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Wirtschaftslagebericht der IHK Bonn/Rhein-Sieg zum Jahresbeginn 2019 Brexit sorgt für Klimaabkühlung

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Wirtschaftslagebericht der IHK Bonn/Rhein-Sieg zum Jahresbeginn 2019

Brexit sorgt für Klimaabkühlung

„Die anhaltende Unsicherheit im Hin- blick auf die Entwicklung des internati- onalen Handels und der Weltwirtschaft wirkt sich zum Jahresbeginn auch auf das Konjunkturklima in der Region Bonn/Rhein-Sieg aus.

„Der IHK-Konjunkturklimaindikator geht zum dritten Mal in Folge leicht zu- rück. 122 Punkte bedeuten den nied- rigsten Wert seit zwei Jahren und deu- ten auf eine Phase gebremsten Wachstums hin. Dies ist das zentrale Ergebnis der IHK-Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn 2019.

„Erneut dominieren die Erwartungen an die kommenden Monate das Bild.

Der Anteil der optimistischen Unter- nehmen geht leicht zurück. Im Gegen- zug erwartet jetzt jedes siebte Unter- nehmen eine Verschlechterung der Geschäfte. Hier spielt die noch immer ungelöste Frage des Brexit und die da- mit verbundene Unsicherheit eine wichtige Rolle. Hinzu kommen beste- hende oder drohende Handelskonflikte mit den USA, China oder Russland.

„Als Folge rechnen die Unternehmen für die kommenden Monate mit einem En- de des Wachstums der Exporte. Je- weils 20 Prozent erwarten steigende bzw. sinkende Exportvolumen.

„Diese Unsicherheit führt auch dazu,

60 70 80 90 100 110 120 130 140140 130 120 110 100 90

80 70 60

gut befriedigend schlecht

Derzeitige Geschäftslage Konjunkturklimaindikator für alle Branchen

Zukünftige Erwartungen

16,4%

45,2% 46,0%

8,8%

besser gleichbleibend schlechter

24,2%

115,5 125,5

dass die Investitionsbereitschaft nicht mehr so deutlich zunimmt wie in den vergangenen Umfragen. Nur noch jedes dritte Unternehmen plant hier ei- nen Anstieg.

„Die Beurteilung der aktuellen Lage fällt dagegen nahezu unverändert gut aus.

Nur neun Prozent bezeichnen ihre Situ- ation als schlecht, fast die Hälfte ist nach wie vor sehr zufrieden.

„Die Beschäftigung wird weiterhin zu- nehmen, die Unternehmen wollen wei- terhin tendenziell Personal aufbauen.

Bedingung ist, dass die passenden Fachkräfte vorhanden sind und auch gefunden werden.

124,7

121,6 131,6

(2)

Der IHK-Geschäftsklimaindex der Dienstleistungsbranche zeigt sich auch zum Jahresbeginn 2019 weiter- hin unbeeindruckt von den interna- tionalen politischen Entwicklungen.

Während sich in einigen Branchen ein Abschwung abzeichnet, verläuft der Klimaindex der Dienstleister mit 134 Punkten konstant auf einem sehr ho- hen Niveau.

Gestützt wird diese positive Entwick- lung von einer unverändert sehr er- freulichen Einschätzung der aktuellen Geschäftslage. 56 Prozent der ant- wortenden Unternehmen bezeichnen diese als gut, nur acht Prozent als schlecht.

Die Erwartungen für die kommenden

Dienstleistung

Unbeeindruckt vom drohenden Abschwung

Geschäftsklimaindex Dienstleistung

Monate sind gegenüber den letzten Umfragen ebenfalls nahezu unverän- dert. Allerdings nimmt der Anteil der Pessimisten leicht zu. Dem stehen auf der anderen Seite erneut 33 Prozent gegenüber, die mit einem weiteren Wachstum rechnen.

Die Investitionsbereitschaft geht im Vergleich zur Herbstumfrage leicht zurück, ist insgesamt aber weiterhin deutlich auf Expansion ausgerichtet.

Die Hauptmotive bleiben Kapazitäts- erweiterungen und der Ersatzbedarf.

Wieder häufiger genannt werden auch Produktinnovationen, Rationalisierun- gen sollen dagegen seltener stattfin- den.

Auch im Jahr 2019 benötigt die Bran-

che zusätzliche, gut ausgebildete Fachkräfte. Mehr als jedes dritte Un- ternehmen plant eine Erhöhung der Beschäftigung, nur einzelne Unter- nehmen rechnen mit einem Personal- abbau.

Dem entsprechend ist auch der Fach- kräftemangel weiterhin das größte Hauptrisiko für die Dienstleistungs- unternehmen. Häufiger als in der Vorumfrage werden jetzt auch wieder steigende Arbeitskosten und ein An- stieg der Energie- und Rohstoffprei- se genannt. Unverändert werden die Gefahren eines Rückgangs der Nach- frage aus dem In- und Ausland einge- schätzt.

Lage Erwartungen Investitionen Beschäftigung

gut | besser | zunehmend befriedigend | gleichbleibend schlecht | schlechter | abnehmend

Trend im Vergleich zur Vorumfrage (Erklärung zur Trendaussage siehe letzte Seite.) 80

90 100 110 120 130 140 150

I/19 III/18 II/18 I/18 III/17 II/17 I/17 III/16 II/16 I/16 III/15 II/15 1/15 150

140

130

120

110

100

90

80

131,3

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Beschäftigung Investitionen Erwartungen

Lage 55,7 36,1 8,2 32,5 57,3 10,2 36,7 48,1 15,2 36,9 56,7 6,4

II/18 I/19

II/15 III/15 I/16 II/16 III/16 I/17 II/17

2

129,9

129,1

139,2

134,3

III/18

I/15 III/17 I/18

135,1

132,7

(3)

Industrie

Drohender Brexit zeigt Wirkung

In der Industrie verliert der IHK-Ge- schäftsklimaindex zum zweiten Mal in Folge deutlich an Boden. Mit 19 Punkten fällt der Rückgang ähnlich stark aus wie schon im vergangenen Herbst. 104 Punkte bedeuten aktuell den niedrigsten Stand seit dem Herbst 2012. Im Branchenvergleich ist dies der schlechteste Wert in der Region.

Ausgelöst wird diese Verschlechte- rung des Klimas durch einen nahezu parallelen Rückgang der Lageein- schätzungen und der Bewertungen der Aussichten für die kommenden Monate. Die anhaltende Unsicherheit beim Thema Brexit und die anhalten- den Handelskonflikte zwischen den USA, China und der EU schlagen jetzt

voll auf die Konjunktur in der Region durch.

Zum Jahresbeginn bezeichnet nur noch ein gutes Drittel der Industrieun- ternehmen die aktuelle Situation als gut. Im Herbst waren dies noch über 50 Prozent.

Die Zukunftserwartungen fallen noch negativer aus. 30 Prozent rech- nen mit einer Verschlechterung der Geschäfte. Dem stehen nur noch 19 Prozent gegenüber, die das neue Jahr unverändert optimistisch angehen.

Ausschlaggebend sind hierfür die Er- wartungen an die Entwicklung der Ex- porte. 21 Prozent rechnen mit einem Rückgang, nur noch 14 Prozent mit einem Anstieg. In den vergangenen

Umfragen war der Saldo immer deut- lich positiv.

Auch für die Zukunft wird ein Rückgang der Auslandsnachfrage als eines der Hauptrisiken angesehen. Schon jetzt sind die Auftragseingänge, sowohl aus dem Inland, als auch aus dem Ausland, stark zurückgegangen.

Als Folge dessen bleibt auch die Be- schäftigungsentwicklung in der Industrie zurückhaltend. Die Unter- nehmen mit zunehmender und abneh- mender Beschäftigung halten sich in etwa die Waage.

Wieder etwas positiver fallen die In- vestitionsabsichten in der Industrie aus. Die Unternehmen setzen wieder verstärkt auf Produktinnovationen.

Geschäftsklimaindex Industrie

gut | besser | zunehmend befriedigend | gleichbleibend schlecht | schlechter | abnehmend

Trend im Vergleich zur Vorumfrage (Erklärung zur Trendaussage 50

70 90 110 130 150

I/19 III/18 II/18 I/18 III/17 II/17 I/17 III/16 II/16 I/16 III/15 II/15 I/15 150

130

110

90

70

50

107,6

Beschäftigung Investitionen Erwartungen Lage

18,9 50,9 30,2 38,5 44,2 17,3 17,0 62,2 20,8 34,6 51,9 13,5 Lage

Erwartungen Investitionen Beschäftigung

111,1

126,1 136,1

I/18 II/18 I/19

II/15 III/15 I/16 II/16 III/16 I/17 II/17 III/17 III/18

I/15

139,3

103,7

(4)

Der IHK-Geschäftsklimaindex im Einzelhandel entwickelt sich auf ei- nem durchschnittlichen Niveau erneut seitwärts. 114 Punkte bedeuten zum dritten Mal in Folge einen nahezu un- veränderten Wert. Nach dem Auf und Ab in den vergangenen Jahren stellt dies für den Handel zum Jahresbeginn eine Besonderheit dar.

Dabei hat sich die Einschätzung der aktuellen Lage sogar noch ein wenig verbessert. Auffällig ist insbesondere, dass sich der Anteil der negativen Be- wertungen auf acht Prozent halbiert hat. Dafür bezeichnen jetzt über 60 Prozent ihre Lage als befriedigend.

Dazu passt die Umsatzentwicklung in den befragten Unternehmen. Fast

Einzelhandel

Untypische Konstanz

40 Prozent berichten von gestiegenen Umsätzen, nur noch 16 Prozent ver- zeichnen einen spürbaren Rückgang.

Im Frühsommer 2018 war dieses Ver- hältnis noch genau entgegengesetzt.

Die Erwartungshaltung lässt darauf schließen, dass sich der Einzelhandel in der Region auch im laufenden Jahr konstant entwickeln wird. Die optimis- tischen Erwartungen liegen knapp über den pessimistischen. Viel wird davon abhängen, wie sich die Löhne und die Konsumlaune bei einem Ab- flachen des Wirtschaftswachstums entwickeln werden. Insbesondere in der Bonner Innenstadt stehen zudem einige größere Neueröffnungen an.

Die Investitionen werden bei den

Geschäftsklimaindex Einzelhandel

Lage Erwartungen Investitionen Beschäftigung

gut | besser | zunehmend befriedigend | gleichbleibend schlecht | schlechter | abnehmend

Trend im Vergleich zur Vorumfrage (Erklärung zur Trendaussage siehe letzte Seite.) 60

80 100 120 140

I/19 III/18 II/18 I/18 III/17 II/17 I/17 III/16 II/16 I/16 III/15 II/15 I/15 140

120

100

80

60

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Beschäftigung Investitionen Erwartungen Lage

21,1 63,1 15,8 27,0 56,8 16,2 18,4 68,4 13,2

4

96,8

30,8 61,5 7,7

122,6

bestehenden Unternehmen weiterhin leicht zunehmen. 27 Prozent planen eine Erhöhung des entsprechenden Budgets, nur 16 Prozent eine Reduzie- rung. Eindeutig im Vordergrund steht dabei der Ersatzbedarf. Produktinno- vationen werden nur vereinzelt als ein Hauptmotiv genannt.

Auf den Arbeitsmarkt wird der Einzel- handel nur begrenzt Einfluss nehmen.

Die meisten Unternehmen planen die Beschäftigungsumfänge konstant zu halten. Sorge bereiten Ihnen dabei im- mer öfter die steigenden Arbeitskos- ten. Der drohende oder bereits existi- rende Fachkräftemangel steht aktuell weniger im Vordergrund.

87,3

125,0

111,4

123,0

112,3

I/18 I/19

II/15 III/15 I/16 II/16 III/16 I/17 II/17 III/17 III/18

I/15

113,8

II/18

(5)

Information und Kommunikation

Beschäftigung soll weiter steigen

„Die Informations- und Kommunikati- onswirtschaft wird auch im Jahr 2019 einer der Wachstumstreiber in der Re- gion bleiben. Die Unternehmen wollen die Beschäftigungsumfänge weiter- hin deutlich erhöhen. Fast jedes zwei- te Unternehmen will im laufenden Jahr neues, zusätzliches Personal einstel- len. Limitierender Faktor ist hierbei im- mer öfter der Mangel an ausreichend qualifizierten und zu den Anforderun- gen passenden Fachkräften.

„Zwei von drei Unternehmen sehen hierin ein Hauptrisiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Die Ar- beitskosten spielen im Branchenver- gleich bei den Informatikern keine so bedeutende Rolle.

„Die Basis für die hohe Nachfrage nach Fachkräften bildet eine seit Jahren sehr gute aktuelle Geschäftslage.

Gegenwärtig bezeichnen 57 Prozent diese als gut und nur sechs Prozent als schlecht.

„Ebenfalls auf einem sehr guten Niveau bewegen sich die Erwartungen an die kommenden Monate. Über 80 Pro- zent rechnen mit zunehmenden oder zumindest gleichbleibenden Geschäf- ten. Als kleiner Wermutstropfen ist der Anteil mit einer schlechteren Progno- se auf 17 Prozent angestiegen.

„Zusammengefasst ergeben diese bei- den Indikatoren den IHK-Geschäfts- klimaindex. Dieser erzielt mit 136 Punkten zum wiederholten Mal den

höchsten Wert aller in diesem Bericht betrachteten Branchen.

„Die Investitionsbereitschaft ist bei einem Teil der Unternehmen etwas zurückgegangen. So will zum Jahres- beginn jedes vierte Unternehmen sein Budget zurückfahren.

„Hier spielen Befürchtungen eine wichtige Rolle, dass die Inlandsnach- frage in Zukunft weniger stark zulegen könnte. Auf der anderen Seite planen über 30 Prozent weiterhin einen Aus- bau der Investitionen. Am häufigsten werden als Motive Produktinnovatio- nen und Kapazitätserweiterungen ge- nannt.

Geschäftsklimaindex Information und Kommunikation

Lage Erwartungen Investitionen Beschäftigung

gut | besser | zunehmend befriedigend | gleichbleibend schlecht | schlechter | abnehmend

Trend im Vergleich zur Vorumfrage (Erklärung zur Trendaussage siehe letzte Seite.) 80

100 120 140 160

I/19 III/18

II/18 I/18

III/17 II/17

I/17 III/16

II/16 160

140

120

100

80

Beschäftigung Investitionen Erwartungen Lage

40,0 42,9 17,1 31,4 42,9 25,7 45,7 51,4 2,9

142,3

57,1 37,2 5,7

140,7 135,2

133,2 135,1

I/18 III/18

II/16 III/16 I/17 II/17 III/17 II/18

136,4

I/19

(6)

„Der IHK-Geschäftsklimaindex für das Gastgewerbe kann erstmals seit Ende 2017 wieder eine Aufwärtsbewe- gung verzeichnen. Mit 112 Punkten liegt er jetzt wieder auf einem für die Branche durchschnittlichen Niveau, nachdem er im Herbst noch einen Tief- punkt durchschritten hatte.

„Auslöser für den Aufschwung ist eine deutlich bessere Beurteilung der aktu- ellen Geschäftslage. 55 Prozent der Gastronomen und Hoteliers berichten von guten Geschäften. Auf der ande- ren Seite sind immerhin 20 Prozent der antwortenden Unternehmen unzufrie- den.

„Die Zukunftserwartungen sind nach wie vor eher zurückhaltend. Nur 15

Gastgewerbe

Lage verbessert, Zukunft bleibt unsicher

Prozent blicken zum Jahresbeginn op- timistisch auf die kommenden Monate.

Dem gegenüber befürchtet jedes vier- te Unternehmen eine Verschlechte- rung der Geschäfte.

„Auf diese anhaltend trüben Aussichten reagiert die Gastronomie mit Zurück- haltung bei den geplanten Investitio- nen. Ein Viertel will mehr investieren, ein ähnlich großer Anteil plant mit einer Reduzierung des Budgerts. Die abso- lute Mehrheit sieht dabei im Ersatzbe- darf das Hauptmotiv. Zudem werden, deutlich seltener, Investitionen in Rati- onalisierungen und Produktinnovatio- nen genannt.

„Wie bei den Investitionen herrscht auch beim Thema Beschäftigung ei-

ne defensive Ausrichtung vor. 84 Pro- zent der Unternehmen planen hier kei- nerlei Veränderungen, jedes zehnte Unternehmen kalkuliert mit einem Ab- bau. Auf den Arbeitsmarkt werden von der Branche also vorerst keine nen- nenswerten Impulse ausgehen.

„Neben den fehlenden oder unsicheren Perspektiven sind zu hohe Arbeitskos- ten und fehlende Fachkräfte aus Un- ternehmersicht die größten Risiken für die weitere wirtschaftliche Entwick- lung. Auch die hohen Energie- und Rohstoffkosten bleiben ein Thema. Ei- ne konstante Entwicklung der Inlands- nachfrage wird hingegen als relativ si- cher eingeschätzt.

Geschäftsklimaindex Gastgewerbe

Lage Erwartungen Investitionen Beschäftigung

gut | besser | zunehmend befriedigend | gleichbleibend schlecht | schlechter | abnehmend

Trend im Vergleich zur Vorumfrage (Erklärung zur Trendaussage siehe letzte Seite.) 50

60 70 80 90 100 110 120 130

I/19 III/18 II/18 I/18 III/17 II/17 I/17 III/16 II/16 I/16 III/15 II/15 I/15 130

120 110 100 90 80 70 60 50

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Beschäftigung Investitionen Erwartungen

Lage 55,3 24,7 20,0

25,4 54,5 20,1

6

14,7 60,1 25,2

5,3 84,2 10,5

103,1 114,8

123,6

114,5 114,0

129,6

II/18 I/19

II/15 III/15 I/16 II/16 III/16 I/17 II/17 III/17 III/18

I/15 I/18

112,2

(7)

Verkehr

Verunsicherung nimmt zu

„ Auch an der Verkehrsbranche gehen die Entwicklungen in der Weltwirt- schaft nicht spurlos vorbei. Zum ers- ten Mal seit 2016 verzeichnet der IHK- Geschäftsklimaindex aktuell wieder einen klaren Rückgang. Mit 112 Punk- ten erreicht er nicht mehr die guten Er- gebnisse der Vorumfragen, liegt aber noch immer im langjährigen Durch- schnitt.

„Auslöser ist eine deutlich schlechtere Einschätzung der aktuellen Ge- schäftslage. Im Herbst 2018 wurde diese noch sehr positiv eingeschätzt, jetzt ist das Bild hier nicht mehr ganz so euphorisch. Immerhin noch 40 Pro- zent der Logistiker bezeichnen ihre Lage als gut, nur zehn Prozent als

schlecht.

„Auch bei den Erwartungen hat der Pessimismus zugenommen. Dies ist der zweite deutliche Rückgang in Fol- ge. Jedes fünfte Unternehmen rech- net in Zukunft mit einer Verschlechte- rung der Geschäftsentwicklung. Dem stehen nur 17 Prozent gegenüber, die eine spürbare Verbesserung erwar- ten.

„Auch das im Herbst noch sehr gute In- vestitionsklima hat sich merklich ab- gekühlt. Zwar wollen noch immer 35 Prozent ihre Investitionen ausbauen, auf der anderen Seite beabsichtigen jetzt aber auch 20 Prozent eine Redu- zierung. Neben dem Ersatzbedarf ste- hen häufig auch Kapazitätserweite-

rungen auf dem Programm.

Rationalisierungen werden im Ver- gleich zur Vorumfrage etwas seltener genannt.

„So wird dann auch die Zahl der Be- schäftigten im Verkehrsgewerbe zu- nächst konstant bleiben. Die Unter- nehmen mit einem geplanten Personalaufbau und solche die eine Reduzierung planen, halten sich zum Jahresbeginn die Waage.

„Dabei bleibt der zunehmende Fach- kräftemangel das größte Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwick- lung. Er spielt jetzt für zwei Drittel der Unternehmen eine wichtige Rolle.

Sorgen bereiten wieder verstärkt die Energie- und Rohstoffkosten.

Geschäftsklimaindex Verkehr

Lage Erwartungen Investitionen Beschäftigung

gut | besser | zunehmend befriedigend | gleichbleibend schlecht | schlechter | abnehmend

Trend im Vergleich zur Vorumfrage (Erklärung zur Trendaussage siehe letzte Seite.) 70

80 90 100 110 120 130 140 150 160

I/19 III/18 II/18 I/18 III/17 II/17 I/17 III/16 II/16 I/16 III/15 II/15 I/15 160

150 140 130 120 110 100 90 80 70

Beschäftigung Investitionen Erwartungen

Lage 40,0 50,0 10,0 17,2 62,1 20,7 34,5 44,8 20,7 17,2 62,1 20,7

112,0 104,0

100,0

125,0

107,5

128,1

I/18 II/18 I/19

II/15 III/15 I/16 II/16 III/16 I/17 II/17 III/17 III/18

I/15

(8)

Arbeitsmarkt

Fachkräfte sind weiterhin gesucht

Arbeitslose Arbeitslosenquote

Berichtsmonat Vorjahresmonat Veränderung in

Prozent Berichtsmonat Vorjahresmonat Veränderung

Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg 25.132 26.742 -6,0 5,1 5,5 -0,4

Stadt Bonn 10.288 10.929 -5,9 6,1 6,6 -0,5

Rhein-Sieg-Kreis 14.844 15.813 -6,1 4,6 5,0 -0,4

NRW 614.753 662.423 -7,2 6,4 7,0 -0,6

Westdeutschland Deutschland

1.661.439 2.209.546

1.782.734 2.384.961

-6,8 -7,4

4,5 4,9

4,9 5,3

-0,4 -0,4

Arbeitsmarktentwicklung im Dezember 2018

Erläuterungen

Veränderung des Saldos zur Vorumfrage … ... um mehr als 15 Punkte

... zwischen 15 und 7,5 Punkte ... zwischen 7,5 und - 7,5 Punkte ... zwischen - 7,5 und -15 Punkte ... um mehr als - 15 Punkte

Der Klimaindex ist ein Mittelwert aus der Lage und den Erwartungen der befragten Unternehmen. Er gibt Auskunft über die kon- junkturelle Entwicklung. Nimmt der Indikator zu, entwickelt sich die Konjunktur tendenziell positiv, nimmt er ab, verschlechtert sich ten- denziell die wirtschaftliche Entwicklung.

Klimaindex Copyright:

Alle Rechte liegen beim Herausgeber.

Herausgeber:

Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg

Bonner Talweg 17 | 53113 Bonn Tel. +49 (0)228 2284-140 Fax +49 (0)228 2284-124

Redaktion: Dipl. Volkswirt M. Schmaus E-Mail: schmaus@bonn.ihk.de Stand: Januar 2019

8

Auch zum Jahresbeginn 2019 deuten alle Anzeichen darauf hin, dass sich die posi- tive Beschäftigungsentwicklung in der Region in den kommenden Monaten fort- setzen wird. Der IHK-Beschäftigungs- indikator erzielt zwölf Punkte und damit einen mit den Vorumfragen vergleichba- ren Wert. Ein Viertel der befragten Unter- nehmen will seine Mitarbeiterzahlen er- höhen, insbesondere die IT-Unternehmen und die Dienstleister im Allgemeinen mel- den einen hohen zusätzlichen Fachkräf- tebedarf an.

Im Kammerbezirk sind die Arbeitslosen- zahlen im vergangenen Jahr weiter deut- lich zurückgegangen. Im Dezember re- gistrierte die Agentur für Arbeit noch 25.000 als arbeitslos gemeldete Perso- nen. Dies entspricht einem Rückgang um sechs Prozent bzw. um 1.700 Personen

innerhalb eines Jahres. Besonders er- freulich ist die Entwicklung bei den Lang- zeitarbeitslosen. Diese Gruppe konnte um elf Prozent reduziert werden.

Die Arbeitslosenquote liegt im Kam- merbezirk aktuell bei 5,1 Prozent. In Bonn liegt sie mit 6,1 Prozent erneut deutlich höher als im Rhein-Sieg-Kreis mit 4,6 Prozent. Noch besser als in unserer Re- gion haben sich die Arbeitslosenzahlen in Nordrhein-Westfalen, Westdeutschland und im gesamten Bundesgebiet entwi- ckelt. Hier lagen die Rückgänge im Ver- gleich zum Vorjahr zwischen 6,8 und 7,4 Prozent.

Die Arbeitslosenquote liegt damit in NRW weiterhin über dem Niveau in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis. Den Wert für West- deutschland verpasst der Kreis knapp, die Bundesstadt aber weiterhin deutlich.

Durchführung der Konjunkturumfrage Mit der Auswertung der Konjunkturum- frage präsentiert die IHK Bonn/Rhein- Sieg die Ergebnisse der Befragung von rund 1.400 Mitgliedsunternehmen. Die Umfrage fand im Dezember 2018 und Januar 2019 statt. Es haben über 390 Unternehmen geantwortet. Auch für die Branchenergebnisse ist die Repräsenta- tivität durch eine Fallzahl von in der Re- gel n > 30 gewährleistet. Die IHK be- dankt sich ganz herzlich bei allen Teilnehmern!

Wir suchen ständig weitere Unter- nehmen zur Teilnahme an der Umfra- ge. Helfen Sie uns bitte und melden sich bei der Redaktion.

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