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Archiv "Ein neuer H2-Blocker — Ranitidine" (20.03.1980)

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FÜR SIE GELESEN Hüftdysplasie

Akupunktur

bei Heroin-Süchtigen

Bei Heroin-Abhängigen mit Ent- zugserscheinungen waren die (3-En- dorphin-Spiegel sowohl im Blut als auch im Liquor erhöht. Nach Mei- nung der Untersucher ist dies ein charakteristischer biochemischer Befund des Entzugsstadiums und spiegelt den Versuch des Organis- mus wider, die Entzugssymptome zu kompensieren. Die gemessenen Konzentrationen änderten sich wäh- rend der Akupunktur nicht, obwohl darunter eine klinische Besserung der Entzugserscheinungen zu beob- achten war. Eine erfolgreiche Aku- punktur war aber mit einem Anstieg des Methionin-Encephalins (Met- Encephalin) im Liquor verbunden.

Methionin-Encephalin und auch Leucin-Encephalin konnten als Sub- stanzen identifiziert werden, die eine opiatähnliche und damit auch schmerzstillende Wirkung haben.

Die Autoren schließen aus ihren Un- tersuchungsergebnissen, daß die Freisetzung von Met-Encephalin ei- ne der Grundlagen der Wirksamkeit der Akupunktur ist und in dieser Weise die Milderung der Entzugs- symptome bei Heroin-Süchtigen er- klärt werden kann. Gob

Acupuncture in Heroin Addicts: Changes in Met-Enkephalin and )3-Endorphin in Blood and Cerebrospinal Fluid, Clement-Jones, V.;

McLoughlin, L.; Lowry, P. J.; Besser, G. M.;

Rees, L. H.; Wen, H. L.: Lancet II (1979) 380-383

Sinkende Mortalität

der akuten Magenblutung

In einer prospektiven Studie wurde jetzt in Australien die Mortalität der akuten gastrointestinalen Blutung ermittelt, nachdem in retrospektiven Studien wiederholt eine konstant hohe Mortalität um 15 Prozent be- richtet worden war. 1972 wurde in Melbourne ein Protokoll erarbeitet, nach welchem bei allen Aufnahmen mit akuter Magenblutung verfahren wurde. Innerhalb von zwd - Stunden nach Aufnahme führte man eine Notfallendoskopie durch, bei schok- kierten Patienten und bei einem Hä-

moglobin unter 10 g/dI wurden Blut- transfusionen gegeben. Eine Opera- tion führte man durch, wenn es sich um Räzidivblutungen bei chroni- schem Magen- oder Zwölffinger- darmgeschwür handelte, bei schok- kierten über fünfzigjährigen Patien- ten und bei Patienten, bei denen mehr als fünf Blutkonserven gege- ben werden mußten. Die Letalität ging während des Beobachtungs- zeitraums von neun Prozent auf 2,4 Prozent zurück, bei gleichbleiben- der Operationsfrequenz sank die Operationsletalität von 16 Prozent auf 1,6 Prozent. Am deutlichsten war die Besserung der Prognose durch ein standardisiertes Procedere bei der Blutung aus einem Magenge- schwür. Besonders günstig schien sich die Einrichtung einer speziellen Abteilung auszuwirken, wo Internist und Chirurg interdisziplinär zusam- menarbeiteten.

Hunt, P. S.; Hansky, J.; Korman, M. G.: Mortali- ty in patients with haematemesis and melaena:

a prospective study, Br. med. J. 1 (1979) 1238-1240, Gastroenterology Unit, Prince Henry's Hospital, Melbourne 3004, Victoria, Au- stralien

Ein neuer H2-Blocker — Ranitidine

Bei dem Histamin-H 2-Rezeptor-Ant- agonisten Cimetidin wurde die Sei- tenkette des Imidazolrings so modi- fiziert, daß eine blockierende Wir- kung an den Histaminrezeptoren der Parietalzelle resultierte. Der neue H 2-Blocker Ranitidine weist diesen lmidazolkern, der bislang als essen- tiell für die blockierende Wirkung angesehen wurde, nicht mehr auf.

Bei 15 Patienten mit Ulcus duodeni wurde die Wirkung von 80 Milli- gramm Ranitidine auf die nächtliche Nüchternsekretion beziehungsweise die Pentagastrin-stimulierte Magen- sekretion untersucht. Ranitidine führte zu einer 95prozentigen Unter- drückung der nächtlichen Nüchtern- sekretion, während 400 Milligramm Cimetidin nur zu einer 66prozenti- gen Reduktion der Nüchternsekre- tion führten. Die Pentagastrin-stimu- lierte Säuresekretion nahm unter 40 Milligramm Ranitidine um 42 Pro- nekrosen. Deshalb erscheint es an

sich als das Sicherste, alle Gelenke vor der Einstellung zu arthrogra- phieren.

Literatur

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Avascular Necrosis of the Femoral Head as a Complication of Treatment for Congenital Dis- location of the Hip in young Children: A Clini- cal and Experimental Investigation, Canadian J. Surg. 12 (1969) 44-61 — Schoenecker, P. L.;

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Hüftluxation und Hüftkopfnekrose. Eine Sammelstatistik des Arbeitskreises für Hüftdys- plasie der DGOT, Bücherei des Orthopäden, Bd. 14, F. Enke, Stuttgart 1978 — Tönnis, D.:

Vierjährige Erfahrungen mit der Hüfteinstel- lung im Hocksitz-Gipsverband unter arthrogra- phischer Kontrolle, Orthop. Praxis 15 (1979) 115-117 — Tönnis, D.: Die Arthrographie des Hüftgelenkes zur Beurteilung einer schonen- den Hüftreposition, in: Funktionelle Diagnostik in der Orthopädie,• Herausg.: E. Morscher, En- ke, Stuttgart 1979, 182-186 —Wilcinson, J. A.: A Post-Natal Survey for Congenital Displacement of the Hip, J. Bone Jt. Surg. 54 B (1972) 40-49 — Wynne-Davies, R.: Acetabular Dysplasia and Familial Joint Laxity: Two Etiological Factors in Congenital Dislocation of the Hip, J. Bone Jt.

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Hama, H.; Takeda, T.; Shikata, J.; Sanada, H.:

Biomechanical and Hormonal Factors in the Etiology of Congenital Dislocation of the Hip, Internat. Orthopaedics (SICOT) 1 (1977) 231-236.

Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. med. Dietrich Tönnis Direktor der Orthopädischen Klinik der Städtischen Kliniken Dortmund Beurhausstraße 40

4600 Dortmund 1

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 12 vom 20. März 1980 753

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FÜR SIE GELESEN

zent, unter 80 Milligramm um 69 Prozent ab. Der neue Histamin-H 2

-Rezeptor-Antagonist Ran itid ine (Glaxo-Allensburys Research) er- weist sich somit auf molarer Basis als vier- bis fünfmal stärker als der einzige bislang eingeführte H 2-Blok- ker Cimetidin.

Peden, N. R.; Saunders, J. H. B.; Wormsley, K.

G.; Inhibition of pentagastrin-stimulated and nocturnal gastric secretion by ranitidine. A new H 2-receptor antagonist; Lancet I (1979) 690-692; Department of Therapeutics, Nine- wells Hospital, Dundee DD2 1UB — Domschke, W.; Lux, G.; Domschke, S.: Lancet 1 (1979) 320;

Medizinische Klinik mit Poliklinik der Universi- tät Erlangen-Nürnberg, Krankenhausstr. 12, 8520 Erlangen

Bromocriptin

zur Behandlung der chronischen

portalen Enzephalopathie?

Der chronischen portalen Enzepha- lopathie liegt eine Ammoniakintoxi- kation bei weitgehend reduzierter Entgiftung durch die zirrhotisch ver- änderte Leber zugrunde. Standard- therapie ist eine Reduktion der am- moniakproduzierenden Bakterien im Magen-Darm-Trakt durch Neomy- cin oder Abführmittel beziehungs- weise eine Umstimmungstherapie durch Lactose oder Bifidum-Milch.

In einer randomisierten Doppel- blindstudie bei sieben Patienten mit Leberzirrhose und chronischer por- taler Enzephalopathie wurde der Ef- fekt des Dopaminagonisten Bromo- criptin auf Blutammoniakspiegel, EEG und zerebrale Funktion unter- sucht. Die Patienten erhielten neben einer eiweißarmen Kost von 40 g/Tag 3mal 5 mg Bromocriptin/Tag. Bro- mocriptin erwies sich gegenüber ei- ner Placebotherapie als nicht über- legen, eine Standardtherapie aus 3 g Neomycin und Abführmitteln (Ma- gnesiumhydroxid) war gegenüber der Therapie mit Bromocriptin ein- deutig wirkungsvoller.

Uribe, M.; Farca, A.; Marquez, M. A.; Garcia- Ramos, G.; Guevara, L.; Briones, A.; Gil, S.:

Treatment of Chronic Portal Systemic Ence- phalopathy with Bromocriptine, A Double- Blind Controlled Trial, Gastroenterology 76 (1979) 1347-1351, The Liver Unit, Institut° Na- cional de la Nutricion, Mexico City, Mexico

Atemspezifische Wirkung des Lösungsvermittlers von Diazepam (Valium®)

Untersuchungen an gesunden Frei- willigen ergaben, daß der Lösungs- vermittler des Diazepam gegenüber physiologischer Kochsalzlösung ei- ne Atmungssteigerung auslösen kann. Von den drei Solubilisatoren Propylenglykol, Äthylalkohol und Benzylalkohol kommt letzteres für dieses Phänomen in Frage. Es han- delt sich um eine statistisch signifi- kante Steigerung der Atemfrequenz und des Atemminutenvolumens. Auf diese Weise steht der atemdepresso- rischen Eigenschaft des intravenös angewandten Diazepams eine atem- stimulatorische Eigenschaft des Lö- sungsvermittlers gegenüber, ein vom klinischen Standpunkt durch- aus nicht nachteiliger Effekt. Mte

Benke, A.; Balogh, A.; Reich-Hilscher, B.: Über die atemspezifische Wirkung des Lösungsver- mittlers von Diazepam (Valium.), Anaesthesist 28 (1979) 24-28

Neue Methode zur Behandlung der

retroperitonealen Fibrose

Retroperitoneale Fibrosen sind sel- ten (1:200 000), ihre vor allem durch die Harnleiterobstruktion bedingten fatalen Folgen und nur teilweise be- friedigenden Behandlungsergebnis- se wurden kürzlich in einer Mono- graphie von Wagenknecht (1978) dargestellt. Eine neue operative Me- thode stellen jetzt Böcker und ande- re (1979) vor. Im Gegensatz zu den bisherigen Operationsmethoden (In- traperitonealisation, Lateralisation der Ureteren mit oder ohne Fettge- websumpolsterung, Verlagerung der Ureteren in Bauchfellduplikatu- ren) nehmen die Autoren eine Late- ralisierung nach Ureterolyse vor und fixieren das Retroperitoneum medial der Ureteren auf den Musculus psoas.

Die guten Ergebnisse (drei Fälle, postoperative Kontrollen nach 9 bis 31 Monaten) bezüglich Stauungsdi-

latation und Nierenfunktion weisen darauf hin, daß hier ein neuer opera- tiver Weg zur schwierigen und pro- gnostisch relativ ungünstigen The- rapie des Krankheitsbildes gefunden wurde.

Es ist zu hoffen, daß diese Erwar- tung durch eine größere Fallzahl be-

stätigt wird. Hii

Wagenknecht, V.: Retroperitoneale Fibrosen, Thieme, Stuttgart 1978 W., V., Urologische Uni- versitätsklinik, 2 Hamburg 52 — Böcker, R.;

Hartwig, D.; Dettmar, H.: Ein Vorschlag zur operativen Behandlung der retroperitonealen Fibrose, Urologe A 18 (1979) 171-174, Urologi- sche Universitäts Klinik, Mohrenstraße 5, 4 Düsseldorf 1

Prognose bei Brustkrebs abhängig

vom Lymphknotenbefall

Über einen Zeitraum von 30 Jahren erstreckt sich eine Studie, welche McLaughlin und Mitarbeiter an Pri- vatpatientinnen durchführten, die ein Mammakarzinom hatten. Fünf Jahre nach der chirurgischen Erst- behandlung, die in der radikalen Mastektomie und später in der Abla- tio mammae unter Schonung der Pectoralismuskulatur mit gleichzei- tiger Entfernung der axillären Lymphdrüsen bestand, lebten noch 64,1 Prozent der Frauen. Diese Pro- zentzahl war nach weiteren fünf Jah- ren nur noch halb so groß und ver- ringerte sich schließlich 20 Jahre nach der Primärtherapie auf 9,2 Pro- zent. Bei mehr als der Hälfte der operierten Patientinnen konnte ein metastatischer Befall der Lymph- knoten nachgewiesen werden. 73,1 Prozent der Überlebenden waren frei von Tumorabsiedelungen, wäh- rend 44,5 Prozent der Verstorbenen mehr als vier befallene Lymphdrü- sen in der Achselhöhle aufwiesen.

Die Langzeitprognose bei weniger als vier nachgewiesenen Metastasen ist in etwa mit der bei tumorfreien Lymphknoten zu vergleichen. Ptr

McLaughlin, C. W.; Coe, J. D.; Adwers, J. R.: A thirty year study of breast cancer in a consecu- tive series of private patients. Is axillary nodal study a valuable index in prognosis? Amer. J.

Surg. 136 (1978) 250-253, Dept. Surg., Univ. of Nebraska Med. Ctr, Omaha

754 Heft 12 vom 20. März 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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