Aus Bund und Ländern
DKG: Patienten droht Abweisung in Kliniken
BONN. Patienten müssen sich nach Einschätzung der Deutschen Krankenhausge- sellschaft (DKG) bis zum Jahresende darauf einstellen, daß sie in Kliniken abgewie- sen werden, wenn nicht gera- de ein Notfall vorliegt. Das werde wohl in vielen Kran- kenhäusern der Fall sein, sag- te der Geschäftsführer der DKG, Stefan Archner, Mitte November im Saarländischen Rundfunk. Zur Begründung verwies Archner auf die Deckelung der Ausgaben der Kliniken durch den Gesetz- geber. Das führe dazu, daß
„planbare und verschiebbare Behandlungen erst im Januar oder Februar 1997“ vorge- nommen würden. Notfälle und unaufschiebbare Opera- tionen müßten aber nicht
warten. afp
Ab Januar 1997 gelten neue Festbeträge
BONN. Die Spitzenver- bände der gesetzlichen Kran- kenversicherung haben An- fang November geltende Festbeträge für Arzneimittel angepaßt sowie weitere Fest- beträge der Stufen 1, 2 und 3 festgesetzt. Die neuen Fest- betragsgruppen der Stufe 1 (Arzneimittel mit denselben Wirkstoffen) erstrecken sich auf eine Vielzahl von Indika- tionen. Bei drei Wirkstoffen handelt es sich um zusätzliche Gruppen für bestimmte Dar- reichungsformen, die bisher nicht festbetragsfähig waren.
In der Stufe 2 (Arzneimit- tel mit pharmakologisch-the- rapeutisch vergleichbaren Wirkstoffen) werden erst- mals Festbeträge für die als Malaria- und Rheumamittel eingesetzten Aminochinoline festgelegt. In der Stufe 3 (Arzneimittel mit therapeu- tisch vergleichbarer Wir- kung) werden Festbeträge für die bei Menstruationsstö- rungen und Gebärmutter-
schleimhautwucherungen an- zuwendenden weiteren Ge- stagene festgeschrieben.
Die neuen beziehungs- weise angepaßten Festbeträ- ge treten am 1. Januar 1997 in Kraft. Alle Wirkstoffe zusam- men betreffen 145 Präparate.
Den Kassen zufolge liegt das Einsparvolumen der Festbe- träge bei rund 50 Millionen DM. Der Umsatz mit festbe- tragsgebundenen Arzneimit- teln belaufe sich auf 19 Milli- arden DM. Das entspreche einem Anteil von 60,5 Pro- zent am Gesamtumsatz und 63,6 Prozent aller Verordnun- gen des GKV-Arzneimittel-
marktes. HK
Informationsdienst zum Thema Krebs
FREIBURG. Über die neue Krebs-Hotline des Tu- morzentrums Freiburg kön- nen sich jetzt alle Bürger der Region über Krebsvorbeu- gung und -früherkennung, Diagnose und Therapie, psy- chosoziale Hilfen und Nach- sorge informieren.
Mitarbeiter des Zentrums sind von Montag bis Freitag zwischen 9 und 16 Uhr unter der Rufnummer 07 61/2 70- 60 60 zu erreichen. Sie geben auch Auskunft über weitere Hilfsangebote in der Region.
Bisher gab es in Deutschland nach Auskunft des Tumor- zentrums nur eine vergleich- bare Einrichtung, den Krebs- informationsdienst am Deut- schen Krebsforschungszen- trum Heidelberg. EX
Neue Fortbildung für Arzthelferinnen
FRANKFURT. Arzthel- ferinnen aus onkologischen Schwerpunktpraxen können in der Carl-Oelemann-Schule in Bad Nauheim ab dem 29.
November erstmals an einer onkologischen Fortbildung teilnehmen. An zwei Wo- chenenden werden medizini- sche, die Therapie ergänzen- de und pflegerische Kennt- nisse vermittelt. Auch Fach- kenntnisse über die Patien-
tenbetreuung während der Behandlung und Rehabilita- tion gehören zum Kursinhalt.
Damit hat die Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrich- tung für Arzthelferinnen der Landesärztekammer Hessen in Kooperation mit der Kas- senärztlichen Vereinigung Hessen ein von der Bun- desärztekammer im April dieses Jahres beschlossenes Curriculum umgesetzt. SG
Genetik: Richtlinien und Stellungnahmen veröffentlicht
MÜNCHEN. Der Berufs- verband Medizinische Gene- tik und die Gesellschaft für Humangenetik haben eine Loseblattsammlung „Richtli- nien und Stellungnahmen des Berufsverbandes Medizini- sche Genetik und der Gesell- schaft für Humangenetik“
veröffentlicht. Der Sonder- druck wird laufend aktuali- siert. Er kann zum Preis von 24 DM angefordert werden bei der Redaktion Medizini- sche Genetik, Goethestraße 29, 80336 München. Mitglie- der der beiden Verbände können den Sonderdruck ko- stenlos beziehen. EB
Pharmaverband fordert prozentuale Zuzahlung bei Arzneimitteln
TAUTING. In der Regel müssen Patienten für Generi- ka dieselben Zuzahlungen aufbringen wie für teurere Originalpräparate mit der gleichen Wirkung. Dadurch werden Signale in die falsche Richtung gegeben. Diese Auffassung vertrat der Ver- band Aktiver Pharmaunter- nehmen (VAP) anläßlich der Anhörung des Bundestags- gesundheitsausschusses zum 1. Neuordnungsgesetz der ge- setzlichen Krankenkassen, die Anfang November in Bonn stattfand.
Sinnvoller ist es nach An- sicht des VAP, eine prozentu- al gestaffelte Zuzahlung, die sich am Preis des verordneten Arzneimittels orientiert, ein- zuführen. Auf diese Weise könne der Arzt seinem Pati- enten überall da, wo es medi- zisch sinnvoll sei, die Ver- schreibung eines preiswerten Generikums „schmackhaf- ter“ machen. Durch die Ver- schreibung von Generika sind, so der VAP, Einsparun- gen in Milliardenhöhe mög-
lich. WZ
A-3088 (20) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 47, 22. November 1996
P O L I T I K NACHRICHTEN
Spendenbitten
1 Die Kinderstation des Kreiskrankenhauses `´Ceská Lipa, Tschechien, benötigt dringend ein EEG-Gerät. An- sprechpartner: Prof. Dr. Heinz Ueberberg, Weiss- hauptstraße 4, 88400 Biberach, Tel 0 73 51/2 21 36.
1Der Verband Organtransplantierter Deutschlands e.V.
betreut als Patientenselbsthilfegruppe Kinder und Erwach- sene nach Herz-/Lungentransplantationen. Zum Aufbau von Regional- und Landesgruppen werden Geld- und Sachspenden erbeten. Kontaktadresse: Verband Organ- transplantierter Deutschlands e.V., Wielandstraße 28a, 32545 Bad Oeynhausen, Tel 0 57 31/79 21 81. Bankverbin- dung: Deutsche Bank AG, Konto 2 179 919, BLZ 490 700 28.
1Lichtblick aktiv Schwester Sigrid e.V. beabsichtigt, ei- ne Not- und Krankenstation sowie eine betreute Wohnge- meinschaft für Obdachlose zu errichten. Dazu benötigt der Verein finanzielle Unterstützung. Informationen: Verein Lichtblick aktiv Schwester Sigrid e.V., Langestraße 10, 60311 Frankfurt, Tel 0 69/ 29 89 70. Bankverbindung:
Frankfurter Sparkasse, Konto 2 980, BLZ 500 502 01.
Die Redaktion des Deutschen Ärzteblattes kann keine Verant- wortung für die Angaben übernehmen, da sie auf Informationen der genannten Organisationen beruhen.