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Wirtschaftslagebericht der IHK Bonn/Rhein-Sieg zum Jahresbeginn 2020 Beruhigung aber noch keine Entwarnung

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Wirtschaftslagebericht der IHK Bonn/Rhein-Sieg zum Jahresbeginn 2020

Beruhigung aber noch keine Entwarnung

Der IHK-Konjunkturklimaindikator kann den Abwärtstrend der letzten Um- fragen zunächst einmal stoppen. Mit 112 Punkten liegt er knapp sechs Punk- te über dem Wert für den vergangenen Herbst. Im Vergleich der letzten fünf Jahre ist dies aber noch immer der zweitniedrigste Wert. Ob dies nur eine kurze Erholung oder der Beginn eines neuen Aufschwungs ist, müssen die kommenden Monate zeigen.

Nur leicht verbessert hat sich auch die Beurteilung der aktuellen Geschäfts- lage. Die Hälfte der Unternehmen be- zeichnet diese zum Jahreswechsel als befriedigend, 38 Prozent sogar als gut.

Der Anteil der negativen Bewertungen ging um drei Prozentpunkte zurück.

Auch die Erwartungen hellen sich zum Jahresbeginn etwas auf. Der An- teil der negativ gestimmten Unterneh- men sinkt auf unter 20 Prozent. Damit halten sich Optimisten und Pessimisten wieder die Waage. Hauptrisiko bleibt der Fachkräftemangel, aber auch die Entwicklung der Energie- und Rohstoff - preise beschäftigt wieder eine zuneh- mende Anzahl von Unternehmen.

Der leichte Aufwärtstrend sorgt auch wieder für ein positives Vorzeichen bei der Investitionsbereitschaft. Immer- hin 28 Prozent wollen in Zukunft mehr

60 70 80 90 100 110 120 130 140

I/20 III/19 II/19 I/19 III/18 II/18 I/18 III/17 II/17 I/17 III/16 II/16 I/16 III/15 II/15 I/15 140

130 120 110 100 90

80 70 60

gut befriedigend schlecht

Derzeitige Geschäftslage Konjunkturklimaindikator für alle Branchen

Zukünftige Erwartungen

19,5%

49,5%

38,0%

12,5%

besser gleichbleibend schlechter

61,2%

19,3%

115,5 125,5

investieren. Dem stehen aber noch 24 Prozent gegenüber, die ihre entspre- chenden Budgets zurückfahren.

Ebenfalls noch zurückhaltend zeigen sich die Unternehmen beim Aufbau der Beschäftigung. Mit einem Saldo von fünf Punkten kann hier höchstens mit einem moderaten Zuwachs gerechnet werden. In den einzelnen Branchen sind die Chancen auf neue Jobs sehr unterschiedlich verteilt.

Etwas weniger pessimistisch wird jetzt auch die Entwicklung der Exportvolu- men eingeschätzt. Insgesamt wird aber noch immer mit einem leichten Rückgang gerechnet.

114,8

121,0 131,6

106,5 111,9

(2)

Die Dienstleister in der Region atmen auf und schätzen ihre Lage wieder et- was besser ein. Fast jedes zweite Un- ternehmen bezeichnet seine Situation als gut, weitere 40 Prozent immerhin noch als befriedigend. Grundlage da- für sind wieder häufi ger gestiegene Umsätze. Der Anteil kletterte seit dem Herbst von 28 auf 40 Prozent.

Auch die Erwartungen für die kom- menden zwölf Monate sind wieder etwas optimistischer. Nur noch 13 Pro- zent erwarten eine Verschlechterung der Situation. Immerhin 28 Prozent gehen jetzt von einer Verbesserung aus. Hier spielt auch das wieder anzie- hende Auslandsgeschäft eine positive Rolle.

Dienstleistung

Situation stabilisiert sich

Geschäftsklimaindex Dienstleistung

Diese beiden Entwicklungen führen dann auch zu einem Anstieg des IHK-Geschäftsklimaindex um acht Punkte. Mit jetzt 127 Punkten konnte zumindest ein guter Teil der Verluste aus dem Herbst gut gemacht wer- den. Trotzdem liegt der aktuelle Wert noch deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt.

Erfreulich wird sich in naher Zukunft auch weiterhin die Beschäftigung entwickeln. Fast jedes dritte Unterneh- men will seinen Personalbestand aus- bauen, sofern es die nötigen Fachkräf- te auch fi ndet. Nur noch sechs Prozent wollen ihre Beschäftigung reduzieren, im Herbst lag dieser Wert noch bei fast 16 Prozent.

Weiterhin expansiv ausgerichtet sind die Investitionsabsichten. 35 Pro- zent der Dienstleister wollen mehr in- vestieren, nur noch 18 Prozent üben sich in Zurückhaltung. Im Vergleich mit der Gesamtwirtschaft werden Produk- tinnovationen und Kapazitätserwei- terungen besonders häufi g als Motiv genannt.

Hauptrisiko für die weitere Entwick- lung bleibt der Fachkräftemangel. Fast 60 Prozent der Dienstleister befürch- ten hier negative Auswirkungen. Im Vergleich zur Vorumfrage seltener ge- nannt werden die Arbeitskosten. Da- gegen spielen steigende Energie- und Rohstoff kosten wieder häufi ger eine mitentscheidende Rolle.

Lage Erwartungen Investitionen Beschäftigung

gut | besser | zunehmend befriedigend | gleichbleibend schlecht | schlechter | abnehmend

Trend im Vergleich zur Vorumfrage (Erklärung zur Trendaussage siehe letzte Seite.) 80

90 100 110 120 130 140 150

I/20 III/19 II/19 I/19 III/18 II/18 I/18 III/17 II/17 I/17 III/16 II/16 I/16 150

140

130

120

110

100

90

80

131,3

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Beschäftigung Investitionen Erwartungen

Lage 49,3 40,7 10,0 27,9 59,2 12,9 35,0 47,1 17,9 31,9 61,6 6,5

II/18 I/19 III/19 I/20

I/16 II/16 III/16 I/17 II/17

138,8

135,7 139,2

134,3

III/18 II/19

III/17 I/18 135,1

132,7

118,7 126,6

(3)

Industrie

Anspannung bleibt trotz Lichtblicken

Der IHK-Geschäftsklimaindex für die Industrie erholt sich zum Jahresbe- ginn zwar leicht, bleibt aber zum zwei- ten Mal in Folge unter der 100-Punkte- Grenze. Die erzielten 97 Punkte sind zudem der zweitschlechteste Wert seit der Finanzkrise 2009.

Die aktuelle Lage wird von den meis- ten Unternehmen mit befriedigend be- wertet. Zurückgegangen sind sowohl die positiven, wie auch die negativen Einschätzungen. Die Kapazitäten sind in vielen Fällen wieder besser ausge- lastet. Der Anteil der Unternehmen mit einer Auslastung von über 85 Prozent hat sich auf fast 40 Prozent verdop- pelt. Weiterhin zurück gehen die Auf- tragseingänge.

Ob die konjunkturelle Talsohle bereits durchschritten ist oder ob es sich nur um eine kurze Verschnaufpause han- delt, müssen die kommenden Mona- te zeigen. Diesen blicken die Betriebe noch mit gemischten Gefühlen ent- gegen. Zwei Drittel gehen von einer unveränderten Geschäftsentwicklung aus. Eine Verschlechterung erwartet immerhin noch ein Viertel, im Herbst lag dieser Wert noch um zehn Pro- zentpunkte höher.

Auch bei den Exporterwartungen herrscht noch Zurückhaltung, die Mehrheit rechnet mit gleichbleibenden Volumen, ein Viertel erwartet einen Rückgang. Hauptrisiken für die kom- menden Monate werden in einer nach-

lassenden Nachfrage aus dem In- und Ausland gesehen. Auch steigende Energie- und Rohstoff preise werden als Bedrohung wahrgenommen.

Nach wie vor hält sich die Industrie mit Investitionen eher zurück. Nur 24 Prozent planen hier eine Steigerung.

Dem stehen 33 Prozent gegenüber, die weniger investieren wollen. Nach dem Ersatzbedarf folgen jetzt wieder Produktinnovationen als zweitwich- tigstes Motiv.

Trotzdem wird auch im neuen Jahr die Beschäftigung tendenziell eher zurückgehen. Jedes vierte Unterneh- men plant einen Personalabbau. Dem stehen nur 13 Prozent mit expansiven Plänen gegenüber.

Geschäftsklimaindex Industrie

gut | besser | zunehmend befriedigend | gleichbleibend schlecht | schlechter | abnehmend

Trend im Vergleich zur Vorumfrage (Erklärung zur Trendaussage siehe letzte Seite.) 50

70 90 110 130 150

I/20 III/19 II/19 I/19 III/18 II/18 I/18 III/17 II/17 I/17 III/16 II/16 I/16 150

130

110

90

70

50

107,6

Export Beschäftigung Investitionen Erwartungen Lage

11,3 64,8 23,9 24,3 42,8 32,9 12,7 60,5 26,8

12,3 61,4 26,3 23,9 60,6 15,5 Lage

Erwartungen Investitionen Beschäftigung Export

126,1

97,3

I/18 II/18 I/19 III/19 I/20

I/16 II/16 III/16 I/17 II/17 III/17 III/18 II/19

139,3

103,7 108,4

88,6

(4)

Der IHK-Geschäftsklimaindex im Einzelhandel erreicht mit 90 Punkten den schlechtesten Wert seit dem Jah- resbeginn 2015 und rutscht erstmals seit Ende 2016 wieder unter die psy- chologisch wichtige 100-Punkte-Linie.

Damit setzt sich der seit zwei Jahren andauernde Abwärtstrend auch zum Jahresbeginn fort.

Auslöser sind die sich erneut ver- schlechternden Erwartungen. Nur noch neun Prozent rechnen mit einer Verbesserung der Geschäfte. Dem stehen 31 Prozent gegenüber, die ei- nen weiteren Rückgang befürchten.

Dieser Pessimismus beruht auf ge- sunkenen Umsätzen in den letzten Monaten. Fast 30 Prozent der Einzel-

Einzelhandel

Erwartungen brechen ein

händler waren davon betroff en, nur halb so viele konnten Steigerungen verbuchen. Viele Händler in den In- nenstädten berichten beispielsweise von einem sehr schleppenden Weih- nachtsgeschäft und von langfristigen Frequenzrückgängen.

Das Hauptrisiko für die weitere Ent- wicklung bleibt ein Rückgang der In- landsnachfrage. Dieser ist zu befürch- ten, wenn die aktuelle konjunkturelle Schwächephase länger anhalten und auf den Arbeitsmarkt durchschlagen sollte. An zweiter Stelle werden stei- gende Arbeitskosten genannt.

Im Vergleich dazu beschreiben die Händler ihre gegenwärtige Lage noch relativ freundlich. Über ein Viertel be-

Geschäftsklimaindex Einzelhandel

Lage Erwartungen Investitionen Beschäftigung

gut | besser | zunehmend befriedigend | gleichbleibend schlecht | schlechter | abnehmend

Trend im Vergleich zur Vorumfrage (Erklärung zur Trendaussage siehe letzte Seite.) 60

80 100 120 140

I/20 III/19 II/19 I/19 III/18 II/18 I/18 III/17 II/17 I/17 III/16 II/16 I/16 140

120

100

80

60

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Beschäftigung Investitionen Erwartungen Lage

8,6 60,0 31,4 14,7 47,1 38,2 8,8 76,5 14,7

96,8

28,6 48,5 22,9 122,6

richtet von guten Geschäften, jedes zweite Unternehmen immerhin noch von einer befriedigenden Situation.

Nach wie vor üben sich die Einzelhänd- ler bei den Investitionsabsichten in Zurückhaltung. Nur 15 Prozent wollen mehr investieren. Auf der anderen Sei- te planen erneut fast 40 Prozent eine Reduzierung. Der Ersatzbedarf und Investitionen in den Umweltschutz sind dabei aktuell die Hauptmotive.

Die Mehrheit will ihren Personalbe- stand konstant halten. Nur neun Pro- zent planen in den kommenden Mo- naten einen Ausbau und 15 Prozent rechnen mit einem Abbau. Damit hat sich der noch im Herbst anvisierte Stellenabbau wieder etwas relativiert.

115,4

123,0

112,3

I/18 I/19 III/19 I/20

I/16 II/16 III/16 I/17 II/17 III/17 III/18 II/19

113,8

II/18

90,3 109,5

(5)

Information und Kommunikation

Geschäfte laufen gut, Zukunft bleibt unsicher

Die Informations- und Kommunika- tionswirtschaft beurteilt ihre aktuel- le Geschäftslage zum Jahresbeginn wieder sehr zufriedenstellend. Über die Hälfte der Unternehmen bezeich- net ihre Lage als gut, weniger als zehn Prozent als schlecht. Im Herbst zeigte sich nur jedes dritte Unternehmen zu- frieden mir seinen Geschäften. Ähn- lich positiv wie die Lagebeurteilung fällt auch die Entwicklung der Umsät- ze in den letzten Monaten aus. Gut 40 Prozent berichten von einer Stei- gerung, weitere 50 Prozent von einer konstanten Entwicklung.

Die anhaltende Schwächephase, ins- besondere der Industrie, wirkt sich aber weiterhin auf die Erwartungen

für die kommenden Monate aus. Zwei Drittel gehen von gleichbleibenden Geschäften aus, nur knapp 20 Prozent rechnen mit einer Verbesserung.

Diese beiden Einschätzungen führen zu einem IHK-Geschäftsklimaindex von 121 Punkten. Dies entspricht einer Zunahme von sieben Punkten gegen- über der Vorumfrage. Das sehr hohe Niveau der letzten Jahre wird damit aber bei Weitem noch nicht erreicht.

Ins Positive drehen die Investitions- absichten der ITK-Unternehmen. Je- des vierte Unternehmen will mehr in- vestieren, nur noch 17 Prozent planen hier Einschnitte. Bei der Hälfte stehen dabei Produktinnovationen im Vorder- grund, der höchste Wert aller in unse-

rer Konjunkturumfrage betrachteten Branchen.

Weiterhin expansiv ausgerichtet sind auch die Beschäftigungsabsichten.

Jedes dritte Unternehmen will zusätz- liches Personal aufbauen, die restli- chen Unternehmen wollen zumindest ihren aktuellen Bestand beibehalten.

Die größte Schwierigkeit ist dabei der sich verstärkende Fachkräftemangel.

Zwei Drittel sehen hierin ein Hauptri- siko für die weitere wirtschaftliche Ent- wicklung. Daneben hängt die Branche sehr stark von einer weiterhin robus- ten Inlandsnachfrage ab. Hier spielen insbesondere die Entwicklung in der Industrie und die Fortschritte der Digi- talisierung eine wichtige Rolle.

Geschäftsklimaindex Information und Kommunikation

Lage Erwartungen Investitionen Beschäftigung

gut | besser | zunehmend befriedigend | gleichbleibend schlecht | schlechter | abnehmend

Trend im Vergleich zur Vorumfrage (Erklärung zur Trendaussage siehe letzte Seite.) 80

100 120 140 160

I/20 III/19

II/19 I/19

III/18 II/18

I/18 III/17

II/17 I/17

160

140

120

100

80

Beschäftigung Investitionen Erwartungen Lage

19,4 64,5 16,1 26,7 56,6 16,7 33,3 66,7

142,3

51,6 38,7 9,7 140,7

113,7

121,0 135,1

I/18 III/18 III/19 I/20

I/17 II/17 III/17 II/18

136,4

I/19 II/19

143,1

138,8

(6)

Der Start ins Beethovenjahr ist ge- glückt und wirkt sich direkt auf die Stimmungslage im Gastgewerbe aus.

Ausgezeichnete Konzerte und Ausstel- lungen ziehen Besucher aus der Regi- on und internationale Touristen an. Der IHK-Geschäftsklimaindex legt deut- lich zu, übertriff t wieder die 100-Punk- te-Linie und erzielt mit 111 Punkten ei- nen für die Branche zumindest wieder durchschnittlichen Wert.

Die Hoteliers und Gastronomen schät- zen ihre aktuelle Geschäftslage im Vergleich zum Herbst noch einmal deutlich besser ein. Fast die Hälfte der Unternehmen bezeichnet diese als gut, nur 13 Prozent berichten von schlecht laufenden Geschäften.

Gastgewerbe

BTHVN-Start hebt Stimmung

Ebenfalls etwas aufgehellt haben sich die Erwartungen für die kommenden Monate. Die absolute Mehrheit rechnet weiterhin mit gleichbleibenden Ge- schäften, aber immerhin 13 Prozent glauben wieder an eine Verbesserung.

Nach wie vor herrscht im Gastgewerbe Zurückhaltung bei den Investitionen.

Zum Jahresbeginn planen sogar 30 Prozent eine Reduzierung und nur noch 13 Prozent eine Erhöhung.

Hauptmotiv dabei ist der Ersatzbedarf, gefolgt von Produktinnovationen und dem Umweltschutz. Die Erwartungen und die geringe Investitionsbereit- schaft sprechen für eine Verunsiche- rung, wie sich der Tourismus- und Kon- gressstandort und das Thema

Beethoven mittel- und langfristig entwi- ckeln werden.

Die wichtigsten Risiken bleiben der Fachkräftemangel und zu hohe Ar- beitskosten. Drei Viertel der befragten Unternehmen haben schon heute Schwierigkeiten passendes Personal zu fi nden oder befürchten dies für die kommenden Monate. Über die Hälfte sieht ihr Geschäftsmodell zudem durch zu hohe Personalkosten gefährdet.

Dies führt aktuell dazu, dass die Be- schäftigungsabsichten sehr zurück- haltend ausfallen. Auf der einen Seite plant nur jedes zehnte Unternehmen eine Aufstockung, auf der anderen Sei- te müssen fast 24 Prozent einen Ab- bau realisieren.

Geschäftsklimaindex Gastgewerbe

Lage Erwartungen Investitionen Beschäftigung

gut | besser | zunehmend befriedigend | gleichbleibend schlecht | schlechter | abnehmend

Trend im Vergleich zur Vorumfrage (Erklärung zur Trendaussage siehe letzte Seite.) 60

70 80 90 100 110 120 130 140

I/20 III/19 II/19 I/19 III/18 II/18 I/18 III/17 II/17 I/17 III/16 II/16 I/16 140

130 120 110 100 90 80 70 60

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Beschäftigung Investitionen Erwartungen

Lage 47,8 39,2 13,0

13,0 56,6 30,4 13,0 65,3 21,7

9,5 66,7 23,8

103,1

110,9

95,3

114,5 114,0

129,6

II/18 I/19 III/19 I/20

I/16 II/16 III/16 I/17 II/17 III/17 I/18 III/18 II/19

112,2 125,0

(7)

Verkehr

Abwärtstrend gestoppt

Die Situation im Logistik- und Ver- kehrsgewerbe hat sich zum Jahresbe- ginn, ähnlich wie die Situation in der Gesamtwirtschaft, wieder etwas ent- spannt. Der IHK-Geschäftsklimain- dex konnte den Abwärtstrend der letz- ten beiden Jahre stoppen. Mit 105 Punkten liegt er knapp über dem Wert der Vorumfrage aus dem Herbst.

Zum wiederholten Mal wird die aktuel- le Geschäftslage nahezu unverän- dert beurteilt. 31 Prozent bezeichnen diese als gut, weitere 52 Prozent im- merhin noch als befriedigend.

Auch der Blick in die Zukunft zeigt nur geringfügige Veränderungen. Die Er- wartungen fallen etwas schlechter als die Lagebeurteilung aus, deuten

aber auf eine konstante Entwicklung hin. Jeweils knapp über 20 Prozent rechnen mit einer Verbesserung bzw.

Verschlechterung der Geschäfte.

Bei der Investitionsbereitschaft zeigt sich ebenfalls ein ausgegliche- nes Bild. Ein Viertel der Logistiker will in Zukunft verstärkt investieren, 29 Prozent planen eher mit Einschrän- kungen. Wenn investiert wird, dann hauptsächlich in den Ersatzbedarf.

Daneben stehen als Motive aber auch Kapazitätserweiterungen und Umwelt- schutzmaßnahmen häufi g auf dem Programm.

Etwas erholen konnten sich dagegen die Beschäftigungsabsichten. Im- merhin 69 Prozent planen jetzt wieder

mit konstanten Umfängen und nur noch 21 Prozent planen einen Perso- nalabbau. In der Vorumfrage ging noch jedes dritte Unternehmen davon aus, seine Beschäftigungsumfänge reduzieren zu müssen.

Hauptrisiko für das Verkehrsgewerbe bleibt der Fachkräftemangel, auch wenn dieser im Vergleich zum vergan- genen Herbst seltener genannt wird.

Steigende Arbeitskosten, die Inlands- nachfrage und die Energie- und Roh- stoff kosten bleiben ebenfalls auf dem Radar. Ein Dauerthema ist für natür- lich auch die oftmals veraltete Ver- kehrsinfrastruktur, die nicht in der La- ge ist die zunehmenden Verkehre aufzunehmen.

Geschäftsklimaindex Verkehr

Lage Erwartungen Investitionen Beschäftigung

gut | besser | zunehmend befriedigend | gleichbleibend schlecht | schlechter | abnehmend

Trend im Vergleich zur Vorumfrage (Erklärung zur Trendaussage siehe letzte Seite.) 160

150 140 130 120 110 100 90 80 70

Beschäftigung Investitionen Erwartungen

Lage 31,0 51,8 17,2 20,7 55,2 24,1 25,0 46,4 28,6 10,3 69,0 20,7

112,0

113,0

104,8 125,0

107,5

128,1

I/18 II/18 I/19 III/19 I/20

I/16 II/16 III/16 I/17 II/17 III/17 III/18 II/19

102,5

(8)

Arbeitsmarkt

Jobs und Arbeitslosigkeit nehmen leicht zu

Arbeitslose Arbeitslosenquote

Berichtsmonat Vorjahresmonat Veränderung in

Prozent Berichtsmonat Vorjahresmonat Veränderung

Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg 26.321 25.132 4,7 5,3 5,1 0,2

Stadt Bonn 10.675 10.288 3,8 6,2 6,1 0,1

Rhein-Sieg-Kreis 15.646 14.844 5,4 4,8 4,6 0,2

NRW 624.359 614.753 1,6 6,4 6,4 0,0

Westdeutschland Deutschland

1.700.480 2.227.000

1.661.439 2.209.000

2,3 0,8

4,6 4,9

4,5 4,9

0,1 0,0

Arbeitsmarktentwicklung im Dezember 2019

Erläuterungen

Veränderung des Saldos zur Vorumfrage … ... um mehr als 15 Punkte

... zwischen 15 und 7,5 Punkte ... zwischen 7,5 und - 7,5 Punkte ... zwischen - 7,5 und -15 Punkte ... um mehr als - 15 Punkte

Der Klimaindex ist ein Mittelwert aus der Lage und den Erwartungen der befragten Unternehmen. Er gibt Auskunft über die kon- junkturelle Entwicklung. Nimmt der Indikator zu, entwickelt sich die Konjunktur tendenziell positiv, nimmt er ab, verschlechtert sich ten- denziell die wirtschaftliche Entwicklung.

Klimaindex Copyright:

Alle Rechte liegen beim Herausgeber.

Herausgeber:

Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg

Bonner Talweg 17 | 53113 Bonn Tel. +49 (0)228 2284-140 Fax +49 (0)228 2284-124

Redaktion: Dipl. Volkswirt M. Schmaus E-Mail: schmaus@bonn.ihk.de Stand: Januar 2020

Der IHK-Beschäftigungsindikator dreht zum Jahresbeginn wieder leicht ins Plus. Zuwachszahlen wie in den vergan- genen Jahren gehören aber erstmal der Vergangenheit an. Neben der wirtschaft- lichen Situation spielt dabei auch oft der Fachkräftemangel eine entscheidende Rolle. Zusätzliches Personal aufbauen wollen die Dienstleister und insbesonde- re die ITK-Branche. In anderen Brachen wie der Industrie und im Einzelhandel soll der Abbau immerhin weniger stark aus- fallen als noch im Herbst beabsichtigt.

Während die Arbeitslosenzahlen im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfa- len, in Westdeutschland und auch im ge- samten Bundesgebiet nur geringfügig zu- genommen haben, schneidet die Region zum wiederholten Mal deutlich schlechter ab. In Bonn stieg die Zahl der Arbeitslo-

sen gegenüber dem Vorjahr um fast vier Prozent an, im Rhein-Sieg-Kreis sogar um gut fünf Prozent.

Dies wirkt sich dann auch auf die Ar- beitslosenquoten aus. Während diese in Deutschland und in NRW konstant ge- blieben sind, legte die Region erneut leicht zu. Der Rhein-Sieg Kreis nähert sich mit 4,8 Prozent den bundeweiten Werten an und Bonn liegt mit 6,2 Prozent nur noch knapp unter der NRW-Quote.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer geht für die kommenden Monate von einer leichten Zunahme der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen in Deutschland aus.

Gleichzeitig erwarten die Experten auch im Jahr 2020 wieder einen Beschäfti- gungszuwachs. Dieser wird allerdings schwächer ausfallen als in den vergange- nen Jahren.

Durchführung der Konjunkturumfrage Mit der Auswertung der Konjunkturum- frage präsentiert die IHK Bonn/Rhein- Sieg die Ergebnisse der Befragung von rund 1.400 Mitgliedsunternehmen. Die Umfrage fand im Dezember 2019 und Januar 2020 statt. Es haben über 380 Unternehmen geantwortet. Auch für die Branchenergebnisse ist die Repräsenta- tivität durch eine Fallzahl von in der Re- gel n > 30 gewährleistet. Die IHK be- dankt sich ganz herzlich bei allen Teilnehmern!

Wir suchen ständig weitere Unter- nehmen zur Teilnahme an der Umfra- ge. Helfen Sie uns bitte und melden ihre Teilnahmebereitschaft bei der Redaktion.

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