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Archiv "Telematik: Einseitige Kostenlast" (22.10.2010)

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worden. Aussagen zur Power soll- ten zusammen mit Angaben zum relativen Risiko angegeben wer- den. Nach Aussage der Autoren wäre die KuK-Studie in der Lage, ein relatives Risiko von 1,32 im Untersuchungsgebiet um die KKW mit ausreichend Power nachzuwei- sen. Die KiKK-Studie fand aber im Zehn-Kilometer-Bereich nur ein relatives Krebsrisiko von 1,17.

Zur Erinnerung: Die KiKK-Studie umfasste 16 AKW-Standorte und untersuchte 24 Jahre. Die Studien- region um die KKW hatte einen mittleren Radius von ca. 30 Kilo- metern. Das Hauptergebnis der KiKK-Studie war, dass für Klein- kinder das Risiko, an Krebs und insbesondere an Leukämie zu er- kranken, mit der Nähe zum Atom- kraftwerk signifikant zunimmt. Die KuK-Studie kann maximal als ex- plorative Studie gelten. Für eine stichhaltige Aussage zu kindlichen Missbildungen in AKW-Nähe ist eine Untersuchung mit größerer Fallzahl und genügender Power zu fordern.

Literatur beim Verfasser

Reinhold Thiel, Mitglied der Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atom- kriegs, Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.

(IPPNW), 89171 Illerkirchberg

Die KuK-Studie vergleicht die Prä- valenz von Fehlbildungen in einem Zehn-Kilometer-Umkreis um zwei deutsche Kernkraftwerke (KKW) mit der Prävalenz in einem Ver- gleichsgebiet ohne KKW. Im Zehn- Kilometer-Bereich findet sich aller- dings auch bei kindlichen Leukä- mien kein signifikant erhöhtes Ri- siko um KKW im Vergleich zum Bundesdurchschnitt: Aus den Zah- len der KiKK-Studie errechnet sich ein relatives Risiko von SIR = 1,09 (95 % Vertrauensbereich: 0,88 bis 1,34). Hätten die Autoren der KuK- Studie den Acht-Kilometer-Umge- bungsbereich um die KKW anstatt des Zehn-Kilometer-Bereichs für den Vergleich herangezogen, hätte sich ein relatives Risiko von RR = 1,15 mit einem 95 Prozent VB von 0,86 bis 1,53 ergeben, also ein leicht erhöhtes Risiko von Fehlbil- dungen in KKW-Nähe gegenüber der Vergleichsregion.

Auch wenn Frau Leinmüller schreibt, es bestünde keine negative Abstandsrelation, ist das fragwürdig.

Vergleicht man die Fehlbildungs- prävalenz im Ein- bis Acht-Kilo- meter-Bereich (5,40 % ± 0,61 %) mit der Prävalenz im Acht- bis

TELEMA TIK

Erst jeder fünfte Vertragsarzt rechnet online ab (DÄ 33/ 2010:

„Online-Abrech- nung: Die Zukunft liegt im Netz“ von Heike E. Krüger-Brand).

E V r (

„ n l Heike E Krüger-Bran

Einseitige Kostenlast

. . . Immer wenn von solch ausge- lobten Förderprogrammen die Re- de ist, läuten bei mir die Alarmglo- cken. Der Einmalzahlung von 500 Euro für die Online-Abrechnung stehen nach privaten Recherchen Zehn-Kilometer-Bereich (3,19 % ±

0,55 %), so errechnet sich ein rela- tives Risiko von 1,73 (p < 0,01;

Chiquadrattest). Damit deutet sich ein negativer Abstandstrend an, der aber wegen der Beschränkung der Studie auf einen Zehn-Kilometer- Entfernungsbereich nicht überzeu- gend nachgewiesen werden kann.

Literatur beim Verfasser Dr. Alfred Körblein, 90403 Nürnberg

Zur Abstandsrelation

Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 42

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22. Oktober 2010 A 2051

B R I E F E

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A 2052 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 42

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22. Oktober 2010 Der Titel des Buches lässt manches

vermuten, aber es handelt sich um eine Einführung in die Psychoso- matische Medizin für Laien. In ver- ständlicher Sprache und mit Bei- spielen vermittelt der Autor Zusam- menhänge zwischen Seelischem und Körperlichem. Neben der schon bekannten Kritik am Alltag

des Medizinbetriebs wird dem Leser vermittelt, dass emotionales Unglück kör- perliche Krankheiten mit- bedingt. Daher ist das Buch grundsätzlich für Patienten empfehlenswert als Infor- mation zu Erkrankungen und als Ratgeber zur Le- bensführung.

Aber es gibt vielerlei Einwände. Der Verlag ist im Klappentext unschön reißerisch: „Bartens trägt Beweise dafür zusammen, dass die Erkenntnisse der interna- tionalen Forschung zu einem Para- digmenwechsel führen müssen:

weg vom mechanistischen Men- schenbild, hin zu einem ganzheit- lichen Ansatz, der Körper und Seele gleichermaßen berücksich- tigt. Hier kündigt sich eine Revo- lution an, und Bartens ist ihr Ver- künder.“

Abgesehen davon, dass Verkün- der häufig mehr Unglück erzeugen als sie verhindern, muss man darauf hinweisen, dass psychosomatische Einsichten sich historisch bis in den Alten Orient zurückverfolgen las- sen. Freud und Pawlow schufen schon im 19. Jahrhundert die Grund- lagen der Psychosomatik. Der ganzheitliche Ansatz ist bereits seit Jahrzehnten Thema in der Medizin.

Bei den „Beweisen“ handelt es sich um bekannte Forschungsergebnis- se, überwiegend aus den letzten Jahren, wie das solide Literaturver- zeichnis zeigt.

Wenngleich die Vermittlungs- idee des Autors zu begrüßen ist, so ist inhaltlich einiges verkürzt, ver- zerrt und wenig hilfreich, und zwar in den Bereichen, in denen es um Psychologisches geht. Öfter wird der Autor moralisch belehrend PSYCHOSOMATISCHE MEDIZIN

Ratgeber zur Lebensführung

(„Vermeiden Sie Trennungen, denn erneut heiraten hilft nicht im- mer.“ „Freundlich streiten – aber nicht bis aufs Blut.“). Da möchte man in Variation einer Bemerkung Valentins sagen: Wenn es so ginge, dann geht es auch ohne das Buch.

Überhaupt ist dies das Hauptpro- blem des Werks: Die Forschungen der Psychoanalyse, der Verhaltens- therapie und anderer psychothera- peutischer Ansätze zur psychischen Entwicklung, zu Beziehungsstö- rungen et cetera werden kaum be- achtet.

Studien zu psychosozialen Zu- sammenhängen werden unkritisch übernommen. So zitiert der Autor eine US-amerikanische Studie, wonach Ehe und Freundeskreis gesundheitsfördernd seien und Isolation krank mache. Der Autor macht daraus den Aufruf zur Tren- nungsvermeidung und rät zur Ehe.

Abgesehen davon, dass diese Stu- die eine gefühlte Evidenz vermit- telt, ist sie fragwürdig. So sind

„Ehe“ und „Isolation“ kein Ge- gensatz und kategorial konfun- diert, indem Isolation sozialer Sta- tus als auch Selbstwahrnehmung („Einsamkeit“) ist. Es gibt nicht selten die Isolation in der Ehe.

Auch wenn es soziale Isolation al- lein durch äußere Bedingungen gibt, so spricht Isolation meist von psychischen Problemen.

Ebenfalls die häufige undifferen- zierte Nutzung des Stressbegriffs ist wenig hilfreich. Selye unterschied zwischen Stressor, Stress, Eustress und Distress und beschrieb eine uniforme physiologische Reaktion.

Schon für Selye waren auch starke gute Gefühle ein Stressor. Die Ar- beiten zum Beispiel von Lazarus sind nicht erwähnt. Der Autor benutzt den „Stress“ – wie in der Populärliteratur üblich – meist als Synonym für irgendetwas Belasten- des, sei es externer Art (zum Bei- spiel Lärm) oder aus der eigenen Konflikthaftigkeit entstanden. Bei letzterer hilft aber nur die innere Neuregulation, und hierzu braucht es oft externe Beratung und Psy- chotherapie. Hermann Joosten Werner Bartens:

Körperglück. Wie gute Gefühle gesund machen. Droemer Knaur, München 2010, 317 Seiten, gebunden, mit Schutzumschlag, 19,95 Euro und KV-Informationen jährlich ca.

1 000 Euro Kosten in meiner Praxis (Allgemeinarztpraxis mit ca. 900 Scheinen im Quartal) entgegen.

Mein Team und ich versorgen im Praxisalltag unsere Patienten bisher hervorragend ohne DSL, Online- Dienste und Internetportale.

Nun soll ich für die viermalige Nutzung einer sicheren Datenver- bindung (VPN) zu meiner KV für die Quartalsabrechnung eine Kos- tensteigerung von ca. 5 000 Pro- zent (Kosten für Disketten und Einwurf bei der KV versus On- line-Abrechnung) als innovativ akzeptieren?

Aus meiner Perspektive habe ich den Eindruck, dass ausschließlich KVen, KBV und ganz besonders (mein) IT-Dienstleister von der vorgeschlagenen Prozedur profitie- ren! Zum Zusatznutzen muss ich gestehen, dass mir die Zeit fehlt (und die Sinnhaftigkeit abgeht), im KV-Portal in irgend welchen Statis- tikmodulen, Praxisbörsen, Quali- tätszirkeln etc. zu surfen.

Dass sichere Datenverbindungen auch kostengünstiger und subven- tionsfrei funktionieren, das be- weist seit vielen Jahren das On- line-Banking. Die Banken hono- rieren dieses Prozedere mit kos- tenlosen Transaktionen, und neu- erdings gibt es den sicheren E-Post-Brief. Da ist die Software Freeware. Diese kann auch vom Nichtprofi Menü geführt und ganz ohne teuren IT-Dienstleister installiert werden. Schnittstellen- probleme zu anderen Standard- softwareapplikationen gibt es hier- bei nicht.

Die vernetzte Welt ist global. Für Standards, effektive und effiziente Applikationen sind eine Gesamt- strategie und Umsetzung durch die KBV und nicht die Kleinstaaterei einzelner KVen zwingend.

Für meine Beiträge erwarte ich von der KBV eine skalierbare Praxis- software inklusive Kommunikati- onssoftware für die unterschiedli- chen Regionen der Bundesrepublik, welche als Freeware von der jewei- ligen KV für die spezifischen Fach- arztpraxen und Leistungs erbringer zur Verfügung zu stellen ist . . .

Dr. med. Ines Voigt, 55122 Mainz

B R I E F E / M E D I E N

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