezeichnet die körperliche Stressreaktion als allgemeines Anpassungssyndrom. Es handelt sich um eine unspezifische Reaktion des Organismus auf eine Art von Belastung. Eine körperliche Stressreaktion kann folgende Merkmale aufweisen: Die Herzschlagrate steigt an, der Blutdruck steigt, die Atmung wird schneller, die Muskelspannung wird erhöht, Zuckerreserven aus der Leber werden in das Blut abgegeben, die Verdauungstätigkeit von Magen und Darm wird herabgesetzt, die Funktionen der Sexualorgane sind eingeschränkt und die Immunkompetenz ist reduziert (vgl. SELYE 1974:26).

Auf der behavioralen Ebene bezieht sich die Stressreaktion auf das sogenannte offene Verhalten, das von außen beobachtet werden kann. Es geht darum, was eine Person in einer belastenden Situation sagt oder tut. Häufige Merkmale einer solchen Reaktion sind z. B.:

• Hektik oder ungeduldiges Verhalten, wie das Essen schnell zu kauen, abgehackt zu sprechen, Pausen abzukürzen oder fallen zu lassen oder andere Personen zu unterbrechen

• Übermäßiges Rauchen, Essen oder Alkoholtrinken und die Einnahme von Schmerz- bzw.

Beruhigungsmedikamenten

• Unkoordiniertes Arbeitsverhalten, z. B. mangelnde Planung, Übersicht und Ordnung, mehrere Dinge gleichzeitig zu machen, zu verlieren und zu vergessen

• Gereiztes und aggressives Verhalten gegenüber anderen Menschen oder Familienangehörige, häufige Meinungsänderungen und die Tendenz, einen konfliktreichen Umgang mit anderen Menschen zu haben (vgl. KALUZA 1996: 20).

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Die dritte Ebene umfasst das sogenannte verdeckte Verhalten, und zwar Stressreaktionen, die von außen nicht direkt sichtbar sind. Es handelt sich um intrapsychische Vorgänge, Gedanken und Gefühle, die bei der betroffenen Person herbeigeführt werden. Die kognitiv- emotionale Ebene einer Stressreaktion wird durch folgende Merkmale charakterisiert:

Gefühle der inneren Unruhe, Nervosität und Hilflosigkeit, der Unzufriedenheit und des Ärgers sowie die Angst, zu versagen, und Denkblockaden (vgl. KALUZA 1996: 20).

Eine Wechselwirkung zwischen den verschiedenen Reaktionen ist jedoch zu verzeichnen.

Die drei Ebenen können sich gegenseitig beeinflussen, wobei es zu einer Verlängerung der Stressreaktion kommt. Außerdem verlaufen die Stressreaktionen individuell unterschiedlich, da jeder verschiedene Stressreaktionen in allen Belastungssituationen anders wahrnehmen kann. Die individuellen Reaktionsspezifitäten hängen vom Zusammenwirken zwischen biologisch-konstitutionellen Faktoren und biografischen Erfahrungen ab (vgl. KALUZA

1996: 20f.). Einige Menschen reagieren bereits bei wenig Stress mit hoher Alarmbereitschaft, während andere Personen mit belastenden Ereignissen locker umgehen können. Dies steht in Verbindung mit dem Erleben und der Bewertung einer als unangenehm wahrgenommenen Situation (vgl. SCHRÖDER &BLANK 2004: 9).

Es kann festgehalten werden, dass die Stressreaktion ein bedeutsames Anpassungssystem darstellt, das emotionelle, kognitive, funktionelle und verhaltenssteuernde Vorgänge kontrollieren kann und reproduktive und immunologische Funktionen entfaltet. Unter normalen Umständen wird die Reaktion vom Körper toleriert, da sie normalerweise zeitlich befristet ist und aufhört, sobald der Stressor bewältigt ist. Es kann jedoch zu einer Gefahr für den Organismus kommen, wenn die Stressreaktion nicht bewältigt werden kann (vgl.

DRAGANO 2007: 41).

Den Begriff der allostatischen Last wurde 1988 eingeführt, um eine Situation zu bezeichnen, in der der Körper einer zu hohen oder zu langen Dosis stressphysiologischer Aktivierung ausgesetzt ist. Es werden vier Formen von allostatischer Last unterschieden, die körperlichen Schaden anrichten könnten: Erstens, starker und plötzlicher Stress, der z. B. einen Myokardinfarkt verursachen kann; zweitens, eine langfristige Aktivierung des Stresssystems als Reaktion auf einen lang andauernden Stressor; drittens, eine Stressreaktion, die nicht bewältigt werden kann, obwohl der Stressor bereits beseitigt wurde; viertens, eine Unterfunktion der Elemente der Stressreaktion und die daraus folgende Überlastung von anderen Teilen auf Dauer. Daher kann behauptet werden, dass eine Stressreaktion gefährlich wird, wenn sie zu lange andauert und nicht kompensiert werden kann. Außerdem steht die

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Stressreaktion in Verbindung mit zahlreichen Funktionen des Körpers, was sich in zahlreichen Erkrankungen manifestieren kann, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Hypercholesterinämie und arterielle Verkalkung (vgl. DRAGANO 2007:

72f.).

2.2 Stressoren

Unter Stressoren werden alle situativen Anforderungsbedingungen verstanden, die eine Stressreaktion herbeiführen. Eine solche Reaktion kann durch verschiedene Situationen ausgelöst werden, wie eine Naturkatastrophe, ein Unglück oder eine Prüfung. Zusammen mit der physiologischen Stressreaktion ist auch der Stressor, der sie auslösende Reiz, bedeutend, um das Konzept von Stress zu begreifen (vgl. DRAGANO 2007: 74).

Zu Beginn der Stressforschung war die Natur des Stressors nur von zweitrangiger Bedeutung. Selye entwickelte das Stresskonzept, das als Vorbild für die moderne Stressforschung dient. Die spezifischen Merkmale des Stressors und deren Wahrnehmung durch das Individuum bestimmen die Stressreaktion (vgl. FEHM-WOLFSDORF 1994: 64).

Stressoren sind die Reizereignisse, die die Ursache für die Auslösung von Stress sind. Der Reiz bedroht die Funktion des Organismus und macht daher eine Anpassungsreaktion nötig.

Danach wird eine Stressreaktion herbeigeführt, die laut Selye immer relativ gleich verläuft, unabhängig von der Situation (vgl. DRAGANO 2007: 74). „Stressoren können zu Anspannungen, wie Angst, Überforderung, Unterforderung, Rollen- und Arbeitsplatzunsicherheit, Lärm oder täglichem Ärger führen“ (SCHRÖDER &BLANK 2004:

7). Sie lösen emotionalen und körperlichen Druck aus und bringen einen Menschen ins Ungleichgewicht. Die Antwort unseres gesamten Körpers ist eine Stressreaktion (vgl.

SCHRÖDER &BLANK 2004: 7).

Es wurde nach Jahrzehnten weiterer Forschung belegt, dass der Stressor und seine individuelle Verarbeitung die Form und Dauer der daraus folgenden Stressreaktion stark beeinflussen. Daher können bei zwei Personen unter gleichen Umständen in der gleichen Situation unterschiedliche adaptive Prozesse beobachtet werden (vgl. DRAGANO 2007: 74).

Im Jahr 1986 wurden drei Typen von Stressoren unterscheidet, die nach vorherrschender Emotion in der Situation unterschiedlich sind. Die drei Hauptemotionen sind Ärger, Angst und Depression, denen jeweils eine bestimmte endokrine Stressreaktion zugeordnet ist (vgl.

KALUZA 1996: 22f.).

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Wenn die Situation vor allem zu Ärger führt, werden hauptsächlich Noradrenalin und Testosteron freigesetzt, das mit aggressiv-dominantem Verhalten verbunden ist. Kampf und Anstrengung können in diesem Fall von außen beobachtet werden (vgl. KALUZA 1996: 22f.).

Wenn in einer Situation mit Furcht reagiert wird, kann es zu einer Adrenalinausschüttung sowie Erhöhung der Cortisolkonzentration kommen. Das sichtbare Verhalten wird durch Flucht und Anstrengung charakterisiert (vgl. KALUZA 1996: 22f.).

Wenn depressive Gefühle der Hilflosigkeit und Resignation in einer Situation dominieren, wird im Körper ein Cortisolanstieg und eine Verringerung der Testosteronkonzentration verzeichnet. Das äußere Verhalten kann als hilflos und depressiv beschrieben werden (vgl.

KALUZA 1996: 22f.).

2.3 Eustress und Disstress

Stress ist ein Schlagwort, ein Sündenbock und ein Feigenblatt. Und das alles zu Unrecht – denn in erster Linie ist Stress ein mächtiger, potenziell lebensrettender psychobiologischer Mechanismus. Ohne diesen Mechanismus wäre die Evolution der Wirbeltiere weniger erfolgreich verlaufen. Der Mensch trägt dieses kostbare Erbe in sich. (SCHÄCHINGER 2016: online)

„Viele beschreiben Stress als eine Art Seuche, die jeden infiziert und sich rasend schnell ausbreitet“ (SCHRÖDER &BLANK 2004: 7). Stress hat einen schlechten Ruf. Hier sind einige Aussagen, die im Alltag gemacht werden: Stress macht krank; durch Stress zum Burn-out;

vom Stress in die Depression; Stress – die Hauptsache aller Krankheiten; Stress: neue Krankheit des Jahrhunderts (vgl. SCHÄCHINGER 2016: online).

Stress kann einerseits als ein Impuls für Vitalität, persönliche Weiterentwicklung und Antrieb betrachtet werden. Andererseits bezieht er sich jedoch auf das Symptom verschiedener Probleme, die langfristig auf der körperlichen Dimension zu Krankheiten führen können (vgl. SCHRÖDER &BLANK 2004: 7).

Seit mehr als 500 Mio. Jahren begleiten die biologischen Stresssysteme die Evolution des Menschen in unveränderter Form. Sie haben eine Anpassung an Probleme und unangenehme Situationen erleichtert. Daher hat Stress für die Entwicklung und den Erhalt der Spezies Mensch gesorgt (vgl. SCHÄCHINGER 2016: online).

Stress kann sowohl Nach- als auch Vorteile haben. Je nach Ausmaß kann Stress nicht nur als negatives Ergebnis einer Überlastung gesehen werden. Stress erlaubt uns, eine optimale Leistung zu erbringen.

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Klaus Linneweh hat ein Modell zum Verhältnis zwischen Stress und Wohlbefinden erarbeitet, in dem beschrieben wird, wie bei zunehmendem Stress die Leistung so lange steigt, bis man sich im Bereich von positivem Stress befindet. Die Leistung verringert sich jedoch bei zunehmendem Stress, bis in den Bereich des negativen Stresses übergegangen wird, der von Ermüdung, Erschöpfung und Krankheit gekennzeichnet ist (vgl. LINNEWEH

2002: 21; CHABASSE 2009:102 f.).

Darüber hinaus gilt es, zwei Arten von Stress zu unterscheiden: positiven Stress, auch Eustress genannt, und negativen Stress oder Disstress.

Ersterer bezeichnet eine Art von angenehmem Stress. Er wird durch eine nichtpathologische Veränderung des individuellen Gleichgewichts erzeugt. „Der Eustress spornt uns zu Hochleistungen an und verleiht uns Flügel, er gibt uns Energie“ (SCHRÖDER &BLANK 2004:

13). Bedeutsame Voraussetzungen können unter Kontrolle gehalten werden. Laut Selye stellt Eustress eine Kombination aus Anstrengung und Kampfgeist dar, die mit der Hoffnung, Überzeugung und dem Willen verbunden ist (vgl. SELYE 1974:27).

Der Disstress zieht Energie ab und bremst uns. Er ist eine Form dauerhafter unkontrollierter Stress, der krank macht (SCHRÖDER & BLANK 2004: 13). Er wird durch eine negative Störung des individuellen Gleichgewichts hervorgerufen.

Disstress wird durch das Ungleichgewicht zwischen belastenden Reizen und unzureichenden Ressourcen verursacht. Diese Art von Stress kann schädliche und pathologische Folgen für das Individuum haben. Schädlicher Stress entsteht vor allem, wenn ein Stressor als bedrohlich wahrgenommen wird und es trotz Bemühungen und Anstrengungen nicht gelingt, die Situation positiv zu beurteilen und zu kontrollieren (vgl.

DRAGANO 2007: 74).

„Energetisch betrachtet, ist der Stress wie eine Gitarrensaite. Wenn sie zu locker ist, ist das Instrument verstimmt, bei zu viel Spannung reißt die Saite. Die Gitarre braucht bei allen Saiten für den harmonischen Klang eine gewisse Spannung“ (SCHRÖDER &BLANK 2004:

14). Wie mit der Gitarre ist es auch im Leben: Stress wird gebraucht, um glücklich zu sein, zu viel Stress macht jedoch krank.

In der heutigen Alltagssprache gibt es die Unterscheidung zwischen Eustress und Disstress jedoch nicht mehr und es wird mit dem Begriff Stress ausschließlich negativer Stress bezeichnet. In der Alltagssprache ist häufig unter dem Begriff Stress die Stressreaktion

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Die Stressanfälligkeit und -resistenz sowie die Reaktion auf Stress sind persönliche Merkmale. Der Zeitpunkt, zu dem die sogenannte Leistungskurve kippt, und man in den Bereich des negativen Stresses, also Disstress, gelangt, hängt von individuellen Faktoren, der momentanen Situation und der Befindlichkeit des Menschen ab (vgl. CHABASSE 2009:

103f.).

Ein Reiz wird unterschiedlich interpretiert; momentanes psychisches Befinden (z. B.: Fühle ich mich fit, müde, krank oder überfordert?) Erfahrung (z. B.: Bin ich schon mit einer ähnlichen Situation umgegangen?) und Natur (z. B.: Bin ich eher ruhig oder nervös?) beeinflussen die Interpretation der Situation. Auf der Basis dieser Einschätzung wird der Reiz eine normale Reaktion oder eine Stressreaktion herbeiführen (vgl. CHABASSE 2009:

103f.).

2.4 State-Angst und Trait-Angst

Das 20. Jahrhundert wurde das Zeitalter der Angst genannt. Obwohl die Angst seit der Antike analysiert wird, wurde sie nicht als ein allgegenwärtiges menschliches Leiden anerkannt (vgl. DRAGANO 2007: 78).

Sigmund Freud hat als Erster behauptet, dass Angst eine bedeutende Rolle in der Persönlichkeitstheorie und in der Ätiologie psychoneurotischer und psychosomatischer Störungen spielt. Laut Freud war Angst etwas, das gefühlt wird, und ein spezifischer unangenehmer Zustand des menschlichen Organismus, der erfahrungsbezogene, physiologische und verhaltensbezogene Bestandteile umfasst (vgl. SPIELBERGER 2010:

online).

Der Begriff Angst ist in der Psychologie ein Konstrukt. Der Begriff muss differenziert werden. In diesem Kapitel werden die Unterschiede zwischen State-Angst und Trait-Angst erklärt, die als Ausgangspunkt für die Entwicklung des empirischen Teils der Masterarbeit (Kapitel 8) erforderlich sind. Charles Donald Spielberger unterscheidet zwischen Angst als Eigenschaft (Trait-Angst) und Angst als Zustand (State-Angst) (vgl. SPIELBERGER 2010:

online).

Der Begriff Trait-Angst bezieht sich auf allgemeine Ängstlichkeit; er wird von der Neigung gekennzeichnet, Situationen als bedrohlich zu bewerten, Stress wahrzunehmen und auf solche Situationen mit zunehmender Zustandsangst zu reagieren. Die Merkmale sind daher sichtbare und auftretende Verhaltensneigungen mit individueller Ausprägung (vgl. KURZ

1996: 146f.).

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Die Eigenschaftsangst variiert je nach Individuum bezüglich Intensität und Dauer. Je stärker das Angstmerkmal ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Mensch in einer bedrohlichen Situation mit Zustandsangst reagieren wird (vgl. SPIELBERGER 2010: online).

Hingegen wird der Begriff State-Angst als ein emotionaler Zustand bezeichnet, der durch Anspannung, Besorgtheit, Nervosität, innerer Unruhe und Furcht vor zukünftigen Ereignissen charakterisiert ist und mit einer erhöhten Aktivität des autonomen Nerven- Systems einhergeht (vgl. KURZ 1996: 146f.).

In jeder Situation wirkt sich die Zustandsangst unterschiedlich aus. Zustände beziehen sich meistens auf situative, interindividuelle Verhaltensweisen in bestimmten Situationen (vgl.

KURZ 1996: 146f.). Obwohl Persönlichkeitszustände häufig vorübergehend sind, können sie auftauchen, wenn sie durch entsprechende Reize hervorgerufen werden.

Im Gegensatz zu momentanen Gefühlen werden Persönlichkeitsmerkmale als relativ dauerhafte Tendenzen betrachtet, die Welt auf eine bestimmte Art und Weise wahrzunehmen und sich auf eine bestimmte Weise zu verhalten (vgl. SPIELBERGER 2010: online).

Menschen mit hoher Eigenschaftsangst weisen häufiger Zustandsangst auf als Personen mit niedriger Eigenschaftsangst, weil sie dazu tendieren, mehr Situationen als bedrohlich oder gefährlich wahrzunehmen. Dies passiert öfter in Situationen, die zwischenmenschliche Beziehungen involvieren oder das Selbstwertgefühl bedrohen (vgl. SPIELBERGER 2010:

online).

Die Zustandsangst kann je nach Ausmaß des Stresses in ihrer Intensität variieren. Die individuelle Bedrohungswahrnehmung hat stärkere Auswirkungen auf die Zustandsangst als die Gefahr selbst, die mit der Situation verbunden ist (vgl. SPIELBERGER 2010: online).

2.5 Stress bei der Arbeit

Sind die Erfolgsberufe tatsächlich unmenschlich? Wozu soll ich einen Beruf ergreifen, der mich zwingt, alle zwei Jahre mehrere Wochen in einem Nerven-Sanatorium zu verbringen? Also wähle ich einen Beruf, der mich gar nicht erst in die Lage bringt, Magengeschwüre [sic] zu bekommen! (ROCK 1976: 11). In diesem Fall geht es um Extremfälle, aber auch die harmlosen Stressfolgen sind unerfreulich. Es könnte behauptet werden, dass die Universität den Arbeitsplatz für die Studenten darstellt. Daher werden in diesem Kapitel Stresssituationen in der Arbeitswelt sowie Stressoren bei der Arbeit dargestellt.

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Aufgrund der Globalisierung hat Stress in den letzten zwei Jahrzehnten in der Arbeitswelt stark zugenommen. Im Jahr 1910 meinte der englische Arzt William Osler, dass das Hochdruckleben durch viel Arbeit und hektisches Gewinnstreben geprägt ist. Er behauptete, dass Stress und Belastung, die von der Arbeit hervorgerufen werden, Ursache für Herz- Kreislauf-Erkrankungen sein können (vgl. DRAGANO 2007: 69).

Laut Michael Lenert ist arbeitsbedingter Stress eine emotionale, kognitive, verhaltensbezogene und physiologische Reaktion des Körpers auf unangenehme und gesundheitsschädigende Bereiche der Arbeit, des Arbeitsumfeldes und der Arbeitsorganisation. Daher besteht häufig das Gefühl, eine bestimmte Situation nicht bewältigen zu können (vgl. LENERT 1996: 59).

Unter Stress bei der Arbeit wird vor allem Arbeitsüberlastung, Hektik, Zeit- und Termindruck oder psychische Anspannung verstanden. In diesem Zusammenhang werden Veränderungen der Arbeitsbedingungen einbezogen (vgl. ZIMMERMANN 1984: 34).

Heutzutage muss mehr Arbeit in der gleichen bzw. in kürzerer Zeit als früher bewältigt werden. Im Vergleich zur Vergangenheit ist die körperliche Belastung im Allgemeinen zurückgegangen, die psychischen Arbeitsanforderungen und -belastungen sind jedoch gestiegen (vgl. LENERT 1996: 102). Heute wird mehr von Menschen verlangt. Menschen sollen sich gegen die Konkurrenz behaupten und vor allem ihre gesamte, ungeteilte Kraft für die Arbeit bereithalten (danvgl. ZIMMERMANN 1984: 12).

Eine grundlegende Ursache für Stress bei der Arbeit ist auf die Veränderungen der Arbeitsbedingungen und Belastungen zurückzuführen. Die persönlichen Arbeitsvoraussetzungen spielen dabei eine entscheidende Rolle, wie bei auftretenden Belastungen unterschiedliche Beanspruchungen entstehen (vgl. ZIMMERMANN 1984: 35).

Bei einer Arbeit, in der der Mensch auf die Verrichtung weniger, einfacher und sich oft wiederholender Funktionen beschränkt wird, in der er keinerlei Einfluss- und Entscheidungsmöglichkeiten hat, kann er seine Kenntnisse und Fähigkeiten nicht umfassend einsetzen; sie gibt ihm keine Möglichkeit, sich in der Arbeit zu bestätigen, sich zu entfalten, seine Kenntnisse und Fähigkeiten und damit seine Person weiterzuentwickeln.

(ZIMMERMANN 1984: 14)

Es kann daher behauptet werden, dass die Arbeit eine besondere Bedeutung und vielfältige Auswirkungen auf die Person und seine gesamte Lebensqualität hat.

(22)

Psychosoziale Arbeitsbelastungen können nicht nur zu Herzkrankheiten führen, sondern es gibt auch Hinweise dafür, dass die psychische Gesundheit, das muskuloskelettale System und andere Körperfunktionen beeinträchtigt sind (vgl. DRAGANO 2007: 69).

Im alltäglichen Arbeitsumfeld des Menschen können unterschiedliche Belastungen auftreten. Als Belastung wird die Gesamtheit der Bedingungen bezeichnet, die die Menschen bei der Arbeit beeinflussen. Die wesentlichen Belastungsfaktoren, die sich durch Arbeitsplatzuntersuchungen ermitteln lassen, lauten wie folgt:

• Gesellschaftlich-ökonomische Rahmenbedingungen: Arbeitsplatzunsicherheit aufgrund schlechter wirtschaftlicher Lage, Fremdbestimmtheit durch gegebene Herrschaftsverhältnisse;

• Arbeitsorganisation und Arbeitsinhalt: Muskelbelastung, Konzentration und Aufmerksamkeit, Störungen und Unterbrechungen, Verantwortung, Arbeitsschwierigkeit, Zeitdruck, Leistungsnormen, unklare und widersprüchliche Arbeitsaufträge;

• Arbeitsmittel und Arbeitsplatz: technische Einrichtungen, Werkstoffe, Unfallgefahren;

• Arbeitsumgebung: Klima, Lärm, Schadstoffe und Beleuchtung;

• Arbeitszeitorganisation: Verteilung der täglichen und wöchentlichen Arbeitszeit, Nacht- und Schichtarbeit, Überstunden;

• Kooperation und soziale Beziehungen im Betrieb: Einzelarbeit, Gruppenarbeit, Konkurrenz, Konflikte mit Vorgesetzten oder Kollegen, fehlende Anerkennung und Unterstützung (ZIMMERMANN 1984: 19).

Stress lässt sich allgemein auffassen als eine Wechselwirkung zwischen: den objektiven Arbeitsbedingungen und Belastungen; den subjektiven Einschätzungen, dass diese Bedingungen beanspruchend sind; dem Gefühl nicht hinreichender persönlicher Arbeitsvoraussetzungen zur Erfüllung einer Aufgabe und damit dem Gefühl einer Bedrohung, diese Belastungen nicht bewältigen zu können. (ZIMMERMANN 1984: 35)

Die subjektive Wahrnehmung des Menschen und die daraus folgende Verarbeitung dieser Situation durch den Einzelnen tragen zur Stressursache bei. Stress bezieht sich auf den Prozess der Wahrnehmung von Arbeitsanforderungen als negative Beanspruchung und Bedrohung, eine Situation nicht meistern zu können. Durch diesen Prozess können Menschen über- oder unterfordert sein, Aspekte ihrer Arbeit als bedrohlich sehen, ihre Aufgaben nicht bewältigen und Ereignisse nicht vorhersehen (vgl. ZIMMERMANN 1984:

121).

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Es ist jedoch schwierig, allgemeingültige Aussagen zu formulieren, die mit Sicherheit Überforderung oder Unterforderung bzw. psychische Beanspruchung und Stress als Ergebnis haben. Außerdem muss bedacht werden, dass persönliche Arbeitsvoraussetzungen unterschiedlich sind und sie bei derselben Person Schwankungen unterliegen (vgl.

ZIMMERMANN 1984: 121).

2.5.1 Stressoren im Berufsleben

Die Stressoren und ihre persönliche Verarbeitung stellen das Zusammenspiel zwischen der sozialen Umwelt und einer organischen Schädigung dar. Die Arbeitswelt kann daher eine Quelle für Stressoren sein. Die Situationen müssen ein spezifisches Bedrohungspotenzial sowie eine so hohe Intensität und Dauer haben, dass die individuellen Ressourcen nicht mehr ausreichen, um mit der Bedrohung umgehen zu können. Wenn diese Kriterien erfüllt werden, handelt es sich um Stressoren (vgl. DRAGANO 2007: 77).

Die Erwerbsarbeit ist für die Mehrheit der Bevölkerung ein zentraler Bereich des Lebens.

Sie ist für zahlreiche Menschen die bedeutsamste Möglichkeit, ein regelmäßiges Einkommen zu erhalten und Bedürfnisse zu befriedigen. Sie beeinflusst auch die Teilnahme an gesellschaftlichen Chancen, Gütern und Macht. Außerdem bestimmt die Arbeit den Tagesablauf, weshalb psychosoziale Arbeitsbedingungen über eine lange Zeitspanne wirken können. In diesem Zusammenhang kann behauptet werden, dass es Potenzial für chronische Stressreaktionen im Erwerbsleben gibt (vgl. DRAGANO 2007: 78).

In der Forschung wurde die folgende Liste von Belastungen erarbeitet, die in der Arbeitswelt auftreten können: Arbeitsplatzunsicherheit, übermäßiger Wettbewerb, gefährliche Arbeitsbedingungen, Aufgabenanforderungen, lange oder ungewöhnliche Arbeitszeiten (vgl. COOPER & PAYNE 1979: 12f.).

Die Ursachen der Stressoren können in drei Hauptklassen aufgelistet werden: erstens, die organisatorische Laufbahn (Arbeitsplatzverlust, Karriereentwicklung, Rückzug), zweitens, die Aufgaben (Routinisierung der Arbeit, Aufgabenschwierigkeiten) und drittens, die Organisationsstruktur. Die Belastungsquellen wurden in sechs Kategorien aufgeteilt:

Aufgabe, Rolle, Verhaltenssituation, physische Umgebung, soziale Umgebung und Eigenschaften, die die Person in die Arbeit mitbringt (vgl. COOPER & PAYNE 1979: 12f.).

Christopher Poulton (1979) hat mögliche arbeitsbedingte Stressoren identifiziert.

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Der erste ist eine schlechte Sichtbarkeit. Wenn zu wenig Licht vorhanden ist, müssen die Menschen spezielle Strategien entwickeln und lernen, wie die unzureichenden visuellen Hinweise zu überwinden sind. Dadurch wird die Aufgabe zeitaufwendiger und frustrierender. Die Blendung ist ein anderer Faktor. Sie verringert die Sichtbarkeit des Bildschirmes, wenn das Bild in den Streulichtkegel fällt. Dazu zählt auch das Flackern. Das von einer normalen Glühlampe abgegebene Licht hängt von der Spannung der Hauptversorgung ab. Schwankt die Spannung des Stromnetzes infolge plötzlicher transienter Bedarfserhöhungen, so flackert das Licht (vgl. POULTON 1979,zitiert nachCOOPER & PAYNE

1979: 30f.).

Ein anderer Stressor ist Lärm. Kontinuierlicher Lärm isoliert eine Person von ihrer normalen Hörumgebung. Lärm lenkt die Person von dem ab, was sie gerade tut. Er erhöht auch die verhaltensbedingte Erregung einer Person und hindert sie daran, sich zu entspannen und einzuschlafen. Lärm stört die Konversation und beeinträchtigt, dass Menschen hören, was gesagt wird. Unerwartete Geräusche lenken ab (vgl. POULTON 1979,zitiert nachCOOPER &

PAYNE 1979: 30f.).

Eine andere Art von arbeitsbedingten Stressoren kann Arbeitsüberlastung sein. Es wurden Stressoren im Hinblick auf quantitative und qualitative Überlastung unterschieden. Erstere bezieht sich darauf, zu viel zu tun zu haben, während Letztere bedeutet, eine Arbeit zu machen, die zu schwierig ist. Sie untersuchten die qualitative und quantitative Arbeitsüberlastung an einer großen Universität. Sie verwendeten Fragebögen, Interviews und medizinische Untersuchungen, um Daten über Risikofaktoren zu erhalten. Sie stellten fest, dass ein Symptom von Stress, nämlich ein geringes Selbstwertgefühl, mit der Arbeitsüberlastung zusammenhing (vgl. COOPER & PAYNE 1979: 35f.).

2.5.2 Physische Arbeitsbelastungen

Die Auflistungen von Arbeitsbelastungen deuten darauf hin, dass Stress bei der Arbeit kein abgegrenzter Begriff ist. Zwei Hauptversionen von Stress bei der Arbeit sind in den meisten Fällen implizit oder explizit in der Arbeit enthalten: die kleinere Version, als Überschreitung der Umweltanforderungen hinsichtlich der eigenen Fähigkeiten, diese zu erfüllen (Überforderung) und die breitere Version, die auch das Verhältnis zwischen den Bedürfnissen der Person und der Befriedigung in der Arbeitswelt umfasst (vgl. COOPER &

PAYNE 1979: 12f.).

„Forschung über psychischen Stress und psychische Stressreaktionen ist komplexer als Untersuchungen über physischen Stress“ (C et al. 1975: 33).

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Die Forschung versucht seit beinahe 100 Jahren, die Merkmale der Arbeitswelt zu identifizieren, die direkt mit stressbedingten Erkrankungen verbunden sind. Es herrscht jedoch ein geteilter Konsens darüber, dass komplexe Abläufe bei der Entstehung von arbeitsbedingtem Stress vorhanden sind. Es gibt zahlreiche verschiedene Variablen zu berücksichtigen, die nicht gut abgegrenzt und definiert sind. In der Literatur über Stress und Gesundheit herrscht Verwirrung und Unstimmigkeit in Bezug darauf, welche Variablentypen untersucht werden sollten und auf welchen theoretischen Modellen aufgebaut werden soll (vgl. DRAGANO 2007: 78; CAPLAN et al. 1975: 33).

Es wurden Klassifikationen von Arbeitsbedingungen und persönlichen Reaktionsmustern bezüglich der stressphysiologischen Erkenntnisse erarbeitet. Die beruflichen Stressbelastungen können allgemein in zwei Gruppen unterteilt werden: erstens, in psychologisch und psychobiologisch orientierte Modelle, welche die Person, die erlebt und handelt, im Mittelpunkt beschreiben; zweitens, in sozialpsychologisch und soziologisch orientierte Modelle, bei denen die interpersonellen Systeme und deren soziale Struktur im Zentrum stehen (vgl. DRAGANO 2007: 78; CAPLAN et al. 1975: 33).

Ein Mensch kann gleichzeitig mehreren Belastungen ausgesetzt sein. Eine einfache Annahme ist, dass sich die Auswirkungen einer Anzahl von Belastungen summieren. Wenn eine Person nur einer einzigen Belastung ausgesetzt ist, verringert sich ihre Effizienz womöglich nur um 10 %. Wenn sie jedoch mehreren Belastungen auf einmal ausgesetzt ist, wird ihre Effizienz noch weiter reduziert und sie hat keine Möglichkeit mehr, dies auszugleichen (vgl. COOPER & PAYNE 1979: 30f.).

Es gibt eine Vielzahl von potenziell belastenden Umständen (Stressoren) im Arbeitsumfeld – einige davon sind überwiegend objektiv und messbar, andere vorwiegend qualitativ.

Allerdings empfinden nicht alle Menschen eine gegebene Arbeitssituation als belastend, noch wird eine Person alle Arbeitssituationen als gleich belastend empfinden.

Stress tritt vielmehr dann auf, wenn die Fähigkeiten der Person nicht mit den Anforderungen des Arbeitsumfelds übereinstimmen oder wenn es klare Hindernisse für die Erfüllung starker Bedürfnisse oder Werte gibt. In solchen Situationen tritt eine schlechte Übereinstimmung zwischen der Person und ihrer Umgebung auf. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, sich zu überlegen, was und wie Aspekte der Persönlichkeit, des Verhaltens und der sozialen Umstände die Reaktion einer Person auf potenzielle Stressoren beeinflussen (vgl. COOPER

& PAYNE 1979: 130).

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Das Erleben von Stress ist eine subjektive Reaktion, die sich aus einer Kombination von bestimmten objektiven Arbeitsbedingungen und persönlichen Eigenschaften ergibt. Eine Person kann mit der Arbeit mit Menschen zufrieden sein, während eine andere Person sie als Quelle von Stress oder Unzufriedenheit empfindet, weil sie ein geringeres Bedürfnis nach zwischenmenschlicher Zugehörigkeit hat (vgl. COOPER & PAYNE 1979: 130).

3 Stress beim Dolmetschen

‚Wie machen Sie das?‘. Hören und gleichzeitig zwei Sprachen zu sprechen, scheint auf den ersten Blick unmöglich zu sein. „Wenn SimultandolmetscherInnen diese Frage gestellt bekommen, können sie das oft gar nicht so genau beschreiben – so intuitiv und automatisiert sind die kognitiven Prozesse, die sie dabei anwenden“ (vgl. FACHDOLMETSCHER:

online).

Um eine solche Tätigkeit ausführen zu können, ist ein gezieltes Training erforderlich, damit die kognitiven Ressourcen so umverteilt werden, dass trotz Schwierigkeiten keine Interferenzen zwischen den Arbeitssprachen entstehen.

Die Dolmetscher müssen die eingehenden Informationen sowie den selbstproduzierten Output verarbeiten. Sie sind oftmals mit einer großen Informationsdichte konfrontiert, die den Simultandolmetschprozess erschwert und eine hohe kognitive Belastung darstellt. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass der erforderliche Verarbeitungsaufwand größer ist als die Kapazitäten, über die Dolmetscher verfügen. In solchen Fällen können die kognitiven Ressourcen von Dolmetschern erschöpft sein. Wenn es zu einer solchen Situation kommt, können Fehler und Auslassungen auftreten (vgl. RICCARDI 2012: 73).

Wie schon erwähnt, kann Stress bei der Arbeit durch zahlreiche Arbeitsbelastungen oder Arbeitsbedingungen hervorgerufen werden, z. B. durch zu viel oder zu wenig Arbeit, Zeit- und Termindruck, Zwang, Entscheidungen zu treffen, Ermüdung, Reisen, Überstunden, die Notwendigkeit, sich an Veränderungen zu gewöhnen, Angst vor finanziellen Konsequenzen bei Fehlern sowie fehlende Sicherheit des Arbeitsplatzes und Frustration. Die Merkmale des Dolmetschens weisen zahlreiche Ähnlichkeiten zu diesen Stressoren auf (vgl. CHABASSE

2009: 105).

3.1 Stressoren beim Dolmetschen

Konferenzdolmetscher arbeiten unter Bedingungen, die in der Psychologie allgemein als objektive Stressfaktoren gelten: die ständige Informationslast, der Zeitfaktor, die

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Konzentrationsanforderung, die Ermüdung, die enge Kabine. Mehrere empirische Studien haben bestätigt, dass es sich beim Simultandolmetschen in der Tat um einen Beruf mit hohem Stressfaktor handelt (vgl. KURZ 2003: 51).

Im Jahr 1980 wurde eine Umfrage durchgeführt, um die Stressfaktoren beim Dolmetschen zu analysieren. Es wurden insgesamt 33 Dolmetscher befragt, 11 davon in Straßburg, 8 in Brüssel und 14 in Genf. Es wurde ein Fragebogen erstellt, der an alle AIIC-Mitglieder mit Englisch als eine ihrer Arbeitssprachen geschickt wurde. In der Studie wurden vor allem der berufsbedingte Stress der Dolmetscher und seine Folgen untersucht. Auf der Grundlage dieser Umfrage hat Cary Cooper (1982) die Stressoren in vier Kategorien unterteilt: externe Faktoren, tätigkeitsabhängige Faktoren, zwischenmenschliche Faktoren und Beziehung zwischen Privat- und Berufsleben (vgl. COOPER et al. 1982: 97ff.).

3.1.1. Externe Faktoren

Das Dolmetschen findet in Kabinen statt, weshalb die meisten Umgebungsfaktoren in den Kabinen ausschlaggebend für das Stressniveau bei der Arbeit sind. Die ISO, die internationale Organisation für Normung, hat Mindeststandards für die Größe der Kabine, die Belüftung und die Beleuchtung festgelegt, aber zahlreiche Konferenzzentren erfüllen diese Standards nicht.

Die externen Faktoren umfassen: schlechte Belüftung und Klimatisierung sowie mangelhafte Beleuchtung in den Kabinen, schlechte Tonqualität, unpassend schallisolierte Kabinen, Redner, die auf das Mikrofon schlagen oder hineinblasen, während die Dolmetscher über die Kopfhörer zuhören, oder Redner, die zu leise reden, mehrere gleichzeitig eingeschaltete Mikrofone, Hintergrundgeräusche, wie Handyklingeln, Seitenblättern oder Husten. Weitere externe Faktoren sind die schlechte Positionierung der Kabinen und visuelle Störungen, die die Dolmetscher dazu zwingen, unbequem zu sitzen, um die Redner oder den Bildschirm zu sehen (vgl. COOPER et al. 1982: 97ff.).

3.1.2 Tätigkeitsabhängige Faktoren

Bei den meisten Berufen kann eine Person die unvollendete Arbeit am nächsten Tag abschließen; die Arbeit eines Dolmetschers erfordert jedoch, dass der Auftrag im Moment abgeschlossen wird, was Druck und Anspannung verursacht.

Die tätigkeitsabhängigen Faktoren umfassen die hohe Beanspruchung der Konzentration.

Die Dolmetscher sind während einer Konferenz fortwährend zahlreichen Informationen

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ausgesetzt. Wenn sie nur für eine Minute abgelenkt sind, bedeutet dies, dass Sätze verloren gehen können.

Auch wenn die meisten Organisationen vorschreiben, dass Dolmetscher in 20- bis 30- minütigen Einsätzen arbeiten sollen, kann es manchmal notwendig sein, eine Stunde oder länger ununterbrochen zu arbeiten. Abgesehen von den tatsächlich in der Kabine verbrachten Stunden müssen die Dolmetscher den ganzen Tag anwesend sein. Dies kann körperlich anstrengend sein (vgl. COOPER et al. 1982: 97ff.).

Ein anderer Faktor ist die Rücksichtnahme vonseiten der Delegierten. Auch wenn die AIIC- Regeln vorsehen, dass die Dolmetscher Kopien der Reden im Voraus bekommen müssen, wenn solche auf Konferenzen vorgetragen werden sollen, sagen die meisten Dolmetscher, dass dies in 70 bis 80 % der Fälle nicht geschieht. Manchmal kann es vorkommen, dass Redner einen 40-minütigen Vortrag in 20 Minuten ablesen, was für die Dolmetscher anstrengend sein kann.

Eine weitere Spannungsquelle ist, dass politische Konferenzen chaotisch sein und wie ein Schreikampf zwischen Delegierten aus verschiedenen Ländern aussehen können, bei dem Dolmetscher als Sündenböcke benutzt werden, wenn andere mit ihrem Standpunkt nicht einverstanden sind.

Andere Faktoren, die zu dieser Kategorie zählen, sind inkompetente Redner, die abgefasste Texte schnell und ohne Betonung lesen, oder die sich in einer Fremdsprache ausdrücken, die sie eigentlich nicht beherrschen. Dazu kommen die schlechte Konferenzorganisation, die häufig länger dauert, häufiges Reisen und mangelndes Feedback von Abgeordneten. Für die meisten Dolmetscher sind Rückmeldungen, sowohl positive als auch negative, entscheidend, um zu verstehen, wie sie bessere Leistungen erbringen könnten (vgl. COOPER et al. 1982:

97ff.).

3.1.3 Zwischenmenschliche Faktoren

Die zwischenmenschlichen Faktoren sind solche, wie eine problematische Beziehung zu Kollegen, die nicht kooperieren, z. B. bei einer Konferenz die Zahlen nicht mitnotieren, für Unruhe in der Kabine sorgen, z. B. durch Blättern, Rascheln oder lautes Einschenken von Getränken. Kollegen können die Aufmerksamkeit eines anderen ablenken, indem sie zu nervös oder unfreundlich sind oder ein zu starkes Parfüm tragen.

(29)

Eine weitere Quelle von Belastung kann die Tatsache sein, dass ein anderer Dolmetscher in der Kabine einen Fehler korrigiert. Konflikte mit Kollegen können auch durch Konkurrenz entstehen, insbesondere bei Freiberuflern.

Die zwischenmenschlichen Faktoren umfassen auch mögliche Probleme mit dem Chef- Dolmetscher oder mit den Delegierten (vgl. COOPER et al. 1982: 97ff.).

3.1.4 Beziehung zwischen Privat- und Berufsleben

Die vierte Kategorie bezieht sich auf die Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf. Das Familien- oder Privatleben hat einen starken Einfluss auf die Leistung der meisten Dolmetscher. Persönliche Probleme könnten die Dolmetscher an einer guten Leistung hindern.

Dieser Beruf hat einen positiven Einfluss, da die meisten Personen angaben, dass sie ihre persönlichen Probleme während des Dolmetschens vergessen, da sie sich in der Kabine konzentrieren müssen. Längere und häufige Abwesenheiten von zu Hause werden jedoch von den meisten als störend für ein glückliches und gesundes Familien- und Sozialleben empfunden (vgl. COOPER et al. 1982: 97ff.).

In der Umfrage gaben gaben 45 % an, dass über 40 % des Stresses in ihrem Leben direkt mit der Arbeitsumgebung zusammenhängt, während 20 % sagten, dass über 60 % des Stresses arbeitsbedingt sind (vgl. COOPER et al. 1982: 97ff.).

3.1.5 Andere Faktoren

Die materielle Unsicherheit stellt einen zusätzlichen Stressfaktor dar. Die freiberufliche Dolmetschtätigkeit ist saisonal strukturiert. Für Dolmetscher, deren Haupteinkünfte aus der Dolmetschtätigkeit kommen, kann der Arbeitsumfang manchmal beunruhigend sein.

Während der Saison gibt es häufig keine Ruhephase zwischen den Aufträgen, was zu einer Überlastung führen kann (vgl. CHABASSE 2009: 107).

„Mit anderen Worten, Stress ist ein unumgänglicher Teil des beruflichen Lebens speziell von freiberuflichen Konferenzdolmetschern“ (CHABASSE 2009: 107).

Laut Daniel Gile gibt es zahlreiche Faktoren und Umstände, unter denen eine kognitive Überforderung auftreten kann. Probleme in der Kabine können aus chronischen oder zufälligen Gründen entstehen.

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Erstere beziehen sich auf Situationen, in denen Dolmetscher nicht über kognitive Fähigkeiten, außersprachliches Wissen und Kenntnisse von Wörtern und Grammatikregeln verfügen, um mit der Situation umzugehen. Dies kann auf das kognitive Potenzial einer Person zurückzuführen sein, aber auch auf den Grad der Expertise von Studenten oder Anfängern, die noch nicht über die notwendigen kognitiven Fähigkeiten verfügen.

Zufällige Gründe beziehen sich auf kognitive Überforderungsauslöser, wie linguistische, semantische und physikalische Merkmale der Ausgangssprache oder die Kommunikationsumgebung (vgl. GILE 2009: 192ff.).

Weitere mögliche Stressoren beim Dolmetschen können eine hohe Übertragungsgeschwindigkeit der Ausgangsrede oder eine hohe Informationsdichte der Rede sein. Insbesondere Aufzählungen sind dicht, da sie Informationselemente ohne andere Wörter dazwischen enthalten (vgl. GILE 2009: 192ff.).

Wie bereits erwähnt, gibt es auch für Gile externe Faktoren, die zu Stress und Problemen beim Dolmetschen führen können. Diese Faktoren sind die Verschlechterung der Qualität des Tons, der durch die Kopfhörer der Dolmetscher kommt, oder andere Toninterferenzen.

Starke Akzente, falsche Grammatik und lexikalische Verwendung sowie ein ungewohnter Sprachstil sind ebenfalls Stressoren. Unbekannte Namen, die aus mehreren Wörtern bestehen, stellen eine Belastung für das Gedächtnis der Dolmetscher dar, außer sie sind ihnen in der Zielsprache vertraut (vgl. GILE 2009: 192ff.).

Ein weiteres Beispiel für Überforderung ist, wenn Dolmetscher mit einer Ausgangs- und einer Zielsprache arbeiten, die syntaktisch unterschiedlich sind und dies eine große Speicherung von Informationen erfordert, bevor sie in der Zielsprache umformuliert werden können. Kurze Vokale und Silben können schwer zu verarbeiten sein, wie Zahlen oder kurze Namen. Aufgrund ihrer kurzen Dauer können sie Informationsverluste verursachen (vgl.

GILE 2009: 192ff.).

3.2 Umfragen zu Stress und Dolmetschen

Forscher haben auch begonnen, physiologische Stressparameter zu untersuchen, wie objektive Anzeichen von Stress. Jorma Tommola und Jukka Hyönä (1990), die Variationen der psychischen Belastung während des Simultandolmetschens und zwei weiterer Sprachverarbeitungsaufgaben (Zuhören und Shadowing) durch die Pupillometrie gemessen haben, stellten fest, dass das Simultandolmetschen mit der höchsten Dilatationsstufe der

(31)

Pupille verbunden ist. Dies bedeutet, dass das Simultandolmetschen eine große Verarbeitungslast darstellt. (vgl. HYÖNÄ et. al 1995: 598).

Ingrid Kurz (2002) untersuchte, ob der subjektive Eindruck der Dolmetscher, dass das TV- Dolmetschen anstrengender als gewöhnliches Konferenzdolmetschen sein kann, durch objektive physiologische Stressmessungen bestätigt werden kann (vgl. KURZ 2003: 56).

Im Jahr 2014 wurde eine Pilotstudie in Polen durchgeführt, deren Hauptziel es war, zu untersuchen, ob die Geschwindigkeit des Sprechers das Stressniveau der Dolmetscher beim Simultandolmetschen beeinflusst. Herzfrequenz und Blutdruck wurden gemessen, um physiologische Stressreaktionen beim Simultandolmetschen zu untersuchen. Zehn Dolmetschstudenten der Adam-Mickiewicz-Universität nahmen kurz vor der Abschlussprüfung an der Pilotstudie teil. Eines der Ziele der Umfrage, die nach dem Experiment durchgeführt wurde, war es, Daten über mögliche Stressoren beim Dolmetschen zu sammeln.

Ein Stressfaktor, der von den Teilnehmern häufig genannt wurde, war die Angst, Fehler zu machen, die vom Publikum erkannt werden können, das sowohl die Ausgangs- als auch die Zielsprache ausreichend beherrscht. Diese Art von Perfektionismus scheint eine Belastung für zahlreiche Dolmetschstudenten zu sein, die frustriert sind, wenn sie es nicht schaffen, eine fehlerfreie Verdolmetschung zu liefern.

Andere Stressoren, die von den Teilnehmern erwähnt wurden, fielen in die Kategorie der unbefriedigenden Arbeitsbedingungen. Beim Simultandolmetschen haben sie schlechten Ton und schlechte Sicht sowie keinen Zugang zu den vom Redner präsentierten Bildmaterialien aufgelistet. Vier von zehn Teilnehmern haben die Geschwindigkeit der Übertragung als einen bedeutenden Stressfaktor beim Konferenzdolmetschen genannt (vgl.

KORPORAL 2016: 308).

3.3 Ähnliche Stressoren bei der Arbeit und beim Dolmetschen

Unter den Stressoren bei der Arbeit haben Cooper und Payne (1978) Faktoren aufgelistet, die Ähnlichkeiten zur Dolmetschwelt aufweisen. Der erste Stressor ist eine vorübergehende Arbeitsüberlastung. Arbeitsüber- und -unterforderung resultieren häufig aus dem unregelmäßigen Arbeitsfluss. Kurze Geschwindigkeitsschübe sind erforderlich, wenn eine Person Arbeit von mehreren Quellen erhält, die unabhängig voneinander funktionieren (vgl.

COOPER & PAYNE 1979: 15ff.).

(32)

Der zweite besteht aus dem Erledigen von mehreren Dingen gleichzeitig, das an folgenden Beispielen aufgezeigt werden soll: Ein Autofahrer in einem ihm unbekannten Teil des Landes muss auf die Straßenschilder achten, die ihm seine Route vorgeben. Er tut dies, während er sein Auto fährt und auf den Verkehr auf der Straße und in seinem Rückspiegel achtet. An einem arbeitsreichen Tag kann ein Mitarbeiter einen Telefonanruf von einem Manager erhalten, der ihn um Informationen bittet. Während er nach den Informationen sucht, ruft jemand anderes an, der ebenfalls etwas wissen möchte. Schließlich kommt der Chef und nimmt den Mitarbeiter für eine einstündige Beratung mit und lässt ihn mit einer Liste dringender Aufgaben zurück, die er erledigen muss. Wenn mehrere Dinge gleichzeitig erledigt werden müssen, besteht die Gefahr, dass eine wichtige Aufgabe ausgelassen oder vergessen wird, bis es zu spät ist (vgl. COOPER & PAYNE 1979: 15ff.).

Ein weiterer Stressor ist Arbeitsunterforderung. Sie tritt an denselben Arbeitsplätzen auf wie Arbeitsüberforderung, nämlich in den Zeiten, in denen es wenig oder nichts zu tun gibt. Die Person wird gelangweilt und ineffizient (vgl. COOPER & PAYNE 1979: 15ff.).

Eine weitere wesentliche Stressquelle ist mit der Rolle einer Person bei der Arbeit verbunden. Rollenambiguität besteht, wenn eine Person unzureichende Informationen über ihre Arbeitsrolle hat. Sie entsteht, wenn es an Klarheit über die mit der Rolle verbundenen Arbeitsziele, über die Erwartungen der Arbeitskollegen an die Arbeitsrolle und über den Umfang und die Verantwortlichkeiten der Arbeit mangelt. Die Stressindikatoren im Zusammenhang mit der Rollenambiguität sind depressive Stimmung, gesenktes Selbstwertgefühl, Lebens- und Arbeitsunzufriedenheit sowie geringe Motivation. Ein Rollenkonflikt besteht, wenn eine Person in einer bestimmten Arbeitsrolle durch widersprüchliche Arbeitsanforderungen hin- und hergerissen ist oder Dinge tut, die sie nicht tun möchte. Die häufigste Manifestation ist, wenn sich eine Person zwischen zwei Gruppen von Menschen befindet, die unterschiedliche Verhaltensweisen fordern (vgl. COOPER &

PAYNE 1979: 15ff.).

Ein weiterer entscheidender potenzieller Stressor im Zusammenhang mit der eigenen organisatorischen Rolle ist die Verantwortung für Menschen. Hier kann zwischen der Verantwortung für Menschen und jener für Dinge (Ausstattung, Budget etc.) unterschieden werden. Erhöhte Verantwortung für Menschen bedeutet oftmals, dass mehr Zeit damit verbracht werden muss, mit anderen zu interagieren, an Besprechungen teilzunehmen, allein zu arbeiten und als Folge Termindruck und Zeitpläne einzuhalten (vgl. COOPER & PAYNE

1979: 15ff.).

(33)

Die berufliche Entwicklung ist ein weiterer Stressor. Potenzielle Stressoren wie mangelnde Arbeitsplatzsicherheit und Angst vor Überalterung können in diesem Bereich identifiziert werden. Für eine Vielzahl von Menschen ist das berufliche Fortkommen von übergeordneter Bedeutung. Durch eine Beförderung verdienen sie nicht nur Geld, sondern auch Status und stellen sich neuen beruflichen Herausforderungen, nach denen sie streben. Das berufliche Fortkommen kann von Natur aus ein Problem sein, da viele denken, dass Glück und zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, eine große Rolle spielen.

Im mittleren Alter werden die Jobchancen weniger, frühere Entscheidungen können nicht mehr rückgängig gemacht werden. Die Energien können erlahmen oder für familiäre Aktivitäten beansprucht werden und es gibt den Druck frischer junger Bewerber, denen man sich im Wettbewerb stellen muss. Die Angst vor einer Degradierung oder davor, überflüssig zu werden, kann für diejenigen, die wissen, dass sie das Ende der Karriereleiter erreicht haben, groß sein, und die meisten werden unweigerlich eine gewisse Verringerung ihres Status erleben, bevor sie in den Ruhestand gehen (vgl. COOPER & PAYNE 1979: 15ff.).

3.4 Stress während des Dolmetschstudiums

Für manche Profidolmetscher haben die mündlichen Abschlussprüfungen des Studiums die ersten beruflichen Hochleistungssituationen dargestellt. Wenn Studenten bei einer Dolmetschprüfung nervös und gestresst sind, hören und verstehen sie möglicherweise nicht alles, was gesagt wird. Dies kann dazu führen, dass bei der Verdolmetschung maßgebliche Daten oder Zusammenhänge fehlen. Beim Notieren kann es zum Zittern der Hände kommen und dazu, dass bei der Konsekutivverdolmetschung die Notizen nicht mehr entziffert werden können. Vokabeln, die aufwendig vor der Prüfung gelernt wurden, entfallen dem Dolmetscher in der Kabine plötzlich. Es kann schwierig sein, sich auf einzelne Einheiten zu konzentrieren und den roten Faden nicht zu verlieren. Dies passiert am häufigsten bei Studenten des Konferenzdolmetschstudiums (vgl. MARTÍN 2017: online).

Mit steigender Berufserfahrung wird jedoch dieses Szenario immer weniger wahrscheinlich und die Dolmetscher lernen, wie mit stressigen Situationen umgegangen werden kann, auch wenn langjährig tätige Dolmetscher behaupten, dass sie bei ihrer Tätigkeit unter Stress sind und dass manchmal diese Arbeit Druck auslösen kann (vgl. MARTÍN 2017: online).

Konferenzdolmetscher arbeiten unter Bedingungen, die von Psychologen im Allgemeinen als objektive Stressfaktoren angesehen werden. Dazu zählen die ständige Informationsbelastung, der Zeitfaktor, der enorme Konzentrationsbedarf, die Müdigkeit

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