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SEMINARARBEIT. Die frühe Bindung zwischen Kind und Eltern Bindungstheorie und emotional-soziale Entwicklung. Sarah Girsch BP1A03

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Academic year: 2022

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Sarah Girsch BP1A03

SEMINARARBEIT

Die frühe Bindung zwischen Kind und Eltern –

Bindungstheorie und emotional-soziale Entwicklung

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Einleitung

Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung schreibe ich diese Seminararbeit über die Bindung zwischen Eltern und ihren Kindern und die Bindungstheorie. Ich habe mich für dieses Thema entschieden, weil ich mich dafür interessiere, wie eine Bindung zwischen Eltern und Kind zustande kommt und durch was sie beeinflusst werden kann. Zuerst werde ich die

Bindungstheorie im Allgemeinen beschreiben und auf die Sicht von John Bowlby eingehen.

Im Anschluss werde ich Informationen über die Bedeutung von Bindung geben, die Bindungsqualität ansprechen und über die Bedeutung des Themas für Lehrpersonen schreiben.

Bindungstheorie

Bei der Bindungstheorie wird Wissen aus vier verschiedenen Bereichen miteinander

verbunden, nämlich aus der Entwicklungspsycholgie, der Psychoanalytik, der Ethologie und der Systemik. Die Bindungstheorie beschäftigt sich mit Einflüssen in der frühen Kindheit, welche sich auf die emotionale Entwicklung eines Kindes auswirken können. Themen wie Verlust, Trennung, Traumata und enge Beziehungen werden in der Bindungstheorie

aufgefasst. Weiters versucht sie zu erklären, wie starke Bindungen zwischen verschiedenen Personen, auf der Gefühlsebene, entstehen und sich verändern. (Veith, Sauer 2008, 5) Das Wort Bindung kann man sich als ein emotionales Band vorstellen, welches zwei Personen verbindet, meist zwischen Kindern und ihren Eltern. Dieses Band bietet den Kindern Sicherheit und Schutz von ihrer Bezugsperson. (Kirschke, Hörmann 2014, 3)

Als Begründer der Bindungstheorie kann man den Kinderpsychiater und Psychoanalytiker John Bowlby nennen. Er hat das unsichtbare Band der Gefühle zwischen Kindern und ihren engsten Bezugspersonen beschrieben. Das Band ist für die Entwicklung der Kinder von großer Bedeutung und besteht über einen sehr langen Zeitraum. John Bowlby spricht bei der Bindungstheorie von Verhaltenssystemen und wie man diese steuert und reguliert. Über Informationen, welche wir aus der Umwelt aufnehmen oder Informationen, die in unserem Körper entstehen, lassen sich diese Verhaltenssysteme steuern. Bei seiner Beobachtung hat er sich auf die Beziehungen in der Familie konzentriert und wie diese einen Einfluss auf die Entwicklung eines Kindes haben können. Dabei hat er bemerkt, dass sich eine lange

Trennung zwischen Mutter und Kind negativ auf die Psyche des Kindes auswirkt und er hat

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2 dadurch gezeigt, wie wichtig die Bindung zwischen Mutter und Kind ist. (Kirschke, Hörmann 2014, 3) Das Bindungssystem ist laut John Bowlby angeboren und tief in uns verankert.

(Veith, Sauer 2008, 5) Allerdings sind die Verhaltenssysteme nicht vererbt, sondern lediglich das Potenzial für sie. (Grossmann, Zimmermann 1997, 56) Weiters hat er gesagt, dass Kinder mit einem bestimmten Verhaltenspaket ausgestattet sind, mit dem sie ihr (Über-)Leben mitgestalten können. (Veith, Sauer 2008, 5) Das Kindchenschema dient dazu, dass sich Eltern an ihr Kind binden. Da Babys klein und in den Augen von Erwachsenen hilflos sind, sind Eltern von ihrem Kind fasziniert und kümmern sich liebevoll und fürsorglich um ihr Kind. Das Kind hat bei der Geburt noch keine emotionale Beziehung zu den es umgebenden Personen aufgebaut, allerdings kennt es schon die Stimme der Mutter. (Kirschke, Hörmann 2014, 4) Eine Bindung wird im ersten Lebensjahr zu einer Hauptbezugsperson aufgebaut. Wenn diese aufgrund einer Trennung nicht da ist, weicht das Kind auf eine andere Bezugsperson, wie zum Beispiel Oma/Opa/Papa, aus. Durch diese Trennung, aber auch wenn ein Kind Angst hat, wird das Bindungsverhalten aktiviert. (Veith, Sauer 2008, 6)

Dies lässt sich daran erkennen, wenn das Kind seine/ihre Bezugsperson sucht, ihr hinterherläuft, sich festklammert oder weint. In so einer Situation braucht das Kind körperliche Nähe, denn so wird das Bedürfnis nach Bindung befriedigt. Die

Hauptbezugsperson muss nicht zwingend ein biologischer Elternteil sein. Eine Bindung kann nicht nur zwischen Eltern und Kind entstehen, da die genetische Verwandtschaft bei der Bindung keine Rolle spielt. Wichtig ist eine einfühlsame Interaktion zwischen dem Kind und der Bezugsperson, denn für das Kind bietet sie bei einer drohenden Gefahr Sicherheit. Wenn die Bedürfnisse des Kindes befriedigt sind und es sich sicher fühlt, kann sich ein weiteres System aktivieren, nämlich die Exploration. Bei der Exploration geht es darum, dass das Kind seine Umwelt erkundet und wenn doch Gefahr droht, weiß es, dass es zu seiner

Bezugsperson zurück gehen kann. Wenn die Bindung nicht sicher ist, kann die Exploration nicht ermöglicht werden und es wird keine Neugier und kein Lernen entstehen können. Das Wechselspiel von Exploration und Bindung ist für die Entwicklung eines Kindes von sehr großer Bedeutung. Wenn ein Kind vernachlässigt wird oder es ein Trauma erlebt hat, kann es zu großen Veränderungen bezüglich der Traum- und Fantasiefähigkeit kommen und das Kind wird im Spiel eingeschränkt sein. (Veith, Sauer 2008, 6) Weitere Folgen könnten im

Erwachsenenalter sichtbar werden, wenn man zu einer anderen Person eine Beziehung

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3 aufbaut oder bei der Reaktion auf den Verlust des Partners. (Grossmann, Zimmermann 1997, 59)

Laut John Bowlby gibt es bei der Entwicklung der Bindung vier Phasen. In den ersten beiden Phasen (0-6 Monate) benutzt das Kind Verhaltenssysteme, die es jederzeit sofort aktivieren kann und welche sich an spezifische Personen richten. Die dritte Phase (6 Monate – 3 Jahre) ist davon gekennzeichnet, dass sich das Kind an wenige Bezugsperson deutlich bindet und nach deren Nähe sucht. In der vierten Phase (ab dem 3. Lebensjahr) entsteht zwischen dem Kind und dessen Bindungspersonen eine wechselseitige Beziehung. Da sich die kognitiven Fähigkeiten immer weiter ausbilden, kann das Kind die Gefühle und Interessen seiner Bindungsperson erkennen und hat diese immer im Hinterkopf, wenn es seine eigenen Pläne und Absichten in die Wirklichkeit umsetzen will. (Grossmann, Zimmermann 1997, 58)

Bedeutung von Bindung

John Bowlby hat geschrieben, dass die Eltern eine soziale Funktion haben, auf die das Kind nicht verzichten kann. Jugendliche, welche gesund und zufrieden sind und ein

selbstbewusstes Auftreten haben sind laut Studien in einer stabilen Familie aufgewachsen und haben viel Aufmerksamkeit und Zuneigung bekommen. Diese Kinder sind sicher gebunden und können mit Stresssituationen besser umgehen, können Probleme einfacher lösen und sich mit auf Aufgaben besser konzentrieren. Wenn sich ein Kind auf seine Bindungsperson verlassen kann, wird es neugieriger sein und es kann sowohl positiven als auch negativen Situationen besser entgegentreten. Die Bindung ist ebenfalls die Basis für die psychische Gesundheit eines Kindes und dessen Charakterbildung, da dies schon in der frühen Kindheit passiert. Die Beziehung zu der Bezugsperson soll innig und fürsorglich sein und vor allem konstant sein. Wenn ein Kind von der Mutter getrennt wird und die Beziehung zu der stellvertretenden Bezugsperson nicht so stabil ist, erlebt das Kind massive

Einschränkungen. Die Ersatzbezugsperson kann zwar ein paar Bedürfnisse stillen, allerdings erlebt das Kind eine partielle Deprivation. Wenn eine Bezugsperson zur Gänze fehlt, wird eine totale Deprivation entstehen. Als Folge empfindet das Kind Angst, Hass und es entstehen Depressionen. Da das Kind dies nicht einordnen kann können Folgen wie eine Charakterschwäche oder eine nervöse Störung auftreten. Der Verlust kann ebenfalls dazu führen, dass das Kind Probleme beim Aufbau von zwischenmenschlichen Beziehungen haben könnte. Neben dem fürsorglichen Verhalten der Eltern gegenüber ihrem Kind ist auch das

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4 Entdecken der Umwelt für die Entwicklung des Kindes ein wichtiger Faktor. Indem sich das Kind mit seiner Umwelt forschend auseinandersetzt, erweitert es seine

Handlungskompetenzen. Die Bindung und die Exploration befinden sich in einem

Wechselspiel, denn dass ein Kind seine Umwelt erforschen kann, bedarf es einer sicheren Bindung. Wenn das Kind in einer bestimmten Situation mehr Bindung braucht, ist die Exploration niedriger und wenn das Kind nicht so viel Bindung in einer Situation braucht ist die Exploration höher. (Kirschke, Hörmann 2014, 5f)

Abbildung 1: Bindungs-Explorations-Balance (Kirschke, Hörmann 2014, 7)

Bindungsqualität

Aufgrund der Interaktionen, welche Kinder mit ihren Bezugspersonen erleben, ergibt sich eine Bindung, die von unterschiedlicher Qualität sein kann. Mary Ainsworth war die erste Person, die sich mit der Bindungsqualität auseinandergesetzt hat und hat drei

unterschiedliche Qualitäten von Bindung gefunden, auf die ich später noch näher eingehen werde. Weiters hat sie beobachtet, dass sich bei jedem Kind Unterschiede bilden in der Hinsicht, wann die Bindung von der Exploration abgelöst wird. Wenn sich das Kind daheim befindet, kann es sich leichter von der Mutter lösen, als wenn es in einem fremden Umfeld ist. Aus diesem Grund hat Mary Ainsworth die sogenannte „Fremde Situation“ entwickelt.

Bei der Untersuchung hat sie eine für die untersuchten Kinder eine fremde Umgebung geschaffen und hat so das Bindungsverhalten der Kinder aktiviert und beobachtet. Bei diesem Test gibt es acht verschieden Phasen, welche jeweils drei Minuten dauern und mit jeder neuen Phase wird versucht, das Kind mehr zu verunsichern. Bei dem Versuch werden Mutter und Kind in einen Raum geführt, in dem es viele Spielsachen gibt, mit denen das Kind spielen soll und etwas weiter entfernt steht ein Sessel, auf dem die Mutter Platz nehmen soll (Phase 1). In der zweiten Phase sitzt die Mutter am Sessel, liest ein Buch und das Kind

erkundet die Umgebung. Die dritte Phase startet, wenn eine fremde Person den Raum

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5 betritt. In der nächsten Phase verlässt die Mutter den Raum (Phase 4). Bei der fünften Phase betritt die Mutter wieder den Raum und bei der sechsten Phase verlässt die Mutter erneut den Raum. Hier protestiert das Kind dagegen, dass die Mutter den verlässt. In der siebten Phase ist das Kind wieder mit der fremden Person allein und in der letzten Phase kommt die Mutter zurück in den Raum. (Kirschke, Hörmann 2014, 7f)

Abbildung 2: Phasen der Untersuchung (Kirschke, Hörmann 2014, 8)

Zu der Untersuchung kann man sagen, dass Kinder schon in den ersten Phasen mit dem Erkunden aufhören und es kontinuierlich immer weniger wird. Selbst wenn die Mutter den Raum nach dem Verlassen wieder betritt, kann sich das Kind nicht vollständig auf das Erkunden konzentrieren und hat seine Mutter ständig im Blick, aufgrund der Angst und Sorge, sie könnte den Raum wieder verlassen. Bei diesem Versuch hat Mary Ainsworth drei verschiedene Verhaltensarten entdeckt, die dann Bildungsqualitäten zugeordnet wurden und um eine weitere von der Psychologin Mary Main erweitert wurden. (Kirschke, Hörmann 2014, 8f)

Die unsicher-vermeidende Bindung: Kinder, die diese Qualität von Bindung zu ihren Bezugspersonen haben, agieren bei der Untersuchung von Mary Ainsworth

eigenverantwortlich. Sie konzentrieren sich sehr stark auf das Erkunden und die Nähe zur Bezugsperson wird so gut wie nie gesucht. Bei der Trennung sowie bei der

Wiedervereinigung kommt wenig Aufmerksamkeit vom Kind und es behandelt die Mutter und die fremde Person fast gleich. Das lässt sich darauf zurückführen, dass die Eltern die Bedürfnisse des Kindes nicht befriedigt haben und haben auf das Bedürfnis der Bindung mit Strafen oder nicht angemessen reagiert. Als Folge wird das Kind sich angewöhnt haben seine Bedürfnisse selbst zu stillen und bei den Eltern nicht nach Nähe und Hilfe zu suchen. Das Kind will eine negative Erfahrung und Ablehnung von den Eltern dadurch vermeiden und

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6 obwohl das Kind sehr stabil wirkt, ist es innerlich gestresst und kann dies nicht ausdrücken.

Spätere Folgen könnte ein niedriges Selbstwertgefühl und die Schwierigkeit, Emotionen zu zeigen sein. (Kirschke, Hörmann 2014, 9)

Die sichere Bindung: Bei der Untersuchung reagieren diese Kinder mit einem lauten Protest auf die Trennung von der Mutter und die fremde Person hat keine Chance das Kind zu beruhigen oder zu trösten. Wenn die Mutter anschließend den Raum wieder betritt, wird sie vom Kind direkt begrüßt und die Nähe wird vom Kind gesucht, indem es seine Arme in die Richtung der Mutter streckt. Der entstandene Körperkontakt beruhigt das Kind und ein paar Momente später kann das Kind sich wieder auf das Erkunden konzentrieren. Diese Art von Bindung entsteht, wenn ein Kind merkt, dass es sich immer auf die Bezugsperson verlassen kann und diese auf die Bedürfnisse des Kindes eingeht. Sie ist die sichere Basis für das Kind, welches sich dadurch auf das Erkunden einlassen kann, weil es weiß, dass es immer wieder zur Basis zurückkehren kann. Wenn die Mutter den Raum also verlässt, spürt das Kind trotzdem, dass die Mutter verfügbar ist. Ein sicher gebundenes Kind ist in der Lage der Welt und den Personen, mit denen es interagiert, zu vertrauen, hat ein positives Selbstbild und kann gut mit Enttäuschungen umgehen. Weiters wird die Autonomie gestärkt, die Fähigkeit Beziehungen aufzubauen und zu erhalten ist gegeben und das Kind kann Grenzen austesten, da die Eltern Acht darauf geben. (Kirschke, Hörmann 2014, 9f)

Die unsichere-ambivalente Bindung: Kinder mit dieser Art von Bindung sind bei einer Trennung panisch und klammern sich fest. Weiters lassen sie sich nicht von einer fremden Person trösten und die Wiedervereinigung mit der Mutter lässt die Kinder nicht ganz entspannen. Das Kind verbindet die Nähe zur Mutter mit Verzweiflung und fühlt sich zwischen dem Streben nach Geborgenheit und Widerstand hin und her gerissen. Diese Qualität von Bindung entsteht dann, wenn die Mutter einmal auf die Bedürfnisse des Kindes eingeht und einmal nicht. Dieses Verhalten führt beim Kind zu Verunsicherung, weil es nicht weiß, wie die Bezugsperson diesmal reagiert. Das Kind versucht durch ständiges

Aufrechterhalten der Bindung eine Trennung zu verhindern. Als Folgen könnten auftreten, dass das Kind nicht gerne erkundet, schnell verunsichert ist oder sich stark an jemanden klammert. (Kirschke, Hörmann 2014, 10)

Die unsicher-desorganisierte Bindung: Kinder mit dieser Art von Bindung reagieren bei der Wiedervereinigung mit der Mutter widersprüchlich oder verunsichert. Diese Kinder ändern

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7 ihre Stimmung von einer auf die andere Sekunde und handeln verwirrt. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass die bei der Trennung für das Kind alles zerbricht und es nur noch

grundlegende Verhaltensweisen ausführen kann. Diese Qualität von Bindung entsteht, wenn die Eltern psychische Verletzungen erlitten haben und nicht ausreichend verarbeiten

konnten. Ein weiterer Grund könnte ein erlebtes Trauma des Kindes sein. (Kirschke, Hörmann 2014, 11)

Außer den vier genannten Qualitäten der Bindung, gibt es kaum andere Einflussfaktoren außer die Beziehung zwischen der Bezugsperson und dem Kind. Ein Kind kann zu

verschiedenen Bezugspersonen auch verschiedene Qualitäten der Bindung haben und Geschwister können unterschiedliche Qualitäten zu den Eltern haben. Faktoren wie das Geschlecht oder die Geschwisterkonstellation haben keinen bewiesenen Einfluss auf die Bindungsqualität. Kinder haben nicht nur eine stabile Beziehung, sondern mehrere und diese bilden weitere Schutzfaktoren. Die Erfahrungen, die Kinder mit Bindung machen, wirken sich auf die individuellen Persönlichkeitsmerkmale aus. (Kirschke, Hörmann 2014, 11)

In der folgenden Grafik sieht man, wieviel Prozent der Kinder welche Bindungsqualität haben. Weiters kann man sagen, dass 80% aller Kinder, die Gewalt oder einen Missbrauch erlebt haben, desorganisiert gebunden sind. Kinder, die psychisch kranke Eltern haben oder nicht daheim untergebracht sind, sind nur zu 8% sicher gebunden. (Veith, Sauer 2008, 9)

Tabelle 1: Bindungsqualität in Prozent (Veith, Sauer 2008, 9) 50%

25%

15%10%

Bindungsqualität

Sicher-gebundene Kinder

Unsicher-vermeidend gebundene Kinder Unsicher-ambivalent gebundene Kinder Unsicher-desorganisiert gebundene Kinder

(9)

8

Bedeutung für Lehrpersonen

Dass Kinder ein Bildungsangebot in vollen Zügen nützen können, müssen sie in gute

Beziehungsstrukturen integriert sein. Um soziale Beziehungen aufbauen zu können, müssen die Kinder bereit sein sich zu bilden und sich aktiv Wissen anzueignen. Weiters ist die Beziehung zwischen den Pädagogen und den Eltern sehr wichtig und sie sollten gut

zusammenarbeiten können, Gespräche führen und in ständigem Austausch sein. Die Eltern sind sehr wichtig für das Kind und die Beziehung zwischen Eltern und Pädagogen beeinflusst das Kind, ob es sich wohl fühlt oder nicht. Wenn sich beide Seiten respektieren und

aufeinander Acht geben, entwickelt das Kind ein positives Selbstbild. Mit der Zeit werden die Pädagogen wichtige Bezugspersonen für das Kind und sie können eine weitere sichere Basis für das Kind in Stresssituationen darstellen. Für Lehrpersonen ist es wichtig, die

Bindungstheorie in ihre Arbeit zu integrieren, da sie jedes Kind und dessen individuelles Verhalten verstehen können sollen und anschließend angemessen reagieren zu können.

(Kirschke, Hörmann 2014, 13f)

Reflexion

Diese Seminararbeit zu schreiben war sehr interessant, da ich mir oft Gedanken darüber gemacht habe, wie die Bindung zwischen Eltern und Kindern entsteht und was einen Einfluss darauf haben kann. Außerdem finde ich die Bindungsqualitäten äußerst spannend, weil sie sich untereinander unterscheiden und so viel Aussagen. Das Experiment von Mary Ainsworth habe ich in der Oberstufe schon einmal gehört und eine intensivere Auseinandersetzung damit hat mich in meinem Denken weitergebracht. Ich habe über die Bindung zu meinen Eltern nachgedacht und auch mit ihnen darüber gesprochen, wie sie mich einschätzen würden, wie ich damals bei so einem Versuch reagiert hätte. Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass ich eine sichere Bindung zu ihnen habe, was wir uns gedacht haben, da wir ein sehr gutes Verhältnis haben. Was mich ein bisschen schockiert hat, ist dass nur 50% der Kinder eine sichere Bindung haben. Ich dachte, dass die Zahl höher sein müsste. Meiner Meinung nach ist dies ein sehr wichtiges Thema für Lehrpersonen, da man mit diesem Wissen noch besser und individueller auf die Kinder eingehen kann. Man soll auch auf die Hintergründe eines Verhaltens eingehen können und dafür ist eine gute und intensive Zusammenarbeit mit den Eltern von sehr großer Bedeutung. Die Lehrperson stellt eine Bezugsperson für die Kinder dar und sie sollen eine sichere Basis sein, wo die Kinder sich

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9 geborgen fühlen. Sie sollen das Gefühl haben, dass sie immer zur Lehrperson kommen

können, wenn sie jemanden brauchen.

(11)

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Literaturverzeichnis

Grossmann, K. E. & Zimmermann, P. (1997). Die Bindungstheorie: Modell, entwicklungspsychologische Forschung und Ergebnisse.

Kirschke, K. & Hörmann, K. (2014). Grundlagen der Bindungstheorie. KiTa Fachtexte, Berlin.

Veith, C., & Zoller-Mathies, S. (2008). Die Bindungstheorie. Überblick und neuere Forschungsansätze. SPI-Schriften, Innsbruck.

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Bindungs-Explorations-Balance (Kirschke, Hörmann 2014, 7) ... 4 Abbildung 2: Phasen der Untersuchung (Kirschke, Hörmann 2014, 8) ... 5

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Bindungsqualität in Prozent (Veith, Sauer 2008, 9) ... 7

Referenzen

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