Ubungsblatt 7 zur Finanzmathematik I ¨
Prof. Dr. T. Meyer-Brandis, J. Widenmann
Abgabe (freiwillig): Donnerstag 06.12.11 in der ¨Ubung.
Aufgabe 1: Seien Z1,Z2 i.i.d. Zufallsvariablen mit PZ1 = 13(δ−1+δ0+δ1).
Definiere St1 = 2 +Pt
i=1Zi, t = 0,1,2. In dem durch ein Num´eraire S0 ≡ 1 und S1 gegebenen Zweiperiodenmarkt sei die Filtration gegeben als (Ft)t=0,1,2 mit F0 ={∅,Ω}, F1 =σ(Z1) und F2 =σ(Z1, Z2). Bestimmen Sie die obere und untere Arbitragepreisgren- ze sup Π(C) bzw. inf Π(C) des ClaimsC =S21−mint=0,1,2St1.
Aufgabe 2: Wir betrachten einen Zweiperiodenmarkt gegeben durch ein Numeraire S0 = (St0)t=0,1,2 mit St0 = 1, t = 0,1,2, sowie eine Aktie S1 = (St1)t=0,1,2 mit S01 = 1, die zu den Zeitpunkten 1 und 2 entweder mit Wahrscheinlichkeit 1/2 um den Faktor a > 1 w¨achst oder um 1/a f¨allt, und zwar jeweils unabh¨angig von den vorherigen Zeitpunkten.
Der Informationsfluss auf dem Markt sei nur gegeben durch den Verlauf der Aktie S1 (d.h. die Filtration F = (Ft)t=0,1,2 sei von S1 erzeugt).
Wir f¨uhren das DerivatS22 := max(S01, S11, S21) ein. Finden Sie eine replizierende Handelss- trategie f¨urS2.
Aufgabe 3: Sei ein Zweiperiodenmarkt (t = 0,1,2) gegeben mit zwei Anlageg¨utern S0, S1, wobei das Num´eraire gegeben ist durch S0 ≡ (1 +r)t, r = 20%, weiterhin sei S01 = 1 undSt1 =St−11 ·u·1{Yt=1}+St−11 ·d·1{Yt=−1}. Dabei seienY1, Y2i.i.d. Zufallsvariablen mit PY1 = 1/2 (δ1+δ−1), außerdem sei u= 1.5, d= 0.9.
Bestimmen Sie unter den Annahmen F0 = {∅,Ω}, F1 =σ(Y1) und F = F2 =σ(Y1, Y2), zu den folgenden Derivaten CP ut und CCall jeweils einen arbitragefreien Preis und eine replizierende Handelsstrategie.
i) Lookback Put Option:
CP ut= max
0≤t≤2St1−S21. ii) Asiatische Call Option (Average Price Call):
Sav1 = 1 3
2
X
i=0
Si1, CCall = (Sav1 −K)+, K = 1.
Aufgabe 4: Seien Yt, t= 1, . . . , T, i.i.d. Zufallsvariablen mit PY1 =N(µ, σ2) auf einem Wahrscheinlichkeitsraum (Ω,F,P) mit Filtration F0 = σ(Ω), Ft = σ(Y1, . . . , Yt), t = 1, . . . , T. Seien weiterhin S0 ≡1 undSt1 =Qt
u=1eYu,t= 0, . . . , T. Finden Sie Konstanten C und Z, so dass dP∗
dP = Z1(ST1)C die Dichte eines zu P ¨aquivalenten Martingalmaßes P∗ ist.
Identifizieren Sie die Verteilungen von Yt, t= 1, . . . , T, unter P∗.