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Verfassungsschutz in Hessen

Extremismus in Hessen – Ein Überblick

Allge meiner Ausländerextremismus Islamismus Rechtsex tremismus Links extremismus Organisierte Kriminalitä

Spionageabwehr

Ge heim- und Wirtschaftsschutz Verfassungsschutz in Hessen Extr m is mus in Hessen – Ein Überblick

Allgemeiner Aus länder extremismus

Islamismus Rechts extremismus Links extre m ismu

Orga nisierte Kriminalität Spionageabwehr Geheim- und Wirt schaf schutz Ver fas sungs schutz in Hessen

Extremismus in Hessen – Ein Überblick

All- ge mei ner Ausländerextremismus Islamismus

Rechts extrem ismus Links extremismus Organisierte K mi nalität

Spionageabwehr

Ge heim- und Wirtschaftsschutz Verfassungsschutz Hessen Extrem is mus in Hessen – Ein Überblick

Allgemeiner Aus l

der extremismus

Islamismus Rechtsextremismus Links ex

tre m ismus Orga nisierte Kriminalität Spionageabwehr Geheim- u

Wirt schafts schutz Verfassungsschutz in Hessen

Extremismus in Hessen – Ein Ü

blick

Allge meiner Ausländer extremismus Islamismus

Rechtsextremismus Links extremismus Organisierte K minalität

Spionageabwehr

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Extremismus in Hessen – Ein Ü

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Allge meiner Ausländerextremismus Islam ismus

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Spionageabwehr

Ge heim- und Wirtschaftsschutz Verfassungsschutz Hessen Extrem is mus in Hessen – Ein Überblick

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blick

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Rechts extre mismus Links extremismus Organisierte K mi nalität

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Islamismus Rechtsextremismus Links ex

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Extre mismus in Hessen – Ein Üb

blick

Allge meiner Ausländer ex tre mismus Islamismus

Rechtsextremismus Links ex tre mismus Organisierte K minalität

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Ge heim- und Wirtschaftsschutz Verfassungsschutz Hessen Extrem is mus in Hessen – Ein Überblick

Allgemeiner Aus l

der extremismus

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blick

Allge meiner Ausländerextremismus Islamismus

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Ge heim- und Wirtschaftsschutz Verfassungsschutz Hessen Extrem is mus in Hessen – Ein Überblick

Allgemeiner Aus l

der extremismus

Islamismus Rechtsextremismus Links ex

Hessisches Ministerium des Innern und für Sport

Hessisches Ministerium des Innern und für Sport

Friedrich-Ebert-Allee 12 65185 Wiesbaden www.hessen.de

Bericht 2014 Verfassungsschutz in Hessen

V erfassungsschutz in Hessen – Bericht 201 4

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Verfassungsschutz in Hessen Bericht 2014

Hessisches Ministerium des Innern und für Sport

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ZU DIESEM BERICHT ...7

Vorwort Staatsminister Beuth ...7

Grußwort Präsident Schäfer...10

VERfaSSUnGSSCHUTZ In HESSEn ... 12

freiheitliche demokratische Grundordnung ...13

aufgaben und Befugnisse ...13

Methoden...15

Kontrolle ...15

Strukturen, Organisation, Haushalt...16

Wesentliche institutionelle Elemente der nationalen Sicherheitsarchitektur ...17

neuausrichtung des Verfassungsschutzes...18

Öffentlichkeits- und Präventionsarbeit...19

Kontakt und Internetpräsenz ...23

ExTREMISMUS In HESSEn – EIn ÜBERBlICK ... 24

RECHTSExTREMISMUS ... 30

Merkmale ...31

Personenpotenzial...32

nationaldemokratische Partei Deutschlands (nPD)...33

Der Dritte Weg/Der III. Weg ...39

„anti-asyl“ als zentrales Kampagnenthema rechtsextremistischer Parteien und Gruppierungen...42

neonazis ...43

Subkulturell orientierte Rechtsextremisten/Skinheads...49

Burschenschaften ...52

Sonstige Beobachtungsobjekte...53

Straf- und Gewalttaten...54

lInKSExTREMISMUS ... 56

Merkmale ...57

Personenpotenzial...58

autonome ...59 Hessischer Verfassungsschutzbericht 2014

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5

Offen extremistische Zusammenschlüsse in und bei der Partei DIE lInKE. ...71

Sonstige Beobachtungsobjekte...73

ISlaMISMUS ... 78

Merkmale ...79

Personenpotenzial...80

Salafismus...81

Muslimbruderschaft (MB)/Islamische Gemeinschaft in Deutschland e.V. (IGD)...94

Millî-Görüş-Bewegung ...98

Türkische Hizbullah (TH) ...103

HaMaS (Harakat al-Muqawama al-Islamiyya) ...106

Sonstige Beobachtungsobjekte...108

Strafverfahren und Urteile...110

allGEMEInER aUSlänDERExTREMISMUS... 112

Merkmale ...113

Personenpotenzial ...113

Partiya Karkerên Kurdistan (PKK, arbeiterpartei Kurdistans)...114

Ülkücü-Bewegung („Graue Wölfe“)...123

Devrimci Halk Kurtuluş Partisi-Cephesi, DHKP-C (Revolutionäre Volksbefreiungspartei-front)...130

Straf- und Gewalttaten ...133

ORGanISIERTE KRIMInalITäT ... 134

SPIOnaGEaBWEHR ... 138

GEHEIM- UnD WIRTSCHafTSSCHUTZ... 146

GlOSSaR UnD aBKÜRZUnGSVERZEICHnIS ... 152

GESETZ ÜBER DaS lanDESaMT fÜR VERfaSSUnGSSCHUTZ ... 182

REGISTER ... 198

anHanG ZUM REGISTER ...203

IMPRESSUM UnD KOnTaKT ... 206

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Hessischer Verfassungsschutzbericht 2014

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Liebe Bürgerinnen und Bürger, vor mehr als 150 Jahren mahnte der amerikanische Präsident Abraham Lincoln in seiner berühmten Rede in Gettysburg, dass die „Regierung des Volkes durch das Volk für das Volk“ nicht verschwinden dürfe. Dieser während des amerikanischen Bürgerkriegs aus- gesprochene Appell ist zeitlos und be- schreibt prägnant, dass eine Demokra- tie nie ungefährdet ist. In Deutschland leistet der Verfassungsschutz nach dem Ende der nationalsozialistischen Ge- waltherrschaft als Frühwarnsystem einen unverzichtbaren Beitrag, das kostbare Gut der freiheitlichen demokratischen Grundordnung vor extremistischen Be- strebungen zu schützen.

Eine der Hauptaufgaben des Verfas- sungsschutzes besteht dabei darin, die Öffentlichkeit über solche Gefahren zu informieren. Denn auch wir in Deutsch- land müssen uns stets vor Augen führen:

In einem demokratischen Rechtsstaat zu leben, ist keine Selbstverständlichkeit.

Nur aufgeklärte Bürgerinnen und Bür- ger können für die Demokratie eintreten und mithelfen, Bedrohungen rechtzeitig zu erkennen. Nur auf diese Weise sind wir in der Lage, uns als Individuum und

Gesellschaft am Arbeitsplatz, in der Schule, insgesamt in unserem Alltag, von verfassungsfeindlichen Bestrebun- gen zu distanzieren. Der vorliegende Bericht stellt ein umfassendes Bild der wesentlichen Erkenntnisse über extre- mistische Bestrebungen in Hessen dar.

Damit haben Sie die Möglichkeit, durch Fakten und Analysen Ihr Wissen und Ihr Urteilsvermögen in Bezug auf verschie- dene extremistische Phänomenbereiche zu erweitern.

Mir ist es ein besonderes Anliegen, Ih- nen mit dem Verfassungsschutz eine moderne, leistungsstarke und transpa- rente Behörde als Dienstleister zu zei- gen, die − neben dem Schutz der frei- heitlichen demokratischen Grundord- nung − einen wesentlichen Beitrag zur Bewahrung der Inneren Sicherheit leis- tet. Die Neuausrichtung des Verfas- sungsschutzes wurde vor dem Hinter- grund der Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) weiter vorangetrieben und bleibt eine dauerhafte Aufgabe. Mit der Beru- fung der unabhängigen und überpar- teilichen Expertenkommission wurde in diesem Rahmen eine der zentralen Ver-

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Hessischer Verfassungsschutzbericht 2014

einbarungen aus dem Koalitionsvertrag zwischen den Regierungsparteien um- gesetzt. Zu dem Maßnahmenpaket der Landesregierung gehört auch, ein ein- heitliches Berufsbild des Verfassungs- schützers zu etablieren, zusätzliche Stel- len beim Verfassungsschutz zu besetzen sowie die Tätigkeit von verdeckt einge- setzten Personen, die einen unverzicht- baren Bestandteil der Arbeit des Verfas- sungsschutzes in Hessen bilden, gesetz- lich zu regeln.

Im Berichtsjahr bildeten der Rechtsex- tremismus und der Islamismus die Schwerpunkte der Beobachtung durch den Verfassungsschutz. Die neonazisti- schen Aktivitäten im Lumdatal im Land- kreis Gießen bekämpften die Behörden erfolgreich. Dies zeigt, dass die hessi- schen Sicherheitsbehörden die vom Rechtsextremismus ausgehenden Ge- fahren sehr ernst nehmen. Die Partei Der Dritte Weg und die Nationaldemokrati- sche Partei Deutschlands (NPD) rückten zunehmend das Thema „Asyl“ in den Mittelpunkt ihrer extremistischen Aktivi- täten. Mit fremdenfeindlicher Internet- propaganda, entsprechenden Veran- staltungen und Flyerverteilungen vor Asylunterkünften versuchten Rechtsex- tremisten in Teilen der Bevölkerung vor- handene Ängste und Vorurteile zu schü- ren und für ihre Zwecke zu missbrau- chen. Wir müssen den Rechtsextremis- mus ständig im Auge behalten und allen Versuchen, Hass und Gewalt in unserer Gesellschaft zu säen, entschieden und konsequent entgegenwirken. Dabei ar- beitet das Landesamt für Verfassungs- schutz Hessen (LfV) im Rahmen seiner gesetzlichen Möglichkeiten eng mit al-

len Sicherheitsbehörden zusammen und legt zusätzlich einen besonderen Schwerpunkt auf Präventionsmaßnah- men durch Sensibilisierungsveranstal- tungen und Informationsmaterialien.

Auch der Salafismus wird unser Land weiterhin vor große Herausforderungen stellen. Nachdem der Islamische Staat (IS) weite Landstriche im Nordirak und in Syrien erobert hatte, rief die Terrororga- nisation Ende Juni 2014 medienwirksam ein „Kalifat“ aus. Obwohl der IS in diesen Gebieten Angst und Schrecken verbrei- tet, versteht er es, vor allem im Internet mit Hilfe seines Propagandaapparats in wachsender Zahl jihadistische Salafisten aus Deutschland und Europa zur Kampf- unterstützung in den Nahen Osten zu lo- cken. Der IS schreckt nicht einmal davor zurück, Kinder als Henker und Jugendli- che als Propagandisten zu missbrau- chen, um ihre Altersgenossen zu radika- lisieren. Nicht nur die Zahl der ausge- reisten Jihadisten ist gestiegen, sondern auch von den Rückkehrern aus den Kampfgebieten geht eine Gefahr für die Menschen in Europa aus. So erschoss ein Rückkehrer im Sommer vergange- nen Jahres vier Besucher des Jüdischen Museums in Brüssel. Zu Beginn des Jah- res 2015 kam es zu weiteren Anschlägen in Frankreich, Dänemark und Tunesien mit zahlreichen Toten und Verletzten.

Um solche Verbrechen bereits im Ansatz zu vereiteln, gilt es, konsequent die Aus- reisen von Salafisten in den Irak und nach Syrien, deren Ausbildung zu Terro- risten sowie die Verbreitung ihres men- schenverachtenden Gedankenguts zu verhindern. Bei der Bekämpfung dieser Gefahren verfolgt der Verfassungs-

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schutz einen ressortübergreifenden An- satz, bei dem zwei Komponenten sehr wichtig sind: Die enge Zusammenarbeit mit allen anderen zuständigen (Sicher- heits-)Behörden und die gezielte Prä- vention und Deradikalisierung. In die- sem Zusammenhang hat die hessische Landesregierung mit dem Ende Juli ver- gangenen Jahres unter dem Dach des Hessischen Informations- und Kompe- tenzzentrums gegen Extremismus (HKE) eingerichteten Präventionsnetzwerk ge- gen Salafismus einen neuen grundle- genden Baustein für die Innere Sicher- heit des Landes geschaffen. Nur mit Prä- vention und Aufklärung wird es gelin- gen, junge Menschen gegenüber extremistischen Ideologien unempfäng- lich zu machen. Der Verfassungsschutz schult und sensibilisiert dabei − zum Bei- spiel in Behörden und Schulen − zahl- reiche relevante Multiplikatoren. Wie wichtig dies ist, zeigen die jüngsten Re- krutierungsversuche von Salafisten vor Flüchtlingsunterkünften. Nicht nur Rechtsextremisten instrumentalisieren das Thema „Asyl“ für ihre Zwecke und versuchen, damit ihr extremistisches Ge- dankengut zu verbreiten. In klarer Dis- tanzierung von diesen Bestrebungen muss es unser gemeinsames Ziel sein, für alle Menschen − unabhängig von ih- rer Herkunft und Religion − ein friedli- ches Zusammenleben zu ermöglichen.

Dies kann nur gelingen, wenn die de- mokratischen Werte unseres Landes re - spektiert und gelebt werden.

Neben Rechtsextremisten und Salafisten gefährden Linksextremisten unsere De- mokratie und unser Zusammenleben.

Dies zeigte sich zuletzt bei den massiven Ausschreitungen im März dieses Jahres in Frankfurt am Main, als etwa 4.000 ge- walttätige Autonome im Rahmen der Blockupy-Proteste durch die Straßen zo- gen. 150 verletzte Polizeibeamte, An- griffe auf unbeteiligte Bürger sowie auf Feuerwehr- und Rettungskräfte sind nicht tolerierbar. Auch hiergegen muss sich die Demokratie zur Wehr setzen.

Wir dürfen drängende Themen unserer Zeit − wie etwa „Antirassismus“ und

„Flüchtlings- und Asylpolitik“ − gesell- schaftspolitisch nicht Linksextremisten überlassen. Gefragt ist unser entschie- dener Einsatz für unsere freiheitliche de- mokratische Grundordnung.

Ich danke daher nicht nur den Mitarbei- terinnen und Mitarbeitern des Verfas- sungsschutzes, sondern auch jedem aufgeklärten und informierten Bürger unseres Bundeslandes, der sich für die Werte unserer Verfassung einsetzt. Eine wachsame, demokratische Gesellschaft bildet das stärkste Rückgrat gegen ex- tremistische Bestrebungen jeglicher Couleur.

Peter Beuth

Hessischer Minister des Innern und für Sport

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liebe Bürgerinnen und Bürger, nach mehr als vierzig Jahren im hessi- schen Polizeidienst leite ich seit dem 23.

Februar 2015 das Landesamt für Verfas- sungsschutz Hessen. Die selbstkritische Frage vor meiner Amtsübernahme „wird das funktionieren?“ bejahte ich rasch.

Denn bereits die Nachbarschaft des Polizeipräsidiums Westhessen, meiner früheren Behörde, zu dem Landesamt für Verfassungsschutz auf dem Dienst- gelände in Wiesbaden symbolisiert, dass Polizei und Nachrichtendienst eine große und bedeutende Schnittmenge verbindet: Der Schutz der Inneren Si- cherheit in Hessen, der Schutz existen- tieller Werte in Staat und Gesellschaft sowie das aktive Eintreten hierfür. Im Laufe meines langen Berufslebens mit diesen Aufgaben betraut zu sein und mit dem Wechsel von der Polizei zum Ver- fassungsschutz etwas die Perspektive zu ändern, ist Geschenk und Herausforde- rung zugleich.

Von den vielen Herausforderungen sehe ich die folgenden als die zunächst wich- tigsten an: Die Öffnung des Verfas- sungsschutzes gegenüber der Öffent- lichkeit ist voranzutreiben und seine Ver- ankerung in der Gesellschaft zu festigen.

In Anbetracht der Aufarbeitung im Zu- sammenhang mit den Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrunds ist beschädigtes Vertrauen immer noch wiederzugewinnen; bei aktuell und in Zukunft drohenden Gefahren ist zu be- weisen, dass der Verfassungsschutz Ver- trauen verdient. Das ist in Kooperation mit anderen Behörden nicht nur mit op- timierter Arbeit zu leisten, sondern auch mittels differenzierter und vorausschau- ender Kommunikation in die Gesell- schaft hinein: In der Wahrnehmung sei- ner Aufgaben und in seinem Wirken ist der Verfassungsschutz transparenter zu gestalten. Informationsangebote und damit einhergehende Aufklärung über extremistische Bestrebungen sind zu er- weitern und zu intensivieren. Der Prä- vention kommt hierbei eine Schlüssel- rolle zu: Öffentliche Strukturen und In- stitutionen, deren Ziel es ist, den Weg von Menschen in den Extremismus früh- zeitig zu erkennen und nach Möglichkeit zu verhindern oder umzukehren, sind en- ger zu vernetzen. Dies bezieht die Bür- gerinnen und Bürger auf der Straße ebenso wie Schüler bzw. Jugendliche als Ansprechpartner und Multiplikatoren in Schulen und im schulischen Umfeld ein.

Verfassungsschutz in Hessen. Die freiheitliche demokratische Grundordnun heitliche demokratische Grundordnung. Verfassungsschutz in Hessen. I

unverzichtbare Schutzgüter anerkannt sind. Resultierend aus den furchtba

rechtsregime

Hessischer Verfassungsschutzbericht 2014

ist die heutige Demokratie in Deutschland streitbar und a B W E H R B E

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Diese Herausforderungen sind nicht auf Kosten des Kerns der Verfassungs- schutzarbeit, der Beobachtung verfas- sungsfeindlicher Bestrebungen, zu be- wältigen. Dieser Kern bleibt bestehen, in Teilen gilt es ihn jedoch zu modifizieren:

So ist bei der Beobachtung extremisti- scher Phänomene die nachrichten- dienstliche Methodik fortzuentwickeln, innovativer und aktiver zu gestalten.

Auch wenn ich mich von wertgeschätz- ten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vermeintlich verabschiedet habe, so lerne ich mit meinem Amtsantritt beim Landesamt für Verfassungsschutz viele neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kennen, die − so wie ich es erwartet habe − ebenso wie bei der Polizei in einer leistungsorientierten und effek -

tiven Behörde arbeiten: Sie optimieren das bereits Vorhandene und nehmen neue Herausforderungen an. In dem Rahmen all dessen begegne ich den Kolleginnen und Kollegen der Polizei wieder, und so schließt sich der Kreis:

Denn es gilt, Arbeit und Maßnahmen von Nachrichtendienst und Polizei wei- ter zu harmonisieren, um Extremismus und Terrorismus dauerhaft und erfolg- reich zu bekämpfen. Dem steht das Trennungsgebot von Polizei und Nach- richtendienst weder entgegen noch wird es unterlaufen.

Robert Schäfer

Präsident des Landesamts für Verfassungsschutz Hessen

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Verfassungsschutz in Hessen. Die freiheitliche demokratische Grundordnun heitliche demokratische Grundordnung. Verfassungsschutz in Hessen. I

unverzichtbare Schutzgüter anerkannt sind. Resultierend aus den furchtba

rechtsregime

Hessischer Verfassungsschutzbericht 2013

ist die heutige Demokratie in Deutschland streitbar und A B W E H R B E

Verfassungsschutz in Hessen.

Die freiheitliche demokratische Grund- ordnung. Den Kern der Demokratie in der

Bundesrepublik Deutschland

bildet die freiheitliche

demokratische Grundordnung

.

Verfassungsschutz in Hessen .

In ihr sind tragende G R U N D P R I N Z I P I E N festgeschrieben, die als absolute Werte und

u n v e r z i c h t b a r e S c h u t z g ü t e r

anerkannt sind. Resultierend aus den furchtbaren

ERFAHRUNGEN

mit dem nationalsozialistischen

Terror- und Unrechtsregime

ist die heutige

Demokratie in Deutschland

streitbar und abwehrbereit. Sie ist willens und fähig, s i c h g e g e n A n g r i f f e ihrer Feinde zu verteidigen Der

Verfassungsschutz in Hessen

hat hierbei die wichtige Funk- tion eines „Frühwarnsystems“inne. Zu den grundlegenden Prinzipien DIESER ORDNUNG zählen mindestens die

M e n s c h e n re c h t e

, Volkssouveränität,

G E W A LT E N T E I LU N G

, Verantwortlichkeit

der Regierung, Gesetzmäßigkeit

der Verwaltung, Unab- hängigkeit der Gerichte, Mehrparteienprinzip und

C h a n c e n g l e i c h h e i t

.

Verfas- sungsschutz in Hessen

. Aufgabe des Verfassungsschutzes ist es, den zuständigen Stellen zu ermöglichen, rechtzeitig die erforderlichen Maßnahmen zur Abwehr von Gefahren für die freiheit liche demokratische Grundordnung sowie den Bestand und die

Verfassungsschutz in Hessen.

Die freiheitliche demokratische Grund- ordnung. Den Kern der Demokratie in der

Bundesrepublik Deutschland

bildet die freiheitliche

demokratische Grundordnung

.

Verfassungsschutz in Hessen .

In ihr sind tragende G R U N D P R I N Z I P I E N festgeschrieben, die als absolute Werte und

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anerkannt sind. Resultierend aus den furchtbaren

ERFAHRUNGEN

mit dem nationalsozialistischen

Terror- und Unrechtsregime

ist die heutige

Demokratie in Deutschland

streitbar und abwehrbereit. Sie ist willens und fähig, s i c h g e g e n A n g r i f f e ihrer Feinde zu verteidigen.

Der

Verfassungsschutz in Hessen

hat hierbei die wichtige Funk- tion eines „Frühwarnsystems“inne. Zu den grundlegenden Prinzipien DIESER ORDNUNG zählen mindestens die

M e n s c h e n re c h t e

, Volkssouveränität,

G E W A LT E N T E I - LU N G

, Verantwortlichkeit

der Regierung, Gesetzmäßigkeit

der Verwaltung, Unab- hängigkeit der Gerichte, Mehrparteienprinzip und

C h a n c e n g l e i c h h e i t

.

Verfas- sungsschutz in Hessen

. Aufgabe des Verfassungsschutzes ist es, den

VERFASSUNGSSCHUTZ

IN HESSEN

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Den Kern der Demokratie in der Bun- desrepublik Deutschland bildet die frei- heitliche demokratische grundord- nung. In ihr sind tragende grundprinzi- pien festgeschrieben, die absolute Werte und unverzichtbare Schutzgüter sind. resultierend aus den erkenntnis- sen über das Scheitern der Weimarer republik (1918 bis 1933) und aus den furchtbaren erfahrungen mit dem na- tionalsozialistischen terror- und Un- rechtsregime (1933 bis 1945) ist die Demokratie in Deutschland heute streit- bar und abwehrbereit. Sie ist willens und fähig, sich gegen angriffe ihrer Feinde zu verteidigen. Der Verfas- sungsschutz hat hierbei die wichtige Funktion eines „Frühwarnsystems“.

Nach der Rechtsprechung des Bundes- verfassungsgerichts ist unsere Demokra- tie eine rechtsstaatliche Herrschaftsord- nung. Sie gründet sich auf dem Selbst- bestimmungsrecht des Volkes nach dem Willen der jeweiligen Mehrheit und der Freiheit und Gleichheit aller Menschen.

Zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung zählen:

das Recht des Volkes, die Staatsge-

walt in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung aus- zuüben und die Volksvertretung in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl zu wäh- len,

die Bindung der Gesetzgebung an

die verfassungsmäßige Ordnung und die Bindung der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung an Gesetz und Recht,

das Recht auf Bildung und Ausübung

einer parlamentarischen Opposition, die Ablösbarkeit der Regierung und

ihre Verantwortlichkeit gegenüber der Volksvertretung,

die Unabhängigkeit der Gerichte,

der Ausschluss jeder Gewalt- und

Willkürherrschaft und

die im Grundgesetz konkretisierten

Menschenrechte.

Freiheitliche demokratische grundordnung

aufgaben und Befugnisse

Aufgabe des Landesamts für Verfas- sungsschutz Hessen (LfV) ist es, den zu- ständigen Stellen zu ermöglichen, recht- zeitig die erforderlichen Maßnahmen zur Abwehr von Gefahren für die frei- heitliche demokratische Grundordnung sowie den Bestand und die Sicherheit von Bund und Ländern zu treffen. Darü- ber hinaus erstellt der Verfassungs-

schutz Lageberichte und Analysen. Zu diesem Zweck sammelt das LfV Infor- mationen über extremistische Bestre- bungen und wertet sie aus. Verfas- sungsfeindliche Bestrebungen im Sinne des Gesetzes über das Landesamt für Verfassungsschutz Hessen (VerfSchG HE) sind politisch bestimmte ziel- und zweckgerichtete Verhaltensweisen in n

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Verfassungsschutz in Hessen. Die freiheitliche demokratische Grundordnun heitliche demokratische Grundordnung. Verfassungsschutz in Hessen. I

unverzichtbare Schutzgüter anerkannt sind. Resultierend aus den furchtba

rechtsregime

Hessischer Verfassungsschutzbericht 2014

ist die heutige Demokratie in Deutschland streitbar und a B W E H R B E

einem oder für einen Personenzusam- menschluss, die auf die Überwindung der freiheitlichen demokratischen Grund- ordnung zielen. Nicht extremistisch ist die kritische Auseinandersetzung mit Elementen der freiheitlichen demokrati- schen Grundordnung, ohne das Ziel ihrer Überwindung zu verfolgen. Solche Be- strebungen werden als „radikal“ be- zeichnet. Dieser „Radikalismus“ ist je- doch nicht Gegenstand der Beobach- tung durch den Verfassungsschutz.

Weiterhin beobachtet das LfV Bestrebungen, die gegen den Be-

stand oder die Sicherheit des Bun- des oder eines Landes gerichtet sind oder eine ungesetzliche Beeinträch- tigung der Amtsführung der Verfas- sungsorgane des Bundes oder eines Landes oder ihrer Mitglieder zum Ziele haben,

sicherheitsgefährdende oder ge-

heimdienstliche Tätigkeiten im Gel- tungsbereich des Grundgesetzes für eine fremde Macht,

Bestrebungen im Geltungsbereich

des Grundgesetzes, die durch An- wendung von Gewalt oder darauf gerichtete Vorbereitungshandlungen auswärtige Belange der Bundesre- publik Deutschland gefährden, Bestrebungen im Geltungsbereich

des Grundgesetzes, die gegen den Gedanken der Völkerverständigung (Art. 9 Abs. 2 des Grundgesetzes), insbesondere gegen das friedliche Zusammenleben der Völker (Art. 26 Abs. 1 des Grundgesetzes), gerichtet sind,

Bestrebungen und Tätigkeiten der

Organisierten Kriminalität im Gel- tungsbereich des Grundgesetzes.

Das LfV hat keine polizeilichen Befug- nisse. Es darf zum Beispiel Personen we- der vorladen noch festnehmen oder Durchsuchungen durchführen. Um Maß- nahmen, zu denen es selbst nicht befugt ist, darf das LfV auch die Polizei nicht er- suchen (Trennungsgebot).

Neben den oben beschriebenen Aufga- ben unterstützt das LfV im Bereich des Geheim- und Wirtschaftsschutzes die zu- ständigen öffentlichen Stellen mit sei- nen Erkenntnissen und seinem Wissen.

Ebenso wirkt das LfV mit bei:

Aufenthalts- und Einbürgerungsver-

fahren von Ausländern und Zuverlässigkeitsüberprüfungen (un-

ter anderem für die Bereiche Luftsi- cherheit, Atomkraftanlagen und den Umgang bzw. Verkehr mit Waffen und Sprengstoff).

Die Aufgaben und Befugnisse des Ver- fassungsschutzes sind gesetzlich fest- gelegt. In allen Ländern bestehen hier- für eigene gesetzliche Grundlagen. In Hessen sind die Aufgaben des Verfas- sungsschutzes im VerfSchG HE gere- gelt. Darüber hinaus regeln das Gesetz über die Zusammenarbeit des Bundes und der Länder in Angelegenheiten des Verfassungsschutzes sowie das Gesetz über das Bundesamt für Verfassungs- schutz (BVerfSchG) die von Bund und Ländern gemeinsam zu erfüllenden Aufgaben.

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15

Die zur Erfüllung seiner Aufgaben not- wendigen Informationen gewinnt das LfV vornehmlich aus offenen Quellen, die jedermann zugänglich sind. Dazu gehören unter anderem

Publikationen,

Internetinhalte,

Besuche öffentlicher Veranstaltungen.

Verfassungsfeinde arbeiten aber oft konspirativ, das heißt, sie versuchen ihre wahren Ziele und Aktivitäten zu ver- schleiern oder geheim zu halten. Die Sammlung offenen Materials durch das LfV und der Informationsaustausch mit anderen Behörden und anderen Stellen genügen deshalb zuweilen nicht. Um ein vollständiges und sachgerechtes Bild verfassungsfeindlicher und sicher- heitsgefährdender Bestrebungen sowie von Spionagetätigkeiten und Aktivitäten der Organisierten Kriminalität zu erhal- ten, ist das LfV befugt, nachrichten- dienstliche Mittel einzusetzen.

Dazu gehören zum Beispiel

die Observation verdächtiger Perso-

• nen,

Bild- und Tonaufzeichnungen,

die Überwachung des Brief-, Post-

oder Fernmeldeverkehrs und das Anwerben und Führen von ver-

deckt eingesetzten Personen in ver- fassungsfeindlichen Organisationen.

Die verdeckt eingesetzten Personen ge- hören dem Verfassungsschutz nicht an, liefern aber Informationen aus dem je- weiligen Beobachtungsobjekt. Beim Einsatz nachrichtendienstlicher Mittel ist der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu beachten. Ein solches Mittel darf vor allem nur eingesetzt werden, wenn In- formationen auf andere Weise nicht zu beschaffen sind. Von mehreren zur Ver- fügung stehenden Mitteln ist das mil- deste auszuwählen, das mithin den Be- troffenen am wenigsten beeinträchtigt.

Methoden

Kontrolle

Die Tätigkeit des LfV wird auf vielfältige Weise kontrolliert. Dies geschieht insbe- sondere durch die Parlamentarische Kontrollkommission Verfassungsschutz (PKV) des Hessischen Landtags. Nach § 20 Abs. 2 des VerfSchG HE besteht die PKV aus fünf Mitgliedern, die zu Beginn jeder Wahlperiode vom Landtag aus sei- ner Mitte mit der Mehrheit seiner Mit-

glieder gewählt werden. Maßnahmen, die mit einem Eingriff in Art. 10 des Grundgesetzes (Brief-, Post- und Fern- meldegeheimnis) verbunden sind, be- dürfen der Genehmigung der G 10- Kommission des Hessischen Landtags.

Das Hessische Ministerium des Innern und für Sport nimmt die Dienst-, Rechts- und Fachaufsicht über das LfV wahr.

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Verfassungsschutz in Hessen. Die freiheitliche demokratische Grundordnun heitliche demokratische Grundordnung. Verfassungsschutz in Hessen. I

unverzichtbare Schutzgüter anerkannt sind. Resultierend aus den furchtba

rechtsregime

Hessischer Verfassungsschutzbericht 2014

ist die heutige Demokratie in Deutschland streitbar und a B W E H R B E

Strukturen, Organisation, Haushalt

Der Verfassungsschutz ist als Inlands- nachrichtendienst der Bundesrepublik Deutschland föderal organisiert. Der Bund und die 16 Länder unterhalten je- weils eigene Verfassungsschutzbehör- den. Als obere Landesbehörde unter- steht das LfV dem Hessischen Ministe- rium des Innern und für Sport. Es hat sei- nen Sitz in Wiesbaden.

Die Personalmittel sowie die Finanzmit- tel für Personal- und Sachausgaben sind im Haushaltsplan des Landes Hessen ausgewiesen. Für das Jahr 2014 standen dem LfV 255,5 Planstellen zur Verfü- gung. Das Ausgabenbudget für das Jahr 2014 belief sich auf 17.307.600 Euro.

Darüber hinaus kontrollieren der Hessi- sche Datenschutzbeauftragte, der Hes- sische Rechnungshof und – indirekt auf dem Wege der Berichterstattung und Kommentierung – die öffentlichen Me-

dien die Tätigkeit des LfV. Maßnahmen, die der Verfassungsschutz zu Lasten Be- troffener trifft, unterliegen der vollstän- digen gerichtlichen Kontrolle.

Behördenleitung

Abteilung 2

Inlandsextremismus

Abteilung 4

Islamismus/Allgemeiner Ausländerextremismus (Abwesenheitsvertreter Behördenleitung)

Abteilung 3

Operative Fachdienste (Sonderbereiche)

Abteilung 1

Zentrale Dienste

Datenschutzbeauftragte/r Geheimschutzbeauftragte/r Interne Revision NADIS-Koordination

Dezernat 20

Phänomenbezogene Beschaffung, VM-Führung, Forschung und

Werbung, Ermittlung

Dezernat 40

Phänomenbezogene Beschaffung, VM-Führung, Forschung und

Werbung, Ermittlung Observation

Dezernat 31 Dezernat 11

Verwaltung und G 10

Linksextremismus

Dezernat 21 Dezernat 41

Islamismus, islamistisch-terroris- tische Organisationen, all- gemeiner Ausländerextremismus

Dezernat 32

OK, Spionageabwehr, Wirtschaftsschutz, IT- und Materieller Geheimschutz

Dezernat 12

IT- und Sondertechnik

Rechtsextremismus/KOREX

Dezernat 22 Dezernat 42

Salafismus und islamistischer Terrorismus

Dezernat 33

Online-Recherche-Team Extremismus, Terrorismus – ORTET

Dezernat 13

Datenschutz, Grundsatz und Recht

Dezernat 14

Mitwirkungsaufgaben Personalrat

Schwerbehindertenvertretung Frauenbeauftragte

Stab

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Wesentliche institutionelle elemente der nationalen Sicherheitsarchitektur

Die Sicherheitsstruktur der Bundesrepu- blik Deutschland wurde in den letzten Jahren ausgebaut und ergänzt. Die Ziel- setzung war hierbei, auf Gefahren und Bedrohungen flexibler und schneller reagieren zu können sowie Wissen und Kompetenzen unterschiedlicher Sicher- heitsbehörden zu bündeln. Relevante In- formationen sollen unter Beachtung der jeweiligen Zuständigkeiten und gesetz- lichen Vorgaben zusammengeführt und bewertet werden, ohne die organisato- rische Trennung der Sicherheitsbehör- den in Frage zu stellen.

Kernelemente der fortentwickelten Si- cherheitsarchitektur sind folgende Ein- richtungen:

das Gemeinsame Extremismus- und

Terrorismusabwehrzentrum (GETZ), das am 15. November 2012 seine Ar- beit aufgenommen hat,

das bereits seit Ende 2004 beste-

hende Gemeinsame Terrorismusab- wehrzentrum (GTAZ).

Das GETZ ist als „Dachorganisation“ für die Bekämpfung folgender Phänomen- bereiche zuständig:

Rechtsextremismus/-terrorismus,

Linksextremismus/-terrorismus,

Ausländerextremismus,

Spionageabwehr und Proliferation.

Am GETZ als Informations- und Kommu- nikationsplattform beteiligen sich zur Bündelung der Fachexpertise und der Sicherstellung eines möglichst lückenlo- sen und schnellen Informationsflusses folgende Behörden:

Verfassungsschutzbehörden von

Bund und Ländern, Bundeskriminalamt (BKA),

Bundespolizei (BPol),

Europol,

Generalbundesanwalt (GBA),

Zollkriminalamt (ZKA),

Bundesnachrichtendienst (BND),

Militärischer Abschirmdienst (MAD),

Bundesamt für Migration und Flücht-

linge (BAMF),

Bundesamt für Wirtschaft und Aus-

fuhrkontrolle (BAFA) und die Landeskriminalämter (LKÄ).

Außer Europol und dem BAFA sind alle am GETZ beteiligten Behörden auch im GTAZ vertreten.

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Verfassungsschutz in Hessen. Die freiheitliche demokratische Grundordnun heitliche demokratische Grundordnung. Verfassungsschutz in Hessen. I

unverzichtbare Schutzgüter anerkannt sind. Resultierend aus den furchtba

rechtsregime

Hessischer Verfassungsschutzbericht 2014

ist die heutige Demokratie in Deutschland streitbar und a B W E H R B E

reformprozess in Hessen | Der im Jahr 2012 aufgenommene Prozess zur Re- form des Verfassungsschutzes ist in vie- len Bereichen eine Daueraufgabe. Mit der Vorstellung der Ergebnisse des Pro- jekts „Neuausrichtung des Verfassungs- schutzes“ des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport im Juli 2013 stand bereits fest, dass – neben einzel- nen bereits vollständig abgeschlosse- nen Maßnahmen z.B. beim Einsatz und der Führung von verdeckt eingesetzten Personen oder der Nutzung des Inter- nets als Aufklärungs- und Präventions- mittel – einige Teilprojekte dauerhafte und fortlaufend zu entwickelnde The- men und Sachverhalte beinhalten.

Einen Kernpunkt des Reformprozesses im LfV stellt nach wie vor der Bereich der Aus- und Fortbildung dar. Auch im Be- richtsjahr wurden weitere Schritte für eine künftige Ausbildung als Verfas- sungsschützer im gehobenen Dienst un- ternommen. Beamtenanwärter des LfV nehmen ab 2015 an der Verfassungs- schutzausbildung der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung teil, wofür die notwendigen dienstrechtli- chen Voraussetzungen geschaffen und Vereinbarungen mit dem Bund getrof- fen werden. Für neueingestellte Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter des geho- benen Verwaltungsdienstes wurde in Zusammenarbeit mit der Akademie für Verfassungsschutz, der zentralen Bil-

dungseinrichtung der Verfassungs- schutzbehörden des Bundes und der Länder, eine einjährige Zusatzausbil- dung konzipiert, die sich bereits erfolg- reich in der Praxis bewährt hat.

Mit der konstituierenden Sitzung der in Hessen eingesetzten unabhängigen und überparteilichen Expertenkommis- sion am 11. Juli 2014 wurde eine der zentralen Vereinbarungen aus dem Ko- alitionsvertrag zwischen den regieren- den Parteien CDU Hessen und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Hessen zum The- menfeld Innere Sicherheit umgesetzt.

Die Expertenkommission unter der Lei- tung von Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Joachim Jentsch hat den Auftrag, den Umset- zungsstand der 47 einvernehmlichen Empfehlungen des NSU-Untersu- chungsausschusses des Deutschen Bun- destages in Hessen zu prüfen. Sie soll ferner Vorschläge zur zukünftigen Arbeit der hessischen Sicherheitsbehörden so- wie zur Zusammenarbeit zwischen den Ländern und mit dem Bund unterbrei- ten. Neben dem ehemaligen Richter des Bundesverfassungsgerichts Jentsch ge- hören die ehemalige Bundesjustizminis- terin Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin, der ehemalige Bundestagsabgeordnete Wolfgang Wieland sowie der ehemalige Staatssekretär des Hessischen Justizmi- nisteriums Dr. Rudolf Kriszeleit der Ex- pertenkommission an.

neuausrichtung des Verfassungsschutzes

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Hessischer Verfassungsschutzbericht | Nur informierte und aufgeklärte Bürge- rinnen und Bürger können für die De- mokratie und gegen deren Gegner ein- treten und so dazu beitragen, unsere de- mokratischen Grundwerte zu schützen und zu stärken. Damit die Öffentlichkeit Anzeichen für verfassungsfeindliche Be- strebungen erkennen kann, setzt der hes- sische Verfassungsschutz auf eine inten- sive Aufklärungsarbeit und bietet zahlrei- che Informationsmaterialien an. Einen wichtigen Aufklärungsbeitrag liefert der vom Hessischen Ministerium des Innern und für Sport herausgegebene Verfas- sungsschutzbericht. Er informiert über die wesentlichen, während des Berichts- jahrs gewonnenen Erkenntnisse des LfV, bewertet diese und stellt extremistische Entwicklungen dar. Neben dem Verfas- sungsschutzbericht stellt das LfV eine Vielzahl weiterer Präventions- und Infor- mationsangebote zur Verfügung.

Broschüren des lfV | Damit sich die Bür- gerinnen und Bürger gezielt mit den verschiedenen extremistischen Phäno- menbereichen auseinandersetzen kön- nen, gibt das LfV zahlreiche Broschüren heraus. Folgende Publikationen können beim LfV direkt angefordert bzw. über dessen Internetpräsenz abgerufen wer- den (siehe weiter unten Kontakt und In- ternetpräsenz):

Verfassungsschutz in Hessen – Beob-

achten, analysieren und informieren, Kennzeichen und Symbole der

Rechtsextremisten,

NPD und Neonazis in Hessen – Fak-

ten, Hintergründe, Strategien,

Rechtsextremismus und Sonnwend-

• feiern,

Hilfestellungen im Umgang mit

Rechtsextremismus: Umgang mit

„Reichsregierungen“ und „Reichsbür- gern“,

Gedenk- und Jahrestage von Rechts-

extremisten – Hintergründe und Akti- vitäten,

SALAFISMUS – Salafistische Bestre-

bungen in Hessen,

Achtung: Salafismus! Die salafisti-

sche Koran-Verteilaktion „LIES!“, Was ist Islamismus?,

Mit Militanz zur Errichtung einer

„herrschaftsfreien Gesellschaft“ – Ein- blicke in die autonome Bewegung.

allgemeine Fortbildungsangebote des lfV |Das LfV intensivierte im Jahr 2014 seine Präventionsarbeit nochmals und steigerte die Präventionsveranstaltun- gen im Vergleich zum Vorjahr erheblich:

Insgesamt führte das LfV 189 Sensibili- sierungsveranstaltungen im Berichtsjahr durch.

Bereits im Jahr 2013 wurden mit 127 Präventionsveranstaltungen eine Viel- zahl von Multiplikatoren, insbesondere der Jugendbildung, über Radikalisie- rung, extremistische Entwicklungen und verfassungsfeindliche Bestrebungen in- formiert. Die meisten Veranstaltungen wurden 2014 zu den Aufgabenfeldern Islamismus/Salafismus sowie Rechtsex- tremismus und Wirtschaftsschutz durch- geführt. Adressaten der Präventions- und Aufklärungsarbeit des LfV sind unter anderem Kommunen, kommunale Ge-

Öffentlichkeits- und Präventionsarbeit

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Verfassungsschutz in Hessen. Die freiheitliche demokratische Grundordnun heitliche demokratische Grundordnung. Verfassungsschutz in Hessen. I

unverzichtbare Schutzgüter anerkannt sind. Resultierend aus den furchtba

rechtsregime

Hessischer Verfassungsschutzbericht 2014

ist die heutige Demokratie in Deutschland streitbar und a B W E H R B E

bietskörperschaften, Bildungseinrich- tungen, Justiz, Polizei und Feuerwehren sowie Unternehmen und Wirtschaftsver- bände im Hinblick auf einen präventiven Wirtschaftsschutz. Im Rahmen von Leh- rerfortbildungen informieren Mitarbei- ter des LfV seit 2008 Lehrer in Hessen über Erkennungsmerkmale und Gefah- ren des Extremismus.

Im Zuge seiner Präventions- und Aufklä- rungsarbeit steht das LfV außerdem als kompetenter Ansprechpartner für Vor- träge bei Bürgermeisterdienstversamm- lungen, Magistrats- und Ausschusssit- zungen, Parteien, Vereinen und anderen Multiplikatoren zur Verfügung.

Die Präventionsmaßnahmen bestehen aus folgenden Elementen:

Aufklärung der Öffentlichkeit, insbe-

sondere desjenigen Teils der Öffent- lichkeit, der möglicherweise mit Ex- tremismus konfrontiert wird, wie zum Beispiel Lehrkräfte (zielgruppenori- entierte Fortbildung),

Früherkennung von Radikalisierungs-

prozessen,

Beratung und Sensibilisierung (Kom-

munen, Schulen, freie Träger), Kooperation mit Partnern (Polizei,

Justizvollzugsanstalten, Kommunen, Schulen, Moscheevereine).

zielgruppenorientierte Prävention ge- gen Islamismus, Salafismus und allge- meinen ausländerextremismus | Das LfV führte im Berichtsjahr zahlreiche Präven- tionsveranstaltungen zu den Themen- feldern islamistische/salafistische Radi- kalisierung, aber auch zum allgemeinen Ausländerextremismus durch. Die ziel-

gruppenorientierte Aufklärung und Fort- bildung umfassten neben Lehrerfortbil- dungen auch Polizeibeamte, Bediens- tete der Justizvollzugsanstalten sowie Sozialarbeiter in Städten und Gemein- den. Ziel der Fortbildungs- und Sensibi- lisierungsveranstaltungen ist die Ver- mittlung von Kenntnissen über die ge- nannten Phänomenbereiche. Die Veran- staltungsteilnehmer sollen dadurch in die Lage versetzt werden, Ausprägun- gen und ideologische Wurzeln sowie das Gefahrenpotenzial von verfassungs- feindlichen Bestrebungen leichter zu er- kennen. Sowohl den direkten Adressa- ten als auch den Multiplikatoren wird eine Hilfestellung geboten, um zum Bei- spiel islamistische/salafistische Radikali- sierungen unter Schülern frühzeitig zu bemerken und ihnen entgegenzuwir- ken. Für Richter, Staatsanwälte und Be- währungshelfer bietet das LfV jährlich ein dreitägiges Seminar an der Hessi- schen Justizakademie an. Die Teilneh- mer werden dabei über die extremisti- schen Phänomene des Islamismus, des Salafismus, des allgemeinen Ausländer- extremismus sowie über Radikalisie- rungsprozesse und deren Erkennbarkeit informiert. Fallbezogene Beratungen, etwa von Kommunen, ergänzen das Prä- ventionsangebot in diesem Phänomen- bereich.

gezielte Prävention gegen rechtsex- tremismus | Den rechtsextremistischen Bestrebungen in Hessen gilt das beson- dere Augenmerk des LfV. Um mögli- cherweise entstehenden Gefahrenpo- tenzialen in Hessen frühzeitig zu begeg- nen, wurde bereits 2008 im LfV das Kompetenzzentrum Rechtsextremismus

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(KOREX) gegründet. Mit ihm werden Schwerpunktaufgaben gestärkt und ausgebaut. Hierzu zählt insbesondere die Aufklärungsarbeit durch Aufberei- tung des Fachwissens des LfV für be- stimmte Zielgruppen und die Öffent- lichkeit.

Mit den Polizeipräsidien arbeitet KOREX bei der Analyse regionaler Erschei- nungsformen des Rechtsextremismus sowie bei der intensiven Beobachtung dieses Phänomenbereichs im Internet zusammen. Ein weiterer Schwerpunkt der Tätigkeit von KOREX liegt auf ziel- gruppenorientierten Fortbildungsange- boten: Das LfV bzw. KOREX ist beim In- stitut für Qualitätssicherung, der zentra- len Lehrerfortbildung des Landes Hes- sen, als Anbieter akkreditiert.

Regelmäßig bietet KOREX dreistündige Fortbildungseinheiten für Lehrer an, in der Regel vor Ort in den einzelnen Schulamtsbezirken. Dabei informiert KOREX über aktuelle Entwicklungen und Erscheinungsformen des Rechtsex- tremismus, insbesondere über die Stra- tegien, mit denen Rechtsextremisten um Jugendliche werben, sowie darüber, wie man Rechtsextremisten erkennt. Darü- ber hinaus halten KOREX-Mitarbeiter Vorträge bei weiteren Interessenten, das heißt unter anderem vor Schulklassen und gesellschaftlichen Initiativen gegen Rechtsextremismus.

Ein ähnliches Angebot hat KOREX für Richter, Staatsanwälte und Bewährungs- helfer. Die Seminare bereiten diese Ziel- gruppe auf den Umgang mit rechtsex- tremistisch motivierten Straftätern vor.

Seit 2010 bietet KOREX jährlich ein drei- tägiges Seminar an der Hessischen Jus- tizakademie an. Zusätzlich werden re- gelmäßig Fortbildungsveranstaltungen für Bedienstete der hessischen Justiz- vollzugsanstalten und die Polizei durch- geführt.

Darüber hinaus berät das LfV bzw.

KOREX politische Verantwortungsträger in konkreten Fallkonstellationen. Hierzu zählen insbesondere Kommunen. Au- ßerdem ist das LfV Mitglied im landes- weiten beratungsNetzwerk Rechtsextre- mismus. Hierüber ergibt sich eine Ver- netzung auch zu gesellschaftlichen Ini- tiativen, die das beim LfV vorhandene Fachwissen regelmäßig abfragen.

neuer Internetauftritt des lfV | Um die Rolle des LfV als transparenten Dienst- leister für die Öffentlichkeit zu unter- streichen, präsentiert es sich seit No- vember 2014 mit einem komplett über- arbeiteten Auftritt im Internet.

Im Mittelpunkt der neuen Internetseite stehen der Navigationspunkt „Präven- tion“ und damit Informationen, Ange- bote und Veranstaltungen, die präven- tive Maßnahmen gegen verfassungs- feindliche Bestrebungen fördern und unterstützen. Hier finden Interessierte ei- nen Überblick über die Dienstleistun- gen des LfV, Informationsmaterialien und Hinweise zu Veranstaltungen sowie Links zu weiteren Hilfsangeboten.

Die neue Internetpräsenz des LfV ist übersichtlich, benutzerfreundlich und in- formativ gestaltet, damit sich Bürgerin- nen und Bürger schnell und unkompli-

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Verfassungsschutz in Hessen. Die freiheitliche demokratische Grundordnun heitliche demokratische Grundordnung. Verfassungsschutz in Hessen. I

unverzichtbare Schutzgüter anerkannt sind. Resultierend aus den furchtba

rechtsregime

Hessischer Verfassungsschutzbericht 2014

ist die heutige Demokratie in Deutschland streitbar und a B W E H R B E

ziert über verfassungsfeindliche Phäno- mene informieren können. Allen Inte- ressierten werden diese Informationen leicht zugänglich gemacht und zugleich der Öffentlichkeit ein transparenter Blick auf die Behörde und deren Arbeit ge- boten.

Präsenz des lfV auf dem Hessentag | Ein weiterer wichtiger Baustein der Präven- tions- und Aufklärungsarbeit ist die Prä- senz auf dem Hessentag. Das LfV be- treibt dort einen Messestand, an dem Besucher die Gelegenheit haben, sich über die Tätigkeit des Verfassungs- schutzes zu informieren. Dabei stehen Mitarbeiter für Fragen und Diskussio- nen über die verschiedenen Phäno- menbereiche des Extremismus, des Wirtschaftsschutzes sowie für allgemei- nen Fragen über den Verfassungsschutz zur Verfügung. Die Bürger interessierten sich auf dem Hessentag 2014 in Bens- heim schwerpunktmäßig für die The- men Islamismus/Salafismus sowie Rechtsextremismus. Des Weiteren fin- den seit einigen Jahren auf der Bühne der Landesausstellung mehrere Infor- mationsveranstaltungen des LfV zu kon- kreten Themenschwerpunkten statt. Der Präsident des LfV stellte in zwei Vorträ- gen einmal die Behörde und in einem weiteren Vortrag den „Beruf Verfas- sungsschützer“ der Öffentlichkeit vor.

Zusätzliche Vorträge durch Referenten des LfV fanden zu den Themenberei- chen Rechtsextremismus, Islamismus/

Salafismus sowie Wirtschaftsspionage statt.

Herbstgespräch des lfV | Am 13. No- vember fand das 17. Herbstgespräch des LfV zum Thema „Salafismus: Lö- sungsansätze für ein globales Problem“

im Schloss Biebrich in Wiesbaden-Bieb- rich statt. Etwa 270 Besucher aus unter- schiedlichen Bereichen wie Politik, Si- cherheitsbehörden, Medien, Ministerial- und Kommunalverwaltung, Justiz, Wirt- schaft, Vereinigungen von Muslimen u.a.

nahmen an der Veranstaltung teil. Der hessische Innenminister Peter Beuth führte in die Veranstaltung ein und er- öffnete die Diskussionsrunde.

Die Podiumsdiskussion moderierte Tho- mas Kreutzmann vom Hessischen Rund- funk. Auf dem Podium diskutierten Enis Gülegen (Vorsitzender der Arbeitsge- meinschaft der Ausländerbeiräte Hes- sen), Thomas Mücke (Geschäftsführer von Violence Prevention Network), Bernd Palenda (Leiter des Berliner Ver- fassungsschutzes) und Peter Gerhardt (Hessischer Rundfunk).

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Alle Bürger können sich an den Verfas- sungsschutz in Hessen wenden. Für all- gemeine Fragen stehen Mitarbeiter des LfV via E-Mail (poststelle@lfv.hessen.de) oder Telefon (0611-7200) zur Verfü- gung.

Für spezielle Fragen zur Öffentlichkeits- und Präventionsarbeit ist das LfV unter folgender Telefonnummer erreichbar:

0611-720404. Die E-Mail-Adresse lautet:

praevention@lfv.hessen.de

Im Internet ist das LfV unter folgender Adresse zu erreichen:

www.lfv.hessen.de

Die Präventionsarbeit des LfV findet in Kooperation mit dem Hessischen Infor- mations- und Kompetenzzentrum ge- gen Extremismus (HKE) statt:

www.hessen-gegen-extremismus.de

Kontakt und Internetpräsenz

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Hessischer Verfassungsschutzbericht 2014

Extremismus in Hessen . Die freiheitliche demokratische Grundordnun die freiheitliche demokratische Grundordnung . In ihr sind tragende GRUN

güter anerkannt sind. Extremismus in Hessen. Resultierend aus den furchtbaren Erfahru heutige Demokratie

Hessischer Verfassungsschutzbericht 2013

in Deutsch land streitbar und ABWEHRBEREIT . Sie ist willen

Die

Extremismus in Hessen

. Die freiheitliche demo- kratische Grundordnung. Den Kern der

Demokratie in der Bundesrepublik

Deutschland bildet die freiheitliche

demokratische Grundordnung

. In ihr sind tragende G R U N D P R I N Z I P I E N festgeschrieben, die als absolute Werteund unverzichtbare Schutzgüter anerkannt sind.

Extremismus in Hessen .

Resultierend aus den furcht -baren

E R F A H R U N G E N

mit dem nationalsozialistischen

Terror- und Un rechtsregime ist die heutige Demokratie in Deutsch land

streitbar und abwehrbereit. Sie ist willens und fähig, sich gegen Angriffe ihrer Feinde zu verteidigen. Der Verfassungsschutz hat hierbei die wichtige Funktion eines „ F R Ü H W A R N S Y S T E M S“ inne.

Extremismus in Hessen.

Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts

ist unsere Demokratie eine

rechtsstaatliche Herrschaftsordnung. Sie gründet sich auf dem

Selbstbestim- mungsrecht

des Volkes nach dem Willen der jeweiligen Mehrheit und der Freiheit und Gleichheit. Gewalt- und Willkürherrschaft sind ausgeschlossen. Zu den grundlegenden

Die

Extremismus in Hessen

. Die freiheitliche demokratische Grundordnung. Den Kern der

Demokratie in der Bundesrepublik

Deutschland bildet die freiheitliche

demokratische Grundordnung

. In ihr sind tragende G R U N D P R I N Z I P I E N festgeschrieben, die als absolute Werteund unverzichtbare Schutzgüter anerkann sind.

Extremismus in Hessen .

Resultierend aus den furchtbaren

E R F A H R U N G E N

mit dem nationalsozialistischen

Terror- und Un - recht sregime

ist die heutige

Demokratie in Deutsch- land

streitbar und abwehrbereit. Sie ist willens und fähig, sich gegen Angriffe ihre Feinde zu verteidigen. Der Verfassungsschutz hat hierbei die wichtige Funktion eines

„ F R Ü H W A R N S Y S T E M S“ inne.

Extremismus in Hessen.

Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts

ist unsere Demokratie eine

rechtsstaatliche Herrschaftsordnung. Sie gründet sich auf dem

Selbstbestim mungsrecht

des Volkes nach dem Willen der jeweiligen Mehrheit und der Freihei und Gleichheit. Gewalt- und Willkürherrschaft sind ausgeschlossen. Zu den grundlegenden Prinzipien dieser Ordnung zählen mindestens die Menschenrechte (vor allem das Recht au L b d f i E tf lt ) V lk ä ität G lt t il V t tli hk it d

EXTREMISMUS IN HESSEN –

EIN ÜBERBLICK

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rechtsextremismus | Die Nationalde- mokratische Partei Deutschlands (NPD) war in Hessen – wie auch in den Vorjah- ren – kaum handlungsfähig. Das Aktivi- tätsniveau erreichte nicht das ohnehin schon niedrige Niveau früherer Jahre.

Von den elf Kreis- und zwei Unterbe- zirksverbänden waren nur wenige aktiv, öffentlich traten sie selten in Erschei- nung. Nach dem Rücktritt des letzten gewählten Landesvorsitzenden im Ok- tober 2013 führte dessen Stellvertreter den Landesverband kommissarisch.

Obwohl die NPD die EU ablehnt, kämpfte sie um den Einzug in das Euro- päische Parlament. Zwar erhielt die Partei nur einen geringen Zuspruch, es gelang ihr dennoch, nach dem Wegfall der Drei- Prozent-Sperrklausel ihr Minimalziel zu erreichen und mit dem ehemaligen NPD-Bundesvorsitzenden Udo Voigt erstmals einen Abgeordneten in das Eu- ropäische Parlament zu entsenden. Die Wahlkampfaktivitäten in Hessen waren gering. Nur wenige Kreisverbände wa- ren mit Infoständen oder Verteilaktionen in der Öffentlichkeit präsent.

Auf ihrem Bundesparteitag im Novem- ber wurde Frank Franz (Saarland) zum neuen Vorsitzenden der NPD gewählt.

Der hessische Landesverband ist im Bundesvorstand nicht vertreten.

Die neonazistische Szene in Hessen war von anlassbezogenen und kurzzeitig agierenden sowie lose miteinander ver- bundenen Gruppierungen geprägt.

Hauptakteur im neonazistischen Spek- trum war die überregionale Vernet- zungsplattform Freies Netz Hessen

(FNH). Sie versuchte, das neonazistische, aber auch das rechtsextremistische Par- teienspektrum weiter zu vernetzen und dadurch handlungsfähiger zu machen.

Hauptkampagnenthema war „Israel mordet!“ im Zusammenhang mit dem Gaza-Konflikt. Regionale neonazistische Gruppierungen waren vor allem in Süd- hessen und Südosthessen aktiv. Im Ver- gleich zum Berichtsjahr 2013 gingen die neonazistischen Aktivitäten in der Re- gion Lumdatal (Landkreis Gießen) deut- lich zurück. Aufgrund ihrer Anziehungs- kraft für manche junge Menschen und ihrer Gewaltorientierung birgt die hessi- sche Neonazi-Szene insgesamt ein ho- hes Gefahrenpotenzial.

Mit ihrer Gründung begann die Partei Der Dritte Weg ein Netz von Stützpunk- ten − zunächst überwiegend in Bayern, Rheinland-Pfalz und Hessen − aufzu- bauen und neue Mitglieder zu gewin- nen. Der bundes- und landesweite Auf- und Ausbau von Stützpunkten dürfte auch künftig einen Schwerpunkt der Parteiarbeit darstellen. Einen inhaltli- chen Schwerpunkt der Aktivitäten der Partei bildet das Thema „Asyl“. Dies ge- schah in Form von entsprechenden Ver- anstaltungen, Beiträgen auf der Inter- netseite der Partei sowie Flugblattver- teilungen im Umfeld von Asylunterkünf- ten. Mit ihren Flugblättern, auch in Hessen, richtete sich die Partei gegen den angeblich ungebremsten Zustrom von Ausländern und die Asylpolitik der Bundesregierung. Mit weiteren Aktio- nen der Partei Der Dritte Weg in Zu- sammenhang mit dem Thema „Asyl“

bzw. der Unterbringung von Asylbe- werbern ist zu rechnen.

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extremismus in Hessen . Die freiheitliche demokratische Grundordnun die freiheitliche demokratische Grundordnung . In ihr sind tragende grUn

güter anerkannt sind. Extremismus in Hessen. Resultierend aus den furchtbaren Erfahru heutige Demokratie

Hessischer Verfassungsschutzbericht 2014

in Deutsch land streitbar und ABWEHRBEREIT . Sie ist willen

Das Thema „Anti-Asyl“ löste bei Rechts- extremisten bereits im Bundestagswahl- kampf 2013 das über mehrere Jahre zentrale Thema „Islamisierung“ zuneh- mend ab und stand im Berichtsjahr im Fokus ihrer Agitation. Dies galt sowohl für den Bereich der rechtsextremisti- schen Parteien als auch für das Neonazi- Spektrum.

Insbesondere aufgrund des Bürger- kriegs in Syrien stiegen die Asylbewer- berzahlen in Deutschland deutlich an, sodass vielerorts entsprechende Unter- künfte eingerichtet wurden und werden.

Rechtsextremistische Parteien und Gruppierungen griffen die bis in das bürgerliche Spektrum hineinreichenden Proteste von Anwohnern gegen Asylbe- werberunterkünfte auf und instrumenta- lisierten diese.

Im Bereich der subkulturell orientierten Rechtsextremisten/Skinheads stagnier- ten sowohl das Personenpotenzial als auch das Aktivitätsniveau.

linksextremismus | Im bundesweit agierenden linksextremistisch beein- flussten Blockupy-Bündnis waren unter anderem linksextremistische Gruppie- rungen wie die Interventionistische Linke (IL), das kommunistische, antina- tionale …umsGanze!-Bündnis, die Deutsche Kommunistische Partei (DKP), die Sozialistische Deutsche Arbeiterju- gend (SDAJ) und die Linksjugend [‘so- lid] vertreten. In Hessen war Blockupy insbesondere durch den ebenfalls links- extremistisch beeinflussten regionalen Ableger NoTroika Rhein-Main präsent.

Als „Warm-up“ für die im Herbst ge- plante Eröffnung der Europäischen Zen- tralbank (EZB) veranstaltete das Blo- ckupy-Bündnis unter dem Motto „Gren- zenlos solidarisch − für eine Demokratie von unten!“ vom 15. bis 25. Mai europa- weite dezentrale Aktionstage. Als Höhe- punkt des „Blockupy-Festivals“ im No- vember wurde eine Demonstration zum EZB-Neubau durchgeführt. Mit etwa 2.000 Teilnehmern erfuhr die Demons- tration einen hohen Zuspruch.

Darüber hinaus waren die Themen- und Aktionsfelder „Umstrukturierung“ (Anti- gentrifizierung) und die Erhaltung

„selbstverwalteter Freiräume“ weiterhin elementare Handlungsschwerpunkte der autonomen Szene in Hessen. Insbe- sondere in Frankfurt am Main beteiligten sich Linksextremisten, darunter Auto- nome, an Hausbesetzungen, Demons- trationen und Sachbeschädigungen.

Im Rahmen des Aktionsfelds „Antifa- schismus“ kam es in Mittelhessen zu Auseinandersetzungen zwischen der links- und der rechtsextremistischen Szene. Insbesondere führten Linksextre- misten, in der Mehrzahl Autonome, wie auch im vergangenen Jahr Outings ge- gen Rechtsextremisten und von ihnen als rechtsextremistisch angesehene Bur- schenschaften durch.

Vor dem Hintergrund der öffentlichen Debatte über die Flüchtlingspolitik der Bundesrepublik Deutschland und der EU stand − wie im Vorjahr − weiterhin das Themen- und Aktionsfeld „Antirassismus“

im Fokus linksextremistischer Agitation.

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Das LfV stellte die Beobachtung der Par- tei DIE LINKE. als Gesamtpartei ein. Wei- terhin werden jedoch verschiedene of- fen linksextremistische Personenzusam- menschlüsse in und bei der Partei DIE LINKE. beobachtet. Zu den offen links- extremistischen Personenzusammen- schlüssen in und bei der Partei DIE LINKE. zählen die Kommunistische Platt- form der Partei DIE LINKE. (KPF), Antika- pitalistische Linke (AKL), Sozialistische Linke (SL), Arbeitsgemeinschaft Cuba Si (Cuba Si), Linksjugend [‘solid], DIE LINKE.Sozialistisch-Demokratischer Stu- dierendenverband (DIE LINKE.SDS).

Islamismus/Salafismus | Der jihadisti- sche Salafismus ist derzeit die größte Bedrohung für die Innere Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland, seine Be- kämpfung eine der größten Herausfor- derungen. Eine besondere Gefahr geht von Rückkehrern aus den Jihad-Kampf- gebieten Syrien und Irak aus. Der Isla- mische Staat (IS) dominiert weiterhin die Geschehnisse im globalen Jihad. Die Ausreisewilligkeit jihadistischer Salafis- ten aus Deutschland und Europa zur Un- terstützung des Kampfes des IS oder an- derer Terrorgruppen in Syrien und im Irak ist weiter gestiegen.

Am 29. Juni rief der IS ein „Kalifat“ in den von ihm besetzten Gebieten in Syrien und im Irak aus. Abu Bakr Al-Baghdadi ernannte sich zum Kalifen „Ibrahim“. Seit September geht eine von den USA an- geführte Allianz mit Luftschlägen gegen den IS auf syrischem und irakischem Staatsgebiet vor. Die Etablierung des

„Kalifats“ durch den IS hat trotz der öf-

fentlich sichtbaren Gräueltaten, zum Bei- spiel in Form von Enthauptungen, eine verstärkende Sogwirkung auf jihadis- tisch radikalisierte Personen. Aufgrund dessen muss mit weiteren Ausreisefällen auch aus Hessen gerechnet werden. Da- mit einhergehend wird auch die Zahl der Rückkehrer ansteigen. Am 12. Sep- tember erließ der Bundesminister des Innern ein vereinsrechtliches Verbot ge- gen die Vereinigung IS. Unter das Ver- bot fällt vor allem auch die Symbolik des IS, die in Deutschland nicht mehr zu Pro- pagandazwecken verwendet werden darf.

Das Spektrum des politischen Salafis- mus in Hessen setzte im Berichtszeit- raum seine Aktivitäten fort. Hessen zählt zu den bundesweiten Schwerpunkten der salafistischen Szene. Regional agie- rende salafistische Gruppierungen, ins- besondere im Rhein-Main-Gebiet, führ- ten Spendensammelaktionen mit dem angegebenen Ziel der Syrienhilfe durch oder richteten Freizeit- und Vortragsver- anstaltungen aus. Ziel dieser Veranstal- tungen ist stets auch die Indoktrination und Mobilisierung der salafistischen Szene. Anlass zur Sorge gibt vor allem die Tatsache, dass die Übergänge zwi- schen politischem Salafismus und jiha- distischem Salafismus zunehmend flie- ßend sind.

Der salafistische Prediger Pierre Vogel führte erneut einen öffentlichen Auftritt im Rhein-Main-Gebiet durch. Im Rah- men einer Veranstaltung in Offenbach wurden wieder öffentliche Konversionen zum Islam durchgeführt.

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extremismus in Hessen . Die freiheitliche demokratische Grundordnun die freiheitliche demokratische Grundordnung . In ihr sind tragende grUn

güter anerkannt sind. Extremismus in Hessen. Resultierend aus den furchtbaren Erfahru heutige Demokratie

Hessischer Verfassungsschutzbericht 2014

in Deutsch land streitbar und ABWEHRBEREIT . Sie ist willen

Die salafistische Koranverteilaktion

„LIES!“ wurde fortgesetzt. Seit Herbst 2011 verteilen vor allem salafistische Missionierungsnetzwerke insbesondere in Deutschland kostenlose Korane. Da- bei reagierten die Akteure auf ord- nungsbehördliches Vorgehen durch die vermehrte Nutzung sogenannter mobi- ler Koranverteilungen. Die Akteure um- gingen damit Anmeldepflichten und konnten zeitlich und örtlich flexibler auf- treten. Nach wie vor stellen diese Ko- ranverteilungen ein Gefährdungspoten- zial vor allem für Jugendliche dar. Sie sind in vielen Fällen der Einstiegskontakt in salafistisches Gedankengut.

Nach der Entmachtung der Muslimbru- derschaft (MB) in Ägypten und ihrer Ein- stufung als terroristische Vereinigung im Jahr 2013 geht die ägyptische Regie- rung repressiv gegen die Mitglieder vor.

Seitens der MB-Sympathisanten in Hes- sen wurde die Entwicklung in Ägypten kritisch zur Kenntnis genommen und zum Teil in Form von Kundgebungen thematisiert.

Das von der Ideologie der Muslimbrü- der getragene Europäische Institut Ver- ein für Humanwissenschaften in Deutschland e.V. (EIHW), dessen Haupt- sitz sich seit der Gründung im Oktober 2013 in Frankfurt am Main befindet, ver- fügt mittlerweile über Zweigstellen in Berlin und München.

Im Spektrum der Millî-Görüş-Bewegung hat die Saadet Partisi (SP) ihre Strukturen in Hessen weiter ausgebaut. Sie ist auch ein Sammelbecken für strenge Anhän- ger der Millî-Görüş-Ideologie, die sich

von der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) lösen und der SP beitre- ten. Demgegenüber verändert sich die IGMG in Richtung Abkehr von der isla- mistischen Millî Görüş-Ideologie. Gleich- wohl bleiben Teilbereiche der IGMG weiterhin dieser Ideologie verhaftet und sind deshalb Teil dieser islamistischen Bestrebung. Die in dieselbe ideologi- sche Richtung agierende Ismail Aĝa Ce- maati (IAC) setzte ihre Predigtreihe un- verändert fort.

allgemeiner ausländerextremismus | Der Krieg gegen den IS bei Kobane (Sy- rien) und Sengal (Irak) war das alles überlagernde Ereignis für die Arbeiter- partei Kurdistans (Partiya Karkerên Kur- distan, PKK) im Jahr 2014. Der gemein- same Kampf von PKK-nahen Verbänden mit den westlichen Alliierten gegen den IS in Syrien und dem Irak trieb auch in Hessen tausende PKK-Sympathisanten auf die Straßen. Im Zuge des Kampfes um Kobane kam es auch zu Rekrutie- rungen kurdisch-stämmiger Jugendli- cher aus Hessen für den dortigen Kampf. In mehr als 100 Demonstratio- nen und Kundgebungen in Hessen seit August wurde der Ruf nach einer Auf- hebung des PKK-Betätigungsverbotes lauter. Die PKK ist seit dem 26. Novem- ber 1993 in Deutschland mit einem Be- tätigungsverbot belegt und steht seit 2002 auf der Terrorliste der Europäi- schen Union (EU). Die Verbotsgründe liegen bis heute vor. Die PKK unterstützt von Deutschland aus eine Terrororgani- sation im Ausland. Dazu werden weiter- hin jährlich Spenden gesammelt und Kurden aus Deutschland zum Kampf re- krutiert.

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Weitere Veranstaltungen − wie zum Bei- spiel die alljährlichen Feiern zum kurdi- schen Neujahrsfest Newroz − standen eindeutig im Schatten der Ereignisse im Nahen Osten oder instrumentalisierten diese, wie etwa das ebenfalls jährlich stattfindende Internationale Kurdische Kulturfestival.

Die türkischen Nationalisten (Graue Wölfe) bestätigten während der bun- desweiten jährlichen Hauptversamm- lung ihres Verbandes der Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenver- eine in Deutschland (lmanya Demokra- tik Ülkücü Türk Dernekleri Federasyonu, ADÜTDF) Şentürk Doğruyol in seiner Funktion als Vorsitzenden. Wesentliche Aktivitäten des Vorstandes, etwa seine regelmäßigen Sitzungen, finden zumeist in der Zentrale der ADÜTDF in Frankfurt am Main statt. In den Ortsvereinen wur- den ideologische Schulungen für Ju- gendliche durchgeführt. Darüber hinaus bot die ADÜTDF ein breites Veranstal-

tungsprogramm, das neben ideologi- schen Themen auch kulturelle Aspekte umfasste. Neben der Verbandsstruktur der ADÜTDF etablierte sich in den letz- ten Jahren eine gewaltaffine Jugendbe- wegung.

Spionageabwehr | Das Ausspähungsin- teresse ausländischer Nachrichten- dienste an Deutschland blieb auf ho- hem Niveau. Erneut wurden auch Mit- glieder der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) Opfer nachrichtendienstlicher Angriffe.

Unverändert standen neue militärische Forschungserkenntnisse sowie zukunfts- orientierte Technologien im Zentrum von Spionageaktivitäten.

Die IT-gestützte Spionage gewann wei- ter an Bedeutung. Neben der Informati- onsbeschaffung fielen darunter auch Ak- tivitäten, die auf das Schädigen bzw. die Sabotage dieser Systeme zielen.

Referenzen

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