• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "H2-Blocker: potent, potenter, am potentesten" (08.05.1985)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "H2-Blocker: potent, potenter, am potentesten" (08.05.1985)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Von Böcklin bis Salome

Ein hundertJah re Kunst in Deutschland — vom Impressionismus bis hin zu den Jungen Wilden — ist das Thema einer Ausstellung, die anläßlich der 28. Interna- tionalen Tage vom 27. April bis 30. Juni im Museum Altes Rathaus in Ingelheim am Rhein zu sehen ist. Gemeinsa- me Veranstalter sind die Stadt und das Unternehmen Boehringer Ingelheim. Unsere Abbildung zeigt einen Ausschnitt aus dem Gemälde „Herbstgedanken" von Arnold Böcklin. Foto: Boehringer Ingelheim

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

H2-Blocker:

potent, potenter, am potentesten

Der derzeit potenteste H 2-Blocker wurde am 30.

März in Berlin im Rah- men des 17. Kongresses der Europäischen Gesell- schaft für Gastroentero- logie und Endoskopie erstmals im deutschspra- chigen Raum vorgestellt:

Famotidin, welches die Firma Frosst Pharma, München, demnächst als Pepdul® in der Bundesre- publik einführen wird, wirkt 30- bis 50mal stär- ker als Cimetidin und 6- bis 10mal stärker als Ra- nitidin. Das heißt, die bei der Ulkuskrankheit thera- peutische Dosis beträgt gegenüber 800 mg Cime- tidin und 300 mg Ranitidin bei Famotidin nur 40 mg.

Einmal abendliche Gabe auch beim

Ulcus ventriculi

Der inzwischen etablier- ten Erkenntnis entspre- chend, daß die nächtliche Säure-Hypersekretion in der Pathogenese des UI- cus duodeni eine ent- scheidende Rolle spielt, wird auch für Famotidin die Compliance-fördern- de einmal abendliche Ga- be empfohlen. Famotidin (40 mg nocte) hemmt die intragastrale Azidität während der Nacht um 92 Prozent, so wurde in der Universitätsklinik Heidel- berg gemessen. Der neue H 2-Blocker besitzt die vergleichsweise läng- ste Wirkung, die bei abendlicher Gabe auch noch bis in den nächsten Tag hinein nachweisbar war — im Unterschied zu der von Cimetidin (800 mg nocte). Die mittlere intragastrale Azidität über 24 Stunden wurde durch Famotidin um 63 Prozent reduziert. Die Heilungsraten nach zwei,

vier und acht Wochen er- gaben sich laut einer ita- lienisch-österreichisch- deutschen Studie an ins- gesamt 514 Patienten mit Ulcus duodeni wie folgt:

mit einmal abends 40 mg Famotidin 42, 76 und 94 Prozent und mit zweimal täglich 20 mg 43, 84 und 96 Prozent. Dagegen die Zahlen unter Ranitidin, welches zweimal täglich in einer Dosis von 150 mg verabreicht wurde: 46, 83 und 96 Prozent.

Der neue H 2-Blocker er- weist sich damit — so H. G. Damman, Hamburg

— in einer etwa achtfach niedrigeren Dosis dem Ranitidin in der Behand- lung des Ulcus duodeni als ebenbürtig. Daß auch das Ulcus ventriculi mit der primär nächtlichen Säuredämmung effektiv zu therapieren ist, ergab

— wie B. Simon, Heidel- berg, abschließend in Berlin betonte — eine wei- tere Famotidin-Studie, welche im Wiener Ha- nusch-Krankenhaus an 190 Patienten durchge- führt worden ist. Nach sechs beziehungsweise acht Wochen waren unter 40 mg Famotidin nocte 74,7 beziehungsweise 92 Prozent der Magenulzera abgeheilt im Vergleich zu 50,6 und 60,2 Prozent un- ter Plazebo.

Geringere

Substanzbelastung Für die Langzeit-Thera- pie des Zollinger-Ellison- Synd roms bezeichnete J. M. Howard, Ontario, Famotidin als den H2-

Blocker der Wahl. Die ge- ringere Substanzbela- stung könnte nicht zu- letzt auch bei der vieldis- kutierten Langzeit-Pro-

phylaxe peptischer Ulze- ra von Vorteil sein.

Die von M. Moriga, Kyoto, vorgetragenen Daten aus Japan, wo bereits eine größere Anzahl mit Fa- motidin behandelter Pa- tienten überblickt wird, bestätigen sowohl die Wirksamkeit wie auch die Verträglichkeit dieses Pharmakons. Als Neben- wirkungen kam es bei

insgesamt 2,5 Prozent von 2189 Patienten zu Obstipation, Diarrhö, Ap- petitlosigkeit, Hautaus- schlag oder Übelkeit. An- tiandrogene Effekte wur- den nicht beobachtet.

I. W. Reimann, Stuttgart, referierte in Berlin über Arzneimittelinteraktionen.

Durch Bindung an das Cytochrom P-450 hemmt Cimetidin die Aktivität oxidierender Leberenzy- me und kann dadurch die

hepatische Clearance entsprechender Pharma- ka — zum Teil erheblich — vermindern. Ranitidin in- terferiert deutlich gerin- ger, doch existieren auch bei diesem H 2-Blocker, so Frau Reimann, einige möglicherweise klinisch relevante Interaktionen zum Beispiel mit Warfa- rin, Midazolam, Theo- phyllin und Procainamid.

Zwischen Famotidin und Antipyrin, dem Modell- pharmakon für die hepa- tische Elimination, hätten sich keine Wechselwir- kungen nachweisen las- sen, und auch Diazepam als typischer Vertreter der sogenannten „hepa- tic low clearance drugs"

sowie Procainamid als Modellpharmakon für In- teraktionen im Bereich der renaltubulären Sekre- tion interferierten in the- rapeutischen Dosen nicht mit Famotidin. vi AUS INDUSTRIE UND FORSCHUNG

1462 (122) Heft 19 vom 8. Mai 1985 82. Jahrgang Ausgabe A

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Serotonin spielt in der Pathogenese ischämischer Krankheiten eine wichtige Rolle: Einerseits fördert Se- rotonin die Plättchenaggrega- tion, und andererseits bewirkt Serotonin

Gipfeltreffen der GUS geäußert, das die Vorbereitung der Festlichkeiten zum 75. Jahrestag des Sieges im Großen Vater- ländischen Krieg zum Inhalt hatte, die im Mai 2020

Sowohl bei der Akut- behandlung als auch bei der medikamentösen Rezidivpro- phylaxe lassen sich eine Rei- he von Risikofaktoren ermit- teln, die mit der Ulkusabhei- lung

Weder unter dem Protonenpum- penblocker Omeprazol noch unter den H 2 -Blockern Ranitidin und Ci- metidin fand sich ein erhöhtes Risiko einer Polyarthralgie. Allerdings kann

rade für die Grauzone von 200 bis 240 mg/dl können nach Meinung von Professor Greten Studienergebnisse herangezogen werden: Ein hohes Risiko besteht immer dann, wenn der

raschende Renaissance dieser älte- sten Lokalanästhesiemethode ist dar- auf zurückzuführen, daß heute für Kataraktoperationen mittels Phako- emulsifikation (Linsenkernverflüssi-

3-Stunden Details - Die Vorhersage für den ganzen Tag übersichtlich in 3-Stunden Intervallen - Bewölkung, Temperatur, Windgeschwindigkeit und Richtung sowie Niederschlag.. Locus Map 4

erwarten, dass die Länder sich zu ihrer sozialen Verantwortung bekennen und bundesweit Verhandlungen zu einem Tarifver- trag für studentische Beschäftigte aufnehmen.. An vielen