Ubungsblatt 3 zur Finanzmathematik I ¨
Prof. Dr. T. Meyer-Brandis, J. Widenmann
Abgabe (freiwillig): Donnerstag 08.11.12 in der ¨Ubung.
Aufgabe 1: Sei ein Finanzmarkt bestehend aus einem Num´eraire S0 mit π0 =S0 = 1 (d.h. r = 0) und einer Aktie S1 mit S1 = eZ gegeben, wobei Z ∼ N(0,1). Wir f¨uhren ein Derivat auf S1 von der Form S2 = (K− |S1−L|)+ f¨ur 0 < K < L ein. Zeichnen Sie die Menge der arbitragefreien Preise f¨urS2. Ist L=π1 >0, so nennt man dieses Derivat einen Butterfly Spread. Geben Sie in diesem Fall die Menge der arbitragefreien Preise von S2 an.
Aufgabe 2: Gegeben sei ein Finanzmarkt bestehend aus einem Num´eraire S0 mit π0 = S0 = 1 (d.h. r = 0) und den folgenden Wertpapieren:
• einer Aktie S1 mit π1 = 1 undPS1 = 12(δ0 +δ2),
• einer von S1 unabh¨angigen Aktie S2 mit π2 = 1 undPS2 = 12(δ0+δ2),
• einer Calloption S3 mit S3 = (S1−1)+ und
• einer Index-Calloption S4 mit S4 = (S1+S2−2)+.
Es gelte F = σ(S1, ..., S4). Bestimmen Sie die Menge M aller Preispaare (π3, π4) ∈ R2, so dass der Markt mit diesen Preisen arbitragefrei ist. Geben Sie zu jedem Preisvektor π = (1,1, π3, π4), (π3, π4)∈M, ein ¨aquivalentes Martingalmaß an.
Aufgabe 3: Gegeben sei ein Finanzmarkt auf (Ω,F,P), bestehend aus einem Bank- konto (Num´eraire) und einem risikobehafteten Wertpapier, wobei der Preisvektor durch
¯
π = (1,4) gegeben sei. Weiter gelte S0 = 1,25, sowie L(S1) = 13δ2 + 23δ8. Außerdem nehmen wir F =σ(S1) an.
Nun wird eine Call-Option Cauf das Wertpapier S1 mit Strike K = 5 (und Auszahlungs- zeitpunkt t= 1) auf dem Markt angeboten.
a) Welchen Wahrscheinlichkeitsraum (Ω,F,P) w¨urden Sie f¨ur das Marktmodell anset- zen?
b) Bestimmen Sie einen arbitragefreien Preis πC der Call-Option. Ist dieser Preis ein- deutig?
c) Nehmen Sie an, es g¨abe noch eine weitere Call-Option C1 auf das Wertpapier S1 mit gleichem Strike K. Allerdings gelteπC1 < πC. Zeigen Sie, dass der ”neue”Markt (S0, S1, C, C1) nicht arbitragefrei ist.
Aufgabe 4: Beweisen Sie, dass die untere Arbitrageschranke eines contingent claims C wie folgt gegeben ist:
inf Π(C) = inf
EP∗
C
1 +r
: P∗ ∈ P, EP∗[C]<∞
= max
m ∈[0,∞)| ∃ξ∈Rd : m+ξ·Y ≤ C
1 +r P−f.s.
.