Nach der neuen Geschlechtskran- kenstatistik, die am 1. Juli 1970 in Kraft trat, ist der behandelnde oder sonst hinzugezogene Arzt ver- pflichtet, jeden Fall einer anstek- kungsfähigen Erkrankung an einer der im Gesetz aufgeführten vier Geschlechtskrankheiten (Syphilis, Gonorrhöe, Ulcus molle, Lympho- granuloma inguinale) dem Gesund- heitsamt zu melden, in dessen Be- zirk er seine ärztliche Tätigkeit ausübt. Auf einem vorgeschriebe- nen Meldeformular, erhältlich beim zuständigen Gesundheitsamt, sind von ihm ohne Nennung des Na- mens und der Anschrift des Kran- ken folgende Angaben zu machen:
O Geburtsdatum, Geschlecht und Familienstand des Erkrankten, O Art der Erkrankung,
O Beratung oder Behandlung der jetzigen Erkrankung durch einen anderen Arzt,
O Zahl und Art früherer Erkran- kungen an einer Geschlechts- krankheit.
Erkrankungen von Soldaten der Bundeswehr sind vom Truppenarzt, der sie feststellt oder behandelt, dem zuständigen Standortarzt zu
melden').
Der Meldeweg führt vom Arzt über das Gesundheitsamt, vom Stand- ortarzt über das Sanitätsamt der Bundeswehr an das Statistische Landesamt und schließlich zum Statistischen Bundesamt, wo die zentrale maschinelle Aufbereitung für alle Länder außer Nordrhein- Westfalen und Bayern erfolgt. Die Ergebnisse, sowohl für das Bun- desgebiet als auch für die Bundes-
länder, veröffentlicht das Statisti- sche Bundesamt vierteljährlich und jährliche).
Wie auch bei den vorhergehenden statistischen Berichten muß auch bei diesem mit einer hohen Dun- kelziffer gerechnet werden; somit können die tatsächlichen Verhält- nisse nicht wiedergegeben werden.
Hinzu kommt, daß man der Stati- stik nicht entnehmen kann, inwie- weit Praxisort des Arztes und Wohnort des Patienten zusammen- fallen, wodurch regional, vor allem in Großstädten, überhöhte Häufig- keitsziffern entstehen können. Des- gleichen haben wieder nahezu neun Prozent aller Erkrankten noch einen weiteren Arzt wegen der gleichen Krankheit in Anspruch genommen, wodurch Doppelzäh- lungen möglich sind. Schließlich kann sich die gleiche Person im Berichtsjahr mehrfach infiziert ha- ben. Doppelzählungen würden sich aber nur durch Aufgabe der Anony- mität ausschalten lassen, worauf der Gesetzgeber verzichtet hat, um nicht weitere Erfassungsmängel zu begünstigen.
Trotz aller Einschränkungen sind die Zahlen für einen statistischen Vergleich mit den Vorjahren, auch in ihrer Gliederung nach Ge- schlecht, Alter, Familienstand, und in regionaler Hinsicht brauchbar und gestatten einen ungefähren Einblick in die derzeitige epidemio- logische Situation.
Männliche Geschlechtskranke mit Tripper
am häufigsten gemeldet
Der sich im Jahre 1972 abzeich- nende Trend, wonach Geschlechts- krankheiten gegenüber 1971 um 7,4
1973 wurden im Bundesge- biet 84 600 Geschlechtskran- ke gemeldet, das sind vier Prozent weniger als im Vor- jahr. Von diesem Rückgang ist nur die Gonorrhöe (Trip- per), nicht aber die Syphilis betroffen. Auf erstere entfie- len wieder 93 Prozent aller Meldungen; nur sieben Pro- zent hatten eine Lues. 72 Prozent aller Meldungen be- trafen das männliche Ge- schlecht. 92 Prozent der ge- meldeten Kranken waren noch keine 40 Jahre, elf Pro- zent noch keine 20 Jahre alt.
kn den Stadtstaaten war die Erkrankungshäufigkeit am höchsten: In Berlin (West) war sie viermal, in Bremen und Hamburg etwa doppelt so hoch wie im Bundes- durchschnitt; am tiefsten lag sie im Saarland.
Prozent zugenommen hatten, hat sich 1973 nicht fortgesetzt: Mit rund 84 600 gemeldeten Kranken (darunter 72 Prozent männlichen Geschlechts) gegenüber rund 88 000 im Jahre 1972 war erstmalig ein Rückgang um vier Prozent zu verzeichnen. Das gilt aber nur für Tripperkranke; die Zahl der Syphi- liskranken ist mit rund 5850 gegen- über rund 5880 im Jahre 1972 fast unverändert geblieben. Nach wie vor entfallen nahezu 93 Prozent al- ler Geschlechtskrankheiten auf den Tripper und nur knapp sieben Prozent auf die Syphilis.
Die 84 600 gemeldeten Fälle mit Geschlechtskrankheiten entspre- chen einer Erkrankungsziffer von 137 auf 100 000 Einwohner (1972:
143), und zwar 206 (214) beim männlichen und 73 (77) beim weib-
1) Siehe DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 2/1972, Seite 83, und Heft 49/1972, Sei- te 3229
2) In Fachserie A, Reihe 7, V. Ge- schlechtskrankheiten (Verlag W. Kohl- hammer, 6500 Mainz 42, Postfach 120)
Geschlechtskrankheiten
Statistischer Bericht über das Jahr 1973
Rudolf Leutner
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 41 vom 10. Oktober 1974 2937
Geschlechtskrankheiten
Tabelle 1: Gemeldete Erkrankte an Geschlechtskrankheiten 1973 nach Art der Erkrankung und nach Altersgruppen
Alter von Insgesamt Syphilis Tripper
bis unter
ins- männ- weib- zu- männ- weib- zu- männ- weib-
Jahren gesamt lich lich samtnen lich lich summen lich lich
Anzahl
unter 10 140 78 62 40 24 16 100 54 46
10 - 15 149 47 102 9 2 7 140 45 95
15 - 20 9 178 4 063 5 115 383 174 209 8 761 3 874 4 887
20 - 25 25 797 17 575 8 222 1 139 744 395 24 589 16 782 7 807
25 - 30 20 224 15 882 4 342 1 132 844 288 19 006 14 964 4 042
30 - 40 22 241 18 222 4 019 1 910 1 545 365 20 219 16 587 3 632
40 - 50 4 671 3 698 973 712 530 182 3 931 3 144 787
50 - 60 1 254 903 351 290 180 110 960 720 240
60 und mehr 608 434 174 209 129 80 399 305 94
unbekannt 354 255 99 23 14 9 326 237 89
Zusammen 84 616 61 157 23 459 5 847 4 186 1 661 78 431 56 712 21 719
Auf 100 000 Einwohner 1)
unter 10 1,5 1,6 1,4 0,4 0,5 0,4 1,1 1,1 1,0
10 - 15 3,2 1,9 4,4 0,2 0,1 0,3 3,0 1,9 4,1
15 - 20 219,4 189,3 251,1 9,2 8,1 10,3 209,4 180,5 239,9
20 - 25 616,2 819,5 402,7 27,2 34,7 19,3 587,3 782,5 382,3
25 - 30 522,5 787,8 234,2 29,2 41,9 15,5 491,1 742,2 218,0
30 - 40 235,3 367,6 89,4 20,2 31,2 8,1 213,9 334,6 80,8
40 - 50 60,7 99,8 24,4 9,3 14,3 4,6 51,1 84,8 19,7
50 - 60 20,0 34,6 9,6 4,6 6,9 3,0 15,3 27,6 6,5
60 und mehr 5,0 9,1 2,4 1,7 2,7 1,1 3,3 6,4 1,3
Zusammen 136,5 206,3 72,6 9,4 14,1 5,1 126,6 191,3 67,2
1) Vorläufiges Ergebnis.
Tabelle 2: Gemeldete Erkrankte an Geschlechtskrankheiten 1973 nach Art der Erkrankung nach Ländern
Land
Weicher Schanker
Venerische Lymphknoten- entzündung
Insgesamt Syphilis Tripper Mehrfach-
infektion insge- weib- zusam- männ- weib- zusam- männ- weib- zusam- männ- weib- zusam- männ- weib- zusam- männ- weib- samt lich lich men lich lich men lich lich men lich lich men lich lich men lich lich
Schleswig-Holstein 3 027 2 241 786 158 101 57 2 849 2 125 724 14 10 4 1 1 - 5 4 1
Hamburg 5 160 3 803 1 357 523 397 126 4 591 3 371 1 220 20 16 4 8 8 - 18 11 7
Niedersachsen 7 077 4 957 2 120 469 320 149 6 578 4 611 1 967 11 8 3 1 1 - 18 17 1
Bremen 2 214 1 568 646 158 119 39 2 033 1 429 604 5 5 - 6 6 - 12 9 3
Ndrdrhein-Westfalen 20 157 14 993 5 164 1 268 856 412 18 833 14 093 4 740 26 23 3 7 5 2 23 16 7
Hessen 8 816 6 169 2 647 589 423 166 8 191 5 726 2 465 6 2 4 1 1 - 29 17 12
Rheinland-Pfalz 2 421 1 773 648 223 156 67 2 188 1 608 580 4 4 - - - - 6 5 1
Baden-Württemberg 10 710 7 776 2 934 629 465 164 10 042 7 280 2 762 12 11 1 4 4 - 23 16 7
Bayern 12 883 9 332 3 551 996 735 261 11 847 8 564 3 283 14 14 - 2 2 - 24 17 7
Saarland 397 308 89 28 17 11 366 289 77 2 1 1 - - - 1 1 -
Berlin (West) 11 754 8 237 3 517 806 597 209 10 913 7 616 3 297 5 3 2 3 3 - 27 18 9
Bundesgebiet 84 616 61 157 23 459 5 847 4 186 1 661 78 431 56 712 21 719 119 97 22 33 31 2 186 131 55
2938 Heft 41 vom 10. Oktober 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
50-60 unter 15 15-20 20-25 25-30 30-40 40-50
Alter von ... bis unter Jahren
60 u. mehr
900 900
800 800
500
400
300
200
100 ERKRANKUNGEN AN GESCHLECHTSKRANKHEITEN
NACH ALTER UND GESCHLECHT
Gemeldete Erkrankte auf 100 000 Einwohnern 1 000 1 000
Männer Frauen 700
700
Gonorrhoe 1972 1973
.111■
Syphilis 1973 600
0 300
200
100 600
500
400
1)Vor läuf iges Ergebnis.
STAT. BUNDESAMT 74 611
Darstellung 1 lichen Geschlecht. Männliche Ge-
schlechtskranke mit Tripper waren am häufigsten: Auf 100 000 männli- che Einwohner kamen 191 gemel- dete Tripperkranke, auf 100 000 20- bis 29jährige Männer fast 800. Die Zahl der beiden anderen ebenfalls zu meldenden Geschlechtskrank- heiten (Weicher Schanker und die venerische Lymphknotenentzün- dung) waren ebenso wie Mehrfach- infektionen auch 1973 so unbedeu- tend, daß sie hier nicht weiter be- rücksichtigt zu werden brauchen.
Die meisten Gemeldeten waren jünger als 40 Jahre
Wie 1972 war das Gros der Er- krankten (92 Prozent) noch keine 40 Jahre alt; fast ein Drittel (30 Prozent) stand im 20. bis 24. Le- bensjahr. Unter diesen 20- bis 24jährigen war die Erkrankungszif- fer mit 616 auf 100 000 Einwohner dieser Altersgruppe (1972: 760) wie immer am höchsten. Aber auch die 25- bis 29jährigen erreichten mit 523 (478) eine sehr hohe Erkran- kungsrate; offenbar hat sie sich gegenüber 1972 mehr zu den 25- bis 29jährigen hin verschoben. Die Erkrankungshäufigkeit der 15- bis 19jährigen ist von 241 auf 219 ge- fallen; das ist mehr, als es dem leichten allgemeinen Rückgang entspricht. Die höhere Erkran- kungsziffer unter den 25- bis 29jäh- rigen gilt für Tripper und Syphilis sowie für beide Geschlechter.
Mädchen besonders gefährdet In der Altersklasse der 15- bis 19jährigen wurden auch 1973 mehr weibliche (5115) als männliche (4063) Jugendliche gemeldet; in al- len anderen Altersgruppen über- wiegen die Männer. Das gilt in glei- chem Maße für den Tripper wie die Syphilis und läßt auf die beson- dere Gefährdung der jungen 15- bis 19jährigen Mädchen schließen.
Selbst bei 10- bis 14jährigen Mäd- chen fallen bereits die häufigeren Meldungen im Vergleich zu gleich- altrigen Knaben auf, wenngleich die Zahlen sehr klein sind. Diese besondere Gefährdung ergibt sich
auch daraus, daß von den tripper- kranken Frauen 58 Prozent, von den tripperkranken Männern aber 36 Prozent 15 bis 24 Jahre alt wa- ren (Tabelle 1 und Darstellung 1).
Relative Bedeutung der Syphilis steigt mit dem Alter
Durchschnittlich weisen nur etwa sieben Prozent aller gemeldeten
Geschlechtskranken eine Syphilis auf; dieser Anteil steigt, wie in den Vorjahren, mit dem Alter der Be- troffenen beträchtlich an, und zwar bei Frauen stärker als bei Män- nern. Während er unter den 30- bis 39jährigen beider Geschlechter be- reits rund neun Prozent betrug, stieg er bei den 50- bis 59jährigen auf 23 Prozent (20 Prozent beim männlichen und 31 Prozent beim weiblichen Geschlecht) und bei
DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 41 vom 10. Oktober 1974 2939
STAT. BUNDESAMT 74 484 1) Vor läufiges Ergebnis.
ERKRANKUNGSHÄUFIGKEIT AN GESCHLECHTSKRANKHEITEN 1973 1) NACH LÄNDERN Gemeldete Erkrankte auf 100000 Einwohner
800— —800
600— —600
•;:,;:::
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Berlin (West) Bremen Hamburg Hessen Bayern Schleswig—
Holstein
Nordrhe in—
Westfalen
Baden—
Württemberg
Niedersachsen Rhe in land — Pfa lz
Saarland Bundesgebiet
Darstellung 2
—800
Zusammen
Darstellung 3
ERKRANKUNGSHÄUFIGKEIT AN GESCHLECHTSKRANKHEITEN 1973 1) NACH FAMILIENSTAND
Gemeldete Erkrankte im Alter von 15 bis unter 60 Jahren auf 100 000 Einwohner gleichen Alters und Familienstands den über 60jährigen sogar auf 34 Prozent (30 Prozent beim männli- chen und 46 Prozent beim weibli- chen Geschlecht) an.
Wieder höchste Ziffern in den Stadtstaaten
1973 betrug die durchschnittliche
—600 Erkrankungshäufigkeit im Bundes-
desgebiet
gebiet 137 (1972: 143) auf 100 000
‚ :::e Ase
A der Meldungen, die für das Bun vier Prozent ausmach- ten, war in den einzelnen Ländern1)Vorläuriges Ergebnis. — mit Ausnahme von Niedersach sen (+4 Prozent), Berlin/West (+2 -
Prozent) und Rheinland-Pfalz (±0)
— sehr unterschiedlich: Er machte 800—
600—
e=§
400—
eie
:er
200 —
Aeg ee:
ledig
STAT. BUNDESAMT 74 485
Männer Frauen
Insgesamt
A
Ve witwet Geschieden Verheiratet
Frauen
Männer Insgesamt
— 400
— 200
Geschlechtskrankheiten
Einwohner. Im gleichen Zeitraum belief sie sich in Berlin (West) au 572 (556), in Bremen auf 303 (333)
eg und in Hamburg auf 293 (316). Am
niedrigsten war sie, wie im Vorjahr
er v
im Saarland mit 36, Rheinland-Pfalz :::::: - 66 und Niedersachsen 98. Gegen.*::
über dem Bundesdurchschnitt waNe eek die Zahl der Erkrankungen somit in
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Berlin viermal, in Bremen undei Nt.z: Hamburg etwas mehr als doppel
iiiiii er _
so hoch; im Saarland betrug siehie:
5«: nur etwa ein Viertel. Der Rückgang2940 Heft 41 vom 10. Oktober 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Als Standapparat und ebenso für die Bereitschaftstasche ist ein elektronisches Blutdruckmeßgerät geeignet, das die Korotkoffschen Töne in Lichtimpulse umwan-
delt und so das Stethoskop unnötig macht Werkfoto
Sowohl als Standapparat für die Praxis wie auch für die Bereit- schaftstasche des Arztes ist ein neuentwickeltes elektronisches Blut- druckmeßgerät gedacht. Wegen sei- ner einfachen Handhabung kann es auch durch das ärztliche Hilfsper- sonal bedient und all jenen emp- fohlen werden, bei denen eine Selbstkontrolle des Blutdrucks an- gezeigt erscheint. Ein hochemp- findliches Mikrophon in der Man- schette nimmt die Korotkoffschen
Töne auf. Sie werden im Gerät in Lichtimpulse umgewandelt. Im Ge- gensatz zu der konventionellen Blutdruckmessung ist daher bei diesem Gerät kein Stethoskop mehr erforderlich. Durch die elek- tronische Meßwerterfassung wer- den die Blutdruckwerte exakt er- mittelt. Das Gerät ist batteriebetrie- ben und leicht transportabel. Bei Verordnung an Patienten überneh- men die Krankenkassen in der Re- gel einen Teil der Kosten.
zent, Bremen —10 Prozent, Hessen
—9 Prozent, Hamburg —8 Prozent, Baden-Württemberg —6 Prozent, Bayern —5 Prozent und in Nord- rhein-Westfalen —3 Prozent aus (Tabelle 2 und Darstellung 2).
Ledige und Geschiedene weit in der Überzahl
Die Erkrankungshäufigkeit Lediger und Geschiedener war auch 1973 wieder überdurchschnittlich hoch;
sie konnte bei geschiedenen und ledigen Männern zwischen dem 15.
und 60. Lebensjahr siebenmal hö- her sein als bei verheirateten und verwitweten; bei den Frauen sind die Unterschiede noch deutlicher.
Mit einer Erkrankungsziffer von 22 hatten verwitwete Frauen die bei weitem niedrigste Erkrankungshäu- figkeit (Darstellung 3).
Viele waren früher schon venerisch infiziert
Auch 1973 waren wieder 28 Pro- zent aller Tripperkranken (30 Pro- zent beim männlichen und 20 Pro- zent beim weiblichen Geschlecht) und 20 Prozent aller Syphiliskran- ken (23 Prozent beim männlichen und zwölf Prozent beim weiblichen Geschlecht) früher schon ge- schlechtskrank gewesen. Zweimal und mehr waren 11,5 Prozent aller gemeldeten Tripperfälle und 6,8 Prozent aller Syphilitiker erkrankt.
— Nach dem Alter betrachtet, be- trägt der Anteil bei den 40- bis 59jährigen Tripperkranken, die frü- her schon geschlechtskrank waren, über 30 Prozent, bei den über 60jährigen sogar nahezu 40 Pro- zent.
Anschrift des Verfassers:
Regierungsmedizinaldirektor Dr. med. Rudolf Leutner Statistisches Bundesamt Wiesbaden
6500 Mainz Dumontstraße 2
Elektronische Blutdruckmessung
DEUTSCHES ÄRZTE BLATT Heft 41 vom 1 0. Oktober 1974 2941