• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Altersgrenze: Weitere Konsequenz" (01.11.2002)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Altersgrenze: Weitere Konsequenz" (01.11.2002)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Krankenhaus

Zu dem Beitrag „Von der Blockade zur Notstandsverordnung“ von Dr.

med. Bernhard Rochell und Priv.- Doz. Dr. med. Norbert Roeder in Heft 34–35/2002:

Der Schaden ist heute schon sichtbar

Endlich kommen die beiden Verfasser, die in unzähligen Veröffentlichungen das DRG-System „verherrlicht“

haben, zur Ernüchterung.

Endlich denken sie jetzt auch

„mehrdimensional“, indem sie die bei den unterschiedli- chen Krankenkassenarten- strukturen sich dramatisch verändernden Zahlungsströ- me und mögliche Kranken- kassenpleiten erkennen. Und doch scheint beiden Verfas- sern nicht geläufig zu sein, dass die Krankenkassen den Krankenhäusern heute schon erbarmungslos nicht nur Budgetsteigerungsraten weit unter Kostenentwicklung

„abpressen“, sondern auch jeden einzelnen Kranken- hausbehandlungsfall hinsicht- lich Notwendigkeit und Dau- er der Krankenhausbehand- lung und auch hinsichtlich der Abrechnungskombina- tionen nervend hinterfragen.

Dass bereits nach heutigem Abrechnungssystem allein zu Abrechnungskombinationen zu Fallpauschalen und Son- derentgelten etliche Verfah- ren bis zum Bundessozialge- richt getrieben wurden, mag ein Vorgeschmack darauf sein, was den deutschen Krankenhäusern unter dem DRG-System „blüht“. Der Schaden des insbesondere von „Wissenschaftlern“, Poli- tikern und Ministerialbeam- ten gepriesenen Fallpauscha- lensystems ist heute schon sichtbar:

Zigtausende frustrierter Krankenhausärzte, die zum Zwecke der Codierung im- mer mehr vom Patientenbett an die Computer gezwungen werden.

Heerscharen von Medizin- controllern, also Ärzten, die sich nicht um Hilfe suchende Patienten zu kümmern brau- chen, sondern die ausschließ- lich einnahmesichernden Aufgaben nachgehen, ohne dass eine Gegenfinanzierung der Stellen über die Budgets gesichert ist.

Heerscharen von ärztlichen Spezialisten für Vergütungssy- steme nicht nur beim Medizi- nischen Dienst der Kranken- versicherung, sondern auch bei einzelnen Krankenkassen.

Durch die „Ersatzvornahme“

in Form einer Rechtsverord- nung können Politik und Mi- nisterialbürokratie jetzt

„Qualität“ zeigen, die von ih- nen gesetzten Rahmenbedin- gungen des Fallpauschalenge- setzes so plausibel umzuset- zen, dass es jedermann bei den Krankenhäusern und bei den Krankenkassen „ka- piert“. Jedenfalls zeigt das Ge- setz, dass z. B. bei Verlegungen in ein anderes Krankenhaus Abschläge von den Fallpau- schalen nach komplizierten vorgegebenen Formeln zu be- rechnen sind.Vielleicht sollte man die für das Fallpauscha- lensystem verantwortlichen Politiker und Ministerialbe- amten vor deren Aufnahme in eines der 2 200 deutschen Krankenhäuser bitten, die Re- chenformeln für den Fall ihrer eventuellen Verlegung in ein

anderes Krankenhaus zu lö- sen. Da würde sich dann bei dem einen oder anderen Poli- tiker oder Ministerialbeamten die Krankenhausaufnahme um Wochen verschieben.

Peter Tischmann,St. Clemenshospi- tale Sterkrade gGmbH, Wilhelmstraße 34, 46145 Oberhausen

Altersgrenze

Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Späte Einsichten“ von Josef Maus in Heft 38/2002:

Weitere Konsequenz

Wenn die Altersgrenze für Vertragsärzte fallen sollte, wäre es nur konsequent, auch die Zulassungsbeschränkung für junge Ärzte aufzuheben.

Dr. med. Christoph Liebrecht, Tulpenstraße 1 1/3, 85077 Manching

Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 441. November 2002 AA2923

B R I E F E

E-Mail

Briefe, die die Redaktion per E-Mail erreichen, werden aufmerksam gelesen. Sie können jedoch nur veröffentlicht werden, wenn sie ausdrücklich als „Leserbrief“ bezeich- net sind. Voraussetzung ist ferner die vollständige An- schrift des Verfassers (nicht die bloße E-Mail-Adresse).

Die Redaktion behält sich ohne weitere Mitteilung vor, E-Mail-Nachrichten, die als Leserbrief erscheinen sollen,

zu kürzen.

(2)

Arzneimittel

Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Böse Buben“ von Heike Korzilius in Heft 38/2002:

Klare Worte

Als Arzt in der pharmazeuti- schen Industrie habe ich mit großer Genugtuung den Bei- trag zum Thema Arzneimit- telausgaben gelesen. Die seit Jahren gebetsmühlenartig wiederholten Vorwürfe der Krankenkassen, die jährli- chen Defizite der Kassen be- ruhten wesentlich auf den Mehrausgaben für steigen- de Verordnungen von Arz- neimitteln, sind durch den Beitrag ins rechte Licht gerückt worden. Geschol- ten werden aber nicht nur die Ärzte, sondern auch und vor allem die Pharma- Industrie.

In der Tat liegt der Anteil der Arzneimittelausgaben an den GKV-Gesamtausga- ben bei 16 Prozent. Man sollte allerdings bedenken, dass die pharmazeutischen Unternehmen das gesamte Entwicklungsrisiko von Arz- neimitteln tragen, die Zulas-

sung bei den zuständigen Behörden beantragen und aufrechterhalten und die Arzneimittel herstellen und vertreiben müssen. Die Ent- wicklung neuer oder verbes- serter Arzneimittel ist auf- grund der regulatorischen Vorgaben sehr kosteninten- siv. Trotzdem erhalten die Unternehmen nur etwa die Hälfte der 16 Prozent der GKV-Gesamtausgaben. Die andere Hälfte teilen sich Großhandel und Apothe- ken.

Daraus ergibt sich, wie milchmädchenhaft vonsei- ten der GKV-Kassen ge- rechnet wird: Man behaup- tet seit Jahren, dass Ein- sparungen im Arzneimittel- sektor den restlichen Be- reich der Kassenfinanzie- rung konsolidieren könnten.

Einsparungen in einem Be- reich, der 8 bzw. 16 Prozent der gesamten Kosten reprä- sentiert, retten die verblei- benden 92 bzw. 84 Prozent?

Das ist schlichtweg dummes Zeug.

Frau Korzilius weist völlig korrekt darauf hin, „es wäre durchaus lohnend, die ande- ren Beitragssatztreiber zu

identifizieren – allen voran versicherungsfremde Lei- stungen . . .“.

Vielen Dank für diese klaren Worte.

Dr. med. Norbert Clemens, Epernayer Straße 24, 76275 Ettlingen

Endoskopie

Zu dem Medizin-Beitrag „Präventi- onspotenzial endoskopischer Vor- sorgeuntersuchungen für kolorek- tale Karzinome“ von Prof. Dr. med.

Hermann Brenner et al. in Heft 33/2002:

K.-o.-Katalog überdenken

. . . Zorniger Hohn kommt bei mir vor allem auf, wenn ich an den 1. Januar 2003 denke, an dem der unsinnige und durch kein rationales Ar- gument zu erklärende so ge- nannte K.-o.-Katalog für uns Generalisten-Internisten (wir dürfen uns jetzt hausärztlich tätige Internisten schimpfen) zum Tragen kommt. Ganz ohne Frage werden dann er- hebliche Untersuchungsplät- ze abgebaut, was ja wohl der

Intention der Früherkennung koloraktaler Karzinome dia- metral entgegenläuft. Das Argument so manch arrogant argumentierender Gastroen- terologenfunktionäre, wir hätten uns ja schließlich als

„fachärztliche Internisten“

(sind und bleiben wir das nicht ohnehin immer?) de- klarieren können, sticht zu- mindest für auf dem Lande Tätige wie mich und viele an- dere nicht. Unsere Untersu- chungsfallzahl ist dazu nicht so hoch (aber auch nicht so niedrig – wie immer wieder argumentiert wird, dass wir es verlernt haben könnten), dass wir wirtschaftlich ohne die so genannte hausärztliche Betätigung überleben könn- ten. Es ist zynisch, wenn diese Kreise behaupten, wir hätten uns schließlich nur „die Rosi- nen herausgepickt“. Dass es uns vor allem auch um ethi- sche Gesichtspunkte der gu- ten Versorgung der Bevölke- rung in ländlichen Strukturen geht – eben auch Früherken- nung kolorektaler Karzino- me –, scheint diese vorwie- gend nur wirtschaftlich Den- kenden wenig zu berühren.

Bei uns laufen eben die Geräte nicht, weil sie da sind, sondern dann, wenn sie ge- braucht werden.

Liebes Ärzteblatt, verwen- den Sie sich dafür, gerade im Sinne des oben angeführten Themas, die Diskussion über die Abschaffung des K.-o.- Katalogs neu anzufachen, wenn Sie mit solchen Arti- keln glaubhaft sein wollen.

Ansonsten können noch so viele Arbeiten darüber er- scheinen, es werden weniger Untersuchungen in ländli- chen Bereichen erfolgen, oder diese werden unter sta- tionären Bedingungen durchgeführt, was die Ange- legenheit wohl viel teurer macht. Aber globales Den- ken ist nicht Sache unserer KV, Hauptsache, die Schach- tel „ambulante Kosten“

stimmt, und das dürfte ja dann durch weniger Unter- suchungen gefördert wer- den.

Dr. Hans Bolland,Rosenheimer Straße 23, 83098 Brannenburg

A

A2924 Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 441. November 2002

B R I E F E

Vergangenheit

Zu dem Beitrag „Eugenik und Euthanasie: Aktuelle Vergangen- heit“ von Norbert Jachertz in Heft 28–29/2002:

Starker Tobak

Haeckel und Darwin, ver- dienstvolle Forscher, als gei- stige Wegbereiter der Euthanasie des Nationalso- zialismus? Tötung auf Ver- langen, Präimplantations- diagnostik als bedauerlicher Atem der Eugenik, der ins 21. Jahrhundert weht? Star- ker Tobak, der von dem Vor- tragenden präsentiert wird.

Schnell wird der innere Zu- sammenhang und der rote Faden deutlich, dem der Hass des Vortragenden gilt, und der diese Punkte ver- bindet, es ist die Frage: Wie

lässt sich menschliches Leid verhindern und ein mög- lichst selbstbestimmtes und würdiges Leben führen?

Keine andere Frage liegt dem Arztberuf zugrunde.

Gerade die Präimplantati- onsdiagnostik kann wie kei- ne andere Methode zukünf- tiges Leid erkennen und bietet dadurch die Möglich- keit, es zu verhindern.

Durch die Kontamination mit dem Faschismus sollen Haeckel und Darwin in den Schmutz gezogen und eine bitter notwendige Diskussi- on abgewürgt werden. Der Faschismus war ein originä- rer Gegner eines solchen Programms, das eine Mini- mierung des irdischen Jam- mertals für die Mehrheit vorsah. Und wenn schon nach geistigen Wegberei- tern gesucht wird, sind sie in

den Reihen derer zu finden, die auch heute gegen die Präimplantationsdiagnostik vorgehen. An erster Stelle ist die katholische Kirche zu nennen, deren Judenhass von Hitler übernommen wurde und wahrscheinlich ihn an vergossenem Blut immer noch übertrifft. Das Hitler-Konkordat, das den Kirchen den Religionsun- terricht an den Schulen und die staatliche Einziehung der Kirchensteuer garan- tiert, heute immerhin 15 Milliarden DM jährlich, wurde von der Bundesrepu- blik nahtlos übernommen, ist heute noch gültig und war der Lohn für die welt- weit erste staatliche Aner- kennung des Faschismus durch den Vatikan.

Dr. Karl Albert Mutter, Am Waldpark 29, 63071 Offenbach

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Und außerdem beginnt unser Kochduo Regner/Regner in dieser Ausgabe mit einer wunderbaren neuen Serie, an der Sie sich auch beteiligen dürfen: Es geht um Gerichte aus der Kindheit,

Eine Lüge liegt vor, wenn jemand ab- sichtlich etwas sagt, was er für falsch hält, und damit den Anderen täu- schen will.. Wenn sich jemand also bloß irrt, ist es keine Lüge; sagt

Jost: Wir bilden die gesamte Wertschöp- fungskette ab, denn die BIM-Methode bringt für alle Phasen des Baus einen Mehrwert.. Wir zeigen deshalb live für die verschiedenen

Eine breit angelegte Mitarbeit ist nicht nur erwünscht, sondern Voraussetzung für den Erfolg des Projektes: In die Listen der Projektgruppen haben sich bisher nicht ganz so

Immer besseres molekulares Verstehen von Krankheiten und damit ein besseres Verständnis der individuellen Wirksamkeit und Verträglichkeit von Arzneimitteln.

Immer besseres molekulares Verstehen von Krankheiten und damit ein besseres Verständnis... Der

Alle Information ist doppelt vorhanden, weil das sehr viel sicherer

43,3 % der Europäer, die diesen Genotyp besitzen, entwickeln einen Typ-2-Diabetes im Alter zwischen 20 und 79 Jahren. Durchschnittlich entwickeln 23,7 % der Europäer im