DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
FÜR SIE GELESEN BEKANNTMACHUNG DER BÄK
Notfall-Defibrillation durch Rettungssanitäter
Sowohl in ländlichen als auch in städtischen Regionen ist die häu- figste Todesursache bei Erwach- senen kardiovaskulärer Natur, ins- besondere spielt der Sekunden- herztod außerhalb des Kranken- hauses eine große Rolle. Obwohl die Verbesserung des Rettungs- dienstes in den großen Städten gute Erfolge in der Erstbehand- lung des Herzstillstandes ver- zeichnen kann, ist die Überle- benschance in weniger gut ver- sorgten ländlichen Gegenden we- sentlich geringer.
Berichtet wird von einer prospek- tiven Untersuchung in den USA über die Durchführung von Defi- brillationen durch Rettungssanitä- ter außerhalb des Krankenhauses.
Von Oktober 1981 bis Mai 1983 nahmen 30 Gemeinden aus allen Regionen von Iowa an dieser Un- tersuchung teil. In 18 Gemeinden (experimentelle Gruppe) wurden die Rettungssanitäter mit tragba- ren Monitor-Defibrillatoren ausge- rüstet, die außer dem Patienten- EKG auch die Stimme des Ret- tungssanitäters fortlaufend auf- zeichnen. In 12 Gemeinden, die als Kontrollgruppe teilnahmen, erhielten die Rettungssanitäter nur den Monitor ohne Defibrilla- tionsmöglichkeit. Die Rettungssa- nitäter wurden theoretisch und praktisch für den Umgang mit die- sen Geräten ausgebildet.
In der experimentellen Gruppe konnten die Rettungssanitäter bis zu 4 Defibrillationen vornehmen, nachdem sie einen Herzstillstand infolge von Kammerflimmern dia- gnostiziert hatten. In der Kontroll- gruppe wurde neben der kardio- pulmonalen Reanimation nur eine fortlaufende EKG-Registrierung vorgenommen.
Während der Untersuchungsdau- er wurde in den 30 Gemeinden ein Herzstillstand infolge einer kar- dialen Erkrankung in 162 Fällen
diagnostiziert. Alle Patienten wur- den am Ort des Geschehens und während des Transports reani- miert, außer in solchen Fällen, bei denen das Kammerflimmern durch die Defibrillation in einen hämodynamisch effektiven Herz- rhythmus konvertiert werden konnte.
In der experimentellen Gruppe wurden 68 Patienten durch die Rettungssanitäter defibrilliert; bei der Ankunft im Krankenhaus hat- ten 12 Patienten einen hämodyna- misch effektiven Rhythmus; 10 dieser Patienten überlebten den Krankenhausaufenthalt; 23 Pa- tienten hatten noch immer Kam- merflimmern, in 15 Fällen lag eine Asystolie, und in 12 Fällen eine ex- treme Bradykardie vor. In der ex- perimentellen Gruppe wurden si- gnifikant mehr Patienten lebend aus dem Krankenhaus entlassen als in der Kontrollgruppe.
Da sich die Patientenkollektive in den wichtigen Faktoren nicht un- terschieden, konnte die höhere Überlebensrate nur auf die frühe Defibrillation zurückgeführt wer- den.
Die weitere Auswertung der Un- tersuchungsergebnisse zeigte je- doch, daß ein bestimmter Ret- tungssanitäter theoretisch nur alle 7 Jahre in die Situation kommt, in der er eine Defibrillation vorneh- men muß. Der Grund dafür ist einerseits die hohe Anzahl der freiwilligen Sanitäter und anderer- seits die Seltenheit des Herzstill- standes. Engmaschige praktische Übungen und Überprüfungen des Wissenstandes sind deshalb er- forderlich. shl
Stults, K. R.; Brown, D. D.; Schug, V. L.; Bean, J. A.: Prehospital Defibrillation performed by Emergency Medical Technicians in Rural Communities, N. Engl. J. Med. 310 (1984) 219
DIE ARZNEIMITTELKOMMISSION DER DEUTSCHEN ÄRZTESCHAFT INFORMIERT:
Ab heute:
Einheitlicher Berichtsbogen über unerwünschte
Arzneimittelwirkungen
Um das Ausfüllen des Berichtsbo- gens für unerwünschte Arzneimittel- wirkungen (auch Verdachtsfälle!) an die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft noch weiter zu erleichtern, hat diese mit dem Bundesgesundheitsamt und den Ver- tretern der Herstellerverbände einen einheitlichen Berichtsbogen über unerwünschte Arzneimittelwirkun- gen vereinbart, der sich von dem bis- her verwendeten, im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT abgedruckten nur un- wesentlich unterscheidet. Er ist erst- mals auf der nebenstehenden Seite veröffentlicht.
Selbstverständlich können Sie die noch in Ihrem Besitz befindlichen Berichtsbogen der bisherigen Art aufbrauchen oder auf der allen Kas- senärzten zugegangenen gelben Be- richtskarte bzw. formlos auf Briefbo- gen oder Rezeptformular berichten.
Bitte füllen Sie den Berichtsbogen so vollständig wie möglich aus. Wir sind auch für weniger vollständige Infor- mationen dankbar; sie sollten jedoch Angaben über Geschlecht und Alter, das/die verabreichte(n) Arzneimittel und die beobachtete(n) unerwünsch- te(n) Wirkung(en) enthalten.
Wie diejenigen wissen, die uns be- reits regelmäßig Berichte übersen- den, erhalten Sie mit der Eingangs- bestätigung Ihres Berichtes neue Vordrucke. Wenn Sie einen ausführ- lichen Beratungsbrief wünschen, kreuzen Sie dies bitte im Kasten rechts neben Ihrem Stempel an.
In dringenden Fällen rufen Sie uns bitte unter der links oben auf dem Berichtsbogen angegebenen Tele- fonnummer an; außerhalb der Dienstzeiten erfahren Sie vom Anruf- beantworter die privaten Rufnum- mern der Ärzte der Geschäftsstelle.
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft Fachausschuß
der Bundesärztekammer Postfach 41 01 25, 5000 Köln 41
2430 (46) Heft 34 vom 22. August 1984 81. Jahrgang Ausgabe A
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1 1.11 1111 1
Arzneimittel Nr.
EI Ei 1 4
(auslös) 1.
Vermuteter Zusammenhang mit dieses früher gegeben vertragen ggf. Reexposition
ja ❑ nein ❑ ja ❑ nein ❑ neg. ❑ pos.
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Grunderkrankung: Begleiterkrankungen:
Anamn. Besonderheiten: Nikotin III Alkohol ❑ Kontrazeptiva ❑ Schrittmacher ❑ Implantate ❑ Strahlentherapie ❑ physikal. Therapie 111 Diät ❑ Allergien° ❑ Stoffwechseldefekte° ❑ Arzneimittelabusus° (11 Sonstige:
° weitere Erläuterungen:
Pat. Init. Geburtsdatum Geschlecht Größe Gewicht 1
1
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mEl w131111
1111ethn. Zugeh. Schwangersch.- Monat:
Code Nr. Tätigkeit
Beobachtete unerwünschte Wirkungen aufgetreten am: Dauer Std./Tage
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❑ lebensbedrohlich? 1
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Arzneimittel/Darreichungsform Tagesdosis Applikation gegeben von/bis wegen BGA-Nr.*
Veränderung von Laborparametern in Zusammenhang mit der unerwünschten Arzneimittelwirkung:
ggf. Berichtsbogen beil.
Weitere Bemerkungen:
(ggf. Anlage verwenden)
Bericht über unerwünschte Arzneimittelwirkungen (auch Verdachtsfälle)
an die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft Postfach 41 01 25 • 5000 Köln 41
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Schraffierte Felde
e2(02 21) 40 04-1 nicht ausfüllen! ■
Verlauf und Therapie der unerwünschten Arzneimittelwirkung:
Ausgang der unerwünschten Arzneimittelwirkung:
wiederhergestellt ❑ wiederhergestellt mit Defekt ❑ noch nicht wiederhergestellt ❑ unbekannt ❑ Exitus ❑ Sektion ja ❑ nein
(ggf. Befund beifügen) Todesursache:
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Wer wurde informiert: BGA ❑ Hersteller ❑ Arzneim.-Komm. Ärzte ❑ Sonstige:
Name des Arztes: Beratungsbrief erwünscht ❑ Datum:
Fachrichtung:
PLZ:
Klinik ja ❑ nein ❑ (ggf. Stempel) Unterschrift
" Registrierungs-Nr., Zulassungs-Nr. oder Eingangs-Nr. (soweit bekannt)
Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 34 vom 22. August 1984