• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Romy Schneider: Zwischen Starruhm und Tragik" (18.05.2012)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Romy Schneider: Zwischen Starruhm und Tragik" (18.05.2012)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 109

|

Heft 20

|

18. Mai 2012 A 1039 ROMY SCHNEIDER

Zwischen Starruhm und Tragik

Mehr als 800 authentische Zeugnisse dokumentieren Leben und Werk der Künstlerin.

D

er Starruhm der jungen Ro- my Schneider in den Sissi- Filmen und ihr internationaler Er- folg sind wohlbekannt. Weniger be- kannt ist, dass dieser Erfolg in den letzten Lebensjahren von einer tief verzweifelten, alkohol- und tablet- tenabhängigen Frau errungen wur- de. Beide Seiten dieser außerge- wöhnlichen Künstlerpersönlichkeit reflektiert zurzeit eine Ausstellung der Bonner Kunst- und Ausstel- lungshalle. Mehr als 800 authen - tische Zeugnisse dokumentieren Romy Schneiders Leben und Werk.

Der 30. Todestag der Künstlerin im Mai 2012 war Anlass zu der Zu- sammenarbeit der Bundeskunsthal- le mit der Deutschen Kinemathek Berlin und der Akouna in Paris.

Die Kinderjahre sind ebenso we- nig ausgespart wie die familiäre Konstellation mit der übermächtig sich in den Vordergrund spielenden Mutter Magda Schneider und dem Stiefvater Hans Herbert Blatzheim.

Originalzeugnisse und sorgfältig geführte Hefte leiten die Dokumen- tation ein. Ausgesprochen filmisch folgen dann die Jahre 1955 bis 1957 mit den drei Sissi-Filmen des öster- reichischen Regisseurs Ernst Ma- rischka. Die Sissi-Filme wurden zu den kommerziell erfolgreichsten deutschsprachigen Filmen. Umso überraschter war ihr Publikum in Deutschland, als Romy Schneider

einen bereits geplanten vierten Sis- si-Film ablehnte. Stattdessen ging sie 1958 nach Paris, drehte mit Alain Delon den Film „Christine“, und begann mit Delon eine private Beziehung.

Die Weltkarriere der Schauspie- lerin spiegelt sich in zahlreichen Werk- und Szenenfotos wider. Auch ganze Filmausschnitte, Tondokumen - te und Interviews verdeutlichen noch heute Romy Schneiders Ausstrah- lung. Dazu tragen die zahlreichen Plakate, Titelseiten der internatio- nalen Presse sowie die Originalkos- tüme aus den Filmen und andere persönliche Gegenstände aus dem Nachlass der Künstlerin bei. Unter den zahlreichen Originalbriefen ragt der bisher unbekannte Brief- wechsel mit Rainer Werner Fassbin- der heraus. Unvergesslich ist die auf großer Leinwand gezeigte Anfangs- szene des Films „Die Dinge des Le- bens“, in der ihr Partner Michel Pic- coli auf der Landstraße in ein quer stehendes landwirtschaftliches Fahr - zeug rast. Sein Wagen, ein Alfa

Romeo der 60er Jahre steht direkt unter der Filmleinwand.

Mit Verblüffung nimmt man zur Kenntnis, in wie wenigen Jahren eine Weltkarriere mit zahlreichen künstlerischen Facetten trotz un - geheurer Schicksalsschläge möglich wurde. Der Suizid ihres ersten Ehe- mannes, Harry Meyen, und vor al- lem der schreckliche Unfalltod ihres Sohnes David überschatteten ihr Le- ben. Darin sind sicherlich auch die Ursachen der Suchtkrankheit und ihres offensichtlichen Verfalls zu su- chen. Ein in voller Länge gezeigtes Interview kurz vor ihrem Tod kann man nicht ohne Erschütterung se- hen. Verstärkt wird diese noch durch die in einem separaten Raum ge- zeigten Fotosequenzen zweier be- rühmter Fotografen. Auf den frühen Bildern von Franz Xaver Lederle ist die Ausstrahlung des naiv unschul- digen und munteren Teenagers zu bewundern. In den späten Fotos von Robert Lebeck sieht man eine von Krankheit gezeichnete Frau.

Ernst Wanner Die Ausstellung „Romy Schneider“ ist bis zum 24. Juni in der

Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutsch- land, Museumsmeile, Friedrich-Ebert-Allee 4, 53113 Bonn, zu sehen. Informationen unter Telefon: 0228 9171-200;

info@bundeskunsthalle .de; www.bundeskunsthalle.de . Öffnungszeiten : dienstags und mittwochs 10 bis 21 Uhr, donnerstags bis sonntags 10 bis 19 Uhr. Montags geschlos- sen. Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 5 Euro. Ein ansprechendes Fotobuch – statt eines Katalogs – kostet 11,90 Euro.

INFORMATIONEN

In den späten Fotos von Robert Lebeck, aufgenom- men in Quiberon in der Bretagne, sieht man eine von Krank- heit gezeichnete Frau, die kurz darauf im Alter von 43 Jahren stirbt.

Foto: Robert Lebeck/Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn

K U L T U R

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Einem Gespräch des Bürger- meisters und weiterer Vertreter der Stadt mit Hessen Mobil kön- ne entnommen werden, dass die Stadt Kelkheim die Prüfung und möglicherweise weitere

Für die Freiwillige Feuerwehr sind solche Feste eine Möglich- keit, die Kassen für die Dinge aufzubessern, die man sich für den Einsatz wünscht, die aber nicht auf

Da gab es wieder allerlei für die Kelkheimer Wehren in der letz- ten Zeit zu tun, Kleinkram zwar, aber die Wehren wurden nicht nur über Tage, sondern auch nachts

06174/939656 Immer montags ab 19.30 Uhr tref- fen wir uns, gerne mit Gästen, bei einem irischen Ale oder Stout, auch bei Weizenbier oder einem Hellen zu aktuellen Themen in

Daher war klar, dass die in drei Gruppen (Mila Superstar, Asterix in Sensen- stein, die Grüffelos) unterteilten Teilnehmer auch sehr unter-.. schiedliche

Die Kriminalpolizei in Hof- heim, 06192/2079-0 könnte sich um andere Fälle küm- mern, wenn viele endlich lern- ten: Nein zu sagen. Das ist nicht unhöfl ich und auch nicht

„Trotzdem habe ich auch heute eine Hoffnung: näm- lich, dass sich die Aktion des Pulse of Europe, die vor wenigen Wochen in Frankfurt gegründet wurde und viele Anhänger ge-

Wie dem auch alles sei: Der Magistrat der Stadt Kelkheim hatte zu einem Empfang für das CDU-Mitglied Thomas Weck eingeladen, der an diesem Tage sechzig Jahre alt wurde.. Und