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Bericht zum 71. DGMKG- Jahreskongress innerhalb des 138. Deutschen Chirurgen Kongresses

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Academic year: 2022

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Mitteilungen der DGMKG

Bericht zum 71. DGMKG-

Jahreskongress innerhalb des 138. Deutschen Chirurgen Kongresses

Auf einmal wurde alles anders!

Lange war geplant, die 71. wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirur- gie ( DGMKG) gemeinsam mit dem Deutschen Chirurgen Kon- gress ( DCK) 2021 in München durchzuführen. Aufgrund der Co- vid-19-Pandemie und der damit verbundenen Veränderungen der Kongressabläufe änderten sich der Ort (aus München wurde Mainz), die Kongressorganisation (aus Medizinische Congressor- ganisation Nürnberg (MCN) wurde Wikonect) und das Format (aus Präsenz wurde Hybrid). Die Verantwortlichkeiten jedoch blieben:

Prof. Dr. Dr. Ehrenfeld, als erster MKG- chirurgischer Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie ( DGCH), Prof. Dr. Dr. Gell- rich als Kongresspräsident des 71. DGMKG Jahreskongresses so- wie Prof. Dr. Dr. Hoffmann als Präsident unserer Fachgesellschaft, setzten sich mit Hochdruck dafür ein, dass bei allen bekannten Be- sonderheiten und Erschwernissen ein interessantes Kongressfor- mat mit qualitativ hochwertigem Kongressinhalt entstehen sollte (. Abb. 1). Zudem war es für die Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie eine Chance, trotz dieser erschwerten Bedingungen, den unter dem Dach der DGCH vereinigten chirurgi- schen Disziplinen ihre fachlichen Inhalte in ganzer Breite darzustel- len. Hierzu wählte der Kongresspräsident der 71. Jahrestagung der DGMKG die Hauptthemen Konstruktion und Rekonstruktion, wel- che fachbezogen auf die DGMKG das Motto des 138. Kongress der DGCH aufnahmen: Kompetenz, Kreativität und Kommunikation.

Mit Wikonect war durch die DGCH ein Partner für die Kongress- durchführung gefunden, der nachweislich eine hohe Kompetenz für eine webbasierte Kongressdurchführung hat, verbunden mit der Möglichkeit, auf Präsentationen über eine Mediathek bis 6 Mo- nate nach Kongressende zuzugreifen. Die Herausforderung war,

dass der reale Vorlauf für den gesamten Kongress aufgrund corona- bedingter Umplanungen lediglich ein knappes halbes Jahr betrug.

Der Kongress selbst war in eine Prä-Kongresswoche und die eigentliche Kongresswoche unterteilt. In der Prä-Kongresswoche wurden unter anderem die wissenschaftlichen Poster als sog. Ra- pid-Communications ab 16.00 Uhr gestreamt, aber auch die Bei- träge der chirurgischen Forschung. Die jeweiligen Präsentationen wurden vorab im Internet über die Plattform von Wikonect hochge- laden. Hierfür hatte die DGKMG im Prä-Kongress 3 Slots von ca. 90 Minuten, die Diskussionen erfolgten dann mit den live zugeschal- teten Präsentierenden unter Regie der Moderierenden. Sowohl bei der Präsentation von als auch bei der Diskussion zu Kurzvorträgen bot dieses Format tatsächlich eine Nähe und eine Intensivität, die in der Qualität nicht nur neu, sondern auch sehr positiv war.

Der Hauptkongress umfasste dann den Zeitraum vom 12.–

16.04.2021, wobei am 12.04.2021 die Eröffnungsveranstaltun- gen nicht nur der DGMKG, sondern auch der DGCH stattgefunden Inhalt

274 Bericht zum 71. DGMKG- Jahreskongress innerhalb des 138. Deutschen Chirurgen Kongresses

276 Alles anders, alles neu? Online-Pressekonferenz zum ersten digitalen Chirurgenkongress

277 Bericht zum Praxisführungsseminar 2021

280 Zur Auswertung der Umfrage der DGMKG April/Mai 2021 281 Veranstaltungen

Abb. 1 8 Die Projektleiterin von Wikonect mit dem DGCH- Präsidenten und den für den DGMKG- Jahreskongress 2021 Verantwortlichen (von links nach rechts: Miriam Steffen, Prof. Dr. Dr. Michael Ehrenfeld, Prof. Dr.

Dr. Nils-Claudius Gellrich, Dr. Dr. Philippe Korn)

© Nils-Claudius Gellrich

Redaktion

Dr. Jörg-Ulf Wiegner, Saalfeld (v. i. S. d. P.) Korrespondenzadresse

Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e. V.

Geschäftsstelle

Geschäftsführerin Kerstin Kothe Schoppastraße 4, 65719 Hofheim Tel. 06192-20 63 03, Fax 06192-20 63 04 E-Mail: info@dgmkg.de

Internet: www.dgmkg.de

MKG-Chirurg 2021 · 14:274–281

https:// doi.org/ 10.1007/ s12285- 021- 00321-6

© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2021

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Vormittag. Dieser Assistententag war durch die Kollegen Dr. Dr.

Zeller (Hannover) und Dr. Dr. Pabst (Koblenz) organisiert worden und wurde vor Ort dann durch Dr. Dr. Zeller gemeinsam mit Dr. Dr.

Thiem (Mainz) moderiert. Bereits hier wurde der Bogen zwischen Tradition und Moderne, zwischen digitalem und analogem Planen gespannt. Mit 595 (!) Teilnehmern hatte die Veranstaltung eine sen- sationelle Teilnehmerzahl, die bei bisherigen Präsenzveranstaltun- gen auch nicht nur annähernd erreicht wurde.

Im Anschluss an den Assistententag wurde die Einführungs- veranstaltung der DGMKG durch den Jahreskongress-Präsiden- ten eröffnet und gemeinsam mit dem Präsidenten des DCK (Prof.

Dr. Dr. Ehrenfeld) und dem Präsidenten der DGMKG (Prof. Dr. Dr.

Hoffmann) durchgeführt. Erfreulicherweise fanden sich im Kur- fürstlichen Schloss zu Mainz unter Anwesenheit des Vorstandes der DGMKG ca. 25 Teilnehmende in direkter Präsenz ein, zuzüg- lich 348 Teilnehmenden, die diese Veranstaltung über das Web be- gleiteten. In diesem festlichen Rahmen wurde gleich zweimal der Wissenschaftspreis der DGMKG verliehen: für das Jahr 2019 an PD Dr. Dr. Naujokat (Kiel) und für das Jahr 2020 an PD Dr. Dr. Weber (Erlangen). Abends fand im selben Format dann noch die Eröff- nungsveranstaltung der DGCH statt, im Rahmen derer zwei Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgen die Ehrenmitgliedschaft der DGCH ver- liehen wurde: Prof. Dr. Prein (Basel) und Prof. Dr. Dr. Rasse (Inns- bruck). Auch hier hatte die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie damit eine besondere Stellung und Wahrnehmung.

Das Jahreskongressprogramm der DGMKG setzte sich dann von Dienstag bis Freitag mit jeweils einem ganztägigen webbasierten Strang als Stream fort, hierfür waren in der Rheingau-Halle in Mainz professionell eingerichtete Fernsehstudios durch Wikonect vorbe- reitet worden. Vom Format her hatten die das wissenschaftliche DGMKG- Programm Organisierenden, d. h. der Kongresssekretär der DGMKG, Oberarzt Dr. Dr. Korn, und der Jahreskongress-Präsident die Sessions wie folgt zusammengestellt.

Vorträge erfolgten. Zusätzlich wurden in diesen Sitzungen von sehr erfahrenen Kolleginnen und Kollegen noch „How-I-Do-It“-Vorträ- ge gehalten, um hier gestandenen MKG- Chirurgen die Möglichkeit der praxisorientierten Erfahrungsmitteilung zu geben, etwa für be- stimmte Operationstechniken. Das zweite Sitzungsformat waren die „Board-Sitzungen“. Bei diesen erfolgten jeweils 4 Impulsvorträ- ge à 15 Minuten, um dann in einer anschließenden Paneldiskus- sion zwischen den 4 Vortragenden, dem Moderierenden, einem Agent Provocateur und einem Internet-Chat-Master eine belebte Diskussion zu den präsentierten Themengebieten durchzuführen (. Abb. 2). Dieses Konzept ging voll auf, es ergab sich eine erfreu- lich dynamische und auch inspirierend kontroverse Diskussion. Die Sitzungen waren mit zwischen knapp 200 und 377 Teilnehmenden in der Spitze ausgezeichnet besucht, selbst wenn unter diesen auch Besuchende aus anderen chirurgischen Fachgebieten gewesen sein könnten. Erfreulicherweise waren für die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie die agierenden Personen und Präsentierenden in tatsächlich hoher Präsenz in dem vorgenannten Fernsehstudi- osetting vor Ort. Den Umständen geschuldet waren natürlich die sozialen und kommunikativen Schnittstellen von der Innovations- kraft der Teilnehmenden abhängig, da die hierfür zur Verfügung stehenden Rahmenstrukturen relativ spartanisch waren. War die Wiedergabe über das Internet hervorragend organisiert, so war z. B.

die Holding Area für mehrere Referierende eines Streams dann für die Wartenden etwas puristisch. Kurzum, aus dem Jahreskongress und seiner speziellen Hybriddurchführungsform ergeben sich eine Fülle von Wahrnehmungen und Impulsen, die sich durch keine Vor- wegplanung so richtig hätten erschließen lassen.

Weitere Highlights waren kombinierte fachübergreifende Sit- zungen mit der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie, der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie und der Deutschen Ge- sellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chi- rurgen, die im o. g. Board-Sitzungsformat abgehalten wurden.

Als Besonderheit unter den Präsentationen zu erwähnen ist die sog. Special Lecture vom ärztlichen Direktor der Mercy Ships (Dr.

Gary Parker) mit dem Titel „Bringing Hope“, die ein Feuerwerk an persönlichem Commitment zeigte, d. h. eine mehr als 30 Jahre lan- ge berufliche Tätigkeit auf einem Hospitalschiff, um Bedürftigen in Afrika zu helfen.

Am Folgetag wurde 3 Professoren für Mund-, Kiefer- und Ge- sichtschirurgie im Rahmen einer „In-Memoriam-Sitzung“ die letz- te Ehre erwiesen: Prof. Dr. Dr. Luhr (Göttingen), geehrt durch Prof.

Dr. Dr. Wiltfang (Kiel), Prof. Dr. Schilli (Freiburg) und Prof. Dr. Dr.

Weingart (Stuttgart), geehrt durch Prof. Dr. Dr. Dr. Joos (Münster;

. Abb. 3).

Die Sitzung Wehr- und Katastrophenmedizin zeichnete sich durch eine hohe Beteiligung von 500 Teilnehmenden aus und zog damit am Freitag besondere Aufmerksamkeit auf sich: Hier be- richtete Prof. Eckardt (Bremerhaven) von seinen karitativen Aus- landseinsätzen, und 2 Bundeswehrangehörige referierten über die Einrichtung eines Behelfskrankenhauses auf dem Hannovera- ner Messegelände als ein Gemeinschaftsprojekt ziviler und militä- rischer Zusammenarbeit sowie über die Möglichkeiten und Gren- zen bei Identifizierungen im Rahmen von Katastropheneinsätzen.

Abb. 2 8 Rege Diskussion im Mainzer Fernsehstudio während einer Board-Sitzung zum Thema Spaltchirurgie unter Moderation von Prof. Dr.

Dr. Frank Tavassol (links), mit dem Agent Provocateur Prof. Dr. Dr. Anton Dusche (rechts) und den Panelisten Prof. Dr. Dr. Robert Sader, Prof. Dr. Dr.

Michael Ehrenfeld, Prof. Dr. Dr. Siegmar Reinert; Prof. Dr. Dr. Martin Gosau war online zugeschaltet

© Nils-Claudius Gellrich

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Mitteilungen der DGMKG

Mit dem Freitagnachmittagprogramm, das speziell für den Prakti- ker konzipiert worden war, wurde das Hauptprogramm dann ge- schlossen.

Zusätzlich zum wissenschaftlichen Programm wurden durch 7 Industriepartner Symposien durchgeführt (Brainlab, Bristol-Myers Squibb, Camlog, Karl Storz, KLS Martin Group, Straumann, Stryker).

Ferner fand noch ein AO-CMF-Symposium statt mit dem Titel „Com- plex Acquired and Congenital Deformities – the LOAD Principle“.

Damit fügte sich die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie the- matisch und auch in Form der tatsächlich durchgeführten Prä- senz nicht nur in den DCK harmonisch ein, sondern hatte eine sehr gute Wahrnehmung. Durch die Integration des wissenschaftlichen DGMKG- Jahreskongresses in den DCK 2021 konnte die DGMKG ih- ren Mitgliedern im Rahmen dieses ersten webbasierten Hybrid- Kongresses ein sehr umfangreiches Fortbildungsangebot bieten und zudem die Kongressgebühren verhältnismäßig niedrig halten, mit der Möglichkeit von insgesamt 74 erzielbaren Fortbildungs- punkten im Falle der Komplettteilnahme am Programm des Prä- und des Hauptkongresses. Als Besonderheit stehen Kongressinhal- te über mehrere Monate den registrierten Teilnehmenden über die Mediathek der Wikonect-Plattform zur Verfügung. Kolleginnen und Kollegen, die sich nicht für den Kongress registriert haben, können sich im Nachhinein noch für das Online-Angebot registrieren und dabei Fortbildungspunkte erlangen. Auch dies stellt eine interes- sante Neuerung dar.

Was bleibt nun als Fazit? Sicherlich ist der durchgeführte Hyb- rid-Kongress in Mainz nicht der Stein des Weisen, wenn es um die wünschenswerte Form eines wissenschaftlichen Jahreskongresses geht. Es fehlen einfach die wichtigen sozialen Kontakte und der informelle Austausch. Ebenso wird die Präsenz der Industrie mit ihren Produkten vermisst. In Anbetracht der äußeren Umstände war es jedoch rückblickend die einzig richtige Entscheidung, den Kongress als Hybrid-Kongress und innerhalb des DCK 2021 durch- zuführen. Es wurden dabei vielerlei Eindrücke und Erkenntnisse ge- wonnen, die nunmehr in die Zukunft zu tragen sind. Wahrschein- lich wird im Hinblick auf Fortbildungsveranstaltungen national und

international nichts mehr so bleiben, wie es einmal war – doch wie soll es werden? Für die Short-Communications oder Posterpräsen- tationen ist die webbasierte Darbietung, wie sie im Rahmen des DCK 2021 durchgeführt wurde, eventuell ein neuer Goldstandard.

Für alle anderen Formen der Kommunikation ist der Präsenzkon- gress die wünschenswertere Form, um zwischen Teilnehmenden selber und auch der Industrie wieder den direkten Austausch ha- ben zu können. Trotzdem muss überlegt werden, auch künftig zu- mindest Teile des Kongresses zu streamen, um auch diejenigen er- reichen zu können, denen eine Präsenzteilnahme nicht möglich sein wird.

Sollte jedoch die Gesamtlage wieder erneut Einschränkungen erfordern, so ist das hier durchgeführte, erlebte und erfahrene Format die echte Alternative. Mit der Fokussierung auf den dis- kussionsintensiven Expertenaustausch konnte für wichtige The- menbereiche in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie eine her- vorragende Übersicht für alle Teilnehmenden gegeben werden. Die Diskussionsfreudigkeit seitens der online Teilnehmenden über die Kommunikationsplattform an die Panelisten hätte allerdings inten- siver ausfallen können. Dafür gilt der Dank umso mehr den Akteu- ren für Moderation und Diskussionsführung, dass sie durch ihren persönlichen Einsatz das Format zum Erfolg geführt haben.

An dieser Stelle sei noch einmal allen aktiv Unterstützenden und Teilnehmenden gedankt, dass sie sich auf das Experiment eingelas- sen haben. Wir haben alle dazu gelernt und neue, spannende Er- fahrungen gemacht, einige Elemente des Hybrid-Kongresses sind möglicherweise gekommen um zu bleiben.

Prof. Dr. Dr. Nils-Claudius Gellrich, Hannover Präsident des 71. Jahreskongresses der DGMKG Prof. Dr. Dr. Michael Ehrenfeld, München Präsident der DGCH und des DCK 2021

Alles anders, alles neu?

Online-Pressekonferenz zum ersten digitalen Chirurgen- kongress

Bericht zur Online-Pressekonferenz am 7. April 2021 anlässlich des 138. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie ( DGCH)

Der wichtigste Kongress für deutsche Chirurgen fand in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie erstmals seit 149 Jahren virtuell statt. Entsprechend luden die Experten verschiedener chirurgischer Fachgesellschaften auch zu einer Online-Presse- konferenz ein, auf der COVID-19 ein zentrales Thema war: Neben dem coronakonformen Kongressformat stellten die Referenten Daten aus dem chirurgischen Kontext vor, die während der Pan- Abb. 3 8 Unmittelbar vor Beginn der „In memoriam Sitzung“ zu Ehren

von Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Luhr, Prof. Dr. Wilfried Schilli und Prof. Dr. Dr.

Dieter Weingart stimmt sich der Moderator, Prof. Dr. Dr. Rainer Schmelz- eisen, aus dem Fernsehstudio in der Rheingoldhalle in Mainz mit den online zugeschalteten Ehrenrednern Prof. Dr. Dr. Jörg Wiltfang und Prof.

Dr. Dr. Ulrich Joos ab

© Nils-Claudius Gellrich

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Vorgehen unter COVID-19-Bedingungen lieferten. Weiteres The- ma der Online-Pressekonferenz waren moderne Behandlungs- methoden aus der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Die vir- tuelle Veranstaltung war mit etwa 35 Medienvertretern, unter denen beispielsweise Journalisten vom Deutschen Ärzteblatt und vom Ärztenachrichtendienst (änd) waren, sehr gut besucht.

Gleich eingangs informierte Kongresspräsident Professor Dr. med.

Dr. med. dent. Michael Ehrenfeld und Präsident der DGCH über das digitale Kongressformat. Dabei ging er auf die verschiedenen Bau- steine der virtuellen Tagung ein: vom Prä-Kongress mit einer e- Poster-Präsentation über einen Präsenztag mit Eröffnungen und Preisträgersitzungen bis hin zu wissenschaftlichen Sitzungen und Industriesymposien sowie einer Industrieausstellung in einer vir- tuellen Umgebung – der erste virtuelle Chirurgenkongress hatte einiges zu bieten. „Die Planungen für den DCK 2021 wurden sehr stark von der Covid-19-Pandemie beeinflusst. Die im Herbst 2020 in Europa und auch in Deutschland stark steigenden Zahlen von In- fizierten, verbunden mit Beschränkungen des öffentlichen Lebens und Verboten von Dienstreisen, haben dazu geführt, dass die Ver- anstaltung des DCK 2021 als Präsenzkongress in traditioneller Form nicht durchführbar erschien“, sagte Prof. Ehrenfeld.

Danach erläuterte Professor Dr. med. Thomas Schmitz- Rixen, Vizepräsident der DGCH, mögliche Komplikationen, die bei chirurgischen Patienten im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung eintreten können. „Wenn ein operierter Pa- tient unmittelbar perioperativ von einer SARS-CoV-Infektion be- fallen wird, verschlechtert sich seine Prognose“, so Schmitz-Rixen.

International erhobenen Daten zufolge betrifft das 0,6–1,6 % der chirurgischen Patienten. Dabei sei die Infektion nicht in jedem Fall im Krankenhaus erworben, sie könne auch vor oder nach dem sta- tionären Aufenthalt stattgefunden haben. „Diese Zahlen machen deutlich, dass chirurgische Patienten in der Impfpriorisierung ge- gen eine COVID-19-Infektion in besonderem Maße berücksichtigt werden sollten“, betonte Schmitz-Rixen.

Im nächsten Vortrag der Online-Pressekonferenz themati- sierte Professor Dr. med. Wolf O. Bechstein, Präsident der Deut- schen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie ( DGAV), die Herausforderungen der Corona-Pandemie für die Chirurgie in Deutschland und zog eine erste vorsichtige Bilanz. „Wir konnten die chirurgische Versorgung dringender Krankheitsbilder hierzulande weitestgehend aufrechterhalten“, erwähnte Bechstein. „Wichtige Maßnahmen waren dabei beispielsweise ein konsequentes Tes- ten vor elektiven Eingriffen, eine kompromisslose Umsetzung von Hygienemaßnahmen sowie notwendige Priorisierungen bei der Durchführung von Operationen“, zählte der DGAV- Präsident auf.

Anschließend berichtete Professor Dr. med. Dr. med. dent. Nils- Claudius Gellrich, Kongresspräsident der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ( DGMKG), über moderne, computerassistierte Techniken in der Mund-, Kiefer- und Gesichts- chirurgie. „Nach schweren Unfällen, die das Gesicht entstellen, kommen solche modernen Techniken beispielsweise zum Einsatz“, erläuterte Prof. Gellrich. „Gefragt sind dann etwa patientenspezifi- sche Implantate aus dem 3-D-Drucker.“ Patienten profitierten in

Planungsmöglichkeiten die Operationszeiten und außerdem seien die Ergebnisse viel besser, denn: „Da die Implantate auf die indivi- duelle Situation des jeweiligen Patienten angepasst sind, ermög- lichen sie teilweise eine vollständige anatomische und funktionel- le Wiederherstellung des Gesichts“, betonte der DGMKG- Experte.

Im letzten Vortrag der Online-Pressekonferenz gingen Profes- sor Dr. med. Udo Rolle, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie ( DGKCH), und Professor Dr. med. Dr. h. c. Hans-Jo- achim Meyer, Generalsekretär der DGCH und Präsident des Berufs- verbands der Deutschen Chirurgen ( BDC), auf die Einschränkungen auf kinderchirurgischen Stationen während des pandemiebe- dingten Lockdowns ein. „Während dieser Zeit fanden ambulante Sprechstunden und stationäre Aufnahmen von Kindern deutlich weniger als sonst statt“, berichtete Prof. Rolle. Darüber hinaus sei es zu einer Einschränkung von Operationssaalkapazitäten gekom- men. „Wirklich dringliche Operationen bei Kindern hatten jedoch stets eine hohe Priorität – Ärzte und Kliniken versuchten stets, für die kleinen Patienten Platz zu schaffen“, sagte Rolle, das habe eine aktuelle, repräsentative, an 129 deutschen kinderchirurgischen Kliniken und Abteilungen durchgeführte Umfrage nachgewiesen.

Darin seien Daten aus der Zeit des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 erfasst.

Friederike Gehlenborg Pressestelle der DGMKG

Bericht zum Praxisführungs- seminar 2021

Vom 10.6.–13.06.2021 fand das Praxisführungsseminar ( PFS) als erste Präsenzveranstaltung der DGMKG nach fast 1,5 Jahren Zwangspause in München statt. Die letzte, gerade noch mögliche Publikumsveranstaltung vor der Pandemie war ebenfalls das wie- dereingeführte PFS im Februar 2020 in Frankfurt. Die Vorlaufzeit für eine solche Veranstaltung liegt üblicherweise bei mindestens 6–9 Monaten. Zum Planungsbeginn im Dezember 2020 konnten sich die Organisatoren nicht sicher sein, ob die Situation im Juni des folgenden Jahres die Durchführung erlaubt. Ein Ausweichter- min war deshalb für Anfang Oktober 2021 geplant. Es gab Skepti- ker, aber vor allem Optimisten. Die Situation wurde günstig, und nicht nur die Veranstalter, sondern vor allem die Teilnehmer und Referenten zeigten sich überaus flexibel. So konnten sich an den 3 Junitagen bei den zahlreichen Veranstaltungen insgesamt 120 Kolleginnen und Kollegen zum fachlichen und sozialen Austausch in fast gewohnter Atmosphäre zusammenfinden.

Am Donnerstag, 10. Juni.2021, hatten die Teilnehmer Gelegen- heit, unter der bewährten Leitung der Professoren Haßfeld und Ro- ther die Fachkunde im Strahlenschutz für die digitale Volumento- mografie zu erwerben bzw. die Fachkunde im Strahlenschutz im Fachgebiet zu aktualisieren.

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Mitteilungen der DGMKG

Am Abend fand von 19.00–21.00 Uhr die erweiterte Vorstands- sitzung unserer Gesellschaft statt, die üblicherweise an den Jah- reskongress gekoppelt ist. Die letzte Sitzung dieser Art, die alle Gremien der DGMKG zusammenbringt, hatte es anlässlich des Jah- reskongresses im Jahre 2019 in Frankfurt am Main gegeben.

Der Freitag, 11. Juni 2021, war dem Refresher-Teil des PFS ge- widmet. Das ganztägige Vortragsprogramm mit jeweils 45-minüti- gen Referaten beschäftigte sich mit Themen wie Bildgebung (Prof.

Haßfeld), Malignomen der Gesichtshaut (Prof. Frerich), Stabilität in der Dysgnathiechirurgie (Prof. Reichert), erworbenen hämorrha- gischen Diathesen (Prof. Bonnemeier, Kiel) und Endoskopie in der MKG- Chirurgie (Prof. Neff). Herr Dr. Dr. Muggenthaler, als gerade frisch berufener Leiter des Referats „Ästhetische Gesichtschirurgie“, sprach über seine langjährigen Erfahrungen zum Face-Stirn- und Necklifting. Am Nachmittag ging Herr Prof. Heiland auf die Ent- wicklung in der Behandlung des Mundhöhlenkarzinoms ein, und Herr Prof. Wiltfang stellte die Indikation Beckenkammaugmentati- on in der Implantologie auf den Prüfstand. Der Tag spiegelte mit seinen exzellenten Vorträgen einmal mehr das Potenzial unserer gemeinsamen Fachgesellschaft in der Symbiose von Hochschule, Krankenhaus und Praxis wider.

In einer Parallelveranstaltung für Belegärzte und Mitarbeiter von Hauptfachabteilungen wurde die exakte und möglichst im Fach einheitliche Kodierung der 10 häufigsten Diagnosen und der damit verbundenen Prozeduren besprochen. Mit Erlaubnis der Landeshauptstadt München durften die Teilnehmenden im Sit- zungssaal ihre Masken bei allen Sitzungen abnehmen. Der Refe- rent, Herr Prof. Kleinheinz, wurde per Zoom-Konferenz zugeschal- tet. Herr Prof. Hoffmann war als Moderator im Sitzungsaal. Diese unter bestimmten Umständen effizientere Möglichkeit der Nut- zung zeitlicher Ressourcen wird sicherlich unsere Treffen und Ver- anstaltungen auch nach der Pandemie positiv beeinflussen.

Ordentliche Mitgliederversammlung der DGMKG während des PFS

Im Anschluss fand von 17.00–19.00 Uhr die ordentliche Mitglieder- versammlung der DGMKG unter reger Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen statt. Die Berichte des Präsidenten, Herrn Prof. Hoff- mann, des Vizepräsidenten, Herrn Dr. Wiegner, und des Justitiars, Herrn Prof. Müller, sind den Mitgliedern per Mail zugegangen und im geschützten Mitgliederbereich der Webseite jederzeit abrufbar.

Die Berichte wurden zur Diskussion gestellt. Vonseiten der 61 an- wesenden Mitglieder ergaben sich keine ergänzenden Fragen.

Im Folgenden berichtete Herr Prof. Ehrenfeld vom DGMKG- Kon- gress 2021, der erstmalig im Rahmen des Kongresses der Deut- schen Gesellschaft für Chirurgie ( DGCH) in Mainz stattgefunden hat. Ein besonderer Dank wurde an Herrn Prof. Gellrich adressiert, der sich bei der Organisation mit seinem Team in besonders en- gagierter und flexibler Weise in die Planung eingebracht hat. Der eigentlich zunächst für 2020 vorgesehene gemeinsame Kongress aller chirurgischen Disziplinen wurde pandemiebedingt auf 2021 verschoben und letztlich auf ein reines Onlineformat mit partieller Anwesenheit der Referenten und Vorsitzenden umgestellt. Insge- samt hatten sich 3500 Teilnehmer angemeldet, davon waren 15 % MKG- Chirurgen. Die einzelnen Sessions wurden aufgezeichnet. Die

Beiträge können weiterhin auf der Seite www.dck- digital.de von angemeldeten Teilnehmern nachgeschaut werden. Als Fazit lässt sich wohl sagen, dass künftige Kongresse sehr wahrscheinlich Prä- senz- und Online-Module vereinen werden.

Ferner berichtete Herr Prof. Schulze-Mosgau zum Thema Kon- gresse von den Planungen zum DGMKG- Kongress 2022 in Dresden.

Das Hauptthema dieses hoffentlich wieder in „Vollpräsenz“ stattfin- denden Kongresses lautet: „Rekonstruktion/Rehabilitation: in der Tumorchirurgie, bei Hart- und Weichgewebstraumata und bei LKG- Fehlbildungen“.

Im weiteren Verlauf der Mitgliederversammlung wurde Herrn Prof. Reich die Ehrenmitgliedschaft der DGMKG verliehen. Die von Herrn Dr. Ulrich vorgetragene Laudatio ist in diesem Heft der Zeit- schrift veröffentlicht.

Herr Dr. Wiegner berichtet aus der Satzungskommission der Gesellschaft. Im Zuge der Neuordnung der Fortbildungsstruktu- ren war eine Bündelung der Aktivitäten der Akademie der DGMKG und der EFMZ zu einer gemeinsamen Fortbildungsakademie disku- tiert worden. Nach einer Vorabanfrage beim Finanzamt München muss dieser Plan verworfen werden, da sich hohe steuerliche Nach- teile bei einem solchen Vorhaben ergeben. Die Satzungskommissi- on hat sich dieser Empfehlung des Steuerberaters angeschlossen und dem Vorstand die Beibehaltung beider Strukturen empfohlen.

Die Geschäftsordnung der Akademie wurde auf Grundlage des Entwurfs des Akademieleiters Herrn Prof. Ehrenfeld überarbeitet.

Auf die bisherige regionale Unterteilung des Kuratoriums der Aka- demie soll in Zukunft verzichtet werden. Der Vorstand der Akade- mie wird sich aus dem Akademieleiter, der aus der Sektion Wissen- schaft kommen wird, und dem Fortbildungsbeauftragten, der durch die Sektion Berufsverband berufen wird, zusammensetzen. Das Ku- ratorium wird 10 Mitglieder haben. Als Vertreter gehören dem Bei- rat der Präsident und der Vizepräsident der DGMKG sowie der Ge- schäftsführer der EFMZ GmbH und deren wissenschaftlicher Leiter an. Als weitere Mitglieder werden bestellt der Ordinarius der Univer- sität Witten/Herdecke, der die von der EFMZ GmbH dort durchge- führten Masterstudiengänge betreut, die Referatsleiter der DGMKG aus den Bereichen Implantologie, Parodontologie und Ästhetik so- wie ein Vertreter des Jungen Forums und des Oberarztforums.

Als Kongressort für das Jahr 2024 wird Heidelberg durch die Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen. Herr Prof. Hoff- mann erläutert, dass in Heidelberg gerade ein neues Kongresszen- trum gebaut wird und sich hierdurch ideale Bedingungen ergeben.

Daneben werden im Umfeld dieses Kongresszentrums Hotels aller Preisklassen errichtet, die die Attraktivität des Kongressortes wei- ter erhöhen. Der Kongress wird voraussichtlich vom 05.–08. Juni 2024 stattfinden. Ebenfalls einstimmig beschließt die Mitglieder- versammlung, dass Herr Prof. Hoffmann die Organisation dieses Kongresses als Kongresspräsident übernimmt.

Mit der Wahl der Ersatzpreisrichter der Wissenschaftspreiskom- mission ( PD Naujokat und PD Weber) und der Kassenprüfer (Dr.

Lange und Prof. Kleinheinz) wird die Mitgliederversammlung durch Herrn Prof. Hoffmann beendet.

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung und zum Ausklang des ersten PFS- Tages berichtete Herr Prof. Fehn bei Fingerfood, Bier und alternativen Getränken unter einem schon gewohnt aufschre- ckenden Titel „Krankenkasse, Staatsanwalt & Co. – medizinisch-ju-

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Tag 2 des PFS startete schon in den frühen Morgenstunden um 07.30 Uhr mit einem Seminar mit Frühstück zur Ohranlegeplastik und unter Leitung der Frühaufsteher Herr Dr. Dr. Tschakaloff und Herr Dr. Dr. Muggenthaler.

Zur besten „Sendezeit“ am Freitagvormittag im Hauptteil des PFS fand unter Moderation von Herrn Dr. Ulrich das Panel zur Be- rufspolitik statt. Über 90 Minuten wurde nach Impulsreferaten von Herrn Dr. Heinrich (Vorstandsvorsitzender Spifa und u. a. Vorsitzen- der der Vertreterversammlung der KV Hamburg sowie Präsidiums- mitglied der deutschen Gesellschaft für HNO- Heilkunde), Herrn Prof. Hermann (Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein) und Herrn Dr. Berger (Präsident der Bayerischen Landeszahnärzte- kammer und u. a. Vorstandsvorsitzender der KZVB) über unmittel- bare und langfristige Perspektiven der ambulanten und stationä- ren Patientenversorgung diskutiert.

Der dann folgende Teil beschäftigte sich mit den Neuerungen, die sich aus der Medical Device Regulation für die Zahnheilkunde und MKG- Chirurgie ergeben (Prof. Fehn). Herr Dr. Meyer und Herr Dr. Rehberg sprachen über die Entwicklungen in der Therapie von atembezogenen Schlafstörungen und deren Abrechenbarkeit.

Erstmals in einem PFS fand parallel eine eigene Session für das Junge Forum statt. Den inhaltlichen Schwerpunkt „Niederlassungs- optionen in der MKG- Chirurgie“ hatten sich Sprecher des Jungen Forums für die Kolleginnen und Kollegen so gewünscht. Entspre- chend der hohen Fortbildungsbereitschaft und der Interessenof- fenheit war der Saal gut gefüllt, als Herr Prof. Schneider über die Niederlassung in der Großstadt und Herr Dr. Wiegner über die Chancen einer Niederlassung auf dem Land und der Entwicklung einer großen ambulanten und stationären Versorgungsstruktur sprachen. Komplettiert wurde die Runde durch Herrn Prof. Heiland, der über die (Un-)Wägbarkeiten und Chancen des Aufbaus und der Arbeit in einem klinikeigenen MVZ aus Unternehmersicht berich- tete. Herr Dr. Bonsmann gab seine Erfahrungen aus über 30-jähri- ger Zusammenarbeit mit Überweisenden mit viel Empathie, Enthu- siasmus und nicht wenig einprägsamen Anekdoten zum Besten.

Am Nachmittag wurde das Programm für das Junge Forum wei- tergeführt. Herr Prof. Müller beschäftigte sich mit Patientenaufklä- rungen und Grundlegendem zur Gutachtertätigkeit. Herr Prof.

Fehn beleuchtete Analgosedierungen und Vollnarkosen unter dem Blickwinkel von Möglichkeiten und Risiken. Herr Prof. Haßfeld gab Experten- und Grundlagenwissen zum Röntgen im Fach sowie In- formationen zu relevanten Richtlinien und Gesetzen weiter.

Dieses Format – die offenen, sehr persönlichen Erfahrungsbe- richte und die lebhafte Diskussion – ist bei Publikum, Referenten und Organisatoren so gut angekommen, dass folgende PFS neben dem etablierten Teil für die Praxismitarbeiter auch einen Tag für das Junge Forum reservieren werden.

Das traditionelle Programm für die Praxismitarbeiter am Sams- tag beinhaltete einen ganztägigen Instrumentenaufbereitungs- kurs nach dem Medizinproduktegesetz ( MPG) unter der Leitung von Herrn Prof. Jatzwauck und Herrn Prof. Al-Nawas. Parallel konn- te eine andere Gruppe der Mitarbeitenden mit dem Anästhesis- ten Hern Dr. Gluth und dem Hubschrauber-Rettungsassistenten Herrn Mathäus das Verhalten bei Notfällen und das Erkennen von

Arbeiten ( OP- Schwester Heike Kruse) sowie dem stilsicheren Auf- treten gegenüber Patienten und Mitarbeitern (F. Tafuro, Coaching, Tafuro & Team, Hamburg).

Im Hauptprogramm wurde am Nachmittag von Herrn Dr. Weyer über die Zulassungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten von nieder- gelassenen MKG- Chirurgen bei der ambulanten spezialärztlichen Versorgung ( ASV) bei der Behandlung von Haut- und Kopf-Hals- Tumoren berichtet. Die ASV allgemein ist ein Behandlungsangebot für Patienten, die an einer seltenen oder schweren Erkrankung mit besonderem Krankheitsverlauf leiden. Die Therapie erfolgt durch interdisziplinäre Ärzteteams in Praxen und Kliniken. Vertragsärzte und Krankenhausärzte übernehmen gemeinsam die ambulan- te hochspezialisierte Versorgung und das zu gleichen Rahmen- bedingungen. Dieser neue Versorgungsbereich ermöglicht das Zusammenarbeiten von Vertragsärzten und Krankenhausärzten unterschiedlicher Fachdisziplinen, unter gleichen Wettbewerbs- bedingungen für Praxen und Krankenhäuser sowie die Vergütung zu festen Preisen, extrabudgetär und ohne Mengenbegrenzung.

Herr Dr. Dr. Muggenthaler stellte anschließend sehr strukturiert und mit mitreißender Begeisterung sein Fortbildungskonzept als neu berufener Referatsleiter Ästhetische Gesichtschirurgie vor.

Den Abschluss fand das PFS mit dem II. Facharztseminar zum Berufsrecht. Gestaltet wurde der Abschnitt von Herrn Prof. Mül- ler, der über die Möglichkeiten einer OHG, einer GmbH und mög- licherweise in der Zukunft einer GmbH & Co. KG sprach. Herr Dipl.- Finanzwirt Bröxkes, Steuerberater, gab einen Überblick über die Vor- und Nachteile verschiedener Konstruktionen und Formen der Zusammenarbeit, wie Einzel- oder Gemeinschaftspraxis, Praxisge- meinschaft, MVZ und weiterer teils virtuos verschachtelter GmbH- Konstruktionen. Herr Dr. Wiegner stellte Bewertungskriterien zur wirtschaftlichen Situation von MKG- Praxen aus Sicht der Banken dar. Herr Fricke von der Health AG berichtete über Umsatzentwick- lungen in der Krise und gab damit einen differenzierten Überblick zu regional teils unterschiedlichen Entwicklungen. Insgesamt kam er zu dem Resümee, dass die über die Health- AG abrechnenden Fachkollegen von schwerwiegenden Einbußen verschont bleiben.

Der Vizepräsident der Gesellschaft, Herr Dr. Wiegner, bedankte sich für den regen Zuspruch und verabschiedete die Teilnehmen- den nach einem schon lange geplanten, kurzfristig noch vor der Sommerpause terminierten, erfolgreichen PFS 2021.

Abb. 4 8 In 2022 wird das Praxisführungsseminar vom 24.–27. Februar in Frankfurt am Main stattfinden

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Mitteilungen der DGMKG

Das nächste PFS 2022 wird wieder in gewohnter Atmosphäre und am vertrauten Ort, im Lindner-Hotel in Frankfurt am Main, vom 24.–27. Februar 2022 stattfinden (. Abb. 4).

Prof. Dr. Dr. Matthias Schneider, Dresden Sprecher der Landesvorsitzenden der DGMKG

Zur Auswertung der Umfrage der DGMKG April/Mai 2021

Hiermit wollen wir Sie, liebe MKGler, über die Auswertung der un- längst vorgenommenen Umfrage informieren.

Zur Umfrage

Mit 20,7 % aller Mitglieder darf die Beteiligung als recht ordentlich angesehen werden. In der Geschlechterverteilung hinken wir mit 18 % weiblichen Teilnehmern der Entwicklung, wie sie sich im Stu- dium abbildet, noch deutlich hinterher. Der Altersgipfel spiegelt die Mitte der beruflichen Tätigkeit wieder und liegt bei 35–55 Jah- ren. Sehr viele Mitglieder gehören der DGMKG schon lange an: 33 % der Befragten 10–20 Jahre und immerhin 25 % 20–30 Jahre. Die Mitgliederakquise erfolgt zu mehr als zwei Dritteln durch den je- weiligen Ausbilder oder Kollegen. Hier erstaunt zunächst ein we- nig, dass von den hier Antwortenden bisher weniger als 2 % durch

das Junge Forum zur Gesellschaft gekommen sind. Dazu sei je- doch angemerkt, dass diese Institution noch nicht sehr lange in der DGMKG besteht und künftig sicher eine größere Rolle bei der Mitgliederakquise spielen kann und wird.

Erwartungsgemäß gaben 82 % an, nicht in Gremien der DGMKG aktiv zu sein, 4 % engagieren sich im Oberarzt- und Facharztforum und 2 % im Jungen Forum.

Knapp 70 % äußern sich mit der Arbeit der DGMKG als zufrieden, davon 44 % als zufrieden und sehr zufrieden. Eher kritisch, also un- zufrieden, äußern sich knapp 12 %.

Bei der Charakterisierung der DGMKG in Verbindung mit den ei- genen Akzenten in der täglichen Arbeit werden Eigenschaften und Werte wie Vertrauenswürdigkeit, Kompetenz und Zuverlässigkeit bei den eigenen Akzenten hoch bewertet und auch für die DGMKG so wahrgenommen. Auch die Professionalität und das Ansehen der Gesellschaft wird gut bewertet, wogegen Pfiffigkeit und Kreativi- tät eher zurückhaltend gesehen werden und die Gesellschaft als traditionell betrachtet wird im Gegensatz zum eigenen Verständ- nis (. Abb. 5).

Große Zufriedenheit wird über die Zeitschrift, das Praxisfüh- rungsseminar, den Kongress und die Fortbildungsveranstaltungen geäußert. Wenig zufrieden zeigt man sich mit dem Jobmarkt, der Karriereberatung und der Bewerbung des Fachgebietes, aber auch mit Abrechnungstipps und Informationsmaterial für Patienten. Das spiegelt sich auch in der Frage wieder, wo man sich mehr Unter- stützung wünsche. Hier stehen Fortbildung und Abrechnungstipps ganz vorn. Aber auch bei der Akquise von überweisenden Ärzten wird Unterstützung nachgefragt.

Vergleichsweise wenige Kollegen haben im Freitext Stärken und Schwächen genannt. Hier sei als erster Punkt bei den Stärken die Interessenvertretung genannt, bei den Schwächen die Teilung zwi- schen niedergelassenen Ärzten und Klinikern.

Soweit die Darstellung der Resultate. Sie fallen, wie man sieht, weder ganz schlecht noch allzu überschwänglich aus bei einer ins- gesamt guten Zufriedenheit. Der Vorstand wird seine Konsequen- zen für die weitere berufspolitische Arbeit ziehen.

Ihre

Prof. Dr. Dr. Gerd Gehrke, Hannover Dr. Jörg-Ulf Wiegner, Saalfeld/Saale

Abb. 5 8 Mitgliederumfrage 2021, die DGMKG aus Sicht der Teilnehmen- den

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Sehr geehrte Mitglieder, hiermit möchten wir Sie über kommende Veranstaltungen informieren.

Veranstaltungen der DGMKG

Hamburg, 12.–14.11.2021 Curriculum Implantologie DGMKG/ BDO

Hamburg, 12.–14.11.2021 Curriculum Parodontologie DGMKG/ BDO

München, 10.–11.12.2021 Implantologie für den Prakti- ker

Frankfurt am Main, 24.–27.02.2022

Praxisführungsseminar der DGMKG

Hamburg, 04.–06.03.2022 Curriculum Implantologie DGMKG/ BDO

Hamburg, 04.–06.03.2022 Curriculum Parodontologie DGMKG/ BDO

Dresden, 29.06.–02.07.2022 72. Kongress der DGMKG Düsseldorf, 04.–06.11.2022 Curiculum Implantologie DGMKG/ BDO

Düsseldorf, 04.–06.11.2022 Curiculum Parodontologie DGMKG/ BDO

Veranstaltungen von Mitgliedern

Berlin, 23.09.2021

70th International Jubilee Ad- vanced Course for Stepwise Flap Raising

Hannover, 07.–08.10.2021 AO CMF Kurs – Management des fazialen Traumas

München, 02.12.2021

71st International Course for Stepwise Flap Raising Aachen, 17.–19.02.2022 72nd International Course for Stepwise Flap Raising Bochum, 16.–25.03.2022 73rd International Course for Flap Raising & Microsurgery Bochum, 05.–07.10.2022 1st International Comprehen- sive Course on tumor resec- tion and microvascular recon- struction, CONTRAST Course

Wien/Österreich, 06.–07.05.2022 DENTISTRY 4.0 International, Interdisciplinary Conference of Innovative Technologies Riga/Lettland, 20.–21.05.2022 10th Congress of Baltic Asso- ciation for Maxillofacial and Plastic Surgery and 16th Joint Symposium Riga – Rostock Weitere Informationen und Anmeldeformulare finden Sie auf der DGMKG- Homepage im Veranstaltungskalender unter:

https://www.dgmkg.com/ver- anstaltungen.

medupdate 2022

Wiesbaden, 04.–05.02.2022 MKG- Update 2022 13. MKG- Update-Seminar Unter der Schirmherrschaft der DGMKG

Wissenschaftliche Leitung:

Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz Prof. Dr. Dr. Stefan Haßfeld Prof. Dr. Andrea M. Schmidt- Westhausen

www.mkg- update.com Auskunft für alle Update-Seminare:

med update GmbH Tel.: 0611 - 73 65 80 Fax: 0611 - 73 65 810 info@med-update.com

Referenzen

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